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Unerfüllte Sexualität – Wenn Wünsche auf der Strecke bleiben aus Sicht von Paartherapeut und Eheberater

Durch das noch sehr unspezifische Sprechen über Sex und sexuelle Wünsche können Barrieren bereits abgebaut, sowie die Tabuisierung aufgehoben werden.

Dass Sexualität natürlicherweise ein wichtiger Teil unseres Lebens ist und entsprechend auch ein wichtiges Thema in der Partnerschaft und Ehe darstellt, zeigt sich mitunter darin, dass unerfüllte Sexualität und deren Folgen einen erheblichen Anteil der Probleme in der Beziehung und auch viele der Trennungen und Scheidungen verursacht.

Ein Grund, für das Ausmaß der Problematiken, ist die fortwährende Tabuisierung der Thematik. Häufig ist zu beobachten, dass Partner am Anfang einer Beziehung noch nicht genug vertrauen, um sich zu öffnen und derart intime Details von sich preisgeben. Folglich werden vorsichtig Grenzen festgesteckt, innerhalb derer sich Intimität und Sexualität in einer Beziehung abspielen. Dies sind jedoch oftmals die Grenzen, welche von den Liebenden als gesellschaftlich akzeptables Mittelmaß empfunden werden, da sie Angst davor haben, von dem Partner abgelehnt zu werden. In den meisten Fällen führt dies jedoch dazu, dass keiner der beiden Partner sich traut, offen und ehrlich über Wünsche, Phantasien und Vorstellungen zu sprechen, wodurch vieles nicht unerfüllt bleibt, sondern auch unerreichbar scheint.

Aus Sicht eines Paartherapeuten und Eheberaters sollte jedoch in einer Partnerschaft und Ehe offen darüber gesprochen werden, nicht nur um Trennungen zu verhindern, sondern auch, um die Möglichkeit für gemeinsame neue Erfahrungen zu schaffen.

Jetzt: Der Punkt an dem wir anfangen sollten, mit unserem Partner über Sex zu sprechen – und wie Paartherapie dabei unterstützen kann

Nachdem das Brechen des Schweigens zu den sexuellen Wünschen und Bedürfnissen eine schwierige und für viele Paare anfänglich unangenehme Situation erzeugt, versuchen die meisten meiner Klienten dieses Gespräch weiter hinauszuzögern: Viele warten auf den richtigen Moment. Als Beziehungsexperte und Paartherapeut kann ich jedoch eine Illusion platzen lassen: Es gibt keinen richtigen Moment. Jeder ruhige Abend zu zweit ist eine Chance, die Beziehung zu vertiefen, sich zu öffnen und anzusprechen, was man sich wünschen würde, was man gerne mit dem Partner ausprobieren würde. Die Angst vor Ablehnung ist dabei in den meisten Fällen völlig unbegründet – in meiner Praxis erlebe ich solche Situationen durchaus häufig, die meisten Menschen sind erleichtert, wenn sie sich ihrem Partner mitgeteilt haben und wenn sie dieses gut gehütete Geheimnis nicht länger mit sich herumtragen müssen. Auf der anderen Seite sind die Partner froh um die Chance, der Beziehung oder Ehe eine neue Dimension an Intimität hinzuzufügen. Dabei habe ich in der Beziehungsberatung gemerkt, dass es viel weniger um den Inhalt der Wünsche geht, sondern vielmehr darum, sich dem Partner zu öffnen, ihm dieses Vertrauen entgegenzubringen, das dazu führt, dass sehr viel Nähe entsteht, wovon jede Beziehung und Ehe profitieren kann. Da viele Menschen nicht wissen, wie sie sich dem Thema nähern sollen, wie sie ein Setting schaffen können, das frei von Störungen ist und vor allem auch in dem beide bereit sind, sich nur ihnen und ihrer Partnerschaft zu widmen, ist das Beziehungscoaching ein ideales Umfeld hierfür. Als Beziehungsexperte und Paartherapeut kann ich Ihnen helfen, dass sie beide die Wichtigkeit der Sexualität erkennen, genauso wie die Natürlichkeit der Stellung, die sie in einer Partnerschaft hat. Durch das noch sehr unspezifische Sprechen über Sex und sexuelle Wünsche können Barrieren bereits abgebaut, sowie die Tabuisierung aufgehoben werden. Außerdem bietet die Paarberatung die Möglichkeit, sich als Paar langsam an das Thema zu nähern, sodass sich jeder mit seiner eigenen Geschwindigkeit öffnen kann und nicht gedrängt fühlt.

Problematik unerfüllter Sexualität – Frust und Unlust in der Paartherapie und im Beziehungscoaching

Viele Paare sprechen auch jahrzehntelang nicht über ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte, nicht nur aber auch betreffend ihrer Sexualität. Das Resultat ist nicht zwangsläufig, wie viele Glauben, Untreue und die schon angesprochene Trennung, sondern oftmals viel subtiler. In der Eheberatung sehe ich viele Partner, die sich immer weiter voneinander entfernen, da der Berg an unausgesprochenen Themen mit der Zeit anwächst und zwischen den beiden steht. Mit dem Mangel an Gesprächen, zu denen auch unangenehme Themen gehören, verliert sich auch die Tiefe der Verbindung zwischen den Partnern, genauso wie die Nähe, Zuneigung und die Vertrauensbasis. Man lebt sich auseinander, wie es so schön heißt. In der Partnerberatung ist eines der Hauptanliegen, das Herstellen von Nähe in der Partnerschaft oder Ehe durch aktiven Abbau von Barrieren, Ansprechen von Themen, die ansonsten unbeachtet bleiben und vor allem dem (Wieder)Aufbau von Vertrauen. Aus meiner Sicht als Beziehungsexperte ist eine der wichtigsten Erkenntnisse in Partnerschaften, dass man sich öffnen und sein tiefstes Inneres offenbaren kann und der Mensch, der am meisten zählt, einen annimmt und akzeptiert.

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