Seite nicht gefunden – Psychotherapie Daniel Hitschmann https://www.daniel-hitschmann.at Tue, 06 Feb 2024 17:34:13 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.5 Das Geheimnis von sexuellem Verlangen in langjährigen Beziehungen und Ehen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/geheimnis-langjaehrigen-beziehungen/ Tue, 06 Feb 2024 17:34:13 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2226 Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte nimmt die Leidenschaft in Beziehungen und Ehen für gewöhnlich ab. Während dies ein gewöhnlicher und natürlicher Prozess ist, ist es gleichzeitig einer der wichtigsten Gründe weswegen Paare zu mir als Paartherapeut in die Eheberatung kommen und folglich auch ein häufiger Streitpunkt und Trennungsgrund. Denn beide Seiten leiden unter der Lustlosigkeit, dem Fehlen an Prickeln in der Partnerschaft und der Distanz, die sich unter anderem deswegen auftut. Aus diesem Grund will ich dieses Mal einerseits die Hintergründe dafür offenlegen und andererseits Lösungen anbieten, die leichter zu implementieren sind, als viele sich das denken. Sex als Zusammenspiel von Körper und Geist – inklusive Betrachtung aus Sicht der Paartherapie Sex ist so viel mehr als der körperliche Akt und spielt in zwischenmenschlichen Beziehungen eine wichtige Rolle. Zu Beginn von Partnerschaften ist Sex ein Tool, um sich aneinander zu binden und die Zeit zu überbrücken, die es braucht, um das Leben aneinander anzupassen. Dafür sorgt das Kuschelhormon Oxitocin, das in seiner größten Konzentration während des Orgasmus ausgeschüttet wird. Dieses Hormon trägt zu einer stabilen Bindung zwischen zwei Personen bei. In Beziehungen, in denen bis zur Ehe mit Sex gewartet wird, ist das Warten auf die körperlichen Aspekte der Partnerschaft psychologisch betrachtet ein Werkzeug, um die prinzipiellen Voraussetzungen für Monogamiefähigkeit zu testen. Hier erfüllt es somit eine doppelte Funktion. Mit den Jahren schleicht sich jedoch häufig eine gewisse Routine im Schlafzimmer ein, gleichzeitig sinkt die biologische Notwendigkeit für Sex – gesteuert durch die Sexualhormone, die den Fortbestand der Menschheit durch Produktion von Nachwuchs sichern sollen. Das Resultat ist eine sinkende Libido, ein Prozess, der stärker bei Frauen als bei Männern eintritt. Der Grund hierfür ist, dass Menschen biologisch betrachtet polygayn wären, d.h. wie bei einer Löwenherde ein Männchen auf mehrere Weibchen kommt, dafür auch viele Männchen lebenslang keine Partnerin haben. Frauen kümmern sich dabei verstärkt um die Aufzucht der Kinder und verfügen nur über zeitlich stark begrenzte Fruchtbarkeit, während Männer bis zu ihrem Ableben versuchen, ihre Gene weiterzugeben. Da wir seit tausenden Jahren jedoch nicht nur Instinkte, sondern auch Kultur haben, hat sich Monogamie als vorteilhaft für harmonisches Zusammenleben und funktionierende Gesellschaften herausgestellt. Das bedeutet jedoch auch, dass die natürlicherweise sinkende sexuelle Aktivität von Frauen auf die nahezu gleichbleibende Libido von Männern stößt und sich hier Probleme für die Ehe ergeben können. Da Frauen weniger stark unter verringerter sexueller Aktivität leiden wie Männer, gibt es auch den psychologischen Aspekt zu betrachten: Sex wird leider bewusst oder auch unbewusst als Währung in Partnerschaften und Ehen eingesetzt. Unbewusst steht Sex für das Wohlbefinden von Frauen, denn wenn sie sich nicht sonderlich wohl fühlt, sinkt die Libido schnell ab. Hat ein Paar aufgrund von fehlendem Wohlbefinden zu wenig Sex, kann dies mit geführter Arbeit an der Beziehung oder an
störenden äußeren Umständen behoben werden. Wird jedoch Sex bewusst als Währung eingesetzt, ist häufig die Zusammenarbeit mit einem Paartherapeuten von Nöten. Hierbei handelt es sich um eine gänzliche Schieflage mit oftmals einer langen Liste an Problemen, die professionelle Hilfebenötigen.

Eine Beziehung ist Arbeit und geplanter Sex ist besser als kein Sex.

Wenn die Situation in einer Ehe oder Partnerschaft nun die ist, dass beide Partner sich darüber einig sind, dass sie zu wenig Sex haben, gibt es eine einfache Abfolge an Schritten, die unweigerlich zur Verbesserung der Situation führt. Schritt 1 ist zu evaluieren, weswegen man zu wenig Sex hat. In den
häufigsten Fällen sind die Antworten, die ich in der Eheberatung höre, dass der Alltag dazwischenkommt oder man nicht immer Lust hat. Wenn keine gröbere oder medizinische Problematik zu Tage kommt, folgt hierauf Schritt 2. In diesem Schritt wird vorab geplant, gewisse Zeiten miteinander zu verbringen und zu diesen Zeiten Sex zu haben. Das hört sich vielleicht nach sehr wenig Leidenschaft und Spontanität an, allerdings ist die Partnerschaft an diesen Punkt angelangt, weil zu wenig Spontanität und Leidenschaft im Alltag ist. Entsprechend werden die zur Situation passenden Maßnahmen angewandt. Wenn wir auf den idealen Zeitpunkt warten, warten wir möglicherweise bis an unser Lebensende. Entsprechend schaffen wir Raum, indem wir Zeit einplanen und Inspiration, indem wir vorhaben, mit dem Partner intim zu werden. Eine funktionierende Partnerschaft ist Arbeit und auch wenn die Analogie hier vermutlich hinkt: Sie gehen jeden Tag zur Arbeit, egal ob Sie Lust darauf haben oder nicht und ich hoffe, dass Sie trotzdem, sobald Sie in der Arbeit sind, Freude daran haben.

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Konflikte als Beziehungskiller oder Chance – wie Konfliktlösung das Blatt wendet https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/konflikte-beziehungskiller-konfliktloesung/ Fri, 27 Oct 2023 08:49:14 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2208 In jeder Beziehung treffen unterschiedliche Erfahrungen, Ideen, Werte, Vorstellungen,Wünsche und Erwartungen aufeinander. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um Freunde, Familie oder romantische Partner handelt und immer wenn Meinungen nicht deckungsgleich sind, gibt es Potential für Konfliktsituationen. Ob diese auch ausgelebt werden, ist ausschließlich davon abhängig, wie wichtig die Beseitigung der Diskrepanz für die betreffenden Personen ist. Sind sich Freunde beispielsweise nicht einig, ob es für einen Säugling besser ist einen Schnuller aus Silikon oder Kautschuk zu erhalten, ist die Auslebung des Konfliktes weniger wahrscheinlich als dieselbe Fragestellung zwischen Ehegatten oder Partner. Um einen Konflikt jedoch nicht ausufern zu lassen und ihn hingegen produktiv zu lösen, ist effektive Kommunikation nötig und eine objektive Einschätzung der Wichtigkeit des Konfliktthemas. Als Beziehungsexperte und Paartherapeut sind Konfliktlösungen mein täglich Brot und trotzdem ist kein Thema so komplex und so vielschichtig wie Personen individuell.

Wehret den Anfängen: Konfliktkommunikation beginnt im Kopf und ist anfangs gut
lenkbar

Als Eheberater sehe ich Konfliktlösung als eine fundamentale Kompetenz jeglichen menschlichen Beisammenseins. Dabei spielt die eigene Bewertung die größte Rolle. Ich kann
versichern, dass Konflikte immer zuerst im Kopf entstehen und somit lange bevor sie zu einem ausgewachsenen Streit werden Beachtung finden sollten. In dem Moment, in dem nämlich der Partner eine Meinung äußert, die nicht mit der eigenen übereinstimmt, kommt es zu einer Irritation und dies ist der Punkt, den ich mir gerne als Startpunkt von Konflikten ansehe. Diese kommt durch das Fehlen von Deckungsgleichheit der Vorstellungen und löst meist durch Unverständnis auch Intoleranz hervor. An diesem Punkt hilft es, zu evaluieren,
wie wichtig der Streitpunkt eigentlich objektiv betrachtet ist. Ist es wirklich wichtig, ob die Spülmaschine ausgeräumt wird, bevor man schlafen geht oder geht die Welt auch dann nicht
unter, wenn sie am nächsten Nachmittag noch voll ist? Durch diese einfache Überlegung können bereits eine Vielzahl an Konflikten vermieden werden, sofern die Ehepartner bereit
sind, sich in die Situation hineinzuentspannen, selbst wenn sie nicht ihren Vorstellungen entspricht. Mit ein wenig Übung, stellt man somit fest, dass die wenigsten Konfliktetatsächlich eine Aussprache benötigen, sondern bereits mit Toleranz oder aktivem Nachfragen nach Erklärung und somit Verständnis für die anderen Vorstellungen beseitigt werden können.
In der Eheberatung und Paartherapie gehe ich somit häufig an die Ursprünge von Konflikten zurück, um sie im Nachhinein zu deeskalieren mit der einfachen Frage: Ist das tatsächlich
wichtig und wenn ja, weswegen? Wenn es nämlich nicht zu einer Entspannung kommt, kann der Konflikt möglicherweise damit gelöst werden, dass Verständnis für die Wichtigkeit beim
anderen Partner hervorgerufen wird. Oftmals ist es nämlich nur wichtig, dass der Partner versteht, weswegen das für den jeweils anderen wichtig ist, um sein eigenes Verhalten
entsprechend anzupassen. Als Experte für Beziehungen ist es in solchen Situationen immer wieder schön zu sehen, dass gegenseitiges Verständnis und Respekt für die Bedürfnisse des
anderen meistens auch verfahrene Situationen und dauerhafte Konflikte lösen kann. Hierbei ist jedenfalls zu erwähnen, dass Partnerschaft in der Regel inkludiert, dass man versucht sich
gegenseitig zu unterstützen und beide Seiten Konflikte vermeiden wollen. In den Fällen, in denen dies nicht der Fall ist, bleibt es die Sinnfrage zu stellen. Da Partnerschaften und Ehen
eigentlich dafür erfunden wurden, das Leben gemeinsam einfacher zu gestalten als alleine, ist ein ständiges Konfliktumfeld auf Dauer der Beziehung nicht zuträglich.

Konflikte lassen sich gleich schnell lösen, wie sie entstanden sind

Eine Faustregel in der Paartherapie besagt, dass Konflikte sich in derselben Geschwindigkeit auflösen lassen, wie sie entstanden sind. Das besagt, dass frische und kleine Konflikte sehr schnell beseitigt werden können, länger andauernde Streitpunkte jedoch mehr Geduld benötigen. Entsprechend ist ein wenig Ausdauer gefragt, das bedeutet jedoch nicht, dass ein
jahrelang dauernder Konflikt auch Jahre zur Auflösung dauert, denn meistens ist die Klärung– vor allem mit Hilfe des Beziehungscoachings oder der Paartherapie auf neutralem Boden –schnell erledigt. Es dauert in Folge jedoch Zeit, um Kränkungen zu überwinden,Verhaltensmuster gänzlich aufzulösen und über die Differenzen ohne einen Hauch von
schlechter Emotion hinwegblicken zu können. Erst in dem Moment, in dem ein Paar über die vergangenen Konflikte lachen kann, ist aus meiner Sicht das Thema tatsächlich beendet. Bis
dahin vergehen oft Wochen, manchmal Monate und auch Jahre, in denen Selbstreflexion und Kommunikation eine wichtige Rolle spielen. Für die Geduld wird man jedoch reich belohnt
mit einer unterstützenden, erfüllenden und gesunden Beziehung, welche künftige Konflikte bereits im Ansatz erkennt und sie im Idealfall ohne Streit lösen kann.

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 "Paartherapie mit einem Partner, der unter ADHS leidet: Einblicke aus der Sicht eines Therapeuten" https://www.daniel-hitschmann.at/adhs-blog/paartherapie-einblicke-therapeuten/ Fri, 06 Oct 2023 06:04:56 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2204 Die Paartherapie kann eine komplexe Herausforderung darstellen, besonders wenn einer der Partner unter Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leidet. In diesem Artikel möchte ich als Paartherapeut einige Einblicke aus meiner Perspektive teilen, wie Paartherapie bei ADHS-Patienten erfolgreich gestaltet werden kann. ADHS kann die Dynamik einer Beziehung erheblich beeinflussen, aber mit der richtigen Herangehensweise können Partnerschaften gestärkt und verbessert werden.

1. Verständnis für ADHS:

Zuerst ist es wichtig, ADHS zu verstehen. Diese Neurodiversität kann dazu führen, dass Menschen Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, impulsiv zu handeln und ihre Emotionen zu kontrollieren. Es ist entscheidend, dass beide Partner und der Therapeut die Besonderheiten von ADHS verstehen und akzeptieren.

2. Individuelle Bedürfnisse:

In der Paartherapie müssen die individuellen Bedürfnisse jedes Partners berücksichtigt werden. Der Partner mit ADHS benötigt möglicherweise zusätzliche Unterstützung bei der Organisation und Zeitplanung, während der andere Partner Geduld und Empathie aufbringen muss.

3. Kommunikation verbessern:

ADHS kann die Kommunikation erschweren, da Impulsivität und Ablenkbarkeit die Gespräche beeinflussen können. In der Therapie können wir gemeinsam Techniken entwickeln, um die Kommunikation zu verbessern, wie z.B. aktives Zuhören, klare Kommunikationsregeln und die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln.

4. Struktur und Routine einführen:

Struktur und Routine können für Menschen mit ADHS hilfreich sein. Der Therapeut kann dabei helfen, gemeinsame Routinen und Organisationsstrategien zu entwickeln, die den Alltag erleichtern und Konflikte reduzieren können.

5. Emotionale Unterstützung:

Beide Partner brauchen emotionale Unterstützung. Der Partner mit ADHS kann sich frustriert oder minderwertig fühlen, und der andere Partner kann sich überfordert fühlen. Wir arbeiten gemeinsam daran, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem beide Partner sich gehört und verstanden fühlen.

Die Paartherapie mit einem Partner, der unter ADHS leidet, erfordert Geduld, Verständnis und die Bereitschaft, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Mit der richtigen Herangehensweise können Paare Wege finden, um die Herausforderungen von ADHS zu bewältigen und ihre Beziehung zu stärken. Als Paartherapeut ist es meine Aufgabe, diese Reise zu begleiten und Unterstützung anzubieten, um eine gesunde und erfüllende Partnerschaft zu fördern.

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Impulse kontrollieren für ein besseres Miteinander in Beziehung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/kontrollieren-miteinander-beziehung/ Thu, 25 May 2023 16:59:31 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2197
In und außerhalb Beziehungen können eine der befriedigendsten Erfahrungen im Leben sein, im Idealfall fühlen wir uns geliebt, geborgen und auf einer tieferen Ebene verstanden. Doch manchmal können wir uns von unseren Impulsen überwältigen lassen und unsere Beziehungen so beeinträchtigen, in extremen Fällen sogar gefährden. Aus diesem Grund ist die Kontrolle der Impulse nicht nur ein großer Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern, sondern auch notwendig, für ein gesundes Miteinander in der Gesellschaft.

Impulskontrolle lernen, bevor sich andere impulsiv abwenden – wichtige Prävention nicht nur in
der Paartherapie


Impulskontrolle ist die Fähigkeit, unsere Impulse zu stoppen, bevor wir handeln. Die Kontrolle davon  erfordert Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung. Wenn wir unsere Impulse nicht kontrollieren, können wir Dinge sagen oder tun, die wir später bereuen und die Beziehungen sowohl kurz- als auch langfristig belasten. Vor allem wiederholtes Auftreten von Konflikten durch fehlende Impulskontrolle kann zu einem ernsthaften Problem für jede zwischenmenschliche Beziehung sein. Aus diesem Grund kann das Erlernen der Kontrolle darüber in vielerlei Hinsicht lohnend sein.Der erste Schritt zur Impulskontrolle ist die Achtsamkeit. Wir müssen uns bewusst werden, was wir fühlen und welche Impulse wir haben. Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir unsere Reaktionen bewusst steuern und die Kontrolle übernehmen. Falls dies selbst nur mäßig gelingt, kann die Hilfe durch einen Experten zu mehr Erfolg führen. Achtsamkeit zu erlernen kann beispielsweise in Einzeltherapie oder -coaching erfolgen und ist meist ein schnellerer Weg, als der Versuch sich dies selbst beizubringen.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Selbstregulation. Selbstregulation ist die Fähigkeit, unsere Emotionen und Verhaltensweisen zu kontrollieren, um unsere Ziele zu erreichen. In Beziehungen bedeutet das, unsere Emotionen unter Kontrolle zu halten und uns auf die Bedürfnisse und Wünsche unseres Partners zu konzentrieren. Eine weitere Möglichkeit, unsere Impulse zu kontrollieren, ist die Selbstreflexion. Selbstreflexion ist die Fähigkeit, unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen zu untersuchen und zu bewerten. In Beziehungen bedeutet das, unsere eigenen Handlungen und Gedanken zu hinterfragen und zu überlegen, wie sie unsere Beziehungen beeinflussen.Schließlich ist die Kommunikation ein wichtiger Faktor bei der Impulskontrolle in Beziehungen.Wir sollten lernen, unsere Bedürfnisse und Wünsche auf eine respektvolle und angemessene Weise zu kommunizieren, sodass auf sachlicher Ebene ein Austausch stattfinden kann. Da diese Sachlichkeit häufig in den eigenen vier Wänden schwierig zu erreich ist, stellt die Paartherapie einen neutralen Raum dar, in welchem mit Hilfe eines Therapeuten oder Beziehungscoaches Konflikte, Wünsche und Ängste aufgearbeitet werden können. Die Anleitung ist hierbei ein wichtiges Tool, um sensible Themen in einer Art aufzuarbeiten, welche die Zusammenarbeit in der Partnerschaft fördert und zu mehr Zusammenhalt durch gegenseitiges Verständnis führt.


Feedback und andere Werkzeuge um die Impulskontrolle zu verbessern


Da die Impulskontrolle vorwiegend im Kontext von Beziehungen wichtig ist, kann Feedback vom Partner eines der wichtigsten Werkzeuge im Erlernen desselben sein. Dies kann aktives Feedback sein, indem der Partner oder Ehegatte ausdrückt, inwiefern sich das eigene Verhalten gebessert hat.
Mit ein wenig Übung und Gespür kann es sich jedoch auch als passives Feedback darstellen. Indem man beobachtet, inwiefern sich die Beziehung verbessert, weniger gestritten wird, mehr Nähe entsteht, sich angespannte Situationen wieder entspannen, kann man selbst und somit ohne aktive Hilfe einer zweiten Person, feststellen, welche Vorteile die Kontrolle der eigenen Impulse mit sich bringt.
Insgesamt lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass das Erlernen von Impulskontrolle in jedem Bereich des Lebens zu einer entspannteren Atmosphäre führt, denn auch im Job oder in Freundschaften kann davon ausgegangen werden, dass sich die Beziehungen zu anderen Menschen verbessern, wenn man die eigenen Impulse unter Kontrolle halten kann.

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Gemeinsam trägt sich´s besser – Altlasten, Trigger und alte Muster in Partnerschaft und Ehe https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/gemeinsam-altlasten-partnerschaft/ Wed, 23 Nov 2022 16:45:19 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2194  

Jeder Mensch, dem wir begegnen hinterlässt Spuren. Manche nur leichte Abdrücke, die nach wenigen Tagen oder Wochen nicht mehr zu finden sind, andere hingegen regelrechte Krater. Aus Beziehungen kommt niemand von uns heil raus – sei es die Beziehung zu den Eltern, zu Freunden oder die Liebesbeziehung. Es ist somit eine meist frühe Erfahrung, dass alles, was uns nahe geht, auch das Potential hat, uns zu verändern, im Positiven wie im Negativen. Entsprechend wird der Ehegatte oder Partner stets einen Menschen vor sich finden, der durch die Beziehungen zu anderen Menschen bereits geprägt wurde und sich Verhaltensmuster angewöhnt hat. Selbes gilt für uns selbst, auch wir haben unser Päckchen zu tragen und uns aus vorangegangenen Beziehungen Altlasten mitgenommen. Das ist der Grund, weshalb uns unser Partner mit bestimmten Angewohnheiten triggern kann. Wir werden wütend oder traurig, meist ohne konkreten Anlass. Die Verknüpfungen in unseren Gehirnen versuchen, uns vor Schäden zu bewahren und sehen in teils harmlosen Handlungen die drohende Gefahr, vor der wir uns verteidigen müssen. Da dies dazu führen kann, dass wir uns von unseren Partnern entfernen, ist es aus meiner Sicht als Paartherapeut und Beziehungsexperten besonders wichtig, einen Moment Stille zu bewahren und durchzuatmen, um die Angewohnheiten des anderen und die eigene Reaktion darauf nicht zu einem Beziehungskiller werden zu lassen.

 

Wer vorsorgt hat weniger zu verarbeiten – Prävention und Schnellhilfe aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung

Je früher die eigenen Muster, Trigger und je besser die eigenen Altlasten gekannt werden, desto besser können sie mit dem Lebensgefährten oder Partner besprochen werden. Wichtig ist hierbei so neutral wie möglich vorzugehen, wodurch es oftmals sinnvoll ist, dies im Rahmen eines gemeinsamen Gespräches mit einem Paartherapeuten zu erledigen. Grund hierfür ist der unweigerliche eintretende Vergleich mit vorangegangenen Liebschaften oder den eigenen Eltern, was für den Partner eine zumindest befremdliche Situation darstellt. Hier kann die Gesprächsführung durch einen neutralen Beziehungsexperten helfen, unnötigen Streit, Verwirrung und Verletzung vorzubeugen. Achten Sie jedoch auch auf neutralem Boden darauf, die Formulierungen sensibel zu wählen, da Missverständnisse schnell passieren können. Alles, was der Paartherapeut nicht erst entschärfen muss, ist in der Regel schneller verarbeitet, verstanden und akzeptiert.

Wie erkennt man jedoch die eigenen Altlasten? Haben Sie schonmal eine Situation erlebt, in der Ihr Partner mit einer scheinbar kleinen Geste, Handlung oder auch nur einem beiläufigen Satz große Gefühle in Ihnen ausgelöst hat? In den meisten Fällen, in denen wir dies bemerken, sind sie nicht positiv und oft tendiert man zu Verteidigungsreaktionen, Angriff oder Rückzug. Sollten Sie dies bemerken, kann es Ihrem Partner helfen, wenn Sie sich ihm oder ihr gegenüber öffnen und mitteilen, dass die soeben erlebte Situation eine stärkere Gefühlsregung ausgelöst hat, als erwartet und Sie selbst darüber verwirrt sind. Wenn dies möglich ist, ist es häufig ratsam, einige Momente durchzuatmen, bevor Sie darauf reagieren. Analysieren Sie gemeinsam mit ihrem Ehegatten oder Lebensgefährten kurz, was genau passiert ist und versuchen Sie, Parallelen zu Ihrer eigenen Vergangenheit zu suchen. Erklären Sie beim ersten Mal Ihrem Partner, was und weswegen Sie dies tun: Sie wollen wissen, weswegen Sie, objektiv betrachtet, unangebracht reagieren auf diesen Trigger, damit dies nicht zur Belastung für die Partnerschaft wird. Falls Sie keinen Auslöser in Menschen finden, die Ihnen in Vergangenheit nahe gestanden haben, im Fall der Familie möglicherweise sogar noch immer nahe stehen, sollten Sie sich eine geistige Notiz dazu machen. Auch bei der Spurensuche kann die Hilfe eines Eheberaters und Paartherapeuten hilfreich sein. Manchmal sind die Assoziationen schwer nachzuvollziehen und verworren. Beispielsweise kann es Sie wütend machen, wenn der Partner Mehl verschüttet. Der Grund hierfür kann in der Eltern- oder Großelterngeneration liegen, die stets sehr darauf geachtet haben, nichts zu verschwenden und mit Ihnen als Kind geschimpft haben, wenn Sie etwas verschüttet haben. Genauso kann die Elterngeneration verschwenderisch gelebt haben, was zu Problemen geführt hat, die Sie bereits als Kind miterlebt haben. Besonders starke Trigger sind häufig bei den früheren Partnern zu suchen, welche durch Zurückweisungen, Vertrauensbrüche oder gröberes Fehlverhalten die eigenen Alarmglocken geschärft haben.

Päckchen gemeinsam entpacken – in Ruhe, Akzeptanz und der Sicherheit eines neutralen Ortes

Wichtig ist in allen Fällen, dem Partner mit Ruhe und Verständnis zu begegnen, wenn dieser mit starkem Unverständnis und Intoleranz in einer Situation reagiert. Außerdem ist es hilfreich, so schnell wie möglich die zu Eskalation tendierende Situation auf eine analysierende Ebene zu bringen, um so gemeinsam herauszufinden, was die Trigger sind und im zweiten Schritt daran arbeiten zu können. In jedem Fall sind die Päckchen eines jeden Menschen mit Respekt und Vorsicht zu behandeln, auch wenn sie für einen selbst wie leicht überwindbare Kleinigkeiten scheinen. Das Gehirn ist ein Wunderwerk an Verknüpfungen, welche sich nicht immer mit Logik entwirren lassen und so kann auch ein Trigger, der in einer ruhigen Situation längst unproblematisch geworden ist, zu stark emotionalen Reaktionen führen, wenn er plötzlich und unerwartet auftaucht. Da Altlasten schnell zu ausufernden Konflikten werden können, ist in jedem Fall das Gespräch bei einem Paarexperten angeraten, um das Gefühl des gemeinsam daran Arbeitens herzustellen und im Alltag gelassen mit dem Päckchen des anderen umgehen zu können.

 

 

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Verheiratet mit dem Beruf – erst Karriere, dann die Liebe? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/verheiratet-beruf-karriere/ Wed, 24 Aug 2022 17:16:41 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2190  

Das Telefon klingelt. "Jetzt nicht Schatz, ich bin beschäftigt. Lass uns drüber sprechen, wenn ich nach Hause komme" – Kommt Ihnen das bekannt vor? Wie häufig haben Sie nach Ihrer Arbeit Zeit, Energie und Geduld gefunden, mit dem Partner oder den Kindern ein bedeutsames Gespräch anzufangen oder auch nur Zeit zu verbringen? Wie oft sind Sie von Ihrem Beruf zu erschöpft, um etwas zu unternehmen? Wie häufig nehmen Sie Arbeit mit nach Hause oder fahren Stunden später vom Büro weg? Sind Ihr Partner oder Ihre Kinder manchmal lästig, weil sie in ihrer sehr geringen Freizeit auch noch Aufmerksamkeit von Ihnen fordern?

Sie sind leider auf meiner Seite gelandet und lesen somit die Meinung eines Menschen, der in seiner professionellen Aufgabe als Paartherapeut und Beziehungscoach dazu sagt:

 

Das Leben ist endlich, die Geduld Ihres Partners ebenfalls

 

Aus vielerlei Sicht ist es nachvollziehbar, dass so viele Personen den Beruf priorisieren und dabei die Ehepartner sowie die Kinder nachgestellt sind. Unsere Arbeit gibt uns die Möglichkeit, Miete und Nahrung zu zahlen, im besten Fall auch Annehmlichkeiten darüber hinaus. Auch psychologisch ist es wichtig, eine Arbeit und somit eine Aufgabe zu haben. Die Möglichkeit, die Anstellung zu verlieren oder als Selbstständiger zu wenig Gewinn einzunehmen, ist entsprechend beängstigend. Wenn der Beruf jedoch jegliche Freizeit auffrisst, alle Energie raubt, noch mit den Liebsten ein gemeinsames Leben zu führen, ist jedoch zu hinterfragen, ob dies der richtige Weg ist. Ist es wirklich nötig, so viele Stunden zu arbeiten oder könnten Sie ohne Gefahr ihre Position zu verlieren auch mehr Freizeit haben? Es sollte diesbezüglich auch überdacht werden, ob die Anstellung wichtiger ist als die Beziehung, denn der Grundgedanke jeder Partnerschaft oder Ehe ist, Zeit miteinander zu verbringen. Passiert dies nicht oder lediglich ungenügend, ist die Wahrscheinlichkeit höher, sich auseinanderzuleben und der Ehe oder Partnerschaft ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Gemeinsam einen Hauptwohnsitz zu teilen ist ebenfalls nicht ausreichend, um von einem gemeinsamen Leben sprechen zu können. Somit ist die Frage danach, ob die vielen Überstunden oder die generell sehr hohe Arbeitszeit tatsächlich wichtiger ist als der Mensch, mit dem sie eigentlich ihr Leben verbringen wollen. Durch die Bevorzugung des Berufes wird oftmals eben dieser Eindruck erweckt, auch wenn er in den meisten Fällen nicht zutrifft. Außerdem sollten Sie sich fragen, ob Ihr Beruf wichtiger ist als Sie selbst. Ihre persönliche Gesundheit sowie Ihr Wohlbefinden sind ebenfalls bei dauerhaftem Freizeitmangel und somit fehlender Zeit für Erholung und die eigenen Interessen gefährdet.

Falls Sie Kinder haben ist ferner zu bedenken, dass Kindheit und Jugend nur eine sehr kurze Zeitspanne sind und sich junge Menschen rasend schnell entwickeln. Ist man für Jahre nur wenig vorhanden, erhöhen sich die Chancen, in der Jugend gänzlich den Bezug zueinander zu verlieren und somit noch weniger Teilhabe am Leben seiner Kinder zu haben.

 

Lebe jetzt, liebe jetzt

 

Doch was tun, wenn man im Hamsterrad gefangen ist und die Arbeitskollegen sowie die Vorgesetzten an die hohe Arbeitsleistung gewöhnt sind? Als Paartherapeut kann ich Ihnen lediglich nahelegen, jegliche Entwicklungen langsam entfalten zu lassen. Wenn möglich ist es sicherlich gut, das Gespräch in der Arbeit zu suchen und darauf hinzuweisen, dass man zugunsten seiner Familie nun plant für weniger Überstunden zur Verfügung zu stehen. Im Rahmen eines Beziehungscoachings oder einer Eheberatung können mit dem Partner realistische Ziele auf neutralem Boden besprochen und geplant werden. Oftmals erlebe ich, dass Paare bereits viel über die Arbeitsbelastung eines Partners gestritten haben und das Thema schwierig alleine zu lösen ist. Der verfügbarere Partner glaubt nicht an Besserung, da sie zu oft versprochen wurde, der mit Arbeit überlastete Partner fühlt sich nicht unterstützt. Folglich ist der Wandel bereits vor Beginn zum Scheitern verurteilt, was im Falle des ersten Partners zu noch weniger Vertrauen in Besserung und im Falle des zweiten zur Flucht in die Arbeit führen kann.

Überlegen Sie sich jedenfalls, was Sie von Ihrem Leben erwarten. Wie würden Sie gerne leben? Ertappen Sie sich dabei, zu denken, in der Pension könnten Sie Zeit für sich und Zeit für Ihren Partner haben? Haben Sie die unangenehme Überlegung angenommen, dass Sie bis dahin möglicherweise keinen Partner mehr haben? Ist Ihnen bewusst, dass viele Menschen nicht mehr bei bester Gesundheit sind, wenn sie ihre Pension antreten? Als Paartherapeut kann ich Ihnen lediglich den gut gemeinten Rat mit auf den Weg geben: Leben Sie jetzt und lieben sie jetzt. Niemand weiß, was morgen passiert und wir alle haben keine Garantie auf ein langes, gesundes Leben. Was wir jedoch haben ist jetzt und die Möglichkeit jetzt Entscheidungen zu treffen, die wir vielleicht bereits gestern gerne getroffen hätten.

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Das Disney Dilemma – Wieso auch Cinderella Paartherapie nützlich fände https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/cinderella-paartherapie-nuetzlich/ Tue, 12 Apr 2022 10:46:53 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2187  

Während frühere Generationen ihre Erwartungen an Beziehungen relativ gering gehalten haben, glänzen die jüngeren damit, den von Disney bereits im Kindesalter vorgelebten Perfektionismus auch auf den Partner zu übertragen. Ehen waren über Jahrhunderte hinweg Mittel zum Zweck: Nachkommen mussten gezeugt werden, um auch im Alter versorgt zu sein. Häufig waren Frauen wirtschaftlich völlig abhängig davon, gut zu heiraten, wodurch die Heirat in manchen Fällen zu einem bloßen Handel wurde. War Liebe dabei, hatte man das große Los gezogen, doch war sicherlich nicht in der Mehrheit. Mit wirtschaftlichem Aufschwung und schrittweiser Gleichberechtigung von Frauen folgte die Möglichkeit, höhere Ansprüche zu stellen. Notfalls könnte man auch lebenslang Single bleiben, ohne Existenzängste haben zu müssen. Da Kinder in der heutigen Zeit auch nicht mehr dafür verantwortlich sind, sich um die alternde Generation zu kümmern, besteht objektiv wenig Unterschied zwischen den möglichen Lebensentwürfen. Dadurch konnten die Ansprüche an Beziehungen und die Ehe von Generation zu Generation weiter erhöht werden, was schließlich in der jetzigen Suche nach Prince Charming oder der perfekten Frau mündet.

 

Ecken und Kanten sucht lupenreinen Diamant – Disney macht unglücklich

 

Wir sind umgeben von der Illusion des perfekten Lebens und während wir zwar denken, dass uns Werbung, die Sozialen Medien und auch die Protzerei unseres Umfelds nicht beeinflussen, sieht es aus Sicht eines Psychologen gänzlich anders aus. Die ständige Suche nach dem besseren Leben, das uns glücklich machen wird, ist genauso unerreichbar wie der Glanz einer Meister Propper Küche. Das ständige Abbild dauerglücklicher Paare, die scheinbar beschwerdefrei und fern von Sorgen ihr Leben genießen, prägt sich dabei derart stark in unser Unterbewusstsein ein, dass es zu einer Verschiebung des Solls in unserem Gehirn kommt. Wir tragen in Folge eine perfekte Schablone mit uns mit und vergleichen unser Leben permanent mit dieser Fantasie. Es wird somit eine falsche, unmögliche Realität als Ziel angenommen und jeglicher Versuch in eben dieser zu leben muss zwangsläufig darin münden, dass wir unglücklich mit der Realität sind. Dieses neurologische Vergleichsspiel war in früheren Zeiten jedoch überlebensnotwendig, da potentiell gefährliche Situationen früh genug erkannt werden mussten. Es kann somit nicht einfach abgestellt werden. Erkennen wir nicht, dass unsere Schablone retuschiert ist und aus diesem Grund einfach nicht auf die Wirklichkeit passen kann, laufen wir Gefahr nicht nur unnötigerweise sehr unglücklich durchs Leben zu gehen, wir werden auch viele wertvolle Menschen verlieren oder gar nicht erst in unser Umfeld aufnehmen können.

Bei der Suche nach unserer besseren Hälfte wird entsprechend die Prince Charming Schablone hervorgeholt und nur ein perfekter Partner kann diesem Bild entsprechen. Selbst schwanken wir bei der Selbstwahrnehmung zwischen einer positiven Selbstakzeptanz der eigenen Fehler und den gleichen überhöhten Ansprüchen, denen bereits unser Umfeld nicht genügen kann. So kann es zu der verschobenen Vorstellung kommen, dass zwar die eigenen Fehler und Makel durchaus akzeptiert werden sollten, umgekehrt jedoch der Partner solche nicht aufweisen darf.

 

Der Weg aus dem Labyrinth und wie Paartherapie dabei unterstützen kann

 

Häufig ist bereits der Beginn einer Beziehung wegweisend dafür, wie sich diese weiter entwickeln wird. Wird bereits bei den ersten Treffen von einem oder beiden Partnern versucht, ein perfektes Bild zu vermitteln, ist die Wahrscheinlichkeit eines unglücklichen Verlaufs groß. Zu Beginn sollte man aus diesem Grund eher darauf vertrauen, dass die berühmte "rosa Brille" über die eine oder andere Eigenheit hinwegtäuscht und so der Partner auch Unzulänglichkeiten mühelos akzeptieren kann. Befindet man sich bereits in einer Beziehung und bemerkt, dass die Fassade(n) zu bröckeln anfangen, ist es zum Schutz der Partnerschaft sehr wichtig, behutsam zur Realität geleitet zu werden. Da dies oftmals zu schnell und abrupt passiert, wenn Partner dies in Eigenregie versuchen, kann die Hilfe eines Paartherapeuten einen vorsichtigen und schrittweisen, gemeinsamen Übergang zu einem gesünderen und vor allem imperfekten Selbst- und Fremdbild schaffen. Dabei hilft der Experte dabei, die Akzeptanz zu stärken, mit Unsicherheiten umzugehen und die Makel des anderen lieben oder zumindest schätzen zu lernen. Dieser Weg weg von dem Versuch Perfektion zu leben in jeder Hinsicht hin zur Realität ist in keinster Weise leicht und betrifft mehr als nur die Beziehung. Aus diesem Grund sollte man zuerst vor allem versuchen, geduldig zu sein und auch damit rechnen, dass es nötig sein wird, sich in vieles "hinein zu entspannen", um alte Vorstellungen loslassen zu können. Um jedoch diesen Blogbeitrag mit einer positiven Aussicht zu versehen, kann ich als Experte für Beziehungen und Ehen garantieren, dass das gesamte Leben und auch die Beziehung einfacher, entspannter und schöner wird, wenn die Grundeinstellung entspannt wird. Hierfür gibt es zur Not auch Atemtechniken, um dem Kopf dabei zu helfen, die Verspannungen loszulassen.

 

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ADHS: Vorurteile in Liebe und Partnerschaft – Therapie als Weg zu einer erfüllten Ehe oder Partnerschaft https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/vorurteile-partnerschaft-erfuellten/ Sun, 10 Oct 2021 12:12:49 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2174  

Vorurteile gegenüber der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung halten sich in der Gesellschaft und machen Betroffenen, vor allem jenen, die offen mit ihrer Diagnose umgehen, das Leben schwer. Ihnen wird allgemein vorgeworfen, unfähig zu sein, Beziehungen längerfristig aufrecht zu erhalten oder gar zu lieben. Ihre Unzuverlässigkeit und Sprunghaftigkeit wird zur Beziehungsunfähigkeit hochstilisiert und somit meist ein Stempel all jenen aufgedrückt, welche dieselbe Diagnose erhalten haben. Dass es sich jedoch um völlig unterschiedliche Persönlichkeiten handelt, jeder mit seiner eigenen Geschichte, seinen eigenen Coping-Mechanismen sowie auch Therapieversuchen und -erfolgen, wird dabei gerne übersehen. Dass jede Erkrankung oder Normvariante auch unterschiedliche Ausprägungen und Manifestationen hat, somit jede*r Betroffene mit anderen Symptomen in verschiedenen Stärken kämpft, hinterfragt kaum jemand. In unserer Gesellschaft ist es gebräuchlich, Menschen in Schubladen zu stecken, um sich die Arbeit zu erleichtern, anstatt eben jene Menschen kennenzulernen. Sie schädigt jedoch damit nicht nur diese Personen, sondern auch sich selbst durch Ausgrenzung von potentiell wertvollen Mitgliedern.

Statistiken zeigen, dass Personen mit ADHS tatsächlich stärker zu risikoreichem Verhalten neigen und Scheidungen häufiger sind in Ehen, in denen zumindest eine*r der Partner an ADHS leidet. Es handelt sich jedoch auch hier um eine allgemeine Statistik und oftmals wird nicht differenziert zwischen Personen, welche in Therapie sind oder waren und solchen, welche sich nicht mit ihrer Besonderheit auseinandersetzen. Auch ist hinzuzufügen, dass allgemein bei Evaluationen von einem Standard ausgegangen wird. Wir gehen somit davon aus, dass Merkmale, die häufig vorkommen die gesunde Variante sind. Tatsächlich haben wir jedoch keine Erfahrung mit der absoluten Realität und Veränderungen der Umwelt und Gesellschaft können dazu führen, dass aus einer Normvariante wie ADHS ein Vorteil oder gar das "neue Normal" wird. Lassen Sie sich somit nicht von Statistiken verunsichern oder Diagnosen entmutigen. In meiner Praxis als Therapeut zeigt sich immer wieder, dass oftmals einzig und alleine der Umgang mit den eigenen Besonderheiten den Unterschied zwischen einem zufriedenen, erfolgreichen Leben und dem Gegenteil davon ausmacht.

 

Scheidungen und Trennungen in ADHS Partnerschaften und Ehen

 

Personen, welche von ADHS betroffen sind, langweilen sich oftmals schneller und sind somit weniger zufrieden im Alltagstrott, der für die meisten Personen um uns herum normal ist. Sie suchen tendenziell stärker als andere nach Abwechslung und scheuen hierbei auch nicht davor zurück, Risiken einzugehen. Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung und trifft nur auf einen Großteil, nicht jedoch auf alle Betroffenen zu. Statistiken zeigen jedoch, dass Untreue in Partnerschaften mit ADHS häufiger vorzukommen scheint als in solchen ohne Personen mit ADHS. Ob dies aufgrund der Neigung zu risikoreichem Handeln zurückzuführen ist, welches eher zum Entdecken der Untreue führt, oder tatsächlich so ist, bleibt eine offene Frage. Meine Erfahrung als Paartherapeut in der Eheberatung zeigt jedoch, dass Untreue ein allgemeines Problem ist, welches somit nicht spezifisch für Personen mit ADHS ist. Gleichzeitig zeigt die Therapie, dass ADHS-Betroffene auch hinsichtlich Treue und somit der Erhaltung einer Partnerschaft oder Ehe sehr von genereller Abwechslung profitieren können. Der Versuch, einen normalen "nine to five" Job auszuüben, scheitert jedoch nicht nur beruflich häufig, sondern führt oft zu Ersatzhandlungen im privaten Umfeld, was mitunter zu Seitensprüngen oder Affären führen kann.

 

Alltagsoptimierung und Therapie – ein Ausweg aus der Beziehungsproblematik?

 

Als Paartherapeut und Beziehungsexperte habe ich mich besonders mit ADHS Partnerschaften und Ehen beschäftigt und hier gewissermaßen meine Spezialisierung gewählt. Es zeigt die Therapie deutliche Wirkung auf die Betroffenen sowie ihr direktes Umfeld, denn oftmals hilft bereits das Wissen um die Problematik und der Perspektivenwechsel, um sein Leben und die Beziehung positiv zu beeinflussen. Das gemeinsame daran arbeiten schafft Raum für kreative Lösungen und die Möglichkeit beider Partner ihre Potentiale zu kombinieren. Gleichsam betrachten wir in der Therapie auch die Lebensgestaltung der Familie und die Arbeitsplatzwahl. Häufig können auch Optimierungen in diesem Bereich helfen, die betroffene Person ausgeglichener und somit auch glücklicher zu machen. Neben diversen Sportangebote können ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz und ansprechende Gestaltung der Freizeit die Stabilität der Beziehung optimal ergänzen und so dazu führen, dass Beziehungsunfähigkeit kein Thema wird. Wie Statistiken jedoch zeigen ist die Therapie – egal ob mit medikamenteller Unterstützung oder ohne – ein wichtiger Baustein zu einem zufriedenen Zusammenleben. Die Erfahrung eines darauf spezialisierten Therapeuten hilft somit nachweislich das Leben zu meistern – was jedoch vermutlich auf jeden Menschen zutrifft.

 

 

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Pubertät als Geduldsprobe – Wie Teenager die Beziehung zusätzlich belasten und wie die Partnerschaft vor Schäden geschützt werden kann https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/geduldsprobe-zusaetzlich-partnerschaft/ Fri, 25 Jun 2021 05:53:46 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2166
Pubertät ist für die meisten Eltern nicht nur eine Phase im Leben ihrer Kinder, sondern eine der größten Herausforderungen ihres Alltags und gleichzeitig Belastungsprobe für die Partnerschaft. Da es hierbei besonders wichtig ist, Unterstützung vom Partner zu Erfahren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, kann die Paartherapie und Eheberatung helfen,Schwierigkeiten gemeinsam zu lösen und so Streit vorzubeugen.

Pubertät verstehen, um sie zu nützen Paartherapie mal anders

In der Pubertät beginnt der Körper des Kindes Sexualhormone zu produzieren und gleichzeitig reift das Gehirn zur Selbstständigkeit. Dass dies einen für die Familie gefährlichen, meist explosiven Mix macht, weiß jeder, unter dessen Dach einen Teenager lebt. Der Grund für die Explosivität ist vereinfacht ausgedrückt der Start von Rangkämpfen.Jede Person, die aktiv an der Gesellschaft teilnimmt, muss seinen Platz darin finden. Dies entspricht seiner Rangfolge und während die Kindheit von passiver Teilnahme als Anhang der Eltern durchlaufen wird, ist der Eintritt in die Pubertät der Moment, in dem die Abnabelung von ihnen stattfindet, was erst eine aktive Teilnahme ermöglicht. Da der Rang nicht automatisch von den Eltern geerbt wird, muss dieser "erkämpft" werden und dies findet zuerst im geschützten familiären Bereich statt. Hier können Teenager ihren Rang versuchen zu verbessern und so erfahren, welche Strategien ihnen dabei weiterhelfen. Dieser folgt sehr zum Leidwesen der Familie und besonders der Eltern. Wie kann man dieses Wissen nun nützen? Teenager haben kaum Lebenserfahrung und sind somit keine guten ranghohen Mitglieder der Gesellschaft. Entsprechend führt das Ausweichen von Konflikten und ständiges Nachgeben leider genau zum Gegenteil. Je mehr sich ein Familienmitglied befehlen lässt und je mehr es selbst zurücksteckt, desto häufiger und desto heftiger werden Konflikte meist. Hier ist es wichtig, dass sich beide Partner absprechen, was erlaubt ist und was nicht – unter keinen Umständen – erlaubt wird. Weiß der Teenager erstmal, dass einer der Elternteile ständig nachgibt, werden Partner schnell gegeneinander ausgespielt. Da dies zu Streit innerhalb der Ehe oder Partnerschaft führt, isteine schnelle Intervention wichtig. In extremen Fällen können Kinder einen Keil zwischen die Eltern treiben, um an ihr Ziel zu kommen. Dies ist im Übrigen keine Bösartigkeit, sondern evolutionär bedingtes und durch das frühere Verhalten der Eltern antrainiertes und durch Erfolg verstärktes Benehmen.Was können Sie als Elternteil tun, um Konfliktpotential zu schwächen und gleichzeitig nicht alles zu verbieten? Bieten Sie Deals an, wo möglich. Erwachsene Personen müssen arbeiten,um sich Vergnügen leisten zu können. Wenn Ihr Kind somit lernt, dass es etwas leisten muss, um zB eine Taschengelderhöhung zu erhalten oder länger aufbleiben zu dürfen, lernt es sehr realistisch, wie die Gesellschaft funktioniert und wird gleichzeitig im Selbstbewusstsein gestärkt. Der Teenager kann sein eigenes Schicksal Stück für Stück selbst mitbestimmen undwird sich weniger wie ein Kind behandelt fühlen. Gleichzeitig ist es aus Sicht der Psychologie auch wichtig, dass nicht alles erlaubt werden kann, denn auch Verbote sind Teil einer funktionierenden Gesellschaft. Egal wie viel wir leisten, ein Parkverbot gilt immer. Hier ist Einigkeit in der Partnerschaft der Schlüssel zum Erfolg. Erst wenn sie sich mit ihrem Partner darüber einig sind, was in keinem Fall erlaubt wird und sich im Zweifel vor einer Entscheidung absprechen, können Eltern als Einheit agieren und ersparen sich selbst Diskussionen und Streit.

Wie Paartherapie und Eheberatung helfen kann, den Teenage-Rex der Familiezu zähmen

Wenn Sie bis hierher gelesen haben und selbst ein pubertierendes Kind zu Hause haben,haben Sie sicherlich auch gedacht, dass das alles leichter gesagt als getan ist. Nicht alle Konflikte können ausgehandelt werden, nicht alles kann durch Leistung kompensiert werden. Trotz völliger Einigkeit in der Kindererziehung kommt es immer wieder zu Diskussionen und von Teenagerseite wird trotz klarer Regeln und fairer Behandlung immer wieder randaliert. Leider ist die Pubertät auch damit verbunden, dass Kinder sich abnabelnmüssen und dies ist nicht möglich, wenn sie sich zu gut mit den Eltern verstehen. Da dies ein Inzuchtschutz der Natur ist, der bei jedem in Herden lebenden Säugetier beobachtet werden kann, können Konflikte nicht gänzlich verhindert werden. Hier hilft die Paartherapie und Beziehungsberatung als neutraler Raum, um Szenarien durchzudenken und zu diskutieren, um beratend zur Seite zu stehen und auch um Lösungsmöglichkeiten für Konflikte der Familie zu besprechen. Auch wenn man sich in der Ehe oder Partnerschaft sehr gut versteht und keine Probleme in der Zusammenarbeit bestehen kann ein externer Experte sowie ein neutraler Grund und Boden helfen, Belastungen auszusprechen an einem Ort, an dem die eigenen Kinder nicht zuhören können. Es können somit alle Emotionen gezeigt, Sorgen und Zweifel – auch Selbstzweifel ausgesprochen werden, ohne Gefahr die eigene Position zu schwächen.
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Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit als Belastung der Partnerschaft https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/arbeitslosigkeit-kurzarbeit-partnerschaft/ Tue, 04 May 2021 13:42:59 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2163
Arbeitslosigkeit wird häufig in erster Linie als wirtschaftliche Krise betrachtet, dabei ist sieviel mehr als das. Neben der starken finanziellen Belastung ist es vor allem das plötzliche Fehlen eines geregelten Tagesablaufs, das Fehlen von Aufgaben und Abwechslung, das Fehlen der sozialen Interaktion mit Arbeitskollegen, die Hilflosigkeit, wenn nicht sofort eine alternative Anstellung gefunden wird, und die Belastung der Partnerschaft. Plötzlich Alleinverdiener zu sein ist in etwa genauso viel Stress wie die unverhoffte Unmöglichkeit zum familiären Einkommen beizutragen. Dies führt unweigerlich zu Spannungen zwischen den Partnern, weswegen ein guter Umgang damit besonders wichtig ist. Nachfolgend will ich als Experte für Beziehungskrisen und dem erfolgreichen Umgang damit eine Hilfestellung bieten, wie die Krise gemeinsam überwunden werden kann.

Gemeinsam sind wir stärker – wie Paare auch aus finanziellen Krisenzeiten gestärkt hervorgehen können

Der Versuch eine Krise in etwas Positives zu verwandeln, ist genauso alt wie meist frustrierend. Krisen sind nicht umsonst als solche zu bezeichnen und auch wenn es positive Aspekte dabei geben kann, ist das Maximum, das aus einer solchen herauszuholen ist, das Entdecken der eigenen Stärken und Kreativität. Man kann somit eine Krise produktiv nutzen,es bringt jedoch meist nichts zu versuchen sich unter enormen Kraftaufwand einzureden,dass es gut ist sie zu erleben. Als Therapeut mit Spezialisierung auf Ehekrisen und Partnerschaft finde ich es wichtig realistische Einschätzungen zu haben und meinen Klienten diese auch mitzugeben: Holen wir das beste aus der Krise heraus – ohne jedoch zu versuchen, sie in Zuckerwatte einzupacken. Bei finanziellen Krisen ist es häufig ratsam, sich gemeinsam Gedanken darüber zu machen,wie mit den vorhandenen Mitteln umgegangen wird, um die Krise gut zu überstehen. Hier ist es wichtig, dass beide Partner als gleichberechtigte Diskussionsteilnehmer Ideen und Vorschläge einbringen können. Keine Privatperson trägt an der derzeitigen Pandemie bedingten Arbeitskrise des gesamten Staates Schuld und somit kann Arbeitslosigkeit theoretisch jeden von uns betreffen. Die Suche nach einer neuen Anstellung scheint bei den derzeitigen Arbeitslosenzahlen zwar wichtig, jedoch für viele eine wenig erfolgversprechende Angelegenheit. Während die Wirtschaft sich in den kommenden Monaten und Jahren erst wieder erholen muss, bleibt auch die Frage, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Diese Frage sollte sich auch jeder stellen, der gerade von Arbeitslosigkeit betroffen hat und sich gleichzeitig nicht sicher ist, ob die bislang ausgeübte Tätigkeit die richtige Wahl war bzw. in dieser Formzukunftsträchtig ist. Nachdem davon auszugehen ist, dass die aktuelle nicht die einzige Pandemie bleibt, sollten folgende Fragen durchdacht werden: Welche Berufe haben sich als krisensicher und flexibel genug in der Pandemie herausgestellt? Gibt es hierbei Tätigkeiten,die für einen selbst interessant sind? Generell gilt: Je mehr gegenseitiger Rückhalt in derPartnerschaft vorhanden ist, desto eher kann eine finanzielle Krise überwunden werden.Professionelle Hilfe in Form von Beziehungscoaching und Paartherapie kann auch dabei helfen, Verständnis für die jeweils andere Position zu entwickeln, Konzepte zu finden, wie gemeinsam mit der Belastung umgegangen wird.

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Beziehung im Lockdown – Soziale Isolation als Beziehungskiller https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehung-isolation-beziehungskiller/ Wed, 10 Mar 2021 17:49:43 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2156
 Bereits ein Jahr befinden wir uns in einem mal mehr, mal weniger starken Lockdown und entsprechend in sozialer Isolation. Bis auf die direkte Familie ist der Kontakt zu unseren Freunden und Verwandten deutlich eingeschränkt, was auch Einfluss auf die Möglichkeit des emotionalen Ausgleichs genommen hat. Statt Büroalltag wird Homeoffice, Arbeitslosigkeitund Kurzarbeit zur Norm, was die übliche Abwechslung an sozialen Interaktionen nochweiter einschränkt. Das eigene zu Hause wandelt sich vom gewohnten Rückzugsort vorfremden Reizen zum persönlichen Gefängnis. Dass dies auch die Beziehungen zu den"Mitinsassen" strapaziert, welche zum einzigen physischen menschlichen Kontakt gewordensind, ist eine Frage der Zeit.

Keine Auszeit, keine Distanz – Unsicherheit und Zukunftsangst in derPaartherapie und Eheberatung

Selbst wenn wir unsere Partner bereits vor dem Lockdown gut kannten und jede erdenkliche Minute mit ihnen verbrachten, waren dies meist doch nur die Abendstunden sowie die Wochenenden. Unter der Woche verbrachten Paare vor Corona vergleichsweise wenig Zeitmiteinander, was sich wie wir wissen stark verändert hat. Jeden Tag jede einzelne Stunde miteinander zu verbringen zeigt nicht nur deutlicher auf als uns lieb ist, welche Angewohnheiten und Eigenschaften wir nicht so sehr an unseren Liebsten schätzen, fehlende Abwechslung in sozialen Kontakten bringt auch Langeweile. Da es keine Möglichkeiten gibt, die Freizeit gänzlich entsprechend unserer Vorlieben zu gestalten, kann auch der eingeschränkte Beschäftigungsradius dazu beitragen, dass uns langweilig ist. Das Problem daran ist, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, unsere Umgebung zu verbessern. Dies kann es jedoch nur dann tun, wenn es die Fehler darin findet. Da wir in der Regel vermeiden, eigene Fehler anzusehen, suchen wir sie entsprechend bei anderen, was bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten wiederum zum Anstieg von Spannungen in der Beziehung führt. Sie sehen sicherlich, wie dieser Teufelskreis mit fortschreitender Dauer der Ausgangssperre immer größere Spiralen zieht und so das Konfliktpotential schnell steigen kann. Aus diesem Grund ist häufig das Gespräch mit einer beziehungsexternen Person,beispielsweise auf professioneller Ebene mit einem Paartherapeuten lohnend. Im virtuellen Einzelgespräch mit Beziehungsexperten können alle störenden Gedanken lautausgesprochen werden und so ein wenig der sich aufbauende Druck herausgenommen werden. Im Gespräch mit Therapeuten und Partner können in Folge gemeinsam Lösungsansätze und Strategien zum Konfliktumgang besprochen werden. Wichtig ist hierbei auch die eigenen Unsicherheiten zu betrachten und herauszufinden, welche Ängste das eigene Verhalten und die eigene Gereiztheit möglicherweise noch steigern. Finden Sie nicht nur bei Konflikt, sondern auch im täglichen Umgang Möglichkeiten, sich voneinander zurückzuziehen oder sich gegenseitig Raum zu geben. Sollten die räumlichenGegebenheiten keine tatsächliche Trennung  zulassen, empfehle ich als Paartherapeut als schnellste Lösung beide Partner mit Kopfhörern auszustatten und sich täglich für einen ausgemachten Zeitraum völlig zu ignorieren. Ob Sie in dieser Zeit einen Film ansehen, Musik hören oder einfach nur die Stille genießen bleibt gänzlich Ihnen überlassen. Wichtig ist einzig die Abschottung von allen übrigen Personen im Haushalt, um Zeit für sich selbst zu haben und auch zu nutzen. Wenn es möglich ist, sich in ein getrenntes Zimmer zurückzuziehen,kann die Erholung nochmals deutlich besser und auch ohne Kopfhörer stattfinden.

Stützen in Krisenzeiten – Gegenseitig zuhören und ernst nehmen

Auch wenn von verschiedenen Seiten das Coronavirus als unterschiedlich bedrohlich wahrgenommen wird und auch die Maßnahmen individuell beurteilt werden, sollten wir uns alle im Umgang mit unseren Mitmenschen eingestehen, dass diese Pandemie uns negativ beeinflusst. Neben den Einschränkungen im Alltag herrscht zusehends Unsicherheit bis hinzu Angst vor der Zukunft und der eigenen wirtschaftlichen Existenz. Diese Themen sollten auch Platz haben in der Partnerschaft oder Ehe, denn der Ausdruck von Sorgen kann unsere emotionale Belastung durch die Situation verbessern. In Folge lässt sich durch miteinander sprechen die eigene Gereiztheit besser kontrollieren und Stress abbauen. Dabei ist es wichtig einzuräumen, dass jede Sorge – egal ob realistisch, bereits eingetreten oder in ferner Zukunft, klein oder groß – den Raum erhält, den sie im Kopf des Sorgenträgers in dem Moment einnimmt. Durch das Teilen von belastenden Gedanken kann auch die Partnerschaft wieder inniger werden, denn der Partner wird in solchen Situationen zum Vertrauten. Er sollte der Sorge zuhören und versuchen durch gemeinsames Besprechen und Suchen von Lösungen oder Strategien zur Verbesserung der Auswirkungen beizutragen.Durch dieses gegenseitige Stützen in Krisenzeiten können Paare gegenseitig zum Komplizen werden im Versuch der Belastungen Herr zu werden. Bedenken Sie dabei immer, dass auch das gemeinsame "Bewundern eines Problems" einen Akt der Gemeinsamkeit darstellt und ebenfalls wichtig ist, solange keine Lösung in Sicht ist. Schrecken Sie jedoch nie zurück,professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie selbst nicht mehr weiterwissen oderauch Ihr Partner sich aus der Krise nicht mehr hinaussieht.
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ADHS als Ressource – die Vorteile eines schwarzgemalten Syndroms https://www.daniel-hitschmann.at/adhs-blog/ressource-vorteile-schwarzgemalten/ Fri, 15 Jan 2021 08:53:44 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2153
Wie bei den meisten Syndromen werden auch bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung häufig ausschließlich die negativen Seiten aufgezeigt und somit vermehrt der Fokus auf die Probleme gelenkt. Dies hat prinzipiell die Berechtigung, solangees darum geht, Verständnis für die Problematiken und Copingstrategien für alle Betroffenenzu vermitteln. Es ist jedoch insgesamt problematisch, da es eine sehr einseitige Betrachtung des Phänomens darstellt und die daraus entstehenden Vorteile unter den Teppich gekehrt werden. Als Therapeut mit Fokus auf die Verwendung der Ressourcen bei Besonderheiten sehe ich immer wieder Personen, die zwar sehr gut über ihre Probleme informiert sind, jedoch selbst nach jahrelangem Leidensweg noch nie damit konfrontiert wurden, welche Vorteile sie aus ihrer ADHS ziehen können. Dies führt zu einer sehr negativen Konnotation und inneren Konflikten, da ADHS nicht "heilbar" ist und man diese Besonderheit auch nicht in der Jugend auswächst. Sie ist genauso noch im Erwachsenenalter vorhanden, die meisten Personen haben lediglich im Laufe der Jahre herausgefunden, wie sie damit umgehen können.

ADHS in der Therapie – Fokuswechsel und Beschäftigung mit den Ressourcen

Häufig sind Personen mit ADHS sich bereits zur Genüge darüber bewusst, wie sie ihre Besonderheiten möglichst gut verschleiern können und wie sie sich in die Gesellschaft einfügen. Sie haben jedoch oftmals nie gelernt, die ADHS zu ihrem Vorteil zu nutzen. Ausdiesem Grund will ich nun auf die häufig vorhandenen Ressourcen eingehen, wobei wieimmer gesagt werden muss, dass jeder Mensch anders ist. Auch von ADHS betroffene Personen können nicht über einen Kamm geschert werden und sowohl die Manifestation der ADHS als auch alle anderen Eigenschaften sind so individuell, dass keineVerallgemeinerung stattfinden kann. Die Aussage "Personen mit ADHS haben immer…" kann somit nicht getroffen werden. Es kann somit sein, dass Sie sich als Betroffener in manchen, jedoch nicht in allen folgenden Aussagen wiederfinden.Häufig haben Personen mit ADHS außergewöhnliche kognitive Fähigkeiten. Während die meisten Menschen Probleme damit haben, gleichzeitig mehrere Gedankengänge zu verfolgen, ist das für ADHS Betroffene Alltag. Während dies beispielsweise in während derSchulzeit in uninteressanteren Fächern störend sein kann, wird es zur außergewöhnlichen Ressource, wenn diese Personen von etwas begeistert sind. Sie denken schneller, da Gleichzeitigkeit und multiperspektives Denken kein Problem darstellt. Das führt dazu, dass sie Leistungen erbringen können, die für andere nicht oder zumindest nicht in der kurzen Zeit möglich scheinen. Das gleichzeitige Verarbeiten von bis zu 20 % mehr Sinneseindrücken ist ebenfalls ein Grundfür die enorme Leistungsfähigkeit, führt aber gleichzeitig dazu, dass Personen mit ADHS Details auffallen, welche anderen verborgen bleiben. Das bedeutet, dass ihnen auch mehr Informationen zu einer Situation zur Verfügung stehen, als anderen und sie diese auch nutzen können, um ihre Ziele zu verfolgen. Die enorme Begeisterungsfähigkeit ist mitunter an die Emotionalität gekoppelt, genauergesagt an die Fähigkeit, große Leidenschaft zu empfinden. Diese Leidenschaft, das Gefühl für etwas zu brennen, verschafft den nötigen Antrieb, um Ziele hartnäckig zu verfolgen. Die großen kognitiven Fähigkeiten, in Kombination mit dem Blick für Details, die anderen entgehen, führt dazu, dass Personen mit ADHS großartige Strategen sind. Durch die schnelle Auffassungsgabe und die Möglichkeit gleichzeitig multiperspektivisch zu denken ist es für sie natürlich, schnell Strategien zu wechseln, wenn sie nicht funktionieren. Sie erkennen auch häufig früher als andere, wenn Handlungen nicht zu den gewünschten Zielen führen und wechseln sehr schnell den Zugang ohne dabei – wie bei anderen Menschen üblich – in eine Angststarre zu verfallen, wenn es nötig ist, gewohntes Terrain zu verlassen. Dies macht sie zu außergewöhnlich guten Unternehmern, wenn sie etwas finden, bei dem sie mit Leidenschaft ans Werk gehen können.Häufig wird ADHS auch in Verbindung mit Hochbegabung genannt, da die außergewöhnlichen kognitiven Fähigkeiten von ADHS Betroffenen sich mit Hochbegabung zum Teil überschneiden und somit eine gewisse Tendenz dazu besteht. Leider ist hierzu die Studienlage nicht ausreichend, um restlos zu klären, ob Hochbegabung häufiger mit ADHS in Verbindung vorkommt als ohne ADHS. Es ist jedoch für mich als Therapeut durchaus festzustellen, dass die intellektuellen Fähigkeiten eines ADHS Betroffenen in vielen Fällen außergewöhnlich sind, häufig jedoch nicht voll entwickelt wurden.

Erfolg mit ADHS – wie weit kommt man damit ?

Nun bleibt natürlich die Frage, was einem ADHS Betroffenen all diese Vorteile bringenkönnen und wie sehr diese das Leben beeinflussen können, wenn sie genutzt werden.Hierfür ist es sinnvoll, Persönlichkeiten zu betrachten, die durchaus sehr erfolgreich sind undeine ADHS – Diagnose erhalten haben. Das Internet ist voll von Listen mit solchen Personen, einige davon beziehen Spekulationen und post-hum Diagnosen mit ein. Darunter fallenbeispielsweise Walt Disney, Ludwig van Beethoven und Albert Einstein. Post-hum Diagnosen sind jedoch wissenschaftlich nicht anerkannt, da die Möglichkeit, mit der Person zu sprechen und die Diagnose tatsächlich zu stellen nicht gegeben ist. Viel interessanter sind somit lebende Persönlichkeiten, wie Elon Musk, dem bereits seit längerer Zeit ADHS nachgesagt wird (wenn mir auch nicht bekannt ist, dass eine offizielle Diagnose vorliegt). Als Gründervieler Unternehmen, PayPal, Tesla und Space-X um nur einige der bekannteren zu nennen, und derzeit reichster Mensch der Welt ist er ein Paradebeispiel eines Menschen, der sich mit unermüdlichem Enthusiasmus in Bereiche hineinsteigert, die für andere Menschen zu risikoreich oder nicht einmal vorstellbar sind. Auch wechselt er sehr schnell Strategien, wenn es nötig ist, geht Wege, die sonst keiner geht und scheint generell neben einer offensichtlichen Hochbegabung auch die ADHS typische Impulsivität und Leidenschaft mitzubringen.Bekannte Personen mit öffentlich bekannter ADHS Diagnose sind unter anderem JamieOliver, Jackie Chan, Emma Watson, Mila Kunis, Robin Williams und Will Smith. Ein großer Teil der Personen, bei denen die Diagnose öffentlich gemacht wurde, stammt aus dem Kreativbereich und dem Profisport. Dies hat vermutlich die Ursache, dass wir diese Namenbesser kennen als Gründer erfolgreicher Unternehmen. Ich denke jedoch, dass die Verteilung ausgeglichen ist und dass die vorhandenen Listen nicht bedeuten, dass Personen mit ADHS ausschließlich als Schauspieler, Sänger oder Profisportler außergewöhnlich erfolgreich sein können.

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Hilfe, mein Kind hat ADHS – Leid und Mitleid für Eltern und diePartnerschaft https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/mitleid-eltern-diepartnerschaft/ Mon, 07 Dec 2020 05:05:56 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2146
 Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist heutzutage eine häufig gestellte Diagnose bei Kindern, welche in der Schule wegen Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit auffallen. Was frühersomit als "Zappelphilipp" oder als "Träumeline" bezeichnet wurde, ist heute eine klinischeDiagnose samt aller Folgen für das Kind und die Familie. Viele Ratgeber, Zeitschriftenartikel und Onlineforen sind gefüllt mit Symptomen, Hilfestellungen und Erklärungen, jedoch ist trotz der Möglichkeit und des Willens sich umfassend zu informieren Vorsicht geboten. Die Diagnose ADHS sollte von einer/einem ExpertIn gestellt werden. Während sehr viele Menschen sich dazu bewogen sehen, aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung Kinder als ADHS-Betroffene abzustempeln, sollte dies nie ungeprüft bleiben. Die Diagnose kann nur von einem entsprechenden Psychologen gestellt werden, welcher sich im Idealfall auf Kinderpsychologie spezialisiert hat. Bedenken Sie bitte, dass ADHS nicht leichtfertig unterstellt werden sollte, sondern etwas ist, mit dem ein Kind und später die erwachsene Person ein Leben lang leben und umgehen muss. Die Diagnose hat Therapien bis hin zu medikamentösen  Behandlung zur Folge, weswegen eine Fehldiagnose unbedingt vermieden werden sollte. Medikamente, welche manchmal den Betroffenen verschrieben werden, können schwere Nebenwirkungen und Langzeitfolgen für das kindliche oder jugendliche Gehirn haben. Selbst wenn keine medikamentelle Therapie angedacht wird, ist unbedingt zuvermeiden, einem Kind den "Stempel ADHS aufzudrücken". Mit der Annahme zu leben, eine Erkrankung zu haben ist nicht viel weniger schlimm als die Krankheit selbst zu haben. Die Psyche ist ein sehr einflussreicher Teil von uns und kann Symptome hervorrufen, sogar ohne dass die zugrundeliegende Krankheit vorhanden sein muss. In anderen Worten: Zu Todegefürchtet ist auch gestorben.

Von der Diagnose ADHS in den Alltag – Wie Diagnosen den Alltag belasten können

Wurde das Kind einer Familie von einer/einem KinderpsychologIn mit ADHS diagnostiziert, hat dies oft eine intensive Suche nach Antworten, Rat und Hilfe zur Folge. Häufig vertiefen sich Eltern stark in das Thema, um zu verstehen, welche Implikationen die Diagnose für das Kind hat und wie man es am besten unterstützen kann. Als Therapeut kann ich den Drang, das eigene Unwissen zu beseitigen und die Situation bestmöglich überblicken zu wollen durchaus gut nachvollziehen. Trotzdem gebe ich den Rat, den Blick nicht für das Wesentliche zu verlieren: das Kind und die Familie in der es lebt. Ihr Kind ist mehr als seine Diagnose undist dasselbe, dass es noch gestern war. Die Diagnose soll lediglich gewisse Symptomeerklären und helfen, damit umzugehen. Und auch wenn dies kurzfristig nicht möglich ist, sollten Sie ADHS nicht dauerhaft in den Mittelpunkt Ihrer Aufmerksamkeit und zum allgegenwärtigen Thema der Familie machen. Kreisen längere Zeit im Grunde alle Gesprächedarum, werden sich andere Familienmitglieder und somit auch der Partner nicht mehrgesehen fühlen. Gleichzeitig wird sich das von ADHS betroffene Kind stärker als Belastungfühlen und das Gefühl haben, dass seine Problemzonen im Mittelpunkt stehen. Da ADHS sich auch nicht nach der Jugend auswächst und auch im Erwachsenenalter noch immer vorhanden ist, sollten die Möglichkeiten damit umzugehen und Ressourcen zu nutzen sowie zu entwickeln immer im Vordergrund stehen. Dies gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, einen positiven Umgang mit dem Syndrom zu erlernen und sich auch im späteren Leben Copingstrategien anzueignen. Gleichzeitig bewirkt dies einen konstruktiven Umgang damit in der Familie und entlastet Partnerschaft und andere Kinder. Da dies nicht immer leicht ist, zeige ich dies in meinen Gesprächen und Beratungen gerne auf und gebe Hilfestellungen für Paare, die sich durch die Informationsflut erschlagen und vermehrt belastet fühlen.

Bewusst miteinander in Partnerschaft und Familie – wie Paartherapie helfen kann, gemeinsam Lösungen zu finden

Da sich Kinder mit ADHS in einigen Eigenschaften von Kindern ohne ADHS unterscheiden können, ist es besonders wichtig für alle Erziehungsberechtigten sich dieser Besonderheiten bewusst zu werden. Durch dieses Wissen können gemeinsam Pläne für den Umgang erstelltwerden – so wie es in der Kindererziehung oft ohnehin der Fall ist. Als Elternteil kennt man die Situation, gemeinsam Regeln aufzustellen und auch hier ist es wichtig, gemeinsam und miteinander zu arbeiten. Beispielsweise fällt es Kindern mit ADHS schwerer sich an Regeln zuhalten. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, ihm dies beizubringen und auch hierbei als Erziehungsberechtigte besonders einheitlich zusammenzuarbeiten, um das Kind in seiner Entwicklung und Regeltoleranz optimal zu fördern. Da ADHS oft genetisch weitervererbt ist, kann es sein, dass Sie als Elternteil oder Ihr Partnerebenfalls an ADHS leiden oder bestimmte Symptome in sich wiedererkennen. Ist dies der Fall, kann dies für das betroffene Kind von großem Vorteil sein. Der betroffene Elternteil kann sich damit deutlich besser in die Situation des Kindes hineinversetzen und kann Strategien und Erfahrungen teilen.
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COVID-19 Notmaßnahmen­verordnung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/covid-19-notmassnahmenverordnung/ Tue, 17 Nov 2020 18:27:13 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2132 Es gelten verschärfte Ausgangsregelungen und die Schließung von vielen Geschäften und Einrichtungen. Zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen ist laut der COVID-19 Notmaßnahmenverordnung das Verlassen des privaten Wohnbereichs gestattet. Psychotherapie ist der ärztlichen Hilfe gleichgestellt, d.h. Personen, die eine Psychotherapie in Anspruch nehmen, dürfen die Psychotherapiepraxis aufsuchen.

Die Psychotherapie während des Lockdowns kann weiterhin in der Praxis oder als Tele-Psychotherapie über Internet oder Telefon stattfinden.

Details zur neuen Verordnung finden Sie auf der Website des Sozialministeriums.


  • Ich ersuche Sie um rechtzeitige Information, wenn sie das Setting ändern wollen oder verhindert sind.
  • Bitte bei Eintreten Maske tragen, auch ich werde sie mit Maske empfangen.
  • Bei Symptomen oder Fieber bitte rechtzeitig mit mir absprechen, ob wir den Termin verschieben oder ein Videogespräch führen.

Vielen Dank für ihr Verständnis!

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ADHS Fluch und Segen? Alles eine Frage der Perspektive https://www.daniel-hitschmann.at/adhs-blog/fluch-segen-perspektive/ Mon, 19 Oct 2020 08:18:48 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2122 Wie jede und jeder Betroffene weiß, liefert einschlägige Literatur genauso wie das Internet eine Fülle an Schwierigkeiten, mit denen ADHS verbunden wird, genauso wie die passenden Tipps und Tricks, wie diese "Mängelliste" am besten im Alltag bewerkstelligt werden kann. Wie bei jeder Besonderheit – und im Grunde ist auch ADHS nichts anderes – wird die Aufmerksamkeit häufig darauf gelenkt, was anders ist, was nicht funktioniert, was für das Funktionieren einer Person in unserer Gesellschaft hinderlich ist. Wie jede Besonderheit hat jedoch auch ADHS Vorteile, sowohl für das soziale Miteinander als auch den beruflichen Werdegang. Da dies eine Seite des Themas ist, die kaum angesprochen wird, soll dieser Artikel dazu anregen, ADHS auch von einer anderen Seite zu betrachten. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und will trotz der allgemeinen Darstellung weder eine Gruppe von Personen verallgemeinern noch ADHS als solches als ausschließlich positive Ressource darstellen. ADHS Betroffene sind wie alle anderen Menschen in erster Linie Individuen mit einer großen Menge an Eigenschaften, von denen einige in mehr oder weniger starker Ausprägung der Diagnose ADHS zugeordnet werden. Diagnosen werden gestellt, um Verhalten zu erklären, Therapieempfehlungen zu geben und Prognosen zu stellen. Sie definieren in keiner Weise den Wert einer Person, sie sollten somit auch nicht dazu gebraucht werden, Menschen in Schubladen zu stecken oder den Menschen hinter der Diagnose zu übersehen.

ADHS kann so viel mehr – der Wert des Andersseins

Ein häufig genanntes Manko, das ADHS Betroffenen angelastet ist, ist ihr fehlendes Verständnis gegenüber Regeln und Normen. Während dies offensichtliche Probleme im Alltag hervorruft, vor allem im Beruf sowie in gesellschaftlichen Zusammenhängen, ist es jedoch genau dieses Unverständnis, welches in vielfacher Weise nötig ist für Reformbewegungen. Personen, welche blindlinks Regeln folgen, ohne diese zu hinterfragen, halten mitunter antiquierte und sinnlose Normen am Leben. Erst durch das Hinterfragen eben solcher ist es möglich, eine Gesellschaft zu verbessern und zu modernisieren. Während dies natürlich kein Aufruf sein sollte, generell Regeln zu missachten und Gesetze zu brechen, ist es ein Appell daran, diese Eigenschaft nicht nur als Hindernis zu betrachten. Hinterfragen von Normen ist nicht nur für Sie selbst, sondern auch für Ihre Mitmenschen ein wichtiger Denkanstoß. Aus dem Hinterfragen an Regeln und Normen resultiert auch ein gutes Verständnis von und ein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit.
Hypersensitivität ist eine häufig vorkommende Besonderheit von ADHS Betroffenen, welche von anderen Personen meist nicht als störend empfunden wird und somit in der Literatur nicht so häufig erwähnt wird, wie viele andere Eigenheiten. Hingegen kann sie durchaus zur Belastung für ADHS Betroffene werden, welche somit dazu tendieren hier nur die negativen Seiten zu sehen. Während Hypersensitivität wirken kann, als würde man ständig angegriffen werden, können hypersensible Personen Veränderungen viel schneller wahrnehmen als andere Menschen. Sie sehen Details, welche für andere kaum erfassbar sind und können diese Fähigkeit sowohl beruflich als auch privat einsetzen.
Eine Eigenschaft, die maßgeblich mit ADHS assoziiert ist, ist die fehlende Möglichkeit, die Aufmerksamkeit für längere Zeitdauer auf einer Aufgabe zu halten. Interessanterweise trifft dieses häufig als Problem wahrgenommene Phänomen nicht auf, wenn sich eine Person mit ADHS für ein Thema brennend interessiert. Hier zeigt sich bei vielen Betroffenen eine nicht nur für ADHS überdurchschnittliche, außergewöhnlich gute Konzentrationsfähigkeit, wodurch ein solches Interesse – wenn möglich – auch im beruflichen Kontext von Interesse ist. Eine weitere Folge von mangelndem bleibenden Interessen und Fokus ist, dass Menschen mit ADHS meist neugierig sind und neue Wege gehen, wo andere Personen keine sehen. Dies kann zu Innovationen in vielen Bereichen führen, solange die Begeisterung und der Fokus dafür lang genug auf diese neuen Wege gerichtet bleiben.
Eine ebenfalls oft vorgeworfene Eigenschaft ist die Unruhe, welche sich im Kindesalter als körperliche Bewegung manifestiert, im Erwachsenenalter jedoch viel stärker ins Innere gerückt ist und dort für Sprunghaftigkeit in der Gedankenwelt sorgt. Diese Agilität wird zwar häufig als anstrengend für die Betroffenen sowie ihr Umfeld wahrgenommen, hat jedoch die Konsequenz, dass die Betroffenen über stärker ausgeprägte Kreativität verfügen als der Durchschnitt der restlichen Gesellschaft. Sie spielt übrigens ebenfalls eine große Rolle in dem Suchen neuer Wege und Möglichkeiten.

Insgesamt können viele der "Mankos", die mit ADHS in Verbindung gebracht werden, auch positiv genutzt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass sie nicht in extremen Ausprägungen vorhanden sind und somit für den Betroffenen zumindest in gewisse Bahnen lenkbar sind. Entsprechend soll dieser Artikel die Belastung durch das Syndrom nicht schmälern, sondern eher Hoffnung geben, dass im besten Fall mit professioneller Hilfe ein Zugang gefunden werden kann, die belastenden Eigenschaften für sich zu nutzen.

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ADHS in der Partnerschaft – Liebe und Nähe mit ADHS https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-liebe-naehe/ Sat, 22 Aug 2020 05:24:19 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=2058

 

Im letzten Blogartikel habe ich beleuchtet, inwiefern sich Beziehungen mit einer von ADHS betroffenen Person von anderen Partnerschaften unterscheiden und was ich als Beziehungsexperte an allgemeinen Tipps und Tricks mitgeben kann, um den Alltag zu erleichtern. In diesen Artikel befasse ich mich hingegen mit der "Gegenseite": Wie kann jemand, der von ADHS betroffen ist, sein Beziehungsleben verbessern? In meiner langjährigen Praxis als Paartherapeut und Beziehungscoach fällt bei diesem Thema vor allem auf, dass viele Personen, die von ADHS betroffen sind, sich zwar sehr bewusst sind, inwiefern sie selbst von den Symptomen betroffen sind, jedoch kaum darüber Bescheid wissen, was das für ihren Partner bzw. ihre Partnerin bedeutet. Aus diesem Grund werde ich zuerst darauf eingehen, bevor ich die Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern, nenne. Insgesamt muss darauf hingewiesen werden, dass dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat und auch keineswegs professionelle und vor allem individuelle Unterstützung ersetzen kann. Er soll viel eher allgemeine Denkanstöße geben und vielleicht den einen oder anderen wertvollen Tipp enthalten.

Den Partner sehen und verstehen – Wie Beziehungscoaching und Paartherapie Personen mit ADHS helfen kann

Jede von ADHS betroffene Person empfindet eine andere Mischung seiner Symptome als Belastung und vor allem in Zusammenspiel mit anderen Personen als problematisch. Häufig wird hier die Regelgeleitetheit anderer Menschen genannt, vor allem das Einhalten gesellschaftlicher und somit ungeschriebener Gesetze stößt auf Unverständnis und Intoleranz bei ADHS Betroffenen. Auch häufige Kritik, Ungeduld und mangelndes Verständnis von Seiten der Partner und Partnerinnen führen zu Irritationen oder auch Kränkung der ADHS Betroffenen. Dass vor allem letzteres oft auf der Seite der Partner und Partnerinnen von ADHS Betroffenen vorkommt, sehen die wenigsten. Aus diesem Grund ist es für ADHS Betroffene, wie für jeden Menschen in einer Beziehung, wichtig, die Seite des Partners bzw. der Partnerin zu verstehen. Für Partner von ADHS Betroffenen zählen oft die Unberechenbarkeit, Unzuverlässigkeit,mangelnde Kritikfähigkeit und Reizbarkeit zu den schwierigsten Symptomen der ADHS. Es ist häufig einfacher, die Symptome auch als solche anzusehen und nicht als persönliche Eigenschaften, die unveränderlich sind. Hierdurch können diese viel eher angenommen und nicht als persönliche Kritik verstanden werden. Dadurch dürfen die Symptome allerdings nicht zu bequemen Ausreden werden, sondern sollen den Status von Projekten erhalten, an denen man arbeitet.Wie bei jeder Erkrankung und jeder Normvariante werden auch hier die Symptome als temporär unterschiedlich stark vorhandene Unannehmlichkeit gesehen und man kanngemeinsam überlegen, wie der Umgang mit ihnen am besten funktioniert. Auch sind Symptome in vielen Fällen beeinflussbar und durch die Betrachtung der Probleme als Symptome kann die Symptomlinderung als gemeinsames Projekt stattfinden.

Partnerschaftsberatung für ADHS Erkrankte – Tipps aus der Eheberatung und Paartherapie

Da manches selbst für informierte Partner und Partnerinnen schwer nachvollziehbar ist und Verständnis jede Situation besser macht, kann es helfen, über die eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren und den Partner oder die Partnerin in diesen Prozess zu involvieren. Dabei istvor allem wichtig, dass er oder sie erfährt, dass darüber nachgedacht wird und was das Ergebnis ist. Der Partner bzw. die Partnerin muss somit nicht zwingend jeden einzelnen Gedankengang mitmachen.Bei stärkeren Stimmungsschwankungen ist es sinnvoll, sich selbst Auszeiten zu gönnen und diese auch als feste Regel in die Partnerschaft einzubauen. Damit haben beide Partner die nötige Zeit durchzuatmen und sich auf die emotionale Lage einzustellen. Vor allem in Streitsituationen helfen solche Regeln, auch wenn Personen mit ADHS diese üblicherweise in der ersten Zeit ablehnen. Sich auf Regeln in der Beziehung einzulassen kann jedoch aufvielfache Weise helfen und ist folglich einen Versuch wert.Des Weiteren kann es wichtig sein, die eigene Toleranz zu fördern. Vor allem im Zusammenspiel mit anderen Personen ist es auf Dauer nötig zu akzeptieren, dass andere Meinungen existieren und gleichberechtigt sind. Wenn der Drang verspürt wird, Fakten zu diskutieren kann die kurze Reflektion helfen, wie viel einem der Gewinn tatsächlich wert ist.Ist die richtige Antwort auf die Frage, welche Farbe Tante Mimis Auto hat, tatsächlich einen potentiell erbitterten Streit wert? Kann eine 5 heute ausnahmsweise auch eine gerade Zahlsein? Die Tatsache, dass egal, wer eine Diskussion gewinnt, man auf jeden Fall durch potentiell tagelangen Frust in der Beziehung verliert, sollte dabei stets bedacht werden.Selbst wenn das Ergebnis der Reflektion ist, dass es in dieser einen Sache wichtiger ist, Recht zu haben, als den Frieden in der Partnerschaft zu bewahren, können zumindest viele weitere Diskussionen verhindert werden. Auch ist es von Vorteil, nicht alles und vor allem sich selbst nicht immer ernst zu nehmen.Das Leben ist vielfach einfacher, wenn man über Ungeschick, dumme Zufälle, Fehler und Unachtsamkeit lachen kann. Dies hilft auch dabei, Situationen zu entschärfen und das nächste Mal besser zu meistern. Humor ist eines der stärksten Mittel, um eine Beziehung langfristig zu erhalten, weswegen ich als Beziehungsexperte jedem raten würde, ihn zu trainieren.
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Unerfüllte Sexualität – Wenn Wünsche auf der Strecke bleiben aus Sicht von Paartherapeut und Eheberater https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/unerfuellte-sexualitaet-paartherapeut/ Sat, 18 Jul 2020 07:06:42 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1131 Dass Sexualität natürlicherweise ein wichtiger Teil unseres Lebens ist und entsprechend auch ein wichtiges Thema in der Partnerschaft und Ehe darstellt, zeigt sich mitunter darin, dass unerfüllte Sexualität und deren Folgen einen erheblichen Anteil der Probleme in der Beziehung und auch viele der Trennungen und Scheidungen verursacht.

Ein Grund, für das Ausmaß der Problematiken, ist die fortwährende Tabuisierung der Thematik. Häufig ist zu beobachten, dass Partner am Anfang einer Beziehung noch nicht genug vertrauen, um sich zu öffnen und derart intime Details von sich preisgeben. Folglich werden vorsichtig Grenzen festgesteckt, innerhalb derer sich Intimität und Sexualität in einer Beziehung abspielen. Dies sind jedoch oftmals die Grenzen, welche von den Liebenden als gesellschaftlich akzeptables Mittelmaß empfunden werden, da sie Angst davor haben, von dem Partner abgelehnt zu werden. In den meisten Fällen führt dies jedoch dazu, dass keiner der beiden Partner sich traut, offen und ehrlich über Wünsche, Phantasien und Vorstellungen zu sprechen, wodurch vieles nicht unerfüllt bleibt, sondern auch unerreichbar scheint.

Aus Sicht eines Paartherapeuten und Eheberaters sollte jedoch in einer Partnerschaft und Ehe offen darüber gesprochen werden, nicht nur um Trennungen zu verhindern, sondern auch, um die Möglichkeit für gemeinsame neue Erfahrungen zu schaffen.

Jetzt: Der Punkt an dem wir anfangen sollten, mit unserem Partner über Sex zu sprechen – und wie Paartherapie dabei unterstützen kann

Nachdem das Brechen des Schweigens zu den sexuellen Wünschen und Bedürfnissen eine schwierige und für viele Paare anfänglich unangenehme Situation erzeugt, versuchen die meisten meiner Klienten dieses Gespräch weiter hinauszuzögern: Viele warten auf den richtigen Moment. Als Beziehungsexperte und Paartherapeut kann ich jedoch eine Illusion platzen lassen: Es gibt keinen richtigen Moment. Jeder ruhige Abend zu zweit ist eine Chance, die Beziehung zu vertiefen, sich zu öffnen und anzusprechen, was man sich wünschen würde, was man gerne mit dem Partner ausprobieren würde. Die Angst vor Ablehnung ist dabei in den meisten Fällen völlig unbegründet – in meiner Praxis erlebe ich solche Situationen durchaus häufig, die meisten Menschen sind erleichtert, wenn sie sich ihrem Partner mitgeteilt haben und wenn sie dieses gut gehütete Geheimnis nicht länger mit sich herumtragen müssen. Auf der anderen Seite sind die Partner froh um die Chance, der Beziehung oder Ehe eine neue Dimension an Intimität hinzuzufügen. Dabei habe ich in der Beziehungsberatung gemerkt, dass es viel weniger um den Inhalt der Wünsche geht, sondern vielmehr darum, sich dem Partner zu öffnen, ihm dieses Vertrauen entgegenzubringen, das dazu führt, dass sehr viel Nähe entsteht, wovon jede Beziehung und Ehe profitieren kann. Da viele Menschen nicht wissen, wie sie sich dem Thema nähern sollen, wie sie ein Setting schaffen können, das frei von Störungen ist und vor allem auch in dem beide bereit sind, sich nur ihnen und ihrer Partnerschaft zu widmen, ist das Beziehungscoaching ein ideales Umfeld hierfür. Als Beziehungsexperte und Paartherapeut kann ich Ihnen helfen, dass sie beide die Wichtigkeit der Sexualität erkennen, genauso wie die Natürlichkeit der Stellung, die sie in einer Partnerschaft hat. Durch das noch sehr unspezifische Sprechen über Sex und sexuelle Wünsche können Barrieren bereits abgebaut, sowie die Tabuisierung aufgehoben werden. Außerdem bietet die Paarberatung die Möglichkeit, sich als Paar langsam an das Thema zu nähern, sodass sich jeder mit seiner eigenen Geschwindigkeit öffnen kann und nicht gedrängt fühlt.

Problematik unerfüllter Sexualität – Frust und Unlust in der Paartherapie und im Beziehungscoaching

Viele Paare sprechen auch jahrzehntelang nicht über ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte, nicht nur aber auch betreffend ihrer Sexualität. Das Resultat ist nicht zwangsläufig, wie viele Glauben, Untreue und die schon angesprochene Trennung, sondern oftmals viel subtiler. In der Eheberatung sehe ich viele Partner, die sich immer weiter voneinander entfernen, da der Berg an unausgesprochenen Themen mit der Zeit anwächst und zwischen den beiden steht. Mit dem Mangel an Gesprächen, zu denen auch unangenehme Themen gehören, verliert sich auch die Tiefe der Verbindung zwischen den Partnern, genauso wie die Nähe, Zuneigung und die Vertrauensbasis. Man lebt sich auseinander, wie es so schön heißt. In der Partnerberatung ist eines der Hauptanliegen, das Herstellen von Nähe in der Partnerschaft oder Ehe durch aktiven Abbau von Barrieren, Ansprechen von Themen, die ansonsten unbeachtet bleiben und vor allem dem (Wieder)Aufbau von Vertrauen. Aus meiner Sicht als Beziehungsexperte ist eine der wichtigsten Erkenntnisse in Partnerschaften, dass man sich öffnen und sein tiefstes Inneres offenbaren kann und der Mensch, der am meisten zählt, einen annimmt und akzeptiert.

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ADHS in der Partnerschaft – wenn der Partner an Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom leidet https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/adhs-partnerschaft-beziehung/ Mon, 06 Jul 2020 13:24:12 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1221 Aus diversen Erzählungen und auch Artikeln in Magazinen und Zeitungen kennen wir alle die Problematik von Kindern mit ADHS und diverse Therapien, Tipps und Tricks zum Umgang mit diesem Syndrom. Dass sich diese Erkrankung jedoch nicht einfach in der Jugend auswächst, sondern genauso im Erwachsenenalter fortbesteht, wird selten thematisiert obwohl gewisse Beeinträchtigungen das Leben und vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen beeinträchtigen.

Dazu ist natürlich zu beachten, dass wie jede Krankheit auch ADHS in vollkommen unterschiedlichen und individuellen Ausprägungen vorkommt. Somit bleibt sowohl der Grad der Beeinträchtigung als auch der Umgang damit individuell und sollten auch als solches betrachtet werden. Entsprechend soll dieser Artikel nur allgemeine Gedanken zu der Thematik wider geben und ersetzt keineswegs professionelle Unterstützung, welche im Umgang mit der individuellen Belastung unterstützen kann.

Mein Partner der unberechenbare Chaot – Wie Paartherapie und Eheberatung Partner von Personen mit ADHS helfen kann

Häufig bemerken Personen mit ADHS nicht, in welchem Ausmaß ihre Partner unter der Symptomatik leiden oder inwiefern diese dadurch belastet werden. Sprunghaftigkeit, Hypersensitivität kombiniert mit starken emotionalen Schwankungen, verringerte Kritikfähigkeit, Unzuverlässigkeit, Verständnislosigkeit gegenüber Regeln und Vorschriften sowie Probleme, andere als die eigene Perspektive einzunehmen oder Selbstreflexion zu üben sind nur einige der Herausforderungen, die sich durch ADHS ergeben.

Damit tendieren Partner von Personen mit ADHS ihnen möglichst alles abzunehmen, worin sie sich schwer tun und fallen leicht in ein Muster an Bevormundung und Abschirmung von den Dingen, die ihrer oder ihrem Liebsten schwer fallen. Dies scheint einige Zeit gut zu funktionieren für die Beziehung, da Reibungen so umgangen werden können, gleichzeitig entmündigt dies die Person mit ADHS.

Dies führt zu zwei Hauptproblemen: Einerseits können so Personen mit ADHS ihren Umgang mit den Symptomen nicht verbessern und entwickeln keine Copingstrategien, die sie im Umgang mit der restlichen Welt jedoch benötigen würden. Der Partner ist immerhin nicht an jedem Tag zu jeder Uhrzeit da und vor allem im Beruf ist es für langfristige Zusammenarbeit mit anderen Menschen nötig, dass jemand mit ADHS Strategien entwickelt, die Ausprägung seiner Symptome möglichst zu verringern. Andererseits führt die Bevormundung in der Beziehung dazu, dass die Partnerschaft oder Ehe nicht mehr auf Augenhöhe stattfindet. Die Partnerschaft zwischen zwei erwachsenen Menschen gleicht dann in der Konstellation eher der Beziehung zwischen einem Elternteil und einem Kind. Dies führt dazu, dass die Partnerschaft oft nach nur wenigen Jahren beendet wird, da sie "nicht mehr stimmig" ist oder die Attraktion des Partners verloren geht, was auf beiden Seiten passieren kann.

Da Beziehungen schon bei zwei gesunden Personen hochkomplexe Konstrukte sind, welche für genügend Kopfzerbrechen sorgen können, ist vor allem bei Beeinträchtigung eines Partners professionelle Hilfe lohnenswert. Der Blick von außen hilft, gute von schädlichen Verhaltensweisen zu unterscheiden, Blickwinkel zu verändern und vor allem Strategien zu finden, wie der Beziehungsalltag mit Personen mit ADHS erleichtert werden kann. Da wie eingangs erwähnt jeder Mensch in erster Linie ein Individuum ist und eine Diagnose nur wenig darüber aussagt, welche konkreten Problemfelder in der Beziehung existieren, sind allgemeine Ratschläge überschaubar. Trotzdem will ich im nachfolgenden Abschnitt einige Strategien mit Ihnen teilen, die auf jeden Fall hilfreich sein können.

Coaching für Partner von ADHS Erkrankten – Tipps aus der Eheberatung und Paartherapie

In meiner langjährigen Erfahrung als Paartherapeut und Eheberater durfte ich immer wieder auch Paaren helfen, bei denen ADHS für Schwierigkeiten in der Beziehung sorgte. Auch wenn keine Beziehung ident zur nächsten war, ergeben sich einige Gemeinsamkeiten.

Beispielsweise sollten Partner von ADHS Betroffenen eine große Menge Humor besitzen und auch lernen, diesen in stressigen Situationen nicht zu verlieren. Wie mit Problemen umgegangen wird, kann zwischen harmonischem Beisammensein und eskalierendem Streitsein. Aus diesem Grund ist es manchmal nötig, tief durchzuatmen, sich daran zu erinnern, dass die Welt sich weiter dreht und zu lächeln oder lachen. Nach spätestens 20 Sekunden glaubt Ihnen Ihr Gehirn auch, dass die Situation komisch ist, dann fällt es auch inmitten der größten Katastrophe leicht, zu lachen. Galgenhumor kann hier durchaus nicht nur angebracht sondern auch erforderlich sein.

Weiters hat sich gezeigt, dass das Aufstellen von Regeln und Routinen und die konsequente Befolgung selbiger ein wichtiger Bestandteil von Beziehungen sind, in denen ein Partner ADHS hat. Auch wenn dies paradox klingt, hilft es dem ADHS Betroffenen mit der Zeit, sich vermehrt zu strukturieren und mit dem Chaos in seinem Kopf sowie der Aversion gegenüber Regeln besser umzugehen. Dies hilft der betroffenen Person auch in allen anderen Bereichen des Lebens, sodass sie sehr stark von strukturierten Beziehungen profitieren können.

Last but not least: Trauen Sie ihrem Partner zu, sein Leben selbst auf die Reihe zu kriegen. Wenn er hinfällt, helfen Sie ihm auf, aber nehmen Sie ihm nicht die Möglichkeit wieder hinzufallen. Das Wichtigste, was Sie Ihrem Liebsten geben können ist das Vertrauen darin, dass er die Aufgaben selbst schaffen kann und die Gewissheit, dass Sie da sind, falls alle Stricke reißen. Dadurch gewinnt Ihr Partner das Selbstvertrauen, das meist bereits in der Kindheit durch das Erledigen aller Aufgaben für die Person mit ADHS angegriffen wird. Sie werden sehen, dass dies nicht nur die Beziehungsdynamik von bevormundend wieder auf Augenhöhe anhebt, sondern auch den Menschen, den Sie lieben, aufblühen lässt.

 


Informationen zur ADHS Gruppe Wien

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Wenn der Job die Partnerschaft belastet – Lebensgestaltung als Frage der Ehetherapie und des Beziehungscoachings https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-lebensgestaltung-beziehungscoachings/ Sun, 31 May 2020 23:30:17 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1212 In der von Corona geprägten Zeit, in der viele von uns in Kurzarbeit oder sogar arbeitslos gemeldet sind, während andere sich vor zusätzlicher Arbeit nicht retten können, und wir vielfach in unseren Möglichkeiten uns frei zu bewegen eingeschränkt sind, ist es mir als Therapeut ein besonderes Anliegen über die Belastung unserer Beziehungen zu schreiben.

Eigentlich könnte ich jetzt über die Problematik, eingesperrt zu sein, berichten und erklären, wie wichtig intakte Beziehungen und der sorgsame Umgang miteinander sind. Nach einigem Nachdenken ist es mir jedoch wichtiger, die Personen hoffentlich mit meinen Gedanken und meiner Expertise zu unterstützen, die sich in einer beruflichen Extremsituation befinden.Gezwungen von den Umständen, sich zu überlegen, wie sie zukünftig ihr Einkommen erhalten, sehen viele ihren bisherigen Weg als nicht mehr möglich an. Andere sind wiederum durch die zusätzliche Arbeit noch weiter unter Druck gesetzt.

Workaholic oder Hamsterrad auf der Überholspur? – Was Paartherapie und Eheberatung mit dem Beruf zu tun hat

Wir befinden uns in einer Leistungsgesellschaft, die in gewissen Bereichen gerade stillgelegt wurde, während andere verstärkt Leistung erbringen müssen. Wenn jemand normalerweise oder gerade jetzt über die Maßen viel arbeitet, kann dies zwei Effekte haben: Entweder er gewinnt dadurch Energie und wird von mir liebevoll und der Einfachheit halber in die Kategorie Workaholic sortiert, oder er brennt immer weiter aus ohne ausreichend Energietanken zu können und wird über kurz oder lang von einem Burnout bedroht. Da ein Tag bekanntlich nicht mehr als 24 Stunden hat, bleibt in jedem Fall von der Freizeit nicht viel übrig, Zeit für den Partner, die Familie und Freunde ist in beiden Fällen Mangelware. Während dies im Alltag häufig unhinterfragt bleibt, sollte gerade die jetzige Zeit auch dafür genützt werden, über das eigene Hamsterrad nachzudenken – darüber, ob es glücklich macht, ob es langfristig Zukunft hat und was man sich selbst davon erhofft. Umdiese und weitere Fragen zu stellen, kann eine Paartherapie nützlich sein. Hier werden die belastenden Faktoren gesucht, welche sehr häufig in der Berufswahl begründet sind, und diese hinterfragt. Auch wird ihr Wert verglichen zu dem Wert einer intakten Partnerschaft oder Zeit mit Freunden und Familie.Kniet sich also jemand mit aller Kraft in seinen Beruf hinein und ist dies möglicherweise nicht nur für den Partner, sondern auch für ihn selbst belastend und wenig erfüllend, sollte in jedem Fall die Berufswahl hinterfragt werden. Das Hamsterrad wird in dem Fall häufig sogar als krankmachend empfunden und ist dies auf lange Sicht auch. In diesem Fall kann ich als Therapeut nur dringend zur Entschleunigung raten, denn Ihre Lebenszeit ist wertvoller alsGeld und kommt nicht wieder. Die Zeit, die Sie mit Ihrem Partner und anderen geliebten Personen verbringen können, ist begrenzt und sollte deswegen wichtiger als die Karriere sein.In der Kategorie Workaholic ist das Überdenken der Arbeitssituation allerdings nicht ganz so einfach. Gewinnt jemand Freude, Energie und Befriedigung aus seinem Beruf gibt es kaum logische Gründe, diesen zu wechseln. Ist jedoch die Partnerschaft oder Ehe massiv belastet,sollte auch darüber nachgedacht werden. Gibt es beispielsweise die Möglichkeit, weniger Stunden zu arbeiten? Kann die verbliebene Freizeit besser genutzt oder besser geplant werden? Diese Situation stellt sich oftmals als sehr schwierig zu lösen dar, weswegen der unbedingte Kooperationswille von beiden Partnern gefordert ist.

Neue Wege und was die Partnerschaft oder Ehe damit zu tun hat

Wie Eingangs bereits angesprochen, gibt es jedoch auch das andere Extrem: Sehr viele Personen sind derzeit zur Untätigkeit verdammt, zu viele von ihnen haben ihre Einkommensquelle zum Teil oder gänzlich verloren. Ob und wann wieder gearbeitet werden kann, ist häufig noch nicht absehbar, wodurch neue Wege überdacht werden. Auch wenn sich diese Krise auch als solche anfühlt, sollten Sie versuchen, die Chance für einen Neuanfang darin zu sehen. Überdenken Sie die Prioritäten in Ihrem Leben, was ist Ihnen wirklich wichtig, womit wollen Sie Ihre Zeit verbringen? Nehmen Sie sich ein paar Tage Zeit, überlegen Sie mit Ihrem Partner, was Sie gemeinsam unternehmen wollen. Vielleicht ist eine Fahrradtour durch Europa ein Abenteuer, von dem Sie schon lange schwärmen. Möglicherweise steht seit Jahrzehnten ein Pilgerweg auf Ihrer Liste. Überlegen Sie, welches Leben Sie sich wünschen, wie viel Geld Sie tatsächlich dafür benötigen und ob es sie glücklicher macht, weniger zu besitzen und dafür mehr zu erleben mit ihrem Partner und ihrer Familie. Als Paartherapeut und Beziehungsexperte sind diese Gespräche oftmals sehr überraschend für die Paare. Karriere machen, gut verdienen und die Familie finanziell tragen zu können ist für viele ein unausgesprochener Imperativ während jedoch die Prioritäten der beiden Partner nicht bei materiellem Wohlstand liegen. So werden häufig hunderte Überstundengearbeitet, um ein Pool zu bauen, während eigentlich der Ausflug an den See von allen als die schönere Variante genannt wird. Überdenken Sie somit bitte, was Ihnen wichtig ist und reden Sie mit Ihrem Partner darüber. Experten für Paartherapie können die richtigen Fragen stellen, wenn Sie alleine nicht weiterkommen und helfen, Ihren neuen Weg zu finden in eine hoffentlich erfüllende, positive und krisensichere Zukunft.

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Trennung und Scheidung – kein Tabu in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/scheidung-eheberatung-paartherapie/ Sun, 03 May 2020 06:45:27 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1197 Die häufige Auffassung von Eheberatung und Paartherapie ist, dass wir Therapeuten alles versuchen, um Beziehungen zu retten und Trennungen oder Scheidungen behandeln wie einrotes Tuch. Ersteres mag zwar sehr nahe an die tatsächliche Situation herankommen, es ist immerhin unser Beruf, Paare dabei zu unterstützen, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Ich als Beziehungsexperte bin jedoch auch gerne dazu bereit, meinen Klienten in Beziehungskrisen sämtliche im Raum stehenden Optionen zu nennen. Das gilt auch für das Beenden der Partnerschaft, so keine andere Lösung gefunden werden kann. Aus diesem Grund will ich diesen Artikel dazu nutzen, über das Beziehungsende aus professioneller Sicht zu schreiben.

Sprechen wir über den rosa Elefanten – Beziehungsende im Beziehungscoaching

Wenn eine Beziehung an ihrem Ende angekommen ist, keine Hoffnung auf eine zufrieden stellende Lösung zu zweit existiert und der Leidensdruck für zumindest einen der beiden Partner untragbar geworden ist, bleibt häufig die beklemmende Stille im Raum, die davon herrührt, dass jeder der Beteiligten an den rosa Elefanten in der Ecke des Raumes denkt, doch keiner wagt, über ihn zu sprechen. In jeder Pattsituation, wenn scheinbar weder Schritte nach vorne noch zurück möglich sind, hilft es, alle Möglichkeiten – egal wie absurd – anzusprechen. Das Aussprechen jeder erdenklichen Handlung hilft oftmals, den Blick von der Situation, in der man sich gefangen fühlt und der man scheinbar ohnmächtig gegenübersteht, hin zu dem zu lenken, was möglich ist. Nachdem die wenigsten Paare in einer solchen Situation, in der jedes Wort alles noch schwerer und verletzender macht, vor Ideenreichtum und Begeisterung sprudeln, mache ich als neutraler Experte gerne den ersten Schritt.

Eine Handlungsmöglichkeit, die beinahe immer existiert, ist Tee machen. Dies klingt nach einem seltsamen Vorschlag in einer Situation, in der die Zukunft zweier Menschen, oftmals auch die der Kinder und somit im weiteren Sinne auch zweier Familien verhandelt wird. Es ist jedoch vielfach belegt, dass das gemeinsame Essen und Trinken die Gemüter beruhigt, versöhnlich stimmt und vor allem gespannte Stimmungen entspannt. Haben Sie schon einmal versucht, mit einer Person Tee zu trinken und gleichzeitig mit ihr zu streiten? Ich kann Ihnen versichern, dass dies nicht funktionieren wird, egal wie sehr Sie sich bemühen. Das Nervensystem, welches in unserem Körper hervorragend und entspannend auf Nahrungsaufnahme reagiert, kann nicht gleichzeitig aktiv sein mit dem Nervensystem, welches uns auf Kampf oder Flucht einstellt.

Sind somit die ersten Handlungsmöglichkeiten – Tee oder Kaffee trinken, Wasser nachschenken, auf den Tisch gelegt, kommen oftmals von ganz alleine alle weiteren. Dies inkludiert häufig das vorübergehende Trennen der Wohnsituation, eine vorübergehende Auszeit von der Beziehung, aber auch die tatsächliche Trennung oder Scheidung der Ehe. Das Aussprechen hiervon macht die Möglichkeiten oft zum ersten Mal greifbar und ich empfehle hier, sich in Ruhe und für sich jede einzelne davon anzusehen und darüber nachzudenken. Sehen Sie sich an, wie es Ihnen bei dem Gedanken daran geht, sich eine Auszeit zu nehmen. Wie sehen Ihre Tage und Abende aus? Wie sieht ihr Wochenende aus? Wie verbringen Sie die Zeit, die Sie ansonsten mit Ihrem Partner verbracht haben? Schnürt es Ihnen die Kehle zu oder können Sie zum ersten Mal seit Wochen und Monaten wieder frei atmen?

Die Befindlichkeiten, die wir erleben, wenn wir uns Situationen vorstellen, helfen meistens, die für uns richtigen Entscheidungen zu treffen.

…bis dass der Richter euch scheidet – vom Entschluss bis zur Scheidung in der Eheberatung und Paartherapie

Einer der schwierigsten Teile von Partnerschaften steht Paaren jedoch noch nach dem Entschluss zur Trennung bevor. Interessanterweise beobachte ich als Paartherapeut immer wieder, wie Paare, welche sich scheinbar die gesamte Dauer ihrer Beziehung nur gestritten haben, in der Trennung friedlich, verzeihend und ruhig miteinander umgehen können. Andererseits gibt es auch wieder andere Paare, bei denen während der Krise kein einziges böses Wort fiel, jedoch ein erbitterter Kampf um jeden Zentimeter entfacht, sobald die Scheidung beantragt wurde. Als Experte für Beziehungen erhält man quasi gleichsam das Diplom für Trennungen, denn dies ist ein genauso wichtiger und fest verankerter Teil von Partnerschaften, wie der Tod zum Leben gehört.

Als solcher "Trennungsexperte" rate ich Ihnen, sobald Sie in eine solche Situation kommen, sich auch in dieser Phase professionelle Unterstützung zu holen.Verhandeln Sie die Einzelheiten nicht in Ihrem Wohnzimmer, welches voll mit Erinnerungen ist, sondern auf neutralem Boden. Versuchen Sie sich an die guten Momente in Ihrer Ehe oder Partnerschaft zu erinnern und seien Sie dankbar für alles, was Sie aus der Beziehung an schönen Erinnerungen mitnehmen können.

Trennungen sind genauso wie das Ablösen von Pflastern: Je weniger diskutiert wird, desto schneller ist der Schmerz vorbei und desto eher können beide wieder einen neuen Lebensabschnitt beginnen, der ihnen hoffentlich Glück, Zufriedenheit und auch wieder Liebe bringt.

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Distanz in der Partnerschaft und Ehe – wenn in der Paartherapie Brücken gebaut werden https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/distanz-partnerschaft-paartherapiebruecken/ Mon, 06 Apr 2020 12:03:55 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1200 "Wir haben uns auseinandergelebt" ist ein typischer Satz, der in der Eheberatung und Paartherapie immer wieder vorkommt. Häufig als Fazit bereits in der ersten Stunde gleich zu Beginn von resignierenden Partnern kommt. Auch wenn noch immer vielen Menschen die Macht von Sprache nicht bewusst ist, sagt diese Aussage bereits so vieles aus, dass ich sie hier kurz analysieren will.

Normalerweise ist die Tonlage bei dieser Feststellung traurig, kraftlos und endgültig, die Wortwahl zeigt aber, dass noch immer an einem (einstigen) "wir" festgehalten wird. Zwei Mal sogar wird innerhalb dieses kurzen Satzes verdeutlicht, dass die beiden Personen vor mir eigentlich eine Einheit sind oder sein sollten: "wir" und "uns".

Wenn somit ein Gespräch damit beginnt, dass diese Aussage getroffen wird, frage ich als Beziehungsexperte sehr direkt, warum ich zu Rate gezogen wurde. Das stößt normalerweise auf Staunen, immerhin bin ich als Eheberater doch für Krisen zuständig. "Jein", sage ich dann, "Ich bin lediglich dann für die Krisen zuständig, in denen beide zumindest einen Funken Hoffnung haben, dass sie als 'wir' aus dieser Krise hervorgehen können und auch den Willen haben, dafür zu kämpfen."

Denn wenn bereits ein Fazit formuliert und somit ein Schlussstrich gezogen wird, kann ich nur helfen, wenn es lediglich das Ende eines Kapitels, nicht der gesamten Geschichte ist.

Alte Brücken restaurieren und neue bauen aus Sicht der Eheberatung und des Beziehungscoachings

Wenn Paare bereit sind, sich ihre Situation nochmals anzusehen und somit nicht automatisch vom Ende auszugehen, wird häufig klar, dass sie in den vergangenen Monaten und Jahren nicht viel gemeinsames und einendes erlebt haben. Oftmals ist jedoch die Idee vorhanden, wieder dorthin zurückzukehren, wie die Beziehung zu Beginn war. Dies ist aus Sicht des Beziehungsexperten eine heikle Angelegenheit. Zu hoffen, dass eine Partnerschaft genauso sein kann, wie sie bereits vor geraumer Zeit war, ist leider zwecklos. Es ist in der Zwischenzeit sehr viel passiert, es gibt eine Geschichte – im Guten wie im Schlechten – und diese kann nicht gelöscht werden. Was jedoch eine ausgezeichnete Idee ist, sich anzusehen,wie die Zeit damals verbracht wurde. Damit können gemeinsam ausgeübte Hobbies wieder zu Tage gefördert werden, genauso wie Ideen für Urlaube. So können verbindende Elemente aus der Vergangenheit gefunden und "restauriert" werden. Häufig wird jedoch vor allem die Veränderung der Sichtweisen, welche mit zunehmender Lebenserfahrung automatisch stattfindet, oder auch die Veränderung des Lebensstils augenscheinlich. Nur wenige Menschen behalten ihr gesamtes Leben über einen Beruf. Hat man sich als Paar im Studium kennengelernt, ist man während der Partnerschaft im Beruf ein- und möglicherweise aufgestiegen, wird die Zeit häufig anders verbracht als in jungen Erwachsenenjahren. Hier eignet es sich besonders die derzeitige Situation in Frage zu stellen und zu überlegen, was daran für sich selbst, aber auch die Beziehung, gut aber auch was schlecht ist und was man daran ändern kann. So kann über kleine Veränderungen bereits Platz für Neues geschaffen werden und gemeinsam entdeckt werden, was zu dem derzeitigen Leben, der derzeit vorhandenen Freizeit und den derzeitigen Interessen passt.

Wann es aus Sicht des Beziehungsexperten und Eheberaters keinen Sinn macht, zu kämpfen

Zu einer Partnerschaft gehört mehr als eine Person. Diese Feststellung mag nicht ganz überraschend kommen, ich will jedoch erklären, warum ich sie trotzdem hier schreibe: Wenn eine Person sich so weit aus der Partnerschaft oder Ehe zurückgezogen hat, dass sie nicht mehr greifbar ist und diese auch keine Intention hat, seinen Platz an der Seite des anderen einzunehmen, kann der zweite im Bunde so viel kämpfen, wie er will. Er wird es nicht schaffen, die Beziehung zu retten und wird so sehr viel Zeit und Energie verlieren. Ich bin als Optimist stets bemüht meinen Klienten vor Augen zu führen, dass ihre Anwesenheit bereits diese Bereitschaft von beiden symbolisiert. Selbst wenn aktuell somit eine scheinbar unüberwindbare Distanz zwischen den Partnern herrscht und der Umgang nahezu unfreundlich wirkt, besteht trotzdem Hoffnung. Wenn somit beide sich einig sind, dass sie einen Versuch wagen wollen, zahlt es sich immer aus – egal, was das Ergebnis ist. Sich am Ende möglicherweise eingestehen zu müssen, dass der Kampf verloren wurde, dass zumindest einer der beiden keine Zukunft mehr in dieser Ehe oder Partnerschaft sieht, ist ein Risiko, das es wert ist, auf sich zu nehmen. Niemand möchte riskieren, einen geliebten Menschen und wertvollen Partner zu verlieren, wenn doch noch ein Funke Hoffnung bestanden hat. Wichtig ist hierbei jedoch Ehrlichkeit – sich selbst und dem Partner gegenüber. Wird bemerkt, dass die Bereitschaft zu kämpfen nachlässt oder erlischt, sollte das Gespräch gesucht werden, denn dann machen weitere Versuche in der Regel nur noch wenig Sinn.

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CORONAVIRUS – INFORMATIONEN FÜR PSYCHOTHERAPEUTINNEN https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/coronavirus-informationen-psychotherapeutinnen/ Sun, 15 Mar 2020 21:31:25 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1181

Stand: 15. März 2020

Aufgrund der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung und der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden sowie nach Rücksprache bei der zuständigen Abteilung des Gesundheitsministeriums (BMSGPK) empfehlen wir für PsychotherapeutInnen in freier Praxis folgende Maßnahmen und Verhaltensregeln:

Hygienemaßnahmen

  • häufiges und gründliches Händewaschen,
  • Distanz zu anderen halten,
  • Gesicht nicht mit ungewaschenen Händen berühren,
  • beim Husten und Niesen die empfohlene Atemhygiene einhalten (Mund und Nase mit Ellenbogen oder Taschentuch bedeckt halten!)

24-Stunden-Hotline der AGES für Informationen: 0800 555 621

Informationsaushang an der Praxistür

ÖBVP-Muster zum Aushang (PDF)
Dies ist wichtig, damit PatientInnen mit akuten Symptomen die Praxis erst gar nicht betreten.

Hinweis! Das Infoblatt dürfen PsychotherapeutInnen nur an jene PatientInnen per E-Mail verschicken, die zuvor einer Kontaktaufnahme per E-Mail zugestimmt haben (die Datenschutzgrundverordnung ist durch die Corona-Krise NICHT außer Kraft gesetzt!)

In Ihrer Praxis

  • Verzichten Sie aufs Händeschütteln,
  • halten Sie ausreichend Taschentücher für die PatientInnen bereit,
  • halten Sie die empfohlene Distanz von mindestens 1 Meter ein,
  • ersuchen Sie PatientInnen in der Praxis um Einhaltung der Hygienemaßnahmen!

Infoblatt des BMSGPK zum Aufhängen in Ihrer Praxis

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Der Partner als Spiegel – warum wir den falschen Partner heiraten aus Sicht des Beziehungsexperten und Paartherapeuten https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/heiraten-beziehungsexperten-paartherapeuten/ Thu, 06 Feb 2020 17:56:13 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1174 In unserer Vorstellung heiraten wir Personen, die uns perfekt ergänzen, unsere Sätze beenden können, noch bevor wir sie angefangen haben und die uns vor allem in jeder Situation verstehen und passend zu unserem Befinden reagieren. In der Tat kommt es vor, dass wir solche besonderen Menschen in unserem Leben haben, in der Regel jedoch selten in der Rolle des geliebten Partners, sondern viel häufiger als unsere besten Freunde. Weitaus häufiger fällt die Wahl des Partners auf jemanden, der uns auf die richtige Art und Weise leiden lässt und somit auf eine Person, die nach unserer Traumvorstellung eigentlich die falsche Wahl sein müsste. Dies ist natürlich eine gewagte These, doch meine jahrzehntelange Erfahrung in der Eheberatung und der Paartherapie zeigt, dass unsere Partner uns öfter spiegeln als uns perfekt ergänzen.

Spieglein, Spieglein, nimm meine Hand – "typische" Partner aus Sicht der Eheberatung und Paartherapie.

Auch wenn es das typische Paar nicht gibt und jeder Mensch für sich bereits individuell ist, zeigen sich in der Paartherapie immer wieder typische Muster innerhalb der Beziehungen.Da ich jedem Menschen in einer Partnerschaft raten würde, sich ab und zu mit einem Beziehungsexperten zu treffen, um gemeinsam mit dem Partner oder auch alleine über die aktuellen Themen, Wünsche und Hoffnungen, aber auch Enttäuschungen zu sprechen, habe ich in meiner täglichen Praxis nicht nur mit Krisen, Trennungen und drohenden Scheidungsfällen zu tun, sondern führe auch oft eine "Gesundenuntersuchung" der Ehe oder Partnerschaft durch. In angenehmer, konfliktfreier Atmosphäre zeigt sich am besten, woran möglicherweise gearbeitet werden sollte und wo Beziehungsprobleme auf lange Sicht entstehen könnten. So zeigen sich in diesen Gesprächen auch die bereits angesprochenen Beziehungsmuster, die auf den "falschen" Partner hindeuten, wovon ich zwei typische nennen will: Der erste Typ ist ein Partner, welcher Eigenschaften hat, die uns an uns selbst stören.Menschen waren ursprünglich sowohl Beute als auch Jäger und mussten somit auch stets abschätzen, ob etwas gewohnt und somit sicher oder neu und potentiell gefährlich war. Gewohntes – in diesem Fall Eigenschaften, die wir selbst besitzen – ist folglich eine sichere Wahl und als Partner attraktiv. Auch wenn wir uns inzwischen weiterentwickelt haben, eingroßer Teil unseres Gehirns steckt weiterhin in der Steinzeit fest und funktioniert weiterhinso, was oftmals auch praktisch ist. Problematisch ist allerdings, wenn wir diese Eigenschaftenan uns selbst nicht mögen und somit auch an unserem Partner nicht, der uns in diesem Fallspiegelt. Dabei hilft oftmals die Auseinandersetzung mit sich selbst mehr, als der Konflikt mitder geliebten Person. Hier kann jedoch die Paartherapie sehr gut weiterhelfen bei der Selbsterkenntnis. Der zweite Typ ist ein Partner, welcher Verhalten an den Tag legen, das wir bereits in der Vergangenheit bei anderen nahestehenden Personen, Partnern oder Familienmitgliedern, erlebt haben. Hier kommen ebenfalls die im vorigen Absatz genannten "bekannt und somit sicher" Mechanismen unseres Gehirns als Entscheidungsträger zu tragen, weswegen wir diese Partner wählen. Andererseits gibt es neben diesen Sicherheitskriterien oftmals auch bisher nicht verarbeitete Beziehungen mit anderen Personen, beispielsweise den Eltern, weswegen wir uns unterbewusst solange in dieselben Situationen bringen, bis diese verarbeitet sind und wir gut damit umgehen können. Hatte beispielsweise die Mutter selten Zeit, da sie viel arbeiten musste, fällt die Partnerwahl häufig ebenfalls auf jemanden, der sein Leben zu großen Teilen der Arbeit widmet. Hier gilt es vor allem in der Beziehung Wege zu finden, wie trotz des Verhaltens des einen Partners, der andere gut damit umgehen kann.Die Aufgabe der Paarberatung liegt somit manchmal weniger in der Veränderung von Gewohnheiten, sondern vielmehr in der Veränderung unseres Blickwinkels darauf.

Warum der "falsche" Partner auf jeden Fall der richtige ist aus Sicht des Beziehungsexperten und Eheberaters

Warum wir uns trotzdem häufig genau solche Partner suchen, die uns oder eine unverarbeitete Verhaltensweise eines anderen geliebten Menschen spiegeln und nicht einfach unsere perfekte Ergänzung? Die Theorie dahinter besagt, dass wir uns unterbewusst häufig Partner suchen, die uns in unserer eigenen Persönlichkeitsentwicklung helfen. Somit sind Partner, die uns auf die eine oder andere Art und Weise den Spiegel vorhalten nicht nur sehr häufig, sondern aus Sicht des Beziehungsexperten ein großer Gewinn für jeden Menschen. Viele Personen tun sich schwer damit, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, wie sie sind, manche Änderungen und Entwicklungen brauchen jedoch Zeit oder sind unter Umständen gar nicht möglich. Einen Partner zu haben und zu lieben, der dieselben(ungeliebten) Eigenschaften aufweist, kann dabei helfen, sich selbst anzunehmen. Diese wichtige Basis für Selbstliebe und somit für ein selbstzufriedenes Leben schafft in Folge auch größere Entspannung in der Beziehung.</>

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Interkulturelle Beziehungen – Bereicherungen und Stolperfallen in Beziehungsberatung und Ehetherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/interkulturelle-bereicherungen-inbeziehungsberatung/ Mon, 13 Jan 2020 12:56:04 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1165 Interkulturelle Beziehungen sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit mehr, trotzdem führen sie immer wieder zu zusätzlichen Spannungen und teils auch Problemen in der Ehe oder Partnerschaft. Die unterschiedlichen Kulturen bringen nicht nur eine große Vielfalt an Bräuchen und Möglichkeiten, Situationen unterschiedlich handzuhaben. Manchmal kommen hierzu auch sprachliche Barrieren dazu, welche den Beziehungsalltag zusätzlich erschweren können. In beiden Fällen kann die Vermittlung durch einen Beziehungsexperten.

Alltag zwischen Tradition und Moderne – Neugierde als Basis im Beziehungscoaching

Während viele Partner mit gleichem kulturellen Hintergrund bereits viele Unterschiede in ihrer Lebensführung, ihren Vorstellungen und Werten und auch ihren Traditionen innerhalb der Familie haben und dies nicht selten zu Verwirrungen kommen kann, kommt dies bei Personen unterschiedlicher kultureller Wurzeln noch deutlicher zum Vorschein. Dies scheint besonders dann der Fall zu sein, wenn der familiäre Zusammenhalt und die Liebe zu Traditionen sehr groß sind. In der Ehetherapie wird in diesen Fällen sehr häufig deutlich, wie unterschiedlich verschiedene Familien Feste gestalten und auch die Schwierigkeit an allen Traditionen festzuhalten, wenn diese sich nicht gut miteinander vereinen lassen. Wichtig ist hier, kompromissbereit und verständnisvoll an die Regelung heranzutreten. Die eigenen Traditionen sind als gleichwertig zu denen des Partners zu betrachten, somit ist es aus Sicht des Beziehungsexperten wichtig, hier zu betrachten, was gut vereinbar ist und welche Bräuche miteinander im Konflikt stehen. Dies ist oftmals eine terminliche Problematik, die sich mit ausreichend Flexibilität von beiden Seiten häufig leicht lösen lässt. Wie auch in vielen anderen Situationen in der Ehe oder Partnerschaft, liegt die Betonung auf der beiderseitigen Kompromissbereitschaft. Wird nur von einem der beiden Partner auf die Bedürfnisse des anderen eingegangen, führt dies auf lange Sicht oft zu mehr Konfliktpotential als zu Einigkeit. Aus Sicht des Paartherapeuten ist folglich der erste Schritt, die Auflistung und vor allem Reihung der Wichtigkeit unterschiedlicher Traditionen vorzunehmen. Dies muss jeder Partner für sich machen, im Anschluss wird verglichen, wo terminliche Kollisionen vorherrschen. Im Idealfall sind unterschiedliche Anlässe für die beiden Partner wichtig, sodass hier schnell Kompromisse gefunden werden können. Eine weitere wichtige Herangehensweise bei dem Vergleich der Bräuche ist Neugierde. Seien Sie neugierig auf das bisherige Leben und die Kultur, möglicherweise auch nur die Besonderheiten der Familie des Partners. Lassen Sie sich die Hintergründe erklären und erzählen, wie Feiern und Bräuche ablaufen. Dies gilt auch für unterschiedliche Ansichten und Lebenswandel. Die Frage nachdem Warum kann oftmals nicht nur Differenzen abbauen, sie lässt auch die Partner stärker zusammenwachsen und ein tieferes gegenseitiges Verständnis aufzubauen. Selbst nach Jahrzehnten gemeinsamen Lebens gibt es immer wieder Neues am Partner zu entdecken, vielleicht gibt es manche Eigenheiten, die nie hinterfragt wurden. Offenkundiges und ehrliches Interesse sind im Beziehungscoaching oft die hilfreichsten Mittel, um Intimität und Verständnis in der Ehe oder Partnerschaft zu steigern. Wenn die besonderen Tage erklärt und der Ablauf geregelt ist, sollte auch der Alltag besprochen werden. Vielleicht gibt es Besonderheiten, welche bislang noch nicht besprochen wurden, jedoch auf Unverständnis stoßen. Trauen Sie sich, auch nach vielen gemeinsamen Jahren, diese anzusprechen und hinterfragen Sie, weswegen Ihr Partner manche Situationen anders handhabt als Sie. Vor allem wenn sprachliche Differenzen aufgrund unterschiedlicher Muttersprachen hinzukommen, ist es wichtig, das Verständnis von Sprache zu überprüfen. Hierbei geht es jedoch keinesfalls um einen Sprachtest im Alltag, sondern vielmehr darum, dass Sprache und somit auch unterschiedliche Muttersprachen unser Denken und auch Verstehen sehr stark beeinflusst. Vielleicht haben Sie bereits bemerkt, dass in unterschiedlichen Ländern Mimik und Gestik sehr von der Ihrigen abweicht. Da beides jedoch, genauso wie der Tonfall, maßgeblich dazu beiträgt, wie wir einen Satz verstehen, kann bereits eine kleine Veränderung der Gestik dazu führen, dass Inhalte anders verstanden werden. Hinzu kommt, dass bereits bei Personen mit gleicher Muttersprache sehr viele Missverständnisse vorkommen. Es ist somit generell ratsam, immer wieder zu hinterfragen, wie unser Partner etwas meint oder auch, wie er etwas von uns Gesagtes versteht. Somit kann auf lange Sicht der Partner ein tieferes Verständnis aufbauen.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Eheberatung und in der Paartherapie

Als Paartherapeut ist es, neben allem Verständnis für Unterschieden, vor allem jedoch wichtig, dass Paare erkennen, was sie gemeinsam haben. Selbst bei Terminkollisionen in nicht miteinander vereinbaren Bräuchen und großer Wichtigkeit für beide Partner ist es nötig darin die Gemeinsamkeit zu erkennen, dass beiden die Auslebung ihrer Traditionen wichtig ist. Dies mag zwar unpraktische Nebenerscheinungen zur Folge haben, jedoch kann in diesem Fall von vielen gleichen Denkweisen ausgegangen werden, was in anderen Situationen die Verständigung erleichtert.

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Richtig streiten – durch Konflikte wachsen in Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/konflikte-eheberatung-paartherapie/ Tue, 03 Dec 2019 21:05:57 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1157 Wir alle sind schwierig, denn jeder von uns ist individuell und hat seine Eigenheiten, Dinge,die er mag und solche, die er absolut nicht mag. Das macht die Vielfalt der Menschen aus und das begründet auch die Schwierigkeit, mit uns eine Partnerschaft zu führen. Anders als bei Freundschaften, erwarten wir von unserem Partner, dass er alles richtig macht und oftmals auch, dass er unsere Präferenzen kennt, ohne vorherige Erfahrungen damit gemacht zu haben. Wir erwarten somit von unseren Liebsten, dass sie ausreichend Einfühlungsvermögen besitzen, uns durch und durch zu kennen, selbst wenn dies unmöglich ist. Kann ein Partner oder Ehegatte diese oder andere Anforderungen nicht erfüllen, führt dieshäufig zu Konflikten und Streit in der Beziehung. Dies hat mitunter zur Folge, dass sich Paare immer weiter voneinander entfernen, anstatt mit der Zeit näher zusammenzuwachsen. Wie dies verhindert werden kann, will ich Ihnen heute als Paartherapeut und Beziehungsexperte versuchen zu vermitteln. Nachdem uns unsere Beziehungen jedoch verständlicherweise sehr am Herzen liegen und wir oftmals – vor allem in guten Zeiten – sehr bereit sind, darin zu investieren, lohnt es sich in jedem Fall, bereits frühzeitig ein Beziehungscoaching in Anspruch zu nehmen, um eine gesunde und vor allem ungiftige Streitkultur zu entwickeln.

Konfliktmanagement in der Beziehungsberatung und im Paarcoaching

In der Paartherapie und Eheberatung ist einer der wichtigsten und auch interessantesten Aspekte, wie Paare mit Konflikten und Streit umgehen. Dabei sind die Methoden, die sichoftmals über Jahre entwickelt haben, so individuell wie die Partner selbst. Fest steht jedochFolgendes: Konflikte lassen sich nicht nur nicht vermeiden, sie sind gut und gesund für jedePartnerschaft, solange sie nicht wie ein Waldbrand unkontrolliert alles zerstören, was zuvor aufgebaut wurde. Dies klingt sicherlich wie eine paradoxe Behauptung, wenn sie von einemPaartherapeuten kommt, ist es jedoch bei näherer Betrachtung nicht. Nachdem, wie eingangs erwähnt, jeder von uns seine Ticks und Eigenheiten besitzt, sind Konflikte in der Partnerschaft, vor allem wenn die Partner zusammenleben, nicht vermeidbar. Eine Partnerschaft oder Ehe, in der Streit in keiner seiner vielen möglichen Formen vorkommt, ist nahezu unmöglich und oftmals dem geschuldet, dass zumindest einer der Partner vor Konflikten flüchtet und somit Probleme nicht beseitigt werden können. Folglich geht es in Beziehungen weniger darum, Konflikte zu verhindern, als sie in geregelte Bahnen zu lenken und konstruktiv zu nutzen. Dabei sollte die professionelle Hilfe einer Paartherapie oder Eheberatung in Anspruch genommen werden, um dieses sensible Thema mit Unterstützung eines Experten für Beziehungen zu Gunsten der Partnerschaft zu behandeln.Wichtig bei dieser Art der Beratung ist die offene und ehrliche Reflexion der Partner über ihre bisherige Streitkultur. Dabei stellt der Beziehungscoach oder Eheberater gezielt fragendazu, wann, wie und weswegen gestritten wird. Dies sorgt neben dem Einblick in diebisherige Konflikthandhabung auch dafür, dass sich die Partner darüber bewusst werden,was die typischen Auslöser für Streit sind. Dieser erste Schritt kann bereits helfen, unnötigen Streit zu vermeiden. In einem weiteren Schritt gilt es, das Öl aus dem Feuer zu nehmen,anstatt es hineinzugießen. Sobald ein Streit sich anbahnt, können verschiedene Regeln dabei helfen, eine ruhige und sachliche Diskussion aus einer sonst hitzigen und verletzenden Debatte werden zu lassen. Ob dies bestimmte körperliche Techniken sind, beispielsweise mehrmals tief durchatmen, eine Minute Hände halten oder sich hinsetzen während des Gesprächs, oder tatsächliche Interventionsmaßnahmen, wie räumliche Trennung für einige Minuten, um mit sich selbst zu besprechen, was das Streitthema wert ist, warum es so wichtig ist und was genau daran stört, ist individuell und von den unterschiedlichen Dynamiken einer Beziehung sowie Persönlichkeitstypen der Partner abhängig. Folglich kann in der Eheberatung und Paartherapie die passendste unter vielen Möglichkeiten gesucht und getestet werden.

Gesunde Streitkultur – Paartherapie und Eheberatung helfen, Streit als Startpunkt für Verbesserungen zu sehen

Wenn die Streitkultur in einer Beziehung nicht dazu führt, die Partner zu entzweien, ist einerster großer und bedeutsamer Schritt in der Partnerschaft und Ehe getan. Bereits eineDeeskalation von Konflikten bedeutet ein großes Maß an Harmonie und Gemeinschaft geschaffen zu haben, die Möglichkeit, zusammen an Problemen und Herausforderungen zu arbeiten, sowie viel Stress aus der Partnerschaft und Ehe herauszunehmen. Dies ist im Übrigen ein langer und teils auch langwieriger Prozess, welcher mitnichten mit einer kurzen Beratung beendet ist. Oftmals ist diese Entwicklung, durch die Veränderung von Gewohnheiten, die sich jahrzehntelang in unserem Verhalten befunden haben, von Rückschlägen und Neustarts gekennzeichnet und erfordert professionelle Begleitung, um nicht zu scheitern. Auch wenn dies wenig verlockend klingt, kann ich Ihnen aus langjähriger Erfahrung versprechen, dass sich der Weg lohnt. Mit Unterstützung eines Paartherapeuten können mitunter schneller und effektiver Möglichkeiten gefunden werden, die für Sie und Ihren Partner funktionieren.

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Schwiegerdrachen, beste Freundinnen und andere Fabelwesen in Eheberatung und Beziehungscoaching https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/schwiegerdrachen-freundinnen-beziehungscoaching/ Fri, 18 Oct 2019 07:47:43 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1150 Zu Beginn war die Schwiegermutter noch begeistert von der neuen Partnerin, inzwischen weiß sie es besser – egal ob in Haushaltsfragen, in der Kindererziehung oder in der Planung der Finanzen. War die beste Freundin zuerst entzückt von der neuen Beziehung, ist sie inzwischen der Meinung, selbst ihr Arbeitskollege würde besser passen. Auf täglicher Basis werden von allen Seiten die neuesten Ereignisse in der Partnerschaft kommentiert, wahlweise geringschätzig oder gar voll Mitleid die Situation bedauert. Hier sind bereits kleinere Schönheitsmängel ausreichend, um über alles, was in den vergangenen 3 Jahren schiefgegangen ist, zu elaborieren. Wieso die Beziehung nicht schon längst zu Bruch gegangenist, weiß keiner der Außenstehenden.

Märchenstunde in der Beziehungsberatung und im Ehecoaching

An dieser Stelle in der Ehe oder Partnerschaft angekommen, ist es wichtig,die neutrale Sichtweise eines professionellen Eheberaters in Anspruch zunehmen. Auch wenn sich dies niemand eingestehen will, beeinflussen unsdie Aussagen anderer Personen sowohl in unserem Denken als auch imHandeln. Dies trifft vor allem dann zu, wenn diese Personen uns nahestehen und über geraume Zeit hinweg stets dasselbe sagen. Es kann somitdavon ausgegangen werden, dass selbst die gefestigtste Persönlichkeit beginnt, an rosa Elefanten zu glauben, wenn es ihr nur lange genug vonPersonen, der sie vertraut, eingeredet wird. Aus diesem Grund, kommen viele Paare zu dem Schluss, dass ihre Beziehung eine komplette Katastrophe ist, obwohl es sich um eine ganz normale Partnerschaft oder Ehe handelt, mit all den üblichen Problemen und Schwierigkeiten. Ein Paartherapeut oder Beziehungscoach ist in seiner Meinung nicht durch außenstehende Personen beeinflusst und kann daher eine Beziehung weit  objektiver sehen, als Familie und Freunde. Folglich können in der Eheberatung oder Paartherapie weitaus effektiver Probleme identifiziert und besprochen werden, ohne die einleitenden Worte "Ich hab’s dir jagesagt…".

Wie viele Personen gehören zu einer Beziehung? – Mathematikin der Paartherapie und Eheberatung

Eine der wichtigsten Aufgaben der Paartherapie ist es, die Partner, die sichin einer solchen Situation befinden, daran zu erinnern, dass lediglich einsehr begrenzter Teil an Personen zu einer Beziehung gehören. Im Regelfall sind dies zwei und alle anderen sind nahestehende Freunde undVerwandte. Um diesen Umstand zu verdeutlichen, bietet sich die anschauliche Methode an, einen Kreis auf ein Blatt Papier zu zeichnen und die Namen der Partner hineinzuschreiben. Anschließend werden alle Personen, die sich jemals – egal ob positiv oder negativ – zu der Partnerschaft geäußert haben, außerhalb des Kreises vermerkt.

Es ist die Aufgabe des Eheberaters, daran zu erinnern, dass nur die beiden Personen im Kreis sämtliche Informationen haben und alle anderen sich mit Bruchstücken aus Erzählungen ein Bild von der Situation machen.Somit können sie eigentlich keine Einschätzung der tatsächlichen Lage machen, da ihnen vermutlich der absolute Großteil des täglichen Zusammenlebens fehlt. Ihre Meinung und ihre teils sicherlich gut gemeinten Ratschläge basieren somit auf einer unvollkommenen Datenlage. Es ist somit so früh wie möglich in einer Beziehung einerseits das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jeder von außerhalb eingebrachte Kommentar hinterfragt werden sollte, und andererseits auch mit sämtlichen Fabelwesen, die versuchen, die Partnerschaft zu beeinflussen, in aller Freundschaft zu sprechen. Oftmals ist weder Drachen noch Feen bewusst, dass sie der Beziehung schaden können und dass sie über Monate und Jahre hinweg die Gedanken und Handlungen einer Person mit ihren Meinungen färben können.Neben den Verhaltensregeln von außenstehenden Personen gibt es jedoch auch einige Grundregeln für die Partner zu beachten, um allen das Leben zu erleichtern. Zum einen sind diejenigen Personen im direkten Umkreis zu finden, welche Ansprechpartner sein können, wenn dringender Redebedarf besteht. Diese sollten eine möglichst neutrale Position einnehmen und somit ihre Meinung eher zurückhalten, als sie ungefragt und überspitzt bei jeder Gelegenheit zu geben. Zum anderen wäre es für viele Beziehungen gesünder, einer gedanklichen Verschwiegenheitsklausel unterliegen.Details über den Partner oder den Alltag sind privat und sollten nicht jedem mitgeteilt werden. Fragen Sie sich daher, ob es für Ihren Partner inOrdnung wäre, wenn eine bestimmte Person über seine Gewohnheiten oder über die Diskussion am Vortag erfährt. Wenn die Antwort nichtzweifelsfrei bejaht werden kann, so ist nichts davon zu erzählen.Aus Sicht des Paartherapeuten und Beziehungsexperten ist mir bewusst, dass vieles, was an Außenstehende erzählt wird, in einem emotionalen, wenig kontrollierten Moment weitergegeben wird. Es ist hier jedoch immerzu bedenken, dass bei diesen Personen zwangsläufig ein negatives Bildentstehen muss, da sie als nahestehende Verwandte und Freunde nicht nur ihre Freude, sondern auch Ihre Empörung, Enttäuschung und Trauerteilen. Aus diesem Grund ist es eine grundsätzlich gute Angewohnheit, erst abzuwarten, bis sich die eigenen Gefühle gesetzt haben.

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Bei Geld hört die Liebe auf – Wenn finanzielle Streitigkeiten die Ehe belasten, hilft oft nur noch Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/streitigkeiten-paartherapie-eheberatung/ Tue, 24 Sep 2019 19:02:13 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1140 Zu Beginn war Geld kein Thema, man lud sich gegenseitig ein, machte sich keine Gedanken über die Kosten kleiner Geschenke und wer einkaufen ging, Besorgungen oder Freizeitaktivitäten finanzierte war nebensächlich.Inzwischen werden Rechnungen exakt aufgeteilt, Einkäufe in gemeinsam genutzte Güter aufgeteilt und monatlich die Buchhaltung analysiert.Dieses Bild ist bewusst überspitzt gezeichnet, trifft jedoch leider oft auf Partnerschaften zu und zeigt deutlich auf, dass hier Handlungsbedarf besteht, genauso wie im nächsten Fall: Während für den einen Geld gleichbedeutend ist mit Sicherheit, sieht der andere darin ein Mittel, sich Freiheiten und Annehmlichkeiten zu gönnen.Aus diesem Grund spart der eine jeden Cent, während der Partner mitFreuden Geld ausgibt. Während dies prinzipiell kein Grund für Unmut sein muss, ist spätestens dann Therapie und Beratung nötig, wenn es zum Streitthema wird. Häufig erlebe ich in der Paartherapie, dass ohne Einwilligung des anderen Partners gemeinsam erwirtschaftetes Geldveranlagt oder ausgegeben wird oder sogar von einem Partner ein Kreditaufgenommen wird. In diesen Fällen ist häufig nicht nur ein prinzipielles Problem in der Kommunikation anzusprechen und bedarf unbedingt professioneller Unterstützung. Denn was für den einen eine Lappalie, löstbeim anderen Existenzängste aus.

Gemeinsames Konto und Monatsabrechnungen in der Beziehungsberatung und im Ehecoaching

Die meisten Partnerschaften legen im Laufe der Zeit so etwas wie eingemeinsames Konto an. Dies hilft, den Überblick zu bewahren und vorallem für große Investitionen Geld anzusparen. Wenn jedoch die monatliche Kontoanalyse und Gegenrechnung aller Ausgaben zu einem abendfüllenden Programm wird, welches die Beziehung belastet, man wegen scheinbar unnötiger Ausgaben diskutiert oder unterschiedlicheVorstellungen bezüglich der Kontoführung vorherrschen kann die Eheberatung einen neutralen Rahmen schaffen, in der über solcheDifferenzen gesprochen und Lösungen gefunden werden können. Oftmals ergeben sich dadurch auch die Möglichkeit, geplante Investitionen zu überdenken, neue Denkansätze mitzunehmen und in Ruhe verschiedene Perspektiven zu ermitteln. Ein weiterer wichtiger Punkt bei dem Teilen von Kosten, welcher immer wieder zu Unmut in der Beziehung führen kann, ist die Aufteilung der Kostenanteile. Dies wirkt auf den ersten Blick wie eine einfache Rechnung, da lediglich zwei Personen beteiligt sind, kann jedoch in Anbetracht unterschiedlicher Gehälter und womöglich auch unterschiedlicher Arbeitszeiten schnell zu komplexeren Konstrukten anwachsen. Immerwieder haben Paare die Situation, dass der eine Partner Vollzeit arbeitet,während der andere in einer Teilzeitanstellung ist, jedoch gleichzeitig denHaushalt übernimmt. Eine andere häufige Situation ist, dass beide Partner Vollzeit arbeiten, jedoch ein beträchtlicher Lohnunterschied besteht. In beiden Fällen ist fraglich, ob eine exakte Halbierung der Kosten für beide Partner eine zufrieden stellende Lösung sorgt oder ob dies zu Frustration bei zumindest einem hiervon führt.

Sicherheit oder Mittel zum Zweck – Bedeutung von Geld in der Paartherapie

Eine gänzlich andere Problematik aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ergibt sich, wenn die Partner unterschiedliche Sichtweisen zur Funktion von Geld haben. Dies sind oftmals sehr stark in der Persönlichkeit und somit auch in der persönlichen Vergangenheit verankert und können mitunter zu größeren Konflikten führen, weswegen besonders in diesem Fall professionelle Unterstützung bei Diskrepanzen angeraten ist. Wichtig hierbei ist, dass beide Partner die Bedürfnisse des jeweils anderen kennen und lernen zu akzeptieren, bevor ein Mittelweg geschaffen werden kann. Das Bedürfnis, Geld zu veranlagen, um Sicherheiten zu schaffen, stammt oftmals aus einer finanziellen Mangelerfahrung oder Angst davor, so wie die vielen unterschiedlichen Sammelverhalten, die wir alle an den Tag legen und die wir auch aus der Natur kennen. Tiere, die Nahrung für den Winter sammeln, tun dies aus der Furcht heraus, nicht ausreichend Vorräte in der kalten Jahreszeit zur Verfügung zu haben. Ähnlich dessen versuchenPersonen, welche vor allem Geld sparen, für Zeiten vorzusorgen, in denen sie nicht ausreichend verdienen oder zur Verfügung gestellt bekommen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dies kann einerseits durch unerwartete Arbeitslosigkeit eintreten, andererseits in der Pension zumThema werden. Hingegen versuchen Personen, welche gerne Geld ausgeben, umAnnehmlichkeiten zu schaffen, häufig auch Erlebnisse damit finanzieren, ihr Leben zu genießen und sind sich oftmals dessen bewusst, dass niemand die Zukunft garantieren kann. Die Vergänglichkeit, der wir alleunterworfen sind, kann bedeuten, dass wir das Morgen nicht mehr erleben,weswegen wir das Heute genießen sollten. In meiner Erfahrung als Paartherapeut hat sich bewährt, einen Mittelweg anzustreben, wobei dieser für jedes Paar an einer anderen Stelle liegt. Esist vor allem wichtig, die Wohlfühlzone jeder einzelnen Person zudefinieren, die Grenzen davon auch zu hinterfragen und sich bewusst zuwerden, weswegen man selbst eher zum einen oder eher zum anderenVerhalten tendiert. Erst wenn man sich selbst ausreichend kennt, seineigenes Handeln hinterfragt und vor allem sich dessen in der handelndenSituation bewusst ist, kann man auf andere zugehen und ihr Verhaltenverstehen. Hierbei hilft der Therapeut oder Berater, nicht nur im Schaffender nötigen Atmosphäre und des nötigen Raumes, sondern vor allem durchdas Aufzeigen von Mustern, urteilslosem Hinterfragen der Gegebenheitenund Schaffung neuer Blickwinkel.

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Selbstverständlich zusammen sein – Kontoauszug der Beziehung in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/selbstverstaendlich-kontoauszug-paartherapie/ Fri, 02 Aug 2019 16:51:31 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1126 Geben ist seliger als nehmen und es scheint ein evolutiv entwickeltes Bedürfnis der Menschheit zu sein, zu geben, wenn man erhalten hat. Wir wollen folglich nicht in der Schuld anderer stehen, sondern ihnen zumindest etwas Gleichwertiges geben, wenn sie uns gegeben haben. Dieses Phänomen funktioniert jedoch auch in die andere Richtung: Wenn wir geben, erwarten wir automatisch, dass unser Gegenüber auch den Gefallen erwidert, nach dem Motto: Eine Hand wäscht die andere. Betrachten wir Beziehungen, erwarten wir jedoch viel eher selbstloses Geben und aufopfernde Liebe als kühle Kalkulation. Trotz der idealisiert-romantischen Vorstellung und allen guten Vorsätzen, fallen wir jedoch nach der anfänglich überschwänglichen Phase schnell zurück in evolutive Muster und verlangen, dass sich die Beziehung auszahlt. Doch was auf den ersten Blick unterkühlt, berechnend und leidenschaftslos wirkt, scheint für die meisten Beziehungen – vor allem jedoch für die engsten Bindungen – hervorragend zu funktionieren und kann, bewusst angewendet, sehr wohl auch die Liebe und generelle Zuneigung verstärken.

 

Beziehungskonto aufladen – Verhaltensmodell richtig nutzen in der Partnerschaft und Ehe

 

Nachdem wir diesem Verhalten nicht wirklich entkommen können, da es in unserem Sozialverhalten fest verankert ist, will ich hier als Beziehungsexperte zeigen, wie man es zu seinem Vorteil und für langanhaltende, glückliche Ehen und Partnerschaften nutzen kann. Der übliche Verlauf einer Beziehung beginnt mit einer Phase, in der die Partner sehr viel geben, sehr großzügig sind und nicht unbedingt auf materieller Ebene, sondern auf emotionaler und zeitlicher. Man nimmt sich Zeit für den Partner, bemüht sich, schöne Erlebnisse zu haben, nette Tage und Abende zu verbringen, hört aufmerksam zu, wenn er oder sie etwas zu erzählen hat, zeigt die eigene Zuneigung durch Zärtlichkeit. Dieses selbstlose Geben in der Anfangsphase, wenn beide frisch verliebt sind, ist ebenfalls ein evolutiv verankertes Verhalten, denn es macht Beziehungen erst möglich. Als Gewohnheitstiere sind Umstellungen unserer Routinen eine denkbar unangenehme Angelegenheit, somit ist es nötig, sie möglichst angenehm zu gestalten, um der Partnerschaft, welche eine denkbar große Umstellung unseres Lebens darstellt, überhaupt eine Chance zu geben. Wäre die Einstellung aufeinander mühevoll, lästig, unangenehm, würden wir den Kontakt wieder abbrechen.

Um einer Beziehung einen möglichst guten Start zu ermöglichen, wird somit automatisch viel und freiwillig auf das sogenannte Beziehungskonto eingezahlt. Diese Phase, wenn sie beiden Partnern bewusst ist, kann auch über ihr natürliches Maß verlängert werden, jedoch hält sie nicht ewig an. Die Zärtlichkeiten, Aufmerksamkeit und die Zeit, die wir bereit sind in die Beziehung zu investieren, nehmen graduell ab. Oftmals wird dann davon gesprochen, dass sich der Alltag eingeschlichen hat und Sorgen, Probleme und Stress uns eingeholt haben. Der Partner wird zur Selbstverständlichkeit und das Konto wird Schritt für Schritt aufgebraucht. Diese Situation sehe ich als Paartherapeut und Eheberater sehr häufig, denn ab hier wird die Beziehung weniger angenehm. Die Partner zahlen weniger und unregelmäßiger ein, oftmals ist ein Partner auch bereit, mehr zu geben als der andere. Dadurch fühlt sich der großzügigere Partner ungerecht behandelt und dieses Ungleichgewicht führt möglicherweise zu Vorwürfen. In dieser Spirale fühlt sich der andere Partner jedoch oftmals ebenfalls ungerecht behandelt, da er gerade viel Stress im Beruf oder anderweitigen Belastungen ausgesetzt ist. Gleichzeitig fühlt er sich genötigt nun auf das Konto einzuzahlen, da dieses dringend aufgefüllt werden muss.

Diese Prozesse laufen oft automatisch ab, ohne dass wir uns dieses Verhaltensmodell bewusst machen. Doch wie können wir es nutzen, wenn dies der normale Verlauf ist? Indem wir wissen, dass es sich um ein Beziehungskonto handelt, welches nach denselben Regeln funktioniert wie unser Bankkonto, wissen wir auch, wie wir es in den schwarzen Zahlen halten können.

 

Konto ausgleichen in der Ehe und Partnerschaft – Was Beziehungen von der Finanzwelt lernen können

 

Bemerkt man, dass das Beziehungskonto ins Ungleichgewicht kommt, dass der Partner mehr einzahlt als man selbst oder der Kontostand möglicherweise bereits negativ ist, kann bewusst wieder Guthaben aufgeladen werden. Das positivste daran ist, dass diese kleine Entscheidung sehr große Wirkung haben kann und sie vor allem komplett gratis ist. Wir müssen keine Millionen am Bankkonto haben, um Millionen auf unserem Beziehungskonto vorweisen zu können. Fragen, die ich gerne meinen Klienten stelle, und die wir uns in diesem Zusammenhang stellen sollten: Wann habe ich meinem Partner das letzte Mal ein Kompliment gemacht? Wann haben wir das letzte Mal bewusst Zeit miteinander verbracht? Wann habe ich ihm oder ihr das letzte Mal einen Gefallen getan?

Wenn wir uns selbst diese Fragen regelmäßig stellen und vor allem auch danach handeln, wird sich das Beziehungskonto immer gut füllen. Und das schönste an diesem Modell ist – auch auf die Gefahr hin, dass dies wiederum berechnend klingt: Wenn wir im Übermaß geben, wird auch unser Partner uns im Übermaß beschenken und das bedeutet, dass sich alle in der Beziehung wohlfühlen, da das Konto im Überfluss ist.

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Tabuthema Sexualität – unerfüllte und unausgesprochene Wünsche in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/sexualitaet-unerfuellte-unausgesprochene-paartherapie/ Sun, 14 Jul 2019 16:29:55 +0000 https://www.daniel-hitschmann.at/?p=1122  

Sexualität ist ein wichtiges Thema in jeder Partnerschaft und Ehe, ein integraler Teil von uns selbst und trotzdem ist es eine der am stärksten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partnerschaft tabuisierten Thematiken. Nichts wird so gut gehütet, wie erotische Phantasien, Wünsche und Sehnsüchte und auch meist vor der Person geheim gehalten, welche am ehesten davon erfahren sollte: der eigene Partner. Dabei ist sexuelle Zufriedenheit ein wichtiger Eckpfeiler einer insgesamt glücklichen Beziehung und Ehe, während sexuelle Unzufriedenheit mitunter für Spannungen, Konflikte und tatsächliche Beziehungsprobleme sorgen kann. Dabei wird in der Eheberatung und Paartherapie unterschieden zwischen kommunizierten aber unerfüllten Wünschen und unausgesprochenen und daher für den Partner unerfüllbaren sexuellen Fantasien. In diesem Artikel werde ich lediglich über die unausgesprochenen Wünsche schreiben, denn diese sind meist vielfach häufiger, als die ausgesprochenen, unerfüllten Begierden.

 

Unausgesprochen, tabuisiert und verdrängt – warum es so schwer ist, über die eigenen Phantasien und Wünsche zu sprechen aus Sicht der Ehetherapie und Paarberatung

 

Ich würde an dieser Stelle gerne mit einer gewagten Behauptung starten: Viele Menschen sind sich ihrer Sexualität nicht sicher. Damit meine ich nicht, dass sie nicht wissen, ob sie heterosexuell, homosexuell oder bisexuell sind, sondern dass sie sich selbst nicht vollständig im Klaren über ihre Phantasien sind. Stellen Sie sich somit bitte die folgende Frage: Welche sexuellen Wünsche und Phantasien habe ich? Wenn sie diese problemlos aufzählen und benennen können, gehören Sie bereits zu einer überschaubaren Menge an Personen. Hier liegt bereits die erste Hürde in einer sexuell erfüllten Beziehung oder Ehe: Es ist nicht möglich, die sexuellen Wünsche zu kommunizieren, wenn diese nicht bewusst sind. Folglich ist es in der Paartherapie und Eheberatung oftmals der erste Schritt zu einer erfüllteren Sexualität, den Partnern die Hausaufgabe zu geben, darüber nachzudenken und sich selbst kennenzulernen. Dabei sollten potentiell aufkommende Gefühle wie Scham oder Schuld keinen Platz haben. Es gilt zu bedenken: Es sind in erster Linie Phantasien und jede davon hat ihre Berechtigung. Welche Sie davon ausleben oder ausprobieren, ist an dieser Stelle noch unwichtig.

Wenn beide Partner sich ihrer Sexualität bewusst sind, kann diese auch zwischen ihnen ausgesprochen werden. Dabei empfiehlt es sich, in einem professionellen Setting zu arbeiten und somit die Unterstützung eines Paartherapeuten oder Eheberaters in Anspruch zu nehmen. Die Wichtigkeit davon liegt in der Akzeptanz des Partners der eigenen Wünsche. In einem Umfeld, in dem generelle Akzeptanz von Bedürfnissen eine Bedingung des Gesprächs darstellt, fällt es Personen leichter, auszusprechen, was sie in den eigenen vier Wänden tabuisieren. In der geschützten Atmosphäre eines Beziehungscoachings weiß jeder, dass die Wünsche ernstgenommen, akzeptiert und als solches wahrgenommen werden. Da die Problematik des sich Offenbarens oftmals darin liegt, dass wir alle als soziale Lebewesen Angst vor Zurückweisung haben, ist es nicht ratsam, dieses Gespräch zu Hause zu führen. Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit, unterbrochen zu werden, groß, andererseits gibt es vermutlich Gründe dafür, dass die Thematik noch nicht in aller Ausführlichkeit besprochen wurde. Angst vor Zurückweisung, davor, belächelt oder unterbrochen zu werden, hindert viele meiner Klienten daran, in ihrem gewohnten Umfeld ihre Sexualität auszubreiten.

 

Ungewöhnliche Phantasien: das Gewöhnlichste der Arbeit eines Therapeuten und Beraters

 

Die meisten Klienten sind nervös, wenn sie sich ihrem Partner öffnen, ihre sexuellen Wünsche und Phantasien offenbaren und sehr erleichtert, wenn sie einerseits feststellen, dass diese meist ohne mit den Wimpern zu zucken vom Partner akzeptiert werden. Wichtig ist in diesem Gespräch, neben der nötigen Offenheit und der Akzeptanz aller Aspekte des Partners, vor allem das Wissen, dass es sich bei sexuellen Phantasien um exakt dies handelt: eine erotische Fantasie. Sie auszusprechen bedeutet nicht, dass sie ab dann jede sexuelle Interaktion bestimmt, sie zu akzeptieren bedeutet nicht, sie auch ausleben zu wollen. Häufig genug erlebe ich in den Sitzungen, dass Klienten ihre eigenen Phantasien regelrecht unangenehm sind. Auch als derjenige, der die Phantasie hat, gibt es keinerlei Zwang sie auszuleben. Manchmal ist sie auch nur ein Mittel zum Zweck, eine Vorstellung, die die Schranken unserer Vorstellung nicht überschreiten muss.

In der Regel denken wir von den eigenen sexuellen Phantasien, dass sie ungewöhnlich wären. Jedoch kann ich Ihnen als Experte für Beziehungen verraten, dass dies nur selten tatsächlich der Fall ist. Sie können somit mit ruhigem Gewissen in ein solches Gespräch gehen, die meisten Ihrer Wünsche sind mit großer Wahrscheinlichkeit sehr verbreitet und weit weg von außergewöhnlich.

Häufig jedoch überschneiden sich die sexuellen Wünsche der Partner, wodurch sie gemeinsam Neues probieren, ihre Sexualität ausleben und erweitern können und so die Beziehung nicht nur wegen der neuen sexuellen Erfahrungen, sondern vor allem wegen der neugewonnen Nähe, Intimität und Offenheit gewinnt. Diese entsteht weniger aus dem Leben der Phantasie, sondern viel mehr durch die Gespräche darüber. Vertrauen zu schenken, einen sehr persönlichen und entsprechend empfindlichen Teil unseres Selbst zu offenbaren ist ein großes Geschenk an den Partner, seine Akzeptanz desselben die Belohnung für den Mut dafür.

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Gesundenuntersuchung der Partnerschaft: Warum Eheberatung und Paartherapie auch in guten Zeiten wichtig ist https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/gesundenuntersuchung-partnerschaft-paartherapie/ Wed, 12 Jun 2019 14:47:03 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1066 Das klassische Bild von Eheberatung, Paartherapie und Beziehungscoaching ist das einer gescheiterten Partnerschaft, die versucht mittels professioneller Hilfe die Scherben der vergangenen Wochen und Monate aufzusammeln und bestmöglich wieder zusammenzusetzen. Immer häufiger sind jedoch nicht streitende Paare, gescheiterte oder unglückliche Ehen bei ihrem Paartherapeuten, sondern Paare, die sich keiner großen Probleme bewusst sind. Genauso wie in der Medizin, etabliert sich somit auch hier der Gedanke, dass Vorsorge besser als Therapieren ist. Die Vorteile eines solchen Vorgehens und warum man nicht gescheitert sein muss, um professionellen Rat und Beratung einzuholen, will ich Ihnen in diesem Artikel näherbringen.

Angstfrei, Stressfrei, Tiefenentspannt in der Paartherapie und Eheberatung

Wenn es keine Probleme in der Partnerschaft gibt, hat man auch nichts zu besprechen, schon gar nichts zu therapieren. So oder so ähnlich der Gedanke vieler Paare, den ich jedoch als Experte für Beziehungen so nicht stehen lassen kann. Wenn Paare das erste Mal zu mir kommen, um eine "Gesundenuntersuchung" durchzuführen, weil die Beziehung zwar gut aber nicht perfekt ist, sind sie oftmals überrascht, über wie viel sich reden lässt. Dies beginnt nicht mit einer Auflistung, was alles am Partner stört, woran die Beziehung krankt, was er oder sie alles falsch macht. Die Gespräche beginnen damit, was alles gefällt und was man aneinander schätzt. Warum liebt man den Partner? Warum ist man mit ihm oder ihr zusammen? Welche Hoffnungen, Träume und Ziele hat man für die Partnerschaft? Worin ist man sich einig, wo ist man kompromissbereit, wo scheint Einigkeit schwieriger? Das gemeinsame und gemeinschaftliche Arbeiten an der Beziehung, das nicht nur in schweren Zeiten, sondern generell immer erforderlich ist, schafft auch in funktionierenden Ehen und Partnerschaften zusätzliche Nähe, Zusammenhalt und gibt Zukunftsperspektiven. Die oftmals in schwierigen Zeiten genannte Perspektivenlosigkeit kann damit bereits in guten Jahren genommen werden. Regelmäßiges Überprüfen, ob beide Partner noch auf demselben Weg sind hilft frühzeitig zu erkennen, falls einer der beiden einen anderen Pfad einschlägt. Kompromisse finden in Zeiten, in denen man über die Differenzen lachen kann, nimmt bei Streit automatisch den Wind aus den Segeln.

Die Wichtigkeit, permanent an der Beziehung zu arbeiten, wird heutzutage oft vergessen zwischen Alltagsstress und der geringen Menge an Freizeit, die ebenfalls oft durchdacht und durchgeplant werden muss. Dabei ist es genau in den Jahren, in denen die Beziehung problemlos und leicht funktioniert, wichtig, eine solide Basis zu bauen, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Oftmals hilft es auch, Kleinigkeiten und mittelgroße Angelegenheiten zu besprechen, welche ohne professionellen Beistand nicht per se zu einer Beziehungskrise führen würden, jedoch auch den Partner belasten können. Nehmen wir als Beispiel den Besuch der besten Freunde am Wochenende, welche eine lustige Runde ergeben und meist noch in den Abend hinein lange bleiben. Dies mag das Highlight der Woche für einen Partner sein, der andere hätte jedoch lieber seine Ruhe und hegt Fluchtgedanken. Im trauten Heim, alleine zu zweit, angesprochen kann das Gesprächsklima schnell in eine missmutige Stimmung kippen, während dies in der Regel in Anwesenheit einer dritten, wertfreien Person, ein entspanntes Gespräch darstellt. Da werden dann Kompromisse gefunden, ohne darüber zu reden, ob man als ruhigerer Partner die Freunde des anderen nicht mag, noch nie mochte und nie mögen wird. Selbst wenn sich beide Partner aus einer entspannten Haltung heraus vornehmen ein ruhiges Gespräch zu führen, werden doch eine Reihe Emotionen aufgewühlt, beispielsweise Wut oder Trauer über die Ablehnung von Menschen, die man selbst sehr gerne hat, und Angst vor Unverständnis und Ablehnung auf der anderen Seite. Selbst wenn daraus kein Streit entsteht, kann dieses Gespräch irritierend für die Partner sein, was ein Beziehungsexperte zu vermeiden weiß.

Auszeit vom Alltag im Beziehungscoaching oder Paartherapie schützt vor 

Als Eheberater und Paartherapeut kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass die kleine Auszeit vom Alltag in der Paartherapie nicht nur hilft, sich gegenseitig über die jeweiligen Wünsche und Pläne zu informieren und sich bewusst zu halten, dass jede Beziehung Arbeit bedeutet, sondern ich behaupte auch, dass diese Paare tendenziell besser mit Krisenzeiten umgehen können. Paare, die sich regelmäßig und bewusst miteinander beschäftigen, kennen sich besser. Wenn sie bereits Themen durchbesprochen haben, in denen sie nicht übereinstimmen und für beide Seiten zufriedenstellende Kompromisse gefunden wurden, können diese nicht mehr im Streit verwendet werden. Sie sind außerdem geübter darin, Kompromisse zu finden. Tritt jedoch trotzdem eine Krise ein, wird diese frühzeitig in der regelmäßigen Coaching-Sitzung erkannt und kann behandelt werden. Da man als Paar bereits häufig Kontakt mit dem Paartherapeuten hatte, einen Therapeuten in Ruhe ausgesucht hat, mit dem beide Partner gut arbeiten können, konnte hier bereits in entspannten und stressfreien Zeiten eine Vertrauensbasis aufgebaut werden. Dies reduziert die Scheu vor der Paartherapie im Allgemeinen und Probleme werden schneller und mit größerer Offenheit angesprochen.

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Eifersucht: Gift oder Elixier einer Partnerschaft aus Sicht des Eheberaters und Paartherapeuten https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-eheberaters-paartherapeuten/ Sun, 19 May 2019 11:29:22 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1060 Während sie von manchen als belebend für die Partnerschaft und Ehe empfunden wird, finden andere sich dadurch eingeengt und kontrolliert – egal ob sie selbst eifersüchtig sind oder der Partner. Dann dieses komplexe Gefühl kann auch für denjenigen eine Belastung werden, der es empfindet, weshalb sich ein professioneller und sachlicher Blick hinter die Kulissen oftmals lohnt. Hierbei kann die Paarberatung sowie Beziehungscoaching helfen, sich selbst zu hinterfragen, Muster zu erkennen und den Grund für das eigene Verhalten sowie das des Partners zu erforschen.

Besitz, Kontrolle und Verlustängste in der Ehetherapie und Paarberatung

Eifersucht ist, wie bereits erwähnt, ein komplexes Gefühl und hat ihren Ursprung in mehreren Bereichen der menschlichen Psyche. Einerseits spielt große Zuneigung dem Partner gegenüber eine wichtige Rolle, andererseits auch Wertschätzung des Geliebten. Daneben spielt allerdings ebenfalls ein in zumindest manchen Bereichen mangelndes Selbstwertgefühl mit. Eifersüchtige Menschen schätzen den Wert ihres Partners oftmals sehr hoch ein, während sie ihren eigenen tendenziell darunter sehen. Dies hat prinzipiell nichts mit generell gering empfundenem Selbstwert zu tun, sondern vor allem mit einem Ungleichgewicht zwischen dem eigenen und dem Wert des Partners. Daraus resultieren Unsicherheiten, was man selbst dem Partner geben kann, weswegen er oder sie überhaupt in dieser Beziehung ist oder ob er oder sie vielleicht gerade auf etwas verzichtet, etwas fehlt, das man selbst nicht geben kann. Dieses Gedankenkarussell entwickelt sich schnell zu einem Gedankenmuster, das sich immer wieder meldet und Unsicherheit verursacht. Diese führen in Folge zu der Angst, der Partner könne genauso denken, weswegen Verlustangst hinzukommt, die wiederum dazu führt, Kontrolle ausüben zu wollen. Immer, wenn wir uns unsicher fühlen, versuchen wir unsere Umwelt zu kontrollieren. Wir bauen Häuser, weil wir das Wetter nicht kontrollieren können, wir führen Hunde an Leinen und binden sie an, weil sie unvorhergesehen und ungewollt handeln können. Dieses Verhalten ist seit Jahrtausenden in unseren Köpfen und setzt sich auch in unseren heutigen Beziehungen fort: Wir versuchen den Partner zu kontrollieren, weil wir ihn nicht verlieren wollen. Das führt jedoch oftmals zum Gegenteil des gewünschten Effekts: Statt ihn stärker an uns zu binden, entfernt er sich immer weiter, denn das Gefühl, nicht frei handeln zu können, löst in den meisten Personen Beklemmung und Stress aus. Dieser Stress führt dazu, dass unser Kampf oder Flucht – System aktiviert wird, sobald der Partner eifersüchtig wirkt. Dass weder Kampf noch Flucht angebrachte und gesellschaftlich akzeptierte Verhaltensweisen in einer Beziehung oder Ehe sind, scheint eine nahezu selbsterklärende Tatsache zu sein und dass auch dies die Eifersucht und damit den Leidensdruck des Partners nicht verringert, sondern im schlechtesten Fall noch erhöht, führt zu einem Teufelskreis aus eifersuchtsgelenkten Gesprächen und Handlungen und Flucht oder Kampf als Reaktion des Partners. Da dies auf Dauer die Beziehung oder Ehe belastet und in manchen Fällen auch zur Trennung bzw. Scheidung des Paares geführt hat, ist die Frage, wie damit umzugehen ist.

Die Dosis macht das Gift, auch in Partnerschaften und Ehen

Wie immer hilft auch bei Eifersucht, mit einer neutralen Person außerhalb der Beziehung zu sprechen, wobei ein Therapeut und Berater hier die Idealbesetzung darstellt. Aufgrund der Professionalität und Distanz zu den Partnern ist es ihm, im Gegensatz zur besten Freundin, dem Bruder oder anderen dem Paar nahestehenden Personen, möglich, die Situation objektiv zu betrachten und zu hinterfragen und neutral Hilfestellungen zu geben. In den Gesprächen wird die Situation evaluiert und zuerst der Ursache für das eifersüchtige Verhalten auf den Grund gegangen. Wie bereits erläutert, sind Verlustängste die Grundlage für Eifersucht, wohingegen diese auf mangelndem Selbstwert basieren. Somit gilt es, den Wert beider Partner aus jeweils der eigenen und der anderen Perspektive zu beleuchten und beiden Partnern zu verdeutlichen, dass ihr Wert füreinander ident ist. Darauf basierend kann die Eifersucht in weiteren Schritten gezielt entkräftet werden, bis sie auf ein für beide Partner angenehmes Maß reduziert ist. Wie bereits eingangs erwähnt, kann Eifersucht in geringen Dosen auch die Beziehung beleben, da für den Partner die Verlustangst und damit auch die vorhandene Zuneigung deutlich wird. Es gilt somit die richtige Dosis zu finden, um die Eifersucht im Zaum zu halten.

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Tabuthema Sexualität – unerfüllte und unausgesprochene Wünsche in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/sexualitaet-unausgesprochene-paartherapie/ Fri, 03 May 2019 06:34:59 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1056  

Sexualität ist ein wichtiges Thema in jeder Partnerschaft und Ehe, ein integraler Teil von uns selbst und trotzdem ist es eine der am stärksten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partnerschaft tabuisierten Thematiken. Nichts wird so gut gehütet, wie erotische Phantasien, Wünsche und Sehnsüchte und auch meist vor der Person geheim gehalten, welche am ehesten davon erfahren sollte: der eigene Partner. Dabei ist sexuelle Zufriedenheit ein wichtiger Eckpfeiler einer insgesamt glücklichen Beziehung und Ehe, während sexuelle Unzufriedenheit mitunter für Spannungen, Konflikte und tatsächliche Beziehungsprobleme sorgen kann. Dabei wird in der Eheberatung und Paartherapie unterschieden zwischen kommunizierten aber unerfüllten Wünschen und unausgesprochenen und daher für den Partner unerfüllbaren sexuellen Fantasien. In diesem Artikel werde ich lediglich über die unausgesprochenen Wünsche schreiben, denn diese sind meist vielfach häufiger, als die ausgesprochenen, unerfüllten Begierden.

 

Unausgesprochen, tabuisiert und verdrängt – warum es so schwer ist, über die eigenen Phantasien und Wünsche zu sprechen aus Sicht der Ehetherapie und Paarberatung

 

Ich würde an dieser Stelle gerne mit einer gewagten Behauptung starten: Viele Menschen sind sich ihrer Sexualität nicht sicher. Damit meine ich nicht, dass sie nicht wissen, ob sie heterosexuell, homosexuell oder bisexuell sind, sondern dass sie sich selbst nicht vollständig im Klaren über ihre Phantasien sind. Stellen Sie sich somit bitte die folgende Frage: Welche sexuellen Wünsche und Phantasien habe ich? Wenn sie diese problemlos aufzählen und benennen können, gehören Sie bereits zu einer überschaubaren Menge an Personen. Hier liegt bereits die erste Hürde in einer sexuell erfüllten Beziehung oder Ehe: Es ist nicht möglich, die sexuellen Wünsche zu kommunizieren, wenn diese nicht bewusst sind. Folglich ist es in der Paartherapie und Eheberatung oftmals der erste Schritt zu einer erfüllteren Sexualität, den Partnern die Hausaufgabe zu geben, darüber nachzudenken und sich selbst kennenzulernen. Dabei sollten potentiell aufkommende Gefühle wie Scham oder Schuld keinen Platz haben. Es gilt zu bedenken: Es sind in erster Linie Phantasien und jede davon hat ihre Berechtigung. Welche Sie davon ausleben oder ausprobieren, ist an dieser Stelle noch unwichtig.

Wenn beide Partner sich ihrer Sexualität bewusst sind, kann diese auch zwischen ihnen ausgesprochen werden. Dabei empfiehlt es sich, in einem professionellen Setting zu arbeiten und somit die Unterstützung eines Paartherapeuten oder Eheberaters in Anspruch zu nehmen. Die Wichtigkeit davon liegt in der Akzeptanz des Partners der eigenen Wünsche. In einem Umfeld, in dem generelle Akzeptanz von Bedürfnissen eine Bedingung des Gesprächs darstellt, fällt es Personen leichter, auszusprechen, was sie in den eigenen vier Wänden tabuisieren. In der geschützten Atmosphäre eines Beziehungscoachings weiß jeder, dass die Wünsche ernstgenommen, akzeptiert und als solches wahrgenommen werden. Da die Problematik des sich Offenbarens oftmals darin liegt, dass wir alle als soziale Lebewesen Angst vor Zurückweisung haben, ist es nicht ratsam, dieses Gespräch zu Hause zu führen. Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit, unterbrochen zu werden, groß, andererseits gibt es vermutlich Gründe dafür, dass die Thematik noch nicht in aller Ausführlichkeit besprochen wurde. Angst vor Zurückweisung, davor, belächelt oder unterbrochen zu werden, hindert viele meiner Klienten daran, in ihrem gewohnten Umfeld ihre Sexualität auszubreiten.

 

Ungewöhnliche Phantasien: das Gewöhnlichste der Arbeit eines Therapeuten und Beraters

 

Die meisten Klienten sind nervös, wenn sie sich ihrem Partner öffnen, ihre sexuellen Wünsche und Phantasien offenbaren und sehr erleichtert, wenn sie einerseits feststellen, dass diese meist ohne mit den Wimpern zu zucken vom Partner akzeptiert werden. Wichtig ist in diesem Gespräch, neben der nötigen Offenheit und der Akzeptanz aller Aspekte des Partners, vor allem das Wissen, dass es sich bei sexuellen Phantasien um exakt dies handelt: eine erotische Fantasie. Sie auszusprechen bedeutet nicht, dass sie ab dann jede sexuelle Interaktion bestimmt, sie zu akzeptieren bedeutet nicht, sie auch ausleben zu wollen. Häufig genug erlebe ich in den Sitzungen, dass Klienten ihre eigenen Phantasien regelrecht unangenehm sind. Auch als derjenige, der die Phantasie hat, gibt es keinerlei Zwang sie auszuleben. Manchmal ist sie auch nur ein Mittel zum Zweck, eine Vorstellung, die die Schranken unserer Vorstellung nicht überschreiten muss.

In der Regel denken wir von den eigenen sexuellen Phantasien, dass sie ungewöhnlich wären. Jedoch kann ich Ihnen als Experte für Beziehungen verraten, dass dies nur selten tatsächlich der Fall ist. Sie können somit mit ruhigem Gewissen in ein solches Gespräch gehen, die meisten Ihrer Wünsche sind mit großer Wahrscheinlichkeit sehr verbreitet und weit weg von außergewöhnlich.

Häufig jedoch überschneiden sich die sexuellen Wünsche der Partner, wodurch sie gemeinsam Neues probieren, ihre Sexualität ausleben und erweitern können und so die Beziehung nicht nur wegen der neuen sexuellen Erfahrungen, sondern vor allem wegen der neugewonnen Nähe, Intimität und Offenheit gewinnt. Diese entsteht weniger aus dem Leben der Phantasie, sondern viel mehr durch die Gespräche darüber. Vertrauen zu schenken, einen sehr persönlichen und entsprechend empfindlichen Teil unseres Selbst zu offenbaren ist ein großes Geschenk an den Partner, seine Akzeptanz desselben die Belohnung für den Mut dafür.

 

Systemische Paartherapie Wien.Systemische Eheberatung Wien.

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Ehe – ein überholtes Modell? Ehe und Scheidung aus Sicht des Beziehungsexperten und Eheberaters https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/ueberholtes-beziehungsexperten-eheberaters/ Mon, 15 Apr 2019 06:54:24 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1045 Während in früheren Zeiten das Urteil bei der Hochzeit lebenslänglich lautete, bedeutet dies heute oftmals nur, eine aufwändigere Trennung nach einigen Jahren in Kauf zu nehmen. Denn so gut die Vorsätze bei der Eheschließung auch sein mögen, in vielen Fällen entwickeln sich die Partner in verschiedene Richtungen, stellen nach Jahren, womöglich auch Jahrzehnten fest, dass sie nicht mehr so gut zusammenpassen, dass die Vorstellungen andere sind und die Beziehung an Wert verloren hat. Pessimisten schreiben somit der Ehe zu, das Auslaufmodell einer Beziehung zu sein, ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten, bestenfalls eine romantische Tradition. Als Eheberater und Coach für Partnerschaften in allen Lebenslagen kann ich dem jedoch kaum zustimmen, genauso wenig wie hoffnungslosem Optimismus und rosaroter Brille: Die Ehe ist aus meiner Sicht sicherlich nicht der sichere Hafen, der er einst war, doch sie ist zu beliebt, zu revitalisiert und modern für eine sterbende Tradition.

 

Scheidungsraten und Eheschließung – Trends einer Wegwerfgesellschaft in der Eheberatung und Paartherapie

 

Hochzeiten liegen im Trend: größer, opulenter, märchenhafter! Was bis vor 10 Jahren in den Statistiken wie eine aussterbende Tradition aussah, ist seitdem wieder auf dem aufsteigenden Ast. Heute werden so viele Ehen geschlossen wie zuletzt im Jahr 1990, vor allem junge Paare trauen sich sprichwörtlich und gehen den Bund fürs Leben ein. Heiraten ist wieder modern, die Ehe ein Weg, der auch in der heutigen, schnelllebigen Zeit an Reiz nicht verloren hat, vielleicht sogar durch die rasanten Änderungen eine Stabilität bietet, welche wir in unserer restlichen Umwelt nicht finden können. Als Pessimist könnte man nun behaupten, dass das Fest selbst, die Hochzeit an sich, der Grund für die vielen Eheschließungen ist, denn die Trennung eines Ehepaares ist heutzutage so einfach und häufig, wie noch nie. Doch stimmen die Behauptungen?

Wie die Statistik Austria zeigt, ist die Scheidungsrate ab 1951 von rund 18 % stetig angestiegen, erreichte um das Jahr 2007 ihren Höhepunkt mit beinahe 50 % und sinkt seitdem wieder ab. Vor knapp über 10 Jahren ließen sich somit die Hälfte aller Ehepaare scheiden, die Trennungsraten waren sehr hoch und liegen derzeit noch immer bei knapp über 40 %. Jedoch kann ich aus Sicht des Eheberaters zwei unterschiedliche Trends diesbezüglich erkennen: Zum einen wird die Scheidung immer einfacher, der Scheidungsprozess hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verkürzt, die Abwicklung ist für das Scheidungsgericht zu einem Tagesgeschäft geworden, weswegen weniger Aufhebens darum gemacht wird. Zusätzlich dazu sind Scheidungen längst gesellschaftlich akzeptiert und weniger absonderlich, als noch vor einigen Dekaden. Zum anderen jedoch hat sich in den Köpfen der Menschen nicht nur die Möglichkeit einer Ehescheidung als völlig gewöhnlicher Ausweg aus der Beziehung etabliert, sondern auch die Idee, vermehrt an Beziehungen arbeiten zu wollen. Immer häufiger haben meine Klienten die Scheidung ihrer Eltern als Kinder miterlebt und wollen versuchen, ihre eigene Ehe zu retten. Sie sind dabei durchaus bereit, sehr viel Zeit und Energie in die Suche nach den Problemen, die Problemlösungen, das Finden von Kompromissen und das Aufbauen einer gemeinsamen Zukunft zu investieren.

Vielerorts wird der Vorwurf an die Gesellschaft laut, dass Ehen zu schnell geschieden werden, dass Paare zu wenig an sich arbeiten, zu wenig für die Beziehung kämpfen und dass dies eine allgemeine Erscheinung einer Wegwerfgesellschaft ist, eine Krankheit unserer Zeit: Was nicht mehr passt, wird ausgetauscht. Aus Sicht des Beziehungsexperten und Paartherapeuten, als der ich täglich nicht nur mit funktionierenden Beziehungen zu tun habe, die – salopp ausgedrückt – für eine Gesundenuntersuchung zu mir kommen oder wegen kleinerer Probleme und Entscheidungen Rat suchen, kann ich diesen Trend nur zum Teil bestätigen. Ich sehe natürlich in meiner beruflichen Praxis lediglich Paare, die um die Ehe kämpfen wollen, die eine gemeinsame Zukunft haben wollen, die Probleme beseitigen und ihr Leben gemeinsam verbringen wollen. Jedoch ist die Zahl dieser Klienten in den vergangenen Jahren gestiegen: ich sehe vermehrt Partner, die diesem Wegwerftrend widersprechen, und an dem Eheversprechen festhalten, das sie gegeben haben.

 

Eheversprechen, bis dass der Tod euch scheidet?

 

Manchmal passiert es, dass eine Beziehung, gleichgültig ob Ehe, eingetragene Partnerschaft oder Lebensgemeinschaft, nicht mehr überlebensfähig ist und ein Ende der Beziehung der beste Ausweg für alle Beteiligten ist. Dies ist jedoch aus meiner Erfahrung als Eheberater unabhängig davon, ob Paare verheiratet sind oder nicht. Ob Partner getrennte Wege gehen, oder Lösungen für ihre Situationen finden, ist unabhängig von der Art der Verbindung. Priester, Friedensrichter und Standesämter können weder einen, was zusammengehört, noch kann ein Richter trennen, was beschließt, das Leben gemeinsam zu meistern. Dabei kann ein Paartherapeut und Eheberater helfen: sowohl in guten Zeiten, in denen gemeinschaftlich die Beziehung entspannt betrachtet werden kann, als auch in schlechten Zeiten, in denen Paare einen neutralen Boden zum Reden benötigen, einen Experten, der sie durch die Gespräche führt und dabei hilft, Lösungen zu finden.

Aus Sicht des Eheberaters will ich jedoch folgendes mitgeben: Die Ehe ist ein Versprechen und auch wenn dies in der heutigen Zeit keine lebenslange Garantie darstellt: Was könnte es schöneres geben, als zwei Liebende, die sich versprechen, solange sie können füreinander da zu sein, in guten wie auch in schlechten Zeiten, zueinander zu stehen, die Hürden des Lebens gemeinsam zu überwinden und sich zu achten und zu respektieren, bis dass der Tod oder das Leben sie scheiden?

 

 

 

 

Systemische Paartherapie Wien.Systemische Eheberatung Wien.

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Hochzeit: romantischer Höhepunkt oder finanzieller Ruin – der schönste Tag im Leben in Paartherapie und Coaching für Beziehungen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/romantischer-finanzieller-paartherapie/ Fri, 29 Mar 2019 23:55:03 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1040  

Die Eheschließung ist in der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes, ist sie immerhin nicht mehr zwingend erforderlich, um als Paar zusammen zu leben. Insofern ist der Entschluss, sich Trauen zu lassen nicht nur der nächste Schritt in einer Partnerschaft, sondern ein besonderes Bekenntnis. Die Zeit zwischen der Verlobung und der eigentlichen Hochzeit wird jedoch in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer stressigen und die Beziehung belastenden Zeit. Schuld daran sind häufig Dokumentationen über extravagante und außergewöhnliche Hochzeiten in den Medien, welche die Erwartungen des Brautpaares und damit auch die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Hochzeitsmessen zeigen, was heute angesagt und möglich ist, Weddingplaner sorgen für den perfekten Ablauf und lesen dem Brautpaar jeden Wunsch von den Lippen ab.

 

Traumhochzeit und Hochzeitskredite – Paartherapie/Beziehungscoaching auf finanziellen Abwegen

 

Während für frühere Generationen die Hochzeit oft der Startpunkt für das gemeinsame Leben gebildet hat und Hochzeitsgeschenke die Gründung eines neuen Haushalts erst möglich gemacht haben, sind Eheschließungen heute häufig der Beginn einer Kreditrückzahlung. Miete für die Hochzeitslocation, Hochzeitsband, Hochzeitstorte und Brautkleid, Gastgeschenke, Trauredner, Catering und Hochzeitsdekoration haben nicht selten den Wert eines Kleinwagens – doch weswegen eigentlich? Begründungen gibt es hierfür viele und ich will an dieser Stelle weder anprangern noch Tipps zur Hochzeitsplanung geben, das überlasse ich Experten wie einem Weddingplaner oder Zeremonienmeister. Was ich jedoch mitgeben will, ist innezuhalten und kurz darüber nachzudenken, was man als Paar will und wobei Investitionen gut angebracht sind. Übersteigt die Hochzeit nämlich das vorhandene Budget, kann dies die Beziehung und frisch gebackene Ehe stark belasten, weswegen – so unromantisch dies auch klingen mag – eine Kosten-Nutzen-Rechnung gemacht werden sollte. Will das Brautpaar die extravagante Hochzeit am Schloss lediglich, um eine andere Hochzeit in den Schatten zu stellen, den Gästen ein Erlebnis zu bieten oder weil es im Fernsehen so toll ausgesehen hat, ist der Entschluss nochmals zu überdenken. Generell ist die Beratung eines Paartherapeuten und Beziehungsexperten während der Hochzeitsvorbereitungen eine lohnenswerte Gelegenheit, sich abseits von Briefpapier, Tortenverkostungen und Proben Zeit für sich als Paar zu nehmen. Oftmals kommen gegenseitige Wertschätzung, die Anerkennung und das offene Reden während einer solchen Zeit zu kurz, denn es gibt zu viel zu tun. Eine Zeitspanne, in der nichts anderes zu tun ist, als das Herz auszuschütten und dem Partner zuzuhören hilft nicht nur, die Trauungsvorbereitungen ohne sich gegenseitig zu übersehen zu bewältigen, sie hilft auch, Themen anzusprechen, die mitunter sensibel sind.

Hinterfrage ich als Beziehungsexperte die Gründe für Extravaganz und die Wahl der einzelnen Elemente kommt einerseits zu Tage, dass sich zumindest einer der zukünftigen Eheleute gestresst fühlt durch die Kosten, die auf sie zukommen, andererseits jedoch auch, dass vielleicht sogar beide die eine oder andere Wahl nur getroffen haben, weil sie dachten, der andere Partner wünsche es sich. Um nicht zu verletzen, wird häufig nichts gesagt, man will den schönsten Tag des Lebens doch gemeinsam genießen.

 

Erwartungen und Wünsche an die Eheschließung im Paartherapie/Beziehungsberatung und Partnercoaching

 

Aus Sicht der Paartherapie und des Beziehungscoachings ist es wunderschön zu sehen, dass in der heutigen, schnelllebigen Zeit, sich auch noch immer viele junge und junggebliebene Paare trauen lassen. Nichts liegt aus professioneller Sicht ferner, als dieses Fest der Liebe, das um das Versprechen, bis ans Lebensende füreinander da zu sein und sich umeinander zu sorgen, gefeiert wird, schmälern zu wollen. Doch ich wünsche mir für jedes Paar, das sich zu diesem Schritt entschließt: Sprecht miteinander, hört euch auch gegenseitig zu, geht auf die Wünsche eurer Partner ein und gestaltet eure Trauung nicht nach Vorlagen aus Hochzeitsmagazinen und dem Fernsehen, sondern frei nach euren Wünschen und Vorstellungen. Nehmt euch Zeit füreinander, auch während der Hochzeitsvorbereitungen, und sprecht, am besten auf neutralem Boden, fern von Stress und Alltag, mit Hilfe eines Beziehungsexperten alles an, was euch auf dem Herzen liegt. Ein Paartherapeut ist nicht nur für Ehekrisen und Katastrophen da, sondern vor allem auch für einen gesunden Alltag, für die Schaffung von Zeit, die fern von Handy und Arbeit, ausschließlich für den Partner reserviert ist. Wie in der Medizin ist auch im Coaching von Paaren die Gesunderhaltung der Partnerschaft an erster Stelle. Wenn alles gut läuft, fällt das Sprechen miteinander leicht und Kompromisse können einfacher getroffen werden – und wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle: für ein rundum gelungenes Zusammenleben muss jeder von uns Kompromisse treffen, auch in einer perfekten Partnerschaft. Die Ehe ist eine Entscheidung füreinander, für ein gemeinsames Leben und respektvollen Umgang: Startet das Miteinander nicht erst nach der Trauung, sondern plant gemeinsam den schönsten Tag eures Lebens.

 

 

 

 

Systemische Paartherapie Wien.Systemische Eheberatung Wien.

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Neue Beziehungsmodelle, alte Probleme? – Vielfalt der Liebe in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsmodelle-eheberatung-paartherapie/ Wed, 20 Mar 2019 09:13:33 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1036 Noch vor wenigen Jahren war es üblich, den Partner zu heiraten und bis ans Lebensende mit diesem in einer monogamen Beziehung zu leben, in guten, wie in schlechten Zeiten. Inzwischen sind nicht nur Scheidungen durchaus üblich, sondern auch eine ganze Reihe an anderen Beziehungsmodellen gängig geworden, wodurch die Vielfalt der Möglichkeiten gestiegen ist. Neben heterosexuellen und homosexuellen Partnerschaften, finden sich auch weniger monogame Modelle, die von offenen Beziehungen bis zur Polyamorie reichen. Auch kann beobachtet werden, dass die Dauer von Beziehungen heute deutlich kürzer ist als noch vor einigen Jahren – die Person an der eigenen Seite ist häufig weniger Lebenspartner als Lebensabschnittspartner. Wie jede Entwicklung bedeutet diese Vielfalt an Möglichkeiten auch, dass es Vorteile wie Nachteile für die Beziehung oder Ehe bringt.

Partnerschaft 2.0 – Paartherapie,Beziehungscoaching für Langzeitpartnerschaften

In den vergangenen Jahren hat sich eine Vielfalt an neuen Arten von Beziehungen eingebürgert, sodass viele Parameter am Beginn einer Partnerschaft verhandelt werden müssen. Es ist somit jede erdenkliche Möglichkeit an Kombinationen inzwischen gesellschaftlich akzeptiert und (mehr oder weniger) verbreitet. Neben der klassischen monogamen und somit geschlossenen Beziehung kann eine Partnerschaft auch offen sein. Dies bedeutet, dass die eigene Sexualität nicht nur mit dem Partner ausgelebt wird, sondern auch mit Personen außerhalb der Beziehung. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, mit mehr als einem Partner eine Beziehung zu führen, was unter den Begriff Polyamorie fällt. Wichtig bei der Wahl der eigenen Präferenzen bezüglich der Beziehungsmodelle ist, sich nicht hinreißen zu lassen von Vorstellungen und Hoffnungen, sondern realistisch einschätzen zu lernen, womit man sich selbst wohl fühlt. Wenn man jemanden kennenlernt, der eine streng monogame Partnerschaft wünscht, selbst aber nicht von dem Konzept überzeugt ist, wird dies vermutlich genauso wenig erfüllend sein für beide Seiten, wie eine polyamore Lebensweise für jemanden, der unkontrolliert eifersüchtig ist und darunter leidet. Hier ist einerseits eine gute Portion Selbstkenntnis gefragt, andererseits kann durch Gespräche mit einem Beziehungsexperten Licht ins Dunkel gebracht werden. Hilfreich kann dabei sein, Verschiedenes zu probieren und ehrlich, wenn möglich mit einem Experten für Partnerschaften, darüber zu reflektieren. Oftmals stellt man sich selbst nicht die wichtigen Fragen, weswegen ein Paartherapeut,Beziehungscoach nicht nur hilfreich, sondern manchmal auch nötig ist, um herauszufinden, womit man selbst auf Dauer glücklich wird.

Bäumchen wechsle dich – Freiheit und Vielfalt in der Paarberatung,Paartherapie und Coaching

Die Dauer von Beziehungen hat sich, wie eingangs erwähnt, in den vergangenen Jahren stark verändert. Das hat zur Folge, dass eine flexiblere Gestaltung der Beziehungsmodelle praktischer ist und sich in der Gesellschaft etabliert hat. Die Entwicklung hat begonnen mit der Möglichkeit, Ehen scheiden zu lassen und ist nun auf dem Stand, dass es durchaus üblich ist, nicht mehr zu heiraten, sondern in ungeschriebenen Partnerschaften zu leben. Dies bringt für uns die Vorteile, dass wir, wenn sich unser Leben ändert, auch die Beziehungen ändern können. Da die heutige Zeit schnelllebig ist und wir im ständigen Fluss kaum mehr Konstanten haben, bedeutet das für manche Personen, dass sie auch sehr kurzlebige Beziehungen haben.

Nachteilig ist dies vor allem dann, wenn man sich nach einer Konstante sehnt. In den vergangenen Jahren ist die Zahl derer gestiegen, die zu mir für Beziehungscoaching,Paartherapie in Einzelsitzungen kommen und ihr Beziehungsverhalten besprechen wollen. Vielen davon ist gemein, dass sie über Jahre schnell wechselnde Partnerschaften haben und sich damit auch wohlfühlen. Bei manchen meiner Klienten stellt sich jedoch mit der Zeit Unruhe ein, da sie sich nach Beständigkeit sehnen, dann ist es an der Zeit, zu hinterfragen, ob diese Art der Flexibilität noch glücklich macht. Zeitgleich gibt es Personen, welche ihre Partnerschaften möglichst lange und möglichst konstant aufrechterhalten und dabei zum Teil auch über einen Punkt in der Beziehung bleiben, ab dem es für sie und/oder ihren Partner gesund ist. Dabei sind vor allem der damit einhergehende Stress, die Unzufriedenheit und Unruhe Faktoren, die auf längere Sicht auch tatsächlich die Gesundheit negativ beeinflussen. In beiden Fällen sollten Vorstellungen und Gewohnheiten überdacht werden, dabei hilft es, einen unabhängigen Experten zu Rate zu ziehen, da er die Fragen stellt, die man sich womöglich nicht selbst stellen kann oder auch nicht stellen will. Die Hilfe von einem Paartherapeuten oder Beziehungscoach ist nicht das unweigerliche Ende einer Beziehung, auch wenn gerade beide Partner unglücklich sind. In den meisten Fällen wird daran gearbeitet, die Ehe oder Partnerschaft zu überdenken, um neue Blickwinkel zu erhalten und daran zu arbeiten, um sie zu erhalten.

 

 

Systemische Paartherapie Wien.Systemische Eheberatung Wien.

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Untreue – unumgängliches Ende einer Partnerschaft? – Krise als Chance in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/unumgaengliches-partnerschaft-paartherapie/ Tue, 05 Mar 2019 17:48:30 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1032 Untreue ist für viele Menschen ein Grund, um die Beziehung oder Ehe sofort zu beenden. Der Akt an sich wird oftmals als Verrat durch den eigenen Partner oder die eigene Partnerin empfunden, der oder die Betrogene fühlen sich häufig hintergangen, betrogen und im Stich gelassen. Aus Sicht des Paartherapeuten sehe ich die Probleme, mit denen Ehe bzw. Beziehungen im Allgemeinen manchmal zu kämpfen haben und es kommen auch Fälle vor, in denen ein Partner mit einer außenstehenden Person schläft. Ob dies jedoch tatsächlich, nicht nur emotional für den oder die Betrogene sondern auch objektiv bedrohlich ist für die Ehe oder Partnerschaft hängt oftmals von vielen anderen Faktoren ab. Entsprechend sollte auch, bei allen aufkommenden Emotionen, auch stets versucht werden, den Grund für die Untreue zu ermitteln und bevor an eine Trennung im Raum steht, überlegt werden, ob die Beziehung in irgendeiner Weise noch Sinn macht oder diese tatsächlich zu Ende geht.

Auslösende Faktoren für sexuelle Untreue – des Pudels Kern in der Eheberatung und Paartherapie

Sexueller Kontakt mit Personen außerhalb der Partnerschaft – sofern dieser nicht von beiden Partnern gewünscht wird – hat unterschiedliche Gründe. Stark vereinfacht können die Auslöser unterteilt werden in emotionale und sexuelle Attraktivität einer fremden Person. Emotionale Attraktivität ist dabei ein Verlieben in jemand anderen. In diesem Fall ist es auch als Berater für Paare schwierig, ganz klar und in jedem Fall zu einer Fortsetzung der Beziehung oder Ehe zu raten, da dies oftmals Hand in Hand geht damit, dass der eigene Partner nicht mehr geliebt wird. Nicht viele Menschen sind dazu fähig, gleichzeitig mehrere Personen auf einer partnerschaftlichen Ebene zu lieben. Selbst wenn dies für jemanden möglich ist, so muss trotzdem damit gerechnet werden, dass der Partner oder die Partnerin zumindest das Ultimatum stellt, dass eine Entscheidung getroffen werden muss. Die Akzeptanz einer oder eines Geliebten ist hierzulande wenig verbreitet.

Sind die Gründe für die Untreue jedoch nicht emotional, sondern "lediglich" sexueller Natur, der "betrügende Partner" ist jedoch weiterhin mit all seinen Gefühlen in die Ehe involviert und liebt den Partner, so ist sein oder ihr Fremdgehen keine objektive Bedrohung für die Beziehung. Grundlage für diese Aussage ist natürlich, dass der oder die Betrogene die Möglichkeit einräumt, dass an der Partnerschaft oder Ehe gearbeitet wird und das Fortführen selbiger nicht kategorisch ausgeschlossen wird. Die Gründe dafür, dass jemand mit einer fremden Person schläft, sind häufig unerfüllte sexuelle Wünsche und Phantasien. Die fremde Person ist dabei oft nichts anderes, als die Möglichkeit, diese Begierden auszuprobieren oder auszuleben, sie könnte dabei von jeder anderen Person in ihrer Rolle ersetzt werden. Ist dies der Fall, so kann das Wissen in der Beziehung genutzt werden. Häufig ist das Problem, dass ein Partner dem anderen nicht erzählen will, was er oder sie sich wünscht, aus Angst auf Ablehnung zu stoßen. Wird jedoch diese Hemmschwelle überwunden und auch diesbezüglich offen miteinander gesprochen, kann dies zu neuerlich empfundenen Vertrauen, zu Verbundenheit und, wenn die Phantasien auf Konsens stoßen, auch zu einer neu belebten Sexualität in der Ehe bzw. Partnerschaft führen.

Natürlich bleibt zu sagen, dass dieser Prozess mitunter sehr viel Zeit und Energie, Verständnis und langsame Annäherung bedeutet. Eine professionelle Führung während dieser Phase ist nahezu unabdingbar, um nicht bei all der offenen Wunden den Partner nicht noch stärker von sich weg zu drängen. Dabei können vorab Gespräche unter vier Augen hilfreich sein, um den Grund, den die Personen meist selbst nicht so genau kennen, zu ermitteln und so einen Ansatzpunkt für die Situationslösung zu erhalten.

Du sollst keine Lügen erzählen – oder doch? Unwahrheiten in Beziehungscoaching und Eheberatung

Hinsichtlich Untreue sagte eine bekannte amerikanische Paartherapeutin einst, dass lediglich die Probleme die dazu führten, nicht jedoch die Untreue selbst, angesprochen werden sollten, sofern der Partner noch nicht davon weiß. Sie hielt es somit für besser, die außerehelichen sexuellen Aktivitäten für sich zu behalten, sofern es nicht nötig wäre darüber zu sprechen, da der Partner durch das Verhalten lediglich verletzt werden würde und es mehr dazu diene, das eigene Gewissen zu erleichtern. Dies galt ihrer Meinung nach, auf die beiden Extrempunkte des vorigen Abschnitts angewandt, vor allem auf die Untreue aufgrund sexueller Motive, da die Grundstrukturen der Partnerschaft eigentlich intakt sind.

Aus Sicht eines Beziehungsexperten und Paartherapeuten muss ich diese Empfehlung mit gemischten Gefühlen sehen. Einerseits habe ich bereits einige Fälle von Untreue gesehen, in denen lediglich durch völlige Offenheit und Transparenz die Beziehung zu retten war, andererseits auch von jenen gehört, in denen genau dieses Konzept zur Trennung bzw. Scheidung geführt hat. Ob dies auch mit weniger Wahrheit passiert wäre, ist natürlich nicht nachvollziehbar, jedoch überlasse ich den Grad der Offenheit in jedem Fall meinen Klientinnen und Klienten selbst. Sie kennen ihre Partner und sich selbst am besten und so sollten auch nur sie entscheiden, was und in welchem Detailgrad sie erzählen müssen und was sie lieber verschweigen. Ich rate allerdings in jedem Fall dazu, nicht zu lügen, denn wenn eine Beziehung weiter bestehen soll, dann sollte dies nicht auf Basis eines Kartenhauses sein.

 

 

 

 

Systemische Paartherapie Wien.Systemische Eheberatung Wien.

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Keine Angst vor Midlife-Crisis – Brechen mit Altem in der Eheberatung und Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/midlife-eheberatung-paartherapie/ Fri, 22 Feb 2019 07:26:08 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1028  

Kommt der Begriff Midlife-Crisis in einem Gespräch auf, sind wir verleitet, an einen Mann, Mitte Vierzig zu denken, der seinen Job kündigt, auf die Suche nach dem großen Abenteuer geht, die alte Beziehung beendet, die Familie verlässt und sich eine Freundin Anfang Zwanzig sucht, ein neues Auto oder sogar Boot kauft. Zugegebenermaßen ist dieses Alter oft mit Überlegungen verbunden, wie das Leben am besten zu bewerkstelligen ist, welche Wünsche und Träume man hat, ob das Leben, das man führt, glücklich macht. Dies ist jedoch einerseits nicht auf Männer beschränkt und andererseits häufig nicht dermaßen extrem, wie in unserer Vorstellung. Was jedoch besonders wichtig ist in dieser Phase des Lebens, ist mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin offen darüber zu sprechen, was in einem vorgeht, welche Gedanken man hat. Denn nur gemeinsam lässt sich das Leben in einer Beziehung planen und nur wenn der Gattin oder dem Gatten die Wünsche und Sehnsüchte, die in dieser Midlife Krise auftreten, bekannt sind, können sie an der Erfüllung teilnehmen und diese womöglich auch erst ermöglichen.

 

Alles neu, oder nur neu erfunden? – Wie Partnerschaften und Ehen die gefürchtete Sinnkrise überlegen können

 

Häufig wird eine Midlife Crisis dadurch ausgelöst, dass eine Person sich ihres Alters und vor allem ihrer Vergänglichkeit bewusst wird. Mit Mitte Vierzig ist man weder jung noch alt, man ist somit weder am Beginn des Erwachsenendaseins und hat mehr Energie als man verbrauchen kann, noch ist man bereits zu alt und müde, um noch große Veränderungen anzugehen. Man kann aus vielen Jahren Erfahrung schöpfen, hat vieles gelernt und kann dies nun optimal umsetzen. Genau in dieser Situation driften viele Menschen in eine mehr oder weniger gravide Sinnkrise: Was mache ich den ganzen Tag? Lohnt es sich so viel zu arbeiten? Macht mich diese Art von Beruf überhaupt glücklich? Erfüllt mich meine Beziehung? Diese Fragen sind typisch und oftmals lautet die Schlussfolgerung, dass vieles besser sein könnte. Vielleicht nimmt der Beruf tatsächlich zu viel Zeit des Lebens ein und womöglich ist die Beziehung im Alltagstrott gefangen. Dies erfüllt natürlich nicht und damit gibt es nur zwei Möglichkeiten, um aus diesem Leben auszubrechen: entweder wird alles, was unzufrieden stimmt, ersetzt oder man arbeitet an dem, was man hat. Als Beziehungsexperte bin ich natürlich davon überzeugt, dass es sich immer lohnt, an bestehenden Partnerschaften zu arbeiten. Es gibt immerhin einen Grund, weswegen man sich für den Partner entschieden hat und weswegen die Ehe oder Beziehung noch nach Jahren funktioniert. Ein guter Startpunkt für die Verbesserung des Lebens und somit ein Ausweg aus der Krise ist, das Gespräch mit dem Partner zu suchen. Da dies nicht unbedingt einfach ist, empfiehlt es sich, vorab bereits in einer Einzelsitzung mit einem Paartherapeuten zu sprechen, um beispielsweise über die Formulierung und auch die Situation, in der ein solches Gespräch stattfinden sollte, Klarheit zu gewinnen. Denkbar ungünstig ist zwischen Tür und Angel, im morgendlichen Stress über die Schulter zu rufen "Wir sollten über unsere Ehe sprechen, ich finde, sie passt so nicht mehr". Dies führt bereits vor Beginn des Gesprächs zu Stress, Anspannung und Nervosität beim Partner. Eine ruhige, entspannte Atmosphäre und vor allem ausreichend Zeit, ohne die Ablenkung von Telefon und Kindern ist dabei genauso wichtig für den Erfolg des Gesprächs wie eine neutrale Ausgangslage. Hat man sich am Tag zuvor mit Partner gestritten, sollte das Ansprechen von Veränderungen erst einmal vertagt werden.

Des Weiteren kann das örtliche Verlegen auf einen ungewohnten Raum verhindern, dass der Alltag dazwischenkommt. Der Besuch bei einem Coach, welcher gleichzeitig das Gespräch führen und in eine produktive Richtung lenken kann, verleiht der Thematik oftmals mehr Ruhe und nimmt der Situation den Beigeschmack der Katastrophe.

 

Von der Midlife-Krise zur Midlife-Chance in der Eheberatung und Paartherapie

 

Eine wichtige Aufgabe der Paarberatung und Ehetherapie im Coaching durch die Midlife Chance ist, den Beteiligten Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Partnerschaft oder Ehe davon profitieren kann. Gemeinsam aus dem Alltag auszubrechen, zu reisen, Neues auszuprobieren oder Altes wiederzuentdecken macht noch mehr Freude, wenn man es mit jemanden teilen kann. Oftmals kann eine solche Situation die Beziehung nochmals beleben und auch der Partner kann häufig sehr davon profitieren, wenn Änderungen in gemeinschaftlicher Übereinkunft getroffen werden. Da dies jedoch generell ein heikles Thema ist, ist es sehr empfehlenswert, professionelle Hilfe in Form eines Paartherapeuten aufzusuchen, um die Balance zwischen Aufbruch- und Abbruchsstimmung nicht zu verlieren.

 

 

 

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Kindererziehung als Zerreißprobe – Schwangerschaft und Kindersegen in Eheberatung und Paarcoaching https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/kindererziehung-zerreissprobe-schwangerschaft/ Mon, 04 Feb 2019 17:43:21 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1024 Oft versuchen Paare monate- oder jahrelang Kinder zu bekommen, warten dann freudig gespannt die Schwangerschaft hindurch auf die Geburt und sind überglücklich endlich ihr Kind in Armen halten zu können. Endlich ist es da! Doch nach einigen Monaten, vielen schlaflosen Nächten und unzähligen gewechselten Windeln fangen die eigentlichen Aufgaben von Eltern an und oftmals ist diese Zeit auch der Anfang von Spannungen und Differenzen in der Partnerschaft oder Ehe. Die Kindererziehung ist eine der wichtigsten Teile der Elternschaft, da sie sich sehr stark auf das Kind und somit auf seine Zukunft auswirkt. Da wir alle für unsere Kinder nur das Beste wollen und sie mehr lieben als alles andere auf dieser Welt, haben wir meist eine sehr klare Vorstellung davon, welche Art der Erziehung wir ihnen zukommen lassen wollen. Jedoch kann es da zu Differenzen hinsichtlich dieser Vorstellungen zwischen den Partnern kommen, weswegen Coaching oder Beratung helfen kann, diese weitere Herausforderung für Eltern zu beseitigen und Einigkeit herzustellen.

 

Kindererziehung leicht gemacht ? – Experte für Paartherapie und Ehecoaching über Elternschaft

 

Wie in vielen Bereichen des Lebens, ist auch beim Aufziehen von Kindern die Kommunikation zwischen den Erziehungsberechtigten – was in diesem Fall auch die Tagesmutter, Großeltern und Babysitter miteinschließt – von zweifelloser Bedeutsamkeit. Es sollte auf jeden Fall jedem klar sein, was der Nachwuchs darf und auch, was nicht und wie ihm dies zu erklären ist. Darf ein Kind bei der Großmutter mehr Süßigkeiten als sonst essen, wird es dies mitunter versuchen, auch zu Hause durchzusetzen. Dies kann, selbst bei Einigkeit der Eltern bezüglich dieses Grenze in der Erziehung, zu Verstimmungen in der Partnerschaft oder Ehe führen, wenn Vorwürfe aufgrund des "Fehlverhaltens" der Schwiegermutter gemacht werden. Aus Sicht des Paartherapeuten kann ich in diesem Fall empfehlen, mit der Großmama zu sprechen und sie vor allem jedoch als externe, erwachsene Person zu betrachten, welche im Grunde nicht beeinflussbar ist. Keiner der Ehepartner kann Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und somit sollte auch niemand für sie zur Rechenschaft gezogen werden.

Was jedoch noch viel häufiger zu Problemen führt als die Oma, von der man schon fast erwartet, dass sie das Enkelkind verwöhnt, ist, wenn sich die Eltern nicht vollends einig sind bei der Kindererziehung. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Beziehungscoach kann ich garantieren: Wenn der Vater erlaubt, was die Mutter verboten hat oder umgekehrt, dann kann dies zu schwerwiegenden Problemen in der Partnerschaft bis zur Trennung selbiger führen. Dies scheint vor allem deshalb paradox, da beide Partner lediglich das Beste für ihr Kind wollen und aus diesem Motiv heraus handeln. Streit in der Ehe bzw. in der Beziehung ist jedoch eine ungemein belastende Situation für Kinder und sollte daher möglichst vermieden werden.

Aus diesem Grund gilt auch hier: Als Paar sollte, wenn möglich, bereits vor der Konfliktsituation darüber gesprochen werden, wie die Kindererziehung aussieht. Natürlich kann in einem solchen Gespräch nicht jede möglicherweise auftretende Situation im Alltag des Kindes abgedeckt werden, jedoch ist es möglich einen guten Leitfaden zu erstellen. Da dies im Voraus, möglicherweise sogar beim ersten Kinde, sehr schwer ohne Hilfe zu erstellen ist, bietet sich an, ein Beziehungscoaching in Anspruch zu nehmen. In diesem Coaching werden die Eltern vom Paartherapeuten in dem gemeinsamen Gespräch so geleitet, dass am Ende beide Partner eine Art Leitlinie haben, an der sie die Kindererziehung orientieren können.

 

Erziehung von Kindern im Alltagsstress: Zerreißprobe für Eltern – Eheberatung und Beziehungstherapie hilft

 

Oft sind beide Eltern bereits früh in der Kindererziehung zu einem Konsens gekommen, wie der Nachwuchs aufwachsen soll und welchen Weg man einschlagen will. Kommt es jedoch zum Praxistest im Alltagsstress, kann es selbst nach Jahren dazu kommen, dass Uneinigkeit zwischen den Partnern auftritt und die Kindererziehung zur regelrechten Zerreißprobe für die Ehe bzw. die Partnerschaft wird. Hier sollte in jedem Fall in Ruhe und auf neutralem Boden, weg vom Alltag, auch fern der Kinder, über Probleme, Wünsche und Vorstellungen gesprochen werden. Damit diese Gespräche konstruktiv ablaufen können, empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen. Als Paartherapeut und Eheberater spielt die Kindererziehung, vor allem die Herausforderungen damit, eine große Rolle in meiner Berufspraxis und als Vater kenne ich die spezielle Situation, in der sich Paare befinden, wenn sie Eltern werden oder bereits Eltern sind. Egal ob Ängste und Sorgen in der Schwangerschaft, Kindererziehung oder das Zusammenleben mit Teenagern: Es gibt immer die Möglichkeit, sich von außen helfen zu lassen, es ist oftmals nicht nur gut, sondern notwendig, die Verantwortung, die meist großen Ansprüche an sich selbst und die Sorgen zu teilen, offen darüber zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Niemand wurde geboren, um Mutter oder Vater zu sein: Wir sind alle mit ständig neuen Herausforderungen konfrontiert und lernen auf täglicher Basis dazu. Als Beziehungsexperte kann ich auf die Erfahrung von vielen Jahren Kindererziehung und vor allem auch durch meine Arbeit von dem Wissen aus vielen unterschiedlichen Konstellationen und Familien schöpfen. Gemeinsam können wir einen guten Weg finden, der Ihren Alltag entlastet und Ihnen die Möglichkeit gibt, die Zeit mit dem Wertvollsten in Ihrem Leben, Ihren Kindern, zu genießen.

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Vernunftehe und andere Kompromisslösungen in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/vernunftehe-kompromissloesungen-paartherapie/ Tue, 22 Jan 2019 20:50:52 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1019 Die Disney-Phantasie von Liebe und Romantik wird, so traue ich mich als Experte sagen, in keiner Beziehung der realen Welt erfüllt. Wir sind als Menschen weit entfernt davon, perfekt zu sein und genauso wenig sind es unsere Beziehungen. Aus diesem Grund gehören Kompromisse, Vereinbarungen, Einigungen oder wie man sie auch nennen mag, zum Leben mit anderen Menschen dazu. Trotzdem werden Partnerschaften und Ehen, die aus Vernunftgründen entstehen oder auch nur beibehalten werden, oftmals schief angesehen. Es passt nicht in das romantische Bild, dass uns Fernsehen und andere Medien vermitteln. Solche Kompromisslösungen passen auch nicht in unsere Wünsche, Träume und Vorstellungen des eigenen Beziehungslebens. Doch weswegen können sich so wenige Menschen vorstellen, aus Vernunft zu heiraten oder eine Beziehung zu führen, die auf Basis von Kompromissen fortbesteht?

 

Kompromisse als Basis allen Übels? – Experte für Paartherapie und Eheberatung räumt mit negativen Vorurteilen auf

 

Die meisten Menschen stellen im Laufe ihres Lebens fest, dass Beziehungen nicht nur rosarot, perfekt und in jeder Hinsicht entspannend und erfüllend sind, sie sind auch eine ganze Menge Arbeit. Nachdem es keine perfekten Personen gibt, hat jeder von uns Eigenheiten, die im Zusammenleben mit anderen möglicherweise auf Unverständnis, im besten Fall jedoch auf Toleranz stoßen. Vielleicht will eine Person jeden Freitag zu seinem Stammtisch gehen und dort mit Freunden trinken und reden. Der Partner findet die Idee, jeden Freitag alleine zu verbringen, nicht unbedingt toll. Weil er jedoch weiß, wie wichtig dies dieser geliebten Person ist, wird kein Versuch unternommen, ihr diese Freude im Leben zu nehmen. Der Partner zeigt sich somit tolerant, erwartet jedoch möglicherweise im Gegenzug, dass jeden ersten Sonntag im Monat ein Besuch bei den Eltern ansteht, worauf die Person keine Lust hat, aber trotzdem mitkommt. Es wurde ein Kompromiss gefunden, der beiden Seiten das Leben in einem Moment ein Stück weit erleichtert und es bereichert, in einem anderen Moment jedoch ein wenig erschwert. Dies mag nicht ideal klingen und unrealistische Vorstellungen von Liebe und Beziehungen wollen uns weißmachen, dass dies die Wurzel allen Übels ist. Ich als Eheberater und Paartherapeut bin jedoch gegenteiliger Meinung: Kompromisse sind das Beste einer Beziehung, denn sie zeigen, dass beide Partner bereit sind, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben. Für eine funktionierende und erfüllende Partnerschaft und Ehe ist es absolut notwendig, zu zeigen, dass man gewillt ist, in die Beziehung zu investieren, dem anderen Partner Wünsche zu erfüllen und Freiraum zu geben, wo er es gerne hätte.

Im Beziehungscoaching ist es folglich zu allererst notwendig, zu klären, was jedem Partner wichtig ist. Jeder Mensch will bestimmte Dinge im Leben, erfreut sich an manchen Aktivitäten und hat Vorstellungen vom Ablauf des Alltags, sowie Träume und Wünsche. Will ich mit einer Person Zeit verbringen, muss ich auf diese Vorstellung ihres Lebens Rücksicht nehmen, denn sonst kann es schnell passieren, dass ich keinen Platz in diesem Leben habe. Es ist somit notwendig, aufeinander zuzugehen, Wünsche zu formulieren und auch Kompromisse einzugehen. Es ist nicht notwendig, dabei dem Partner jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und zu erfüllen, sondern vielmehr die Möglichkeit und den Raum in der Beziehung zu lassen, die notwendig sind, damit er diese selbst erfüllen kann.

 

Auch Vernunftehen können gute Ehen sein – warum auch die Vernunft in der Eheberatung und Paartherapie eine wichtige Rolle spielt

 

Gehen wir nun einen Schritt weiter: von Kompromissen, die wir alle in unseren Beziehungen eingehen und die für das langfristige glückliche Beisammensein benötigen, zur Vernunftehe. Ehen werden, so lernen wir es, aus Liebe geschlossen und die Basis für ein – hoffentlich – lebenslanges Beisammensein sollte nach dem allgemeinen Verständnis auch Liebe sein. Nun gibt es in meiner Praxis auch Ehen, die lediglich bestehen, weil man gemeinsam für die Kinder da sein will. Es gibt auch Ehen, die aufgrund finanzieller Vorteile, fortgeführt werden. In beiden Fällen kann leider nicht davon gesprochen werden, dass Liebe der Kitt ist, der die Partner zusammenhält – doch ist das so schlimm? Jein, würde ich als Paartherapeut sagen, es kommt darauf an, wie das Zusammenspiel der Partner aussieht. Können die Partner respektvoll, freundlich, harmonisch miteinander umgehen, können sie wie gute Freunde reden, schaffen sie gemeinsam Probleme aus der Welt und ziehen an einen Strang, sehe ich absolut keinen Grund, weswegen eine Vernunftehe etwas Schlechtes sein sollte. Und welcher Grund könnte schöner und vernünftiger sein, als die gemeinsamen Kinder, die von beiden Seiten geliebt werden? Auch ist es kein schlechter Grund, aufgrund finanzieller Vorteile zusammenzubleiben, denn obwohl dieses Szenario unromantisch klingt, finde ich aus Sicht des Beziehungscoachings: Wenn sich das Leben zusammen einfacher und sorgenfreier gestaltet, erfüllt auch in diesem Fall die Ehe einen ausgezeichneten Zweck. Wovon ich jedoch dringend abrate ist, eine Ehe oder Beziehung aufrecht zu erhalten, welche beiden Partnern insgesamt schadet. Wenn ständig gestritten wird, emotionale Kälte herrscht, keiner mehr mit dem anderen kann, der Umgang kränkend oder respektlos ist, dann gibt es in meinen Augen keinen Grund, der groß genug ist, um eine sogenannte giftige Beziehung aufrechtzuerhalten. In diesen Fällen wäre es jedoch auch keine Vernunftehe, denn die Vernunft sagt auch, dass es beiden in der Beziehung gut gehen muss.

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Oh du fröhliche – besinnliche Weihnachtszeit in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/besinnliche-weihnachtszeit-paartherapie/ Mon, 17 Dec 2018 19:12:12 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1011 Alle Jahre wieder finden wir uns im Dezember in einer Mischung aus Vorfreude auf die Feiertage, Weihnachtsstress und Adventgesängen wieder. Dabei kann es leicht passieren, dass der Stress, die Anspannung und die Erwartungen, die wir an uns selbst stellen und die unsere Mitmenschen an uns haben, zu Spannungen in der Beziehung führen. Aus diesem Grund ist es vor allem in der Vorweihnachtszeit sinnvoll, sich auch einige Momente Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, was uns tatsächlich wichtig ist an dieser Zeit. Oft fällt es dabei schwer, diese Auszeit im privaten Umfeld zu nehmen, da zu viele andere Dinge unsere Aufmerksamkeit fordern und zu viel anderes dringend und wichtig scheint. Aus diesem Grund, ist vor allem in der am meisten konfliktbehafteten Zeit des Jahres eine gute und vor allem gesunde Idee, sich Raum für Auszeiten zu schaffen und vielleicht auch gerade hierfür den Ballast des Alltags abzuladen bei jemandem, der professionell unterstützen kann und gleichzeitig die Schwierigkeiten, durch die Beziehungen in dieser Zeit gehen, kennt.

 

Alle Jahre wieder: Stress und Druck zu Weihnachten – Entlastung durch Beratung und Therapie für Partnerschaft und Ehe

 

Die Liste an Dingen, die unbedingt vor Weihnachten und spätestens noch vor Silvester erledigt werden soll, ist in der Regel sowohl in der Arbeit als auch privat länger als die Lichterketten, die dekorativ über den Weihnachtsmärkten hängen, die wir mit den Kindern oder Freunden an unseren Adventwochenenden besuchen. Folglich ist es nahezu unmöglich, diese vollständig abzuarbeiten, ohne gestresst durch volle Einkaufsstraßen und überfüllte Geschäfte zu hetzen. Gleichzeitig sind wir umgeben von Menschen, denen es ähnlich geht und die aus genau diesem Grund genauso wenig Geduld und Zeit haben. Dies betrifft vor allem auch unsere Liebsten, unsere Partner. Dies hat vor allem dann schlechte Auswirkungen auf die Partnerschaft, wenn die Vorstellungen und Wünsche deutlich voneinander abweichen. In Stresssituationen neigt unser Gehirn dazu, in den Modus "Kampf oder Flucht" zu wechseln – beides keine beziehungsfördernden Maßnahmen, wenn es um das Formulieren von Erwartungen an den Partner und den Vergleich mit der Realität geht.

Wenn also die Schwiegereltern zu Besuch sind, man das Gefühl hat, ständig unter Beobachtung zu stehen, eigentlich jede Minute des Beisammenseins genießen sollte und ein Tag nach dem anderen etwas ganz besonders sein muss – für die Kinder, den Partner oder die Partnerin, die Verwandten und Bekannten, die nur einmal im Jahr zu Besuch sind, auch für die eigenen Eltern – wird oftmals die eigene Vorfreude in Anspannung und Glühwein ertränkt, während das Gehirn nach Fluchtmöglichkeiten sucht, ist die Gefahr, die Partnerschaft oder Ehe mit Streit zu belasten, besonders groß. Vor allem, weil der oder die Geliebte ebenfalls gestresst und häufig auch überarbeitet ist. Von daher ist es besonders zu dieser, eigentlich besinnlichen Zeit wichtig, gemeinsam über Vorstellungen zu sprechen, zu planen und zu beschließen, was davon realistisch umgesetzt werden kann, ohne sich gegenseitig über die Maße zu strapazieren. Vor allem geht es hierbei um das Finden von Kompromissen, bei denen häufig der Rat und die Anwesenheit eines Beziehungsexperten helfen kann. Oftmals benötigt es den neutralen Boden und einer rationalen Umgebung, um gemeinsam zu beschließen, was die Festtage tatsächlich schöner macht und was die Zeit davor lediglich zusätzlich erschwert.

 

Besinnlicher Advent mit Eheberatung und Paartherapie

Als Paartherapeut und Beziehungscoach ist es mir ein besonderes Anliegen, dass der Advent und vor allem Weihnachten, das Fest der Liebe, auch als solches gefeiert werden kann. Dafür sind aus meiner Sicht einige Faktoren notwendig: Wir müssen uns bewusst dafür entscheiden, Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen. Solange wir eine Besorgung nach der anderen erledigen, das traute Heim auf Hochglanz polieren und dafür sorgen, dass in unserer Arbeit alles vor den Feiertagen erledigt ist, damit wir ohne Altlasten ins neue Jahr rutschen können, bleibt keine Zeit mehr zum Entspannen, in Ruhe nachdenken oder genügend Pausen einzulegen. Deshalb ist es sehr wichtig, im Vorfeld mit dem Partner oder der Partnerin zu besprechen, welche Wünsche und Vorstellungen er oder sie hat, zu überdenken, was die eigene Erwartungshaltung ist. Vielfach habe ich erlebt, dass die persönlichen Wünsche der Paare, wenn sie abseits von Stress und Rummel in der Beratung formuliert werden, oftmals weit davon entfernt sind, von dem, was Jahr für Jahr am Heiligen Abend und den Tagen darauf stattfindet. Wird in Ruhe darüber gesprochen, können häufig eingeschlichene, jedoch unerwünschte und belastende Rituale aufgelöst und durch für die Beziehung bereichernde und stressfreiere Traditionen ersetzt werden. Wichtig ist hierbei jedoch einerseits das Besinnen auf das Wesentliche – Zeit mit den Menschen zu verbringen, die man am meisten liebt und schätzt – sowie die Bereitschaft, Kompromisse zu suchen, falls die Wünsche nicht völlig deckungsgleich sind. So kann die Weihnachtszeit zu einer besinnlichen und hoffentlich frohen Zeit werden, in der bewusst diejenigen Traditionen gelebt werden, die unser Leben bereichern und auf die wir uns Jahr für Jahr freuen können.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen ein friedliches Fest und ein glückliches neues Jahr.

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Bis dass der Tod uns scheidet – Weswegen Traumabewältigung ein häufiger Grund für Paartherapie und Eheberatung ist https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/traumabewaeltigung-paartherapie-eheberatung/ Sun, 09 Dec 2018 11:23:04 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1008 Es gibt viele traumatisierende Erlebnisse, die uns erschüttern und uns aus unserem Alltag reißen. Es ist jedoch eine statistische Gewissheit, dass jeder von uns den Tod zumindest eines geliebten Menschen erlebt. Die meisten von uns kommen im Laufe eines Lebens mehrfach mit dieser Art von Trauma in Berührung, denn der Tod gehört zum Leben, wie es so oft heißt. In dieser extremen Situation, in der wir uns durch das Ableben einer nahestehenden Person befinden, wird auch die Beziehung zu allen anderen Menschen um uns herum belastet, am stärksten jedoch die zu unserem Partner, der uns versucht zu helfen und uns zu stützen, in dieser schweren Zeit. Ist er jedoch ebenfalls stark von dem Tod der Person betroffen, so kann die Trauerzeit schnell zur Zerreißprobe für die Beziehung werden.

 

Warum Paartherapie und Eheberatung, wenn es keine Eheprobleme gibt?

 

Oftmals verbindet man mit Paartherapie und Eheberatung eine scheiternde Liebesbeziehung, Beziehungsprobleme und Ehekrisen, jedoch ist dies nicht das ganze Spektrum an Situationen, in denen professionelle Hilfe das Leben erleichtern und die Partnerschaft entlasten und sogar deutlich verbessern kann. Wie eingangs erwähnt, versuchen Partner sich nach traumatischen Erlebnissen zu stützen und füreinander da zu sein, jedoch ist dies wie vieles leicht gesagt und schwer getan. In dem Moment, in dem der Partner in tiefer Trauer ist, vielleicht verzweifelt oder wütend ist, stellt sich so gut wie immer ein Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit beim anderen Partner ein. Dieser weiß nicht, was er sagen oder tun soll, denn nichts, was in seiner Macht steht, kann das Leid lindern. Bereits in einer solchen Situation ist professionelle Hilfe angeraten, denn die Last, die auf den Schultern des nicht traumatisierten Partners lastet, kann durch Therapie gelindert werden, genauso wie beide Ehepartner zusammen die schwere Zeit nicht alleine durchmachen müssen.

Die größte Zerreißprobe ist jedoch, wenn beide Partner durch dasselbe Ereignis einen schweren Verlust erfahren. Wenn beide Liebenden trauern, ist es ihnen oftmals nicht möglich sich gegenseitig zu stützen, denn beide sind gleichzeitig ohnmächtig, hilflos und verzweifelt. Im schlimmsten Fall, wenn ein Kind stirbt, kommen Schuldgefühle noch dazu. Die Schuld, das Kind nicht vor dem Tod bewahren zu können, die Schuld der Überlebenden. Hier ist professionelle Hilfe, die Möglichkeit, mit einer außenstehenden Person dieses Trauma aufzuarbeiten und zu bewältigen, unbedingt angeraten. Doch auch wenn der Fall weniger schrecklich als der Verlust des eigenen Kindes ist, sollte nicht davor zurückgeschreckt werden, sich als Paar in der Trauer professionell begleiten zu lassen durch einen Therapeuten.

 

In Trauer vereint statt im Leid getrennt – Beziehungscoaching in der Trauerarbeit

 

Durch die starke Belastung von Beziehungen nach der Traumatisierung eines oder beider Partner, kommt es in einem nicht unerheblichen Anteil der Ehen zu Krisen und mitunter auch zur Scheidung bzw. Trennung in der Partnerschaft. Grund hierfür ist, dass ein natürlicher Schutzreflex uns befiehlt, unseren Schmerz, die Trauer und die Hilflosigkeit nicht zu zeigen, auch nicht denen, die uns am nächsten stehen, sondern unsere Verletzlichkeit mit Aggression, Gereiztheit, Wut, Distanziertheit und Kälte zu kaschieren und mit Abweisung zu reagieren. Dieser Reflex stammt aus einer Zeit, in der Schwäche zeigen zum Ausschluss aus der Herde geführt hat, denn Menschen waren nicht nur Jäger, sie waren sehr lange Zeit auch Beute. Das Ausstoßen von Herdenmitgliedern, welche schwach waren, hat dem Schutz und dem Überleben der Herde gedient. Nun, einige tausend Jahre später, ist unser Gehirn in Extremsituationen nicht schlauer, sondern will sich genauso wie damals davor schützen, von den meistgeliebten Menschen getrennt zu werden. Paradoxerweise, indem genau diese Menschen ferngehalten werden, damit sie unsere Zerbrechlichkeit und den Schmerz nicht sehen. In dem Moment, in dem wir Hilfe am allermeisten benötigen, lehnen wir sie am vehementesten ab.

Aus diesem Grund ist die Konsultation professioneller Hilfe ratsam, in der Ängste auf neutralem Boden angesprochen werden können, Verhaltensmuster erklärt werden, sodass beide Partner verstehen, was in dem Moment passiert, und Möglichkeit finden, füreinander da zu sein und in der Krise fester zusammenzuwachsen anstatt sich immer weiter voneinander zu entfernen. Die Möglichkeit, in einem anderen als dem gewohnten Umfeld über das Erlebte zu sprechen, über die Gedanken, die im Kopf kreisen, und die Bilder, die immer wieder auftauchen, ist eine weitere sehr wichtige Komponente der Paartherapie und Eheberatung zur Traumabewältigung. Dies gilt nicht nur für den Trauernden, sondern gleichsam für den Trauerbegleiter, sofern nicht beide gleichsam von dem Verlust betroffen sind. Dieser kann durch die Beratung im Beziehungscoaching lernen, mit dieser schwierigen Situation umzugehen und kann gleichsam die Last auf seinen Schultern lindern, indem er sich dem Therapeuten anvertraut. So kann die Trauerarbeit, wenn sie professionell begleitet wird, von einer Zerreißprobe für die Partnerschaft zu einer schweren Zeit werden, die gemeinsam über- und durchgestanden wurde, die sowohl währenddessen als auch in der Zeit danach, das Band zwischen Ihnen und Ihrem Partner stärkt.

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Was ist Liebe? 50 shades of… love – Warum Vertrauen eines der wichtigsten Themen in der Paartherapie und Eheberatung ist https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/vertrauen-wichtigsten-paartherapie-eheberatung/ Sun, 11 Nov 2018 20:49:13 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=1005 Als soziale Lebewesen streben wir in der Regel nach Anerkennung und Zuneigung, weswegen wir im Laufe unseres Lebens unterschiedliche Beziehungen eingehen. Damit ist ausnahmsweise nicht ausschließlich die Liebesbeziehung zu einer Partnerin oder einem Partner gemeint, sondern auch die Beziehung zu den eigenen Eltern, den verschiedenen Freundeskreisen und den eigenen Kindern. Dabei verändert sich die Liebe auch innerhalb ein und derselben Beziehung ständig und kann von einer in eine andere Form übergehen. Während dies im Laufe des Lebens bei Eltern-Kind-Beziehungen völlig normal ist, kann es in einer Liebesbeziehung zu Problemen führen, wenn sich dadurch einer oder beide Parteien weniger geliebt vorkommen.

 

Was ist Liebe eigentlich? Grundsatzfragen in Beziehungscoaching und Eheberatung

Liebe ist eine sehr komplexe und dabei sehr starke, positive Emotion, die sich darin widerspiegelt, dass eine Person einer anderen Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringt. Wie jede Emotion ist sie nicht an jedem Tag und zu jeder Zeit gleich stark, da je nach Situation auch andere Emotionen vorherrschen können. In starken Stresssituationen ist es beispielsweise selten, die gleiche Intensität von Liebe zu einer Person wahrnehmen zu können, wie in trauter Zweisamkeit. Es kommt daher vor allem in solchen Momenten auch dazu, dass die tiefe Zuneigung, die eigentlich empfunden wird, nicht mehr spürbar ist. Für eine Liebesbeziehung oder Ehe kann daher häufiger Stress, egal ob innerhalb der Beziehung oder beispielsweise im Beruf, dazu führen, dass die Liebenden bzw. Ehepartner das Gefühl bekommen, dass die Liebe in der Beziehung verloren gegangen ist oder zumindest langsam verebbt.

 

Wenn das Feuer erlischt – Gefühlskälte in der Ehetherapie und Paarberatung

 

Ein häufiger Grund, weswegen Paare in die Beratung oder Therapie kommen, ist somit, dass sie das Gefühl haben, die gegenseitige Zuneigung in ihrer Beziehung schwindet. Oftmals wird dieser Zustand beschrieben als das Feuer, das ausgegangen ist, von dem – wenn überhaupt – lediglich noch Glut vorhanden ist. In den Beratungen und Therapiestunden wird vor allem deutlich, dass das Gefühl der verlorenen Liebe nicht nur eine Leere hinterlässt, sondern auch Kälte, Frustration und zum Teil Verzweiflung. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, am besten gar nicht erst in diese Belastungssituation zu kommen, die jede gute Beziehung auf die Probe stellt. Es ist, wie bei jedem Feuer, nötig, Holz nachzulegen, um es dauerhaft brennen zu lassen und ab und zu ist es auch eine gute Idee, Öl ins Feuer zu gießen. Bei Beziehungen, die per se ein Ablaufdatum haben, ist dies in der Regel nicht so akut nötig, wie in Liebesbeziehungen, welche im besten Fall ein Leben lang halten können. Ein Kind ist nicht sein ganzes Leben lang ein Kind. Es wird zum Teenager und schließlich zum Erwachsenen, wodurch sich alle paar Jahre die Beziehung – und auch die Art der Liebe – ganz von allein verändert. Die protektive Liebe einem Kleinkind gegenüber wird von Jugendlichen meist abgelehnt, wodurch die Beziehung sich grundlegend, jedoch in natürlicher Art und Weise, verändert.

Hingegen erwarten wir häufig, dass Liebesbeziehungen über Jahrzehnte konstant und stabil bleiben. Das können sie, wenn dies von beiden Partnern gewünscht wird – und beide entsprechend dazu bereit sind, das Feuer am Leben zu erhalten. Doch was bedeutet das in einer Beziehung? Grundsätzlich bedeutet es, dass es wichtig ist, dem anderen Zeit zu schenken, sich bewusst zu machen, dass es sich bei der Partnerin oder dem Partner um einen besonderen und wichtigen Mensch handelt, der – wie wir alle – Stärken und Schwächen hat und den wir oftmals genau deswegen lieben. Dies ist auch vor allem in den Situationen wichtig, in denen die Liebe erloschen scheint. Oftmals, wenn wir uns bewusst machen, wen wir vor uns haben, weswegen wir uns damals in die Person verliebt haben, weswegen wir all die Zeit mit ihr oder ihm verbracht haben und was sie oder ihn so besonders macht, werden wir uns auch bewusst, dass das Feuer nicht ausgegangen ist, sondern lediglich neues Holz – und möglicherweise auch ein paar Tropfen Öl benötigt.

Dabei ist zu beachten, dass es keine Standardlösung und kein allgemeingültiges Geheimrezept gibt. Jede Beziehung und jede Ehe ist individuell, weil auch die beiden Menschen in der Beziehung einzigartig sind. Somit kann, wenn eine Liebesbeziehung gerade in einer schwierigeren Phase ist, die Partner nicht wissen, wie sie am besten die Liebe wiederfinden, die sie füreinander empfinden und ihr wieder mehr Leben einhauchen wollen, ein Experte in Liebessachen dabei helfen. Ratsam ist es jedoch, nicht darauf zu warten, dass das Feuer ausgeht, sondern in regelmäßigen Abständen danach zu sehen und zu einem Ehecoaching oder einer Paarberatung zu gehen, wenn das Gefühl vorherrscht, die emotionale Lage der Beziehung verändert sich und die Richtung ist nicht das, was man sich wünscht.

 

 

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser…? – Warum Vertrauen eines der wichtigsten Themen in der Paartherapie und Eheberatung ist https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/wichtigsten-paartherapie-eheberatung/ Thu, 18 Oct 2018 11:18:24 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=999  

In vielfacher Hinsicht versuchen wir unser Leben zu kontrollieren und die Übersicht über die Abläufe zu behalten, die uns beeinflussen. Schwierig wird es dort, wo andere Menschen ins Spiel kommen, vor allem, wenn sie bereits erwachsen sind und neben dem gemeinsamen auch ihr eigenes Leben haben. Vor allem in diesem Zusammenhang ist Vertrauen gefragt – doch worauf vertrauen wir eigentlich und warum ist das in einer Beziehung nicht nur wichtig, sondern sogar eine Grundvoraussetzung für ein glückliches Miteinander? Da ich als Paartherapeut in den Beratungen immer wieder mit diesem Thema konfrontiert bin, ist es eine besondere Herzensangelegenheit, offen darüber zu reden und vielleicht auch Anregungen zu bieten. Denn Vertrauen ist eine Entscheidung, die keinem von uns leicht fällt.

 

Worauf vertrauen wir und wozu? Beziehungsgrundsätze als Hauptproblematik in  Eheberatung oder Paartherapie

 

Wenn wir einem Menschen vertrauen, dann haben wir die Gewissheit, dass es nicht in der Absicht dieses Menschen liegt, uns Schaden zuzufügen. Dieser Grundsatz ist auch in der Paarberatung wichtig, denn er unterscheidet sich stark von dem Gedanken, dass uns unser Gegenüber niemals schaden, uns nie verletzen wird. Auch wenn bestimmte Schäden sich verhindern lassen, sind einige Enttäuschungen in einer Beziehung oder Ehe unvermeidbar, auch wenn sich beide Partner stets bemühen, richtig zu handeln.

Dabei ist es jedoch nötig, um eine Beziehung überhaupt zu beginnen, sich in ein neues Abenteuer zu wagen und das setzt ein gewisses Maß an Vorschussvertrauen voraus. Man muss darauf vertrauen, dass der andere einem selbst nicht absichtlich Schaden zufügen wird, dass man sich öffnen kann und dass der Partner mit der eigenen Verletzlichkeit behutsam umgeht. Es wird jedoch in jeder Beziehung Situationen geben, in denen man enttäuscht wird, in denen das entgegengebrachte Vertrauen nicht belohnt wird.

Es ist auch trotz der offensichtlichen Verletzungsgefahr, die von einer Person ausgeht, der wir so nahe stehen wie unserem Partner, unerlässlich für eine dauerhaft glückliche und funktionierende Beziehung, diesem Partner zu vertrauen. Wenn unser Partner nämlich das Gefühl hat, dass ihm kein Vertrauen entgegengebracht wird oder er noch dazu kontrolliert wird, kann die Partnerschaft nicht mehr auf Augenhöhe stattfinden. Soll eine Beziehung gleichberechtigt sein, müssen beide Partner vertrauen und damit riskieren, dass dieses Vertrauen nicht gerechtfertigt ist oder zumindest in manchen Situationen Enttäuschungen vorkommen.

 

Warum ist Vertrauen so schwer ?

In der Paartherapie oder Eheberatung

 

Nun waren viele von uns bereits in anderen Beziehungen, haben bereits Trennungen hinter sich und wurden bereits auf die eine oder andere Art und Weise verletzt. Spätestens nach der ersten größeren Enttäuschung in unserem Leben, beispielsweise nach dem ersten Liebeskummer oder der ersten Trennung, fällt es nachfolgend besonders schwer, einem anderen Menschen zu vertrauen. Je größer die Verletzung durch eine vorangegangene Beziehung war, desto schwieriger gestaltet sich dabei dieses Unterfangen, denn wer bereits einmal auf die heiße Herdplatte gegriffen hat, tut dies bekanntlich kein zweites Mal freiwillig. Dabei ist es besonders schwer, einem bestehenden Partner abermals zu vertrauen, nachdem die Partnerschaft vielleicht diesbezüglich bereits Probleme hatte. Besonders schwierig stellt es sich dar, wenn ein Partner das Gefühl hat, sein Vertrauen wurde ausgenutzt oder sogar missbraucht. Wer riskiert denn von uns mit Freuden Schmerz und Enttäuschung? Die Angst davor, ist völlig natürlich und soll uns vor Schaden bewahren. Dieses Thema, diese Angst vor Verletzung wird häufig von Paaren oder einzelnen Partnern in meinen Coachings und Therapien vorgebracht. Denn jeder von uns ist ein gebranntes Kind und dieses Verständnis sollte auch vom Partner mitgebracht werden. Wie schwer eine Person sich dabei tut, Vertrauen entgegenzubringen, ist abhängig von sämtlichen Erfahrungen, die er oder sie bereits in seinem bzw. ihrem Leben gemacht hat. In nur wenigen Fällen haben Vertrauensprobleme oder gar Misstrauen etwas mit der aktuellen Situation und Beziehung zu tun. Aus diesem Grund ist es bei Schwierigkeiten, die Kontrolle loszulassen, dem Partner voll und ganz zu vertrauen, ratsam, einen Experten für Beziehungen und Partnerschaften zu Rate zu ziehen. Dieser kann durch gezielte Fragen, auch Besprechungen unter vier Augen, vorab eruieren, wo die Wurzel des Misstrauens in der aktuellen Beziehung steckt und dann gemeinsam mit dem anderen Partner daran arbeiten.

Wir vertrauen letztendlich in Beziehungen nicht darauf, dass alles perfekt läuft, sondern dass alles einen Sinn hat und dabei so gut wie möglich läuft. Wir müssen uns somit in Beziehungen wie ein junger Vogel trauen, von unserem sicheren Ast zu springen, in der Hoffnung, dass wir unterwegs, bereits in der Luft befindlich, fliegen lernen. Das bedeutet auch, bereit zu sein, durch einen Vertrauensbruch auf dem Boden aufzuschlagen, in der Gewissheit, dass es sich für das Fliegen immer wieder auszahlt.

 

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Schuld in der Partnerschaft – wie Paartherapie und Eheberatung konstruktive Ansätze in der Schuldfrage fördern, Teil 3 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-paartherapie-eheberatung-konstruktive-schuldfrage/ Sun, 07 Oct 2018 09:54:31 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=995 Im ersten Teil dieses Artikels über Schuld in der Partnerschaft haben wir uns damit beschäftigt, wie eine geschädigte Person mit dem Thema umgehen kann. Im darauffolgenden Artikel haben wir uns den Gegenpart, die Situation des Schuldigen angesehen. In diesem dritten und letzten Artikel über Schuld in der Ehe bzw. Partnerschaft sehen wir uns an, wie Probleme und vor allem ihre Lösung zu einem besseren Zusammenhalt, besseren Verständnis und vor allem glücklicheren und zufriedeneren Miteinander in der Beziehung führen kann.

Krise als produktiver Zustand – wie Paartherapie und Eheberatung die Sichtweise auf Beziehungsprobleme ändern kann.

In der Regel kommen Paare nicht zu mir, weil alles in Ordnung ist. Oftmals sind es bereits kleine Probleme, manchmal jedoch auch große. In beiden Fällen kann vieles an der Beziehung durch die Paartherapie verbessert werden, die größten Sprünge machen jedoch diejenigen Paare, die sich darauf einlassen, ihre Beziehungsprobleme nicht als Katastrophen zu sehen, sondern sie als Baustellen wahrzunehmen. Vieles mag im ersten Moment problematisch wirken, zeigt jedoch lediglich auf, dass Handlungsbedarf besteht und diesen Input, diese Erkenntnis sollte von Partnern stets genutzt werden.

Der erste Schritt in eine Nutzung von Krisenpotential ist die Erkenntnis, dass ein Problem erst dann auftritt, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Probleme tauchen nicht aus dem Nichts auf, sie entstehen erst durch Ungleichheiten, Reibungspunkte oder Themen, in denen die Partner nicht gleich denken. Durch das Wissen um dieses Verhältnis zwischen Auslöser und Auswirkung, sind Paare häufig bereits in der Lage, einen Schritt zurückzugehen und gemeinsam zu überlegen, was der Auslöser ist. Dies ist der zweite Schritt zur konstruktiven Problemlösung. Doch weswegen ist das überhaupt wichtig? Kann der Auslöser, der Grund für Fehlverhalten oder schuldhaftes Verhalten, gefunden werden, so kann an ihm gearbeitet werden. Dies ist der dritte Schritt der Problemlösung. Folglich ist wiederholtes falsches Handeln aus demselben Grund deutlich unwahrscheinlicher. Das Verhindern von zukünftigen Problemen durch präventives Handeln, nicht durch die krampfhafte Unterdrückung des Verhaltens, sondern durch die Veränderung der Umstände zu einem beiderseits akzeptablen Kompromiss, ist der vierte und letzte Schritt in der konstruktiven Problemlösung.

Gehen wir weg von dieser abstrakten Beschreibung zu einem praktischen Beispiel: Nehmen wir an, ein Partner lässt immer seine Schmutzwäsche am Boden des Schlafzimmers liegen, den anderen Partner stört dieses Verhalten sehr. Es kommt zum Konflikt deswegen, wodurch die Beziehung ein Problem hat. Wenn nun beide Partner überlegen, weswegen der eine so handelt und den anderen dieses massiv stört, kann konstruktiv an einer Lösung gearbeitet werden. Nehmen wir an, das Badezimmer ist im Erdgeschoss, das Schlafzimmer im ersten Stock und der erste Partner ist einfach meistens zu müde, um nochmals die Treppen zu steigen, wenn er sich für die Nacht umgezogen hat. Den zweiten Partner stört Unordnung massiv, er findet keine Ruhe, wenn Dinge nicht dort sind, wo sie hingehören und ist dadurch gestresst. Die einfachste Lösung wäre, einen kleinen Schmutzwäschekorb ins Schlafzimmer zu stellen, der sich möglicherweise gut im Schrank verstauen lässt und beispielsweise täglich nach dem Aufstehen ins Badezimmer gebracht wird, wo er in den großen Korb entleert wird.

 

Kleine Probleme, große Probleme – der unbedeutende Größenunterschied für die Bedeutung von Beziehungsproblemen in der Paatherapie oder Eheberatung.

Dieses Beispiel war zugegebenermaßen ein sehr simples und absichtlich plakatives, jedoch lassen sich oftmals sehr einfache Lösungen auch für größere Probleme finden, solange man dem Grund für das Auftreten des Problems auf die Spur kommt. Außerdem sind, wie der sprichwörtliche Schmetterling, der den Orkan auslösen kann, die kleinen Alltagsprobleme oftmals nicht weniger bedeutsam, nur weil sie klein sind. In der Eheberatung und Paartherapie ist oft zu bemerken, dass diese kleinen Dinge, die der Partner tut, die den anderen Partner stören, wie ein eingezogener Holzspan unter der Haut sitzen und konstant für Irritation sorgen. Dies hebt den Stresspegel des einen Partners, weswegen er gereizter und allgemein weniger gelassen reagiert. Oftmals betrifft dies nicht nur eine Seite der Beziehung, sondern auch die zweite. Folglich sind beide Partner wegen scheinbaren Kleinigkeiten gestresst, gereizt und irritiert. Dies kann auch zu großem Streit führen. Meine Bitte als Experte für Beziehungsprobleme – aber auch Problemlösung in Beziehungen, ist: Lassen Sie es nicht so weit kommen. Reden Sie miteinander, finden Sie die Gründe dafür, warum Sie etwas stört und sollten Sie sich nicht sicher sein, wie Sie heikle Themen ansprechen sollen oder Hilfe bei der Ursachensuche benötigen, bin ich gerne für Sie und Ihren Partner da.

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Schuld in der Partnerschaft – wie Paartherapie und Eheberatung konstruktive Ansätze in der Schuldfrage fördern, Teil 2 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-paartherapie-eheberatung-konstruktive/ Tue, 18 Sep 2018 18:59:31 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=991 Wie bereits im ersten Teil dieses Blog-Artikels beschrieben, ist niemand davor geschützt, Fehler zu begehen und Schuld auf sich zu laden. Teilweise passiert dies unbewusst und ungewollte, manchmal jedoch in vollem Bewusstsein der möglichen Konsequenzen. In der Paartherapie ist die Schuld eines oder gar beider Partner ein häufiger Besucher und bisweilen ungebetener Gast. Doch auch wenn Vorwürfe in einer Beziehung in der Regel nicht konstruktiv sind, kann Schuld und vor allem Schuldeingeständnis und -erkenntnis zu Verbesserungen in der Partnerschaft führen. Wie Fehler konstruktiv für eine gemeinsame – und hoffentlich bessere – Zukunft genutzt werden, betrachtet der dritte Teil dieses Artikels. Nachdem im ersten Teil auf die Position des Geschädigten eingegangen wurde, soll hier die Seite des Schuldigen aus Sicht des Beziehungscoachings eingegangen werden.

 

Schuldig ist nicht gleich verurteilbar – der Unterschied zwischen bewusstem und unbewusstem Handeln für die Schuldfrage in der Paartherapie

 

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ergibt sich für die meisten Situationen, in denen man als Partner oder Ehepartner falsch handelt, ein Unterschied zwischen bewusster und unbewusster Aktion. Handelt jemand bewusst so, dass er denjenigen, den er liebt, Schaden zufügt, wiegt die Schuld in der Regel um einiges schwerer als bei unbewussten Verfehlungen. Sind die Konsequenzen für das Handeln jedoch für den Schuldigen unmöglich ersichtlich, gilt nicht unbedingt "Unwissen schützt vor Strafe nicht", sondern häufig das Gegenteil. In der Paartherapie ist das Verstehen des Gedankengangs des Schuldigen die Basis für mögliches Verständnis des Geschädigten und auf jeden Fall für gelingende Vergebung.

Häufig finden Paare in der Beziehungsberatung / Paartherapie zum ersten Mal die Möglichkeit, sich auf neutralem Boden und konstruktiv über das Fehlverhalten eines oder beider Partner zu unterhalten. Die Frage nach dem "Warum" kann dabei geklärt werden und so wird dem Schuldigen die Möglichkeit und der nötige Rahmen gegeben, sich zu erklären und mitzuteilen, frei von Eskalation und Unterbrechungen. Durch die Anwesenheit einer neutralen dritten Person in Form des Eheberaters bzw. Paartherapeuten wird das Gespräch geführt und bleibt auf konstruktivem Niveau. Oftmals hat der Schuldige zum ersten Mal in der Therapiestunde die Möglichkeit, seine Sichtweise im Detail zu erklären und so möglicherweise auch auf Verständnis bei seinem Partner zu stoßen. In der Hitze der Diskussion zu Hause ist dies oftmals für viele Pärchen nicht möglich, sodass Coaching hier vermittelnd und hilfreich in der Reduktion von Stress in der Beziehung eingreifen kann. Der Paartherapeut nimmt hier die Rolle eines Mediators ein und gibt so die Möglichkeit, beiden Partnern Einblicke in die jeweils andere Gedankenwelt zu verschaffen.

 

Schuld als Chance für Paare – wie zweite Chancen zu einer Wiederbelebung der Beziehung führen können

 

Ein wichtiger Punkt in der Krisenintervention bei Paaren ist, dass der Beziehungstherapeut / Paartherapeut den Betroffenen hilft, sich gegenseitig zu hören, zu verstehen und auch besser kennen zu lernen. Können die Gedanken eines Partners nachvollzogen werden, ist oftmals ein tieferes Verständnis und automatisch mehr Nähe in der Beziehung vorhanden, auch wenn diese gerade bröckelt. Dies wirkt sich somit selbst dann positiv auf die Partnerschaft und die Konfliktbewältigung aus, wenn die Verfehlung größere Dimensionen annimmt und zu einer Kränkung und Verletzung des Geschädigten geführt hat. So gesehen ist es mit der richtigen, vor allem professionellen und achtsamen Unterstützung eines Paartherapeuten und Eheberaters möglich, auch größere Krisen der Beziehung von der Katastrophe weg zu einem Wiederaufbau und noch stärkerem Band zwischen den Partnern und respektvollem und liebevollen Umgang miteinander zu führen. Wie einst Max Frisch sagte "Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen". Dies gilt auch in Ehen und Partnerschaften und ist vor allem dann möglich, wenn beide Partner bereit sind, dem anderen zuzuhören, zu versuchen, ihn zu verstehen, achtsam und respektvoll vor allem in dieser schwierigen Phase miteinander umzugehen. Dies gilt insbesondere für den Geschädigten, welcher, auch wenn er das Handeln nicht gutheißt, versuchen sollte anzuerkennen, dass sich der Schuldige offenbart, seine Gedanken mitteilt, ehrlich und offen über das Geschehene spricht – und zwar im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen. Die Tatsache, dass ein Paar professionelle Hilfe sucht, sich einem Beziehungsberater und Paartherapeuten anvertraut und sich von ihm in der Krise leiten lässt, zeigt in jedem Fall, dass beide Partner bereit sind, für die Beziehung Zeit und Energie aufzuwenden. Der Schuldige hat sich vielleicht in einer, womöglich in mehreren Situationen falsch verhalten. Dass er sich öffnet und sein Handeln und die dahinterstehenden Gründe und Gedanken darlegt, sollte jedoch stets anerkannt werden.

 

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Schuld in der Partnerschaft – wie Paartherapie und Eheberatung konstruktive Ansätze in der Schuldfrage fördern, Teil https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-paartherapie-konstruktive/ Tue, 28 Aug 2018 16:50:52 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=982 Jede unserer Taten hat Folgen und auch wenn wir diese oftmals abwägen, passiert es doch ab und zu, dass wir uns damit verschätzen und ungewollte Ereignisse auftreten. Dies kann dazu führen, dass ein Partner Schuld auf sich lädt, mit welcher er dann umgehen muss. In der Paartherapie und Eheberatung ist die Schuldfrage ein häufiger, wenn auch ungebetener Gast und oft reichen einfache Ratschläge oder Beziehungstipps nicht aus, um die Schuldfrage zu klären und einen für beide Seiten akzeptablen Umgang mit Schuld in der Partnerschaft zu fördern. Es muss stets bedacht werden, dass egal um welche Schuld es sich handelt, es immer zwei Positionen gibt: die des Schuldigen und die des Geschädigten. Ob es sich hierbei um Kleinigkeiten handelt, wie das Vergessen des Lieblingsjoghurts beim Einkauf, weswegen die Nachspeise des Partners weniger schmackhaft ausfällt, oder um Vertrauensbrüche, welche die Beziehung existenziell bedrohen können, sei im ersten Teil noch belanglos. In diesem Artikel beschäftige ich mich aus Sicht des Beziehungsexperten ausschließlich mit der Seite des Geschädigten, während im nächsten Teil die gegenüberliegende Position betrachtet wird.

Schuld vergeben heißt nicht vergessen – wie der Geschädigte durch die Paartherapie zu einem stressfreieren Umgang gelangen kann

 

Als Geschädigter ist die Position des Schuldigen oftmals nicht klar ersichtlich, die Gründe für das problematische Handeln werden häufig nicht gesehen oder sind nicht einsichtig. Wichtig hierbei ist zuerst zu versuchen, eine Sachlage aus einer neutralen Position heraus zu beurteilen und dann, wenn nötig, in einem zweiten Schritt, die Position des Schuldigen einzunehmen, in dem Moment, in dem er sich falsch verhalten hat. Bei beiden Vorgängen kann ein Therapeut oder Berater helfend zur Seite stehen und Hilfestellung bieten. Bei dem Blick aus der neutralen Position sollten Emotionen keine Rolle spielen, sondern die Handlung so sachlich wie möglich betrachtet werden. Ist bereits hier zu sehen, dass den Schuldigen keine große Schuld trifft, sondern er lediglich versäumt hat, etwas zu tun, das keine weitreichenden Folgen hat, so hilft es dem Geschädigten oftmals dabei, darüber hinwegzusehen. Diese Technik lässt sich in der Regel sehr gut in den Alltag integrieren und somit auch außerhalb von Coaching und Psychotherapie sinnvoll einsetzen. Es ist jedoch durchaus sinnvoll, die ersten Versuche gemeinsam und somit geführt und angeleitet mit einem Eheberater bzw. Paartherapeuten durchzuspielen.

Ist auch aus der neutralen Position keine Erleichterung der Schuld möglich, so ist es oftmals sinnvoll, dass sich der Geschädigte in die Position des Schuldigen hineinversetzt. Dies erfordert nicht nur Fingerspitzengefühl und ein großes Maß an Empathie, sondern häufig auch eine gewisse temporäre Emotionslosigkeit der eigenen und folglich geschädigten Position gegenüber. Hierbei ist es von besonderer Wichtigkeit, ein neutrales und konstruktives Umfeld zu nutzen und auch angeleitet von einem Paartherapeuten den Blickwinkel des anderen Partners zu verstehen. Vielleicht klingen diese Maßnahmen im ersten Moment nicht notwendig, jedoch kann durch das Einnehmen der anderen Position sehr viel Schaden angerichtet werden. Grund dafür ist, dass die geschädigte Person dem Partner in einem Moment sehr nahe kommt, in der mitunter die Wogen noch nicht geglättet sind und damit die Verletzlichkeit und vor allem die Wahrscheinlichkeit für Kränkungen sehr hoch sind. Bleiben wir bei dem Beispiel des vergessenen Joghurts, so können Aussagen wie: "So gestresst warst du nicht, dass du auf mich vergessen kannst" oder "Du bist immer woanders mit deinen Gedanken, das ist keine Ausrede" den eigentlich Schuldigen sehr verletzen, was dem Grund für das Gespräch entgegenwirkt. Folglich ist es meine Aufgabe als Paartherapeut und Eheberater, dafür zu sorgen, dass solche Situationen möglichst ruhig und ohne unnötigen Stress für die beiden Partner ablaufen.

Wenn weder die neutrale Position noch die Position des Schuldigen das Verständnis und die Akzeptanz für das fragliche Handeln hervorbringen, welche nötig sind, um nach konstruktiven Lösungen für ähnliche eventuell auftretende Situationen zu suchen, ist es in der Regel nötig, über Vergebung zu sprechen. Meistens sprechen wir dann nicht mehr über kleinere Fehler, die im Alltag passieren können, sondern über größere Probleme, welche die Beziehung mitunter in ihrer Existenz bedrohen können. In diesen Fällen ist es von besonderer Wichtigkeit, zusätzlichen Stress und Druck zu vermeiden. Dem Geschädigten muss in jedem Fall die Möglichkeit gegeben werden, das Geschehene zu verarbeiten, zu akzeptieren und seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Hierbei kann die Paartherapie und Eheberatung besonders gut helfen, da der Therapeut als Beziehungsexperte einen neutralen Ansprechpartner darstellt, der durch die verschiedenen Phasen begleiten und darin beratend zur Seite stehen kann. Er kann sowohl mit Expertise als auch Erfahrung Sicherheit und Halt für beide Partner bieten und die Bedürfnisse des Geschädigten wahren ohne die des Schuldigen zu beschneiden und zwischen den Partnern vermitteln, sodass eine Verarbeitung des Geschehenen möglich wird und die Wahrscheinlichkeit einer Traumaverarbeitung mit möglichst konstruktivem Ausgang für die Beziehung erhöht werden kann.

 

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Beziehungsstreit im Urlaub https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsstreit-im-urlaub-3/ Tue, 14 Aug 2018 14:13:25 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=979 Sehr oft kommt es bei Paaren gerade in der Urlaubszeit zu heftigem Streit in der Beziehung.

Die Gründe dafür sind vielfältig und oftmals verbunden mit dem Gepäck, das wir unbewusst mitnehmen, gepaart mit unterschiedlichen, ungeklärten Erwartungen an diese gemeinsame Zeit.

Ist man vorher davon ausgegangen, dass der Partner die gleichen Bedürfnisse hat wie man selbst, muss man nun feststellen, dass die Vorstellungen davon, wie der Traumurlaub auszusehen hat, völlig unterschiedlich sind: Der eine hatte vor, möglichst viel zu entdecken und erleben, während für den anderen eventuell von vornherein feststand, dass Urlaub bedeutet, lange auszuschlafen, die Seele baumeln zu lassen und am Strand zu relaxen. Da sich beide Partner jedoch gleichzeitig dazu verpflichtet fühlen, alles gemeinsam zu unternehmen, kann es jetzt zu ersten Konflikten kommen. Möglicherweise ist in der Urlaubskasse auch nicht Platz für alle Unternehmungen, das Hotel eigentlich zu schmuddelig und der Strand so gar nicht das, was man sich erwartet hat.

Bietet all das schon genug Potenzial für Stress und Ärger, gesellen sich dazu häufig auch noch Alltagsprobleme und bereits länger vorhandene aber nicht ausgetragene Beziehungskonflikte, die sich dann, in dieser ungewohnten Situation, in der die Partner plötzlich für längere Zeit aneinander gebunden sind, ihren Weg an die Oberfläche bahnen.

Dies kann dann zu einem ernsthaften Streit im Urlaub führen, der oft eskaliert und bei vielen Paaren sogar Zweifel an der gesamten Beziehung und Trennungsgedanken hervorruft.

Eine Paarberatung kann Ihnen schon im Vorfeld helfen, den Urlaub für beide Partner zu einem entspannten und erholsamen Erlebnis werden zu lassen, indem die jeweiligen Erwartungen und Wünsche geklärt und besprochen werden.

Wenn es im gemeinsamen Urlaub mit Ihrem Partner zu Streit gekommen ist, hilft Ihnen eine Paartherapie dabei, Konflikte die im Urlaub entstanden oder an die Oberfläche gekommen sind, zu lösen und zu bearbeiten. Damit Ihr nächster gemeinsamer Urlaub so harmonisch und erholsam wird, wie Sie es sich wünschen!

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"Ich liebe dich, wenn…" – Von den Bedingungen bedingungsloser Liebe in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/bedingungen-bedingungsloser-paartherapie/ Mon, 30 Jul 2018 13:20:58 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=972 "Ich liebe dich, wenn du den Müll hinunterbringst.", "Ich liebe dich, wenn du Karriere machst.", "Ich liebe dich, wenn du mit dem Hund Gassi gehst.", "Ich liebe dich, wenn du deine Schmutzwäsche wegräumst." Völlig überspitzt, jedoch leider erstaunlich treffend, kann oftmals die Gefühlslage in Partnerschaften zusammengefasst werden. Man liebt den Partner über alles, solange er sich an die Regeln hält. Wenn er jedoch im Alltag anders handelt als gewünscht, ist man enttäuscht, vielleicht manchmal sogar wütend. Allzu oft haben Streit und Beziehungsprobleme ihren Anfang in alltäglichen Kleinigkeiten. Doch sollte unsere Liebe idealerweise nicht bedingungslos sein? Sollten wir den Partner nicht eigentlich als den Menschen, der er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen, schätzen und lieben? Ist es nicht dieser Mensch, den wir kennengelernt und in den wir uns vor all den Jahren verliebt haben?

In der Paartherapie treffe ich immer wieder auf Paare, die sich aus ganzem Herzen lieben, sich jedoch gegenseitig ihre Fehler und Versäumnisse der vergangenen Jahre oder gar Jahrzehnte vorhalten. Dabei geht es oftmals nicht um Vertrauensbruch, Untreue oder ähnlich schwerwiegende Ereignisse, sondern um den Alltag. Ein Partner vergisst den Müll hinunterzubringen, der andere ist irritiert, da er neben all den anderen Aufgaben im Haushalt auch noch diese übernehmen muss. In vielen Fällen ist der Ärger über das Verhalten des Partners jedoch unverhältnismäßig groß, weswegen es sich lohnt, zu hinterfragen, weswegen die Situation derartig frustriert.

Liebe, Anerkennung, Respekt – Wünsche und Bedürfnisse im Beziehungscoaching

Der Wunsch nach bedingungsloser Liebe, genauso wie nach Anerkennung, Respekt und Selbstverwirklichung, gehören zu unseren Grundbedürfnissen. Hat man jedoch das Gefühl, in der Beziehung ist die Liebe des Partners an eine Liste von Bedingungen geknüpft, sieht man sich einer mitunter schwierig zu akzeptierenden Situation konfrontiert und oft hilft es, das Gespräch zu suchen. Da dieses Thema jedoch heikel ist, da der Partner denken könnte, dass man ihm mangelnde Liebe vorwirft, kann das Ansprechen der eigenen Gefühle und Sichtweise zu Streit führen. In der Regel kann bei der Vermittlung des eigenen Standpunkts eine dritte Instanz, ein außenstehender Berater, für die notwendige Objektivität, konstruktive Gespräche und vor allem einen neutralen Boden sorgen. Hier empfiehlt sich in der Paartherapie über den erweckten Eindruck, die Situationen und die Gefühle, die damit verbunden sind, zu sprechen. Genauso jedoch auch darüber, weswegen man den Partner liebt und zwar möglichst ohne "obwohl", sondern mit viel mehr "gerade deshalb". Man liebt den Partner nicht obwohl er stur ist, sondern gerade weil er seinen eigenen Kopf hat und den auch manchmal durchsetzt. Man liebt ihn nicht obwohl er manches Mal vergisst, sondern gerade wegen seiner Verträumtheit.

Alltag als "Liebestöter" – Paartherapie und Eheberatung als Erinnerung an das, was wirklich zählt

Im Alltag, nachdem die erste große Verliebtheit abgeklungen ist, tendiert man jedoch mitunter dazu, solche Details zu vergessen. Deshalb ist es für eine dauerhaft glückliche und erfüllte Beziehung umso wichtiger, dass sich beide Partner ihre Gefühle und die Gründe hierfür immer wieder ins Bewusstsein rufen. Eine gute Paartherapie fragt deswegen nicht nur nach den Problemen, sondern viel mehr nach dem, was gut ist, sowie nach dem, worauf man aufbauen kann, den Gründen. Als Paartherapeut und Eheberater will ich wissen, weswegen man an sich und der Partnerschaft arbeiten will und weswegen es sich lohnt.

Der vielfach stressige Alltag ist in vielen Fällen ein potenter Liebestöter, vor allem, wenn man sich nicht bewusst Auszeiten davon nimmt. Deswegen kann ein neues Setting, in dem der einzige Mittelpunkt die Partnerschaft ist, bei Gesprächen und Überlegungen unterstützen. Ein Eheberater oder Paartherapeut steht folglich nicht nur Paaren zur Seite, welche bei der Klärung ihrer Differenzen Unterstützung benötigen, sondern auch in den Fällen, in denen Coaching und Vermittlung zwischen den Partnern sie auf ihrem alltäglichen Weg begleitet und dazu beiträgt, eine dauerhaft erfüllende Partnerschaft oder glückliche Ehe zu führen.

Anleitung zur bedingungslosen Liebe – der "heilige Gral" der Paartherapie und Eheberatung

Wie ist es denn nun, mit der bedingungslosen Liebe? Wie liebt man, ohne die eigenen Gefühle an Bedingungen zu knüpfen? Die Antwort auf diese Fragen ist vermutlich genauso schwer wie sie individuell ist. Im Grunde genommen sollte es selbstverständlich sein, den Partner so zu lieben, wie er ist und ich denke, dass dies nicht nur der Wunsch, sondern auch der status quo vieler Paare ist, die meinen Rat als Paartherapeut und Eheberater suchen. Die Problematik sehe ich eher in der Umsetzung. Ist eine Person beispielsweise von seinem Berufsalltag sehr gestresst, benötigt er den spürbaren Rückhalt seines Partners und dies möglicherweise in größerem Ausmaß als sonst. Da kann ein nicht ausgeleerter Müllkübel zu einem Stellvertreterkrieg führen, denn eigentlich geht es nicht um den vollen Müll oder darum, dass der Partner darauf vergessen hat. Es geht viel eher darum, einmal mehr in den Arm genommen zu werden, einmal mehr zu hören, dass der Partner um den Druck in der Arbeit weiß. Die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu kennen und zu kommunizieren ist dabei die Grundlage dafür, dass der Partner Verständnis haben kann, genauso wie dafür, sich selbst bewusst zu sein, dass der Ärger vielleicht gar nicht gegen ihn gerichtet ist.

Um den Partner bedingungslos zu lieben ist es nötig, sich seiner Gefühle bewusst zu sein und auch die Gründe dafür zu hinterfragen – vor allem, wenn es um Enttäuschung, Wut oder Frustration geht. Kommen solche Emotionen auf ist neben der Selbsterkenntnis auch das Gespräch mit dem Partner wichtig, damit dieser die Situation verstehen kann und auch, dass nicht jeder Anflug von Ärger gegen ihn gerichtet ist.

 

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Paare in Bewegung III Kongress/Tagung in Linz 05.- 06.10.2018 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paare-bewegung-kongresstagung/ Tue, 03 Jul 2018 12:04:49 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=966

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VEREIN FÜR PSYCHOSOZIALE UND PSYCHOTHERAPEUTISCHE AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG

5. – 6.10. 2018 in Linz Paare in Bewegung III

Interdisziplinäre Fachtagung für alle, die in unterschiedlichen Kontexten mit Paaren therapeutisch oder beratend tätig sind

Herzlich Willkommen!

Die Sehnsucht nach der erfüllten Liebe in der Paarbeziehung ist aktueller denn je. Paare sind in der heutigen Zeit verschiedensten Herausforderungen, wie Veränderung der Geschlechterrollen, der gesellschaftlichen Ordnung und der Illusion der Machbarkeit ausgesetzt.

Zum anderen bleiben die alten Themen wie Sich-Kennenlernen, Partnerwahl, „Unsicherheiten der Liebe“, Sexualität, Leidenschaft, Affären, Enthaltsamkeit, Konflikte und Ende von Beziehungen bestehen. In der Tagung beschreiten wir diesen Spannungsbogen.

Zu dem Thema der interdisziplinären Tagung werden 4 Hauptvorträge, 7 Nebenvorträge und insgesamt 37 Workshops angeboten.

 

FREITAG, 5.10.201808:30 REGIsTRIERunG09:20 bEGRüssunG

09:40 VoRTRAG – Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.- Psych. Arnold Retzer – Eins, zwei, drei… Zur Algebra von Paarbeziehungen oder: Alles hat seine Grenze

Ws 02 Dr. Klaus sejkora – Das unbewusste Geheimnis in unseren Beziehungen

Ws 03 Kevin J. Hall bsc, Msc – Engpässe in der Paartherapie- was nun?

Ws 04 Dlb Gottfried Kühbauer – Wahrhaftig- keit versus Eifersucht- die mutige Antwort!

Ws 05 Dr. Maximilian schallauer – Gehen Sie (un)gern zur Paartherapie?

Ws 06 Kristiina linna-lutz – Der unbekannte Dritte: Das Paar und das Unbewusste

Ws 07 Hans Giffey & ute Giffey-Koschka – Die drei unsichtbaren Verbündeten von Paaren und ihre Wirkungsweise in der Beziehungsgestaltung

Ws 08 Dr.in med. Claudia Wille – Sexualität und Abhängigkeit – eine Erkundung mit Selbstreflexion

Ws 09 bernhard Moritz, Msc – Wege zu mehr Sinnlichkeit und Eros im Beziehungsalltag

13:30 bis 15:10 MITTAGsPAusE

15:10 VoRTRAG – Dr. phil. Dipl.-Psych.

10:30 bis 10:45
10:45 PARAllElVoRTRÄGE

V 01 Dr. Klaus sejkora – „Nie sollst du mich befragen…“ Das Paar und sein unbewusstes Geheimnis

oDER

V 02 Mag.a Elisabeth Gatt-Iro & Mag. Dr. stefan Gatt – Das Paar und das unverschämte Glück

11:30 bis 12:00

12:00 bis 13:30 Vortrag

PAusE
bloCK 1 – Workshops oder

PAusE

V 03 Dipl.-Psych.in stefanie Körber & Mag. stefan Pott – Beständigkeit in der Liebe ist die Fähigkeit, mit ihrer Unbeständigkeit umzugehen

Ws 01 Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. Arnold Retzer – Kränkungen, Anklagen und Be- schuldigungen in der systemischen Paartherapie

16:00 bis 16:30

PAusE

Wolfgang schmidbauer – Liebe

Coaching in der

16:30 bis 18:00 bloCK 2 – Workshops oder Vortrag

V 04 Michael Mary – Geld in der Paar- beratung

Ws 10 Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. Arnold Retzer – Systemische Gesprächs- führung für PaartherapeutInnen

Ws 11 Dr. phil. Dipl.-Psych. Wolfgang schmidbauer – Der Umgang mit dem „Dritten“ in der Partnerschaft

Ws 12 ursula scarimbolo-savera – Das Paar & der Tanz mit dem Geld

Ws 13 susanne Kloser, Msc – Das Paar und die drei Dialogebenen der Paarbe- ziehung

Ws 14 Mag.a Elisabeth Gatt-Iro & Mag. Dr. stefan Gatt – Das Paar und sein Abenteuer

Ws 15 Dr.in Renée bsteh – Das Paar und der unerfüllte Kinderwunsch – Wenn so gar nichts funktionieren will !!

Ws 16 Dr. Markus Felder – Achtsamkeit in Beziehungen

Ws 17 DsAin Manuela Hofer-Hartnig & Wolfgang Hofer, Msc – Sexspotting

Ws 18 Dipl.-Psych.in stefanie Körber & Mag. stefan Pott – Herzbube, Herzdame: Die Sprache der Liebe und wie man sie lernt

18:15 bis 19:30 GET ToGETHER

TAGunGsGEbüHREn

Tagungsgebühr für die komplette Tagung
für Mitglieder – VPA
für StudentInnen

für StudentInnen – Mitglieder – VPA

Tageskarte für den 5.10.2018 für Mitglieder – VPA

Tageskarte für den 6.10.2018 für Mitglieder – VPA

Euro 360,00 Euro 320,00 Euro 255,00 Euro 225,00

Euro 240,00 Euro 210,00

Euro 240,00 Euro 210,00

Es gelten die Allgemeinen Bedingungen des VPA (siehe www.vpa.at)

Gruppen (z.B.: das Team einer Beratungsstelle, Organisa- tion, Praxisgemeinschaft etc.) erhalten bereits ab
5 Personen einen Gruppenrabatt.

In den oben angeführten Gebühren ist die Verpflegung inkl. Mittagessen während der Tagung bereits enthalten.

WEITERE InFoRMATIonEn

Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Homepage:

www.paartagung.at AnMElDunG

Sie können sich entweder

• per Internet (www.paartagung.at)
• per Mail: weiterbildung@vpa.at
• per Fax.: 01/997 16 95 – 10 anmelden.

Für Ihre Fragen und Wünsche stehen wir Ihnen gernetelefonisch – 01/997 16 95 – zur Verfügung.

sAMsTAG, 6.10.201808:30 REGIsTRIERunG09:00 bEGRüssunG

09:10 VoRTRAG – Dipl.-Psych.in
Friederike von Tiedemann – „Wenn die Seele ruhig wird…“ – Verzeihen und Versöhnen in (Paar-) Beziehungen

10:00 bis 10:15 PAusE10:15 PARAllElVoRTRÄGE

V 05 Dr.in Heidi Kastner – Tatort Trennungen

oDER

V 06 Dr. Joachim Hinsch – „Versteh doch!“ Das Dritte als Trennendes und Brücke der Ver- ständigung

Ws 21 Dr. Max Kastenhuber – Im Blick auf das Elternpaar- auf die Ahnen- mich als Partnerin, Partner finden!

Ws 22 Josef Hölzl, Msc & Maria Holzer
– Schwierige Gefühle in der Paarberatung – Paarberatung mit der „Phaemo-Methode“

Ws 23 Mag.a Doris Jeloucan – Wieso sucht sich der Wurm immer eine Beziehungskiste aus und wie kriege ich ihn da raus?

Ws 24 Dr.in phil. Hermine Christine Arwanitakis-skorbier – Das Paar und der Narzissmus

Ws 25 Mag.a Eva bitzan & Peter Jahn – IT! Das Dritte in einer (Paar) Beziehung

Ws 26 bernhard Moritz, Msc –
Das individuelle erotisch- sexuelle Profil

Ws 27 Dr.in Claudia luciak-Donsberger & Dr. Mikael luciak – Generationen im Dialog: Emotionale „Nachnährung“ in der Begegnungzwischen erwachsenen Töchtern/Söhnen miteinem Elternteil

Ws 28 Dr.in liselotte Mäni Kogler – Das Paar und die sexuelle Störung

11:00 bis 11:30 11:30 bis 13:00

PAusE
bloCK 3 – Workshops

Ws 19 Dipl.-Psych.in Friederike von Tiedemann – Verzeihen und Versöhnen in Paarbeziehungen- ein strukturiertes Vorgehen zur Gestaltung von Versöhnprozessen in der Beratung

Ws 20 Dipl.-Psych.in brigitte lämmle – Aus 2 mach 3 oder wie Partner(-schaft) sich findet

13:00 bis 14:30

14:30 bis 16:00 Vortrag

MITTAGsPAusE
bloCK 3 – Workshops oder

V 07 Dr.in Karin schreiner M.A. – Bikulturelle Paare: Herausforderungen und Potenziale

Ws 29 Dipl.-Psych.in brigitte lämmle – Das Abenteuer und Glück- Kind

Ws 30 Mag. Franz Harant – Heute schon geküsst? Gewohnheiten und Rituale, die gut tun

Ws 31 Michael Mary – Erlebte Beratung Ws 32 Helena Pawloff – Der Körper in

der Paartherapie

Ws 33 Dr.in Claudia luciak-Donsberger & Dr. Mikael luciak – Konfliktmuster erkennen und erfolgreich verändern

Ws 34 DsA Daniel Hitschmann – „Werist der/die Dritte da am Familienbrett?!“

Ws 35 Mag.a Katharina Hinsch –
Das Facettenmodell der Sexualität: meine Lust, deine Lust- unsere Lust?

Ws 36 Mag. Michael schreckeis – Fremd und Anders? Sexuelle Themen in der Bera- tung mit MigrantInnen

Ws 37 Mag.a Elisabeth birklhuber – Treu sein ist schwer und untreu ist auch kein Vergnügen

16:00 bis 16:15 PAusE

16:15 VoRTRAG – Michael Mary –
Die Lösung liegt im Problem- die KlientIn bringt sie mit

17:10 VERAbsCHIEDunG

Unser TagUngsorT:

l – Bildungshaus der
oÖ Landwirtschaftskammer

auf der gugl 3, Linz

Öffentlich (in unmittelbarer Nähe des Linzer Bahnhofes) wie auch per Auto gut erreichbar. Das Bildungshaus hat einen wunderschönen großen Park den Sie in den Pausen genießen können.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Hauptbahnhof Linz, zu Fuß ca. 10-15 Minuten über Ziegeleistrasse
oder mit der Busline 17, 19, 46 bis Haltestelle Johann-Strauß-Strasse

Anreise mit dem PKW:

A1 aus Wien oder Salzburg – Autobahnabfahrt Zentrum – Waldeggstraße – Ziegeleistraße – Froschberg (Richtung Bockgasse)

kostenlose Parkplätze auf dem Gelände

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Frühe Bindungsmuster und Partnerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/bindungsmuster-partnerschaft-paartherapie/ Sun, 20 May 2018 16:10:52 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=961 „Wie ein Mann seine Mutter behandelt, so wird er auch dich behandeln.“ – vermeintliche Lebensweisheiten wie diese sind durchaus verbreitet. Der Interaktion zwischen Schwiegereltern und dem/r (neuen) PartnerIn gilt auch abseits der unmittelbaren Auswirkungen größtes Interesse, denn viele Menschen glauben daraus viel über den Charakter und die Beziehungsfähigkeit ihres/r Liebsten ableiten zu können. Besonders spannend scheint für Hobby-PsychoanalytikerInnen dabei die Kindheit zu sein, viele Menschen neigen gerade nach gescheiterten Beziehungen stark dazu, auch in ihrer eigenen Vergangenheit zu graben.
Verkorkste Kindheit, verkorkstes Eheleben? Glückliche Kindheit als Freifahrtschein für eine glückliche Beziehung im Erwachsenenalter? Wie wichtig ist aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung der Blick in die eigene Vergangenheit?

Bindungsentwicklung – Paartherapie und Eheberatung

Als Paartherapeut und Eheberater werde ich immer wieder gefragt, warum manche Menschen so große Schwierigkeiten haben dauerhafte und beidseitig befriedigende Bindungen einzugehen, während es anderen scheinbar ganz natürlich zukommt. Die Bindungsforschung hat hier erstaunliche Ansatzpunkte geliefert, insbesondere möchte ich dabei im Anschluss auf die Arbeiten des britischen Psychiaters und Psychoanalytikers John Bowlby und seiner Mitarbeiterin Mary Ainsworth eingehen. Bindung ist zu allererst einmal grundlegend für die körperliche und seelische Gesundheit aller Menschen. Ein Säugling etwa verfügt bereits über ein biologisch angelegtes Repertoire an Verhaltensweisen (z.B. Blicke, Anklammern, Schreien, Weinen) um eine enge Bindung zu seiner Hauptbezugsperson, in der Regel die Mutter, herzustellen und deren intuitives Fürsorge- und Schutzsystem zu aktivieren. Ohne diese Bindung wäre das Neugeborene verloren. Die Qualität der Bindung wiederum hängt stark von der Bindungsbereitschaft und dem Bindungsvermögen der Mutter ab. Eine sichere Bindung entsteht nach Bowlby und Ainsworth dann, wenn die Mutter empathisch auf die Bedürfnisse ihres Kindes reagiert, dadurch Halt und Sicherheit vermittelt, ohne jedoch überfürsorglich zu sein oder negative Gefühle zu stark rück zu spiegeln.

Störungen in der Entwicklung eines sicheren Bindungsmusters – Paartherapie und Eheberatung

Die Entwicklung eines sicheren Bindungsmusters ist jedoch ein sensibler Prozess und trotz der in der Regel hohen Anpassungsfähigkeit von Kind und Hauptbezugsperson durchaus störanfällig. Wesentlich ist, dass Mütter bereits eigene sichere oder unsichere Bindungserfahrungen mit sich tragen, die sie wiederum, oft gänzlich unbewusst, an ihr Kind weitergeben. Ein unsicher vermeidendes Bindungsmuster kann sich entwickeln, wenn die Mutter auf das Bindungsbedürfnis des Kindes tendenziell mit Zurückweisung reagiert. Ein unsicher ambivalentes Bindungsmuster entsteht dann, wenn die Mutter auf die Signale des Kindes nicht verlässlich, das heißt teils empathisch, teils ablehnend, reagiert. Ein desorganisiertes/destruktives Bindungsverhalten wiederum bildet sich dadurch aus, dass sich die Mutter gegenüber ihrem Kind oft aggressiv oder stark ängstlich verhält. Diese und weitere Bindungserfahrungen sind auch aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung relevant, da sich daraus im  Laufe des Erwachsenenwerdens unterschiedliche Bindungsstile entwickeln, die die späteren Paarbeziehungen wesentlich beeinflussen.

Bindungserfahrung und erwachsene Paarbeziehung – Paartherapie und Eheberatung

Die Bindungsforschung hat erstaunliche Zusammenhänge zwischen den Bindungserfahrungen der Eltern und den zukünftigen Bindungstypen ihrer Kinder nachgewiesen. So können bereits über die Einstellung werdender Mütter zu Bindung und Beziehung Vorhersagen über die Beziehungsmuster ihrer Kinder mit hoher Treffsicherheit gemacht werden. Sicher gebundenen Kindern sind auch im Erwachsenenalter zufriedener mit ihren Beziehungen, ihnen fällt es vergleichsweise leichter Nähe und Intimität wahrzunehmen, Nähe und Distanz zu regulieren sowie Konflikte zu lösen. Im Gegensatz dazu haben emotionale Beziehungen für Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil einen geringeren Stellenwert. Spannend sind in diesem Zusammenhang auch Beziehungsdynamiken zwischen Menschen mit unterschiedlichen Bindungsstilen. So kann sich eine gewisse Stabilität auch bei Paaren mit nicht sicherem Bindungsverhalten einstellen, gleichzeitig können daraus aber immer wieder kehrende Konflikte und Spannungen entstehen, die dem beidseitigen Glück im Wege stehen.
Sind wir unseren Bindungserfahrungen damit also schutzlos ausgeliefert? Keinesfalls, denn gerade Paartherapie und Eheberatung kann durch den Aufbau einer sicheren therapeutischen Beziehung die Veränderung dieser Muster bewirken. Durch die Erkennung des eigenen Beziehungsstils und damit verbundener bis dato oft unbewusster Verhaltensweisen kann eine neue Beziehungsqualität entstehen, negative Erfahrungen überschrieben und somit auch mehr Lebenszufriedenheit auch für die nachfolgenden Generationen geschaffen werden.

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Beziehungsfähigkeit Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsfaehigkeit-paartherapie-eheberatung/ Sat, 14 Apr 2018 16:20:08 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=955 In der Beziehung läuft es nicht rund. Mit langsam aufkeimendem Grauen denken viele Menschen in diesen Momenten an frühere Trennungserfahrungen.
Warum schon wieder? Sollte diesmal nicht alles anders, nicht alles besser werden?
Unsicherheit schleicht sich ein. Liegt es etwa an mir selbst?
Wenn es in Sachen Partnerschaft einfach nicht klappen soll, wenn Trennung auf Trennung, Scheidung auf Scheidung folgt, steht auch in der Paartherapie und Eheberatung eine Frage im Raum: Bin ich oder ist etwa mein Partner gar beziehungsunfähig?

Von guten alten Zeiten – Paartherapie und Eheberatung

Wenn es in der eigenen Partnerschaft kriselt, ist es natürlich verlockend, sich besserer Zeiten zu entsinnen. Oft wandert der Blick dann weit in die Vergangenheit, zurück in eine vermeintlich heile Welt, in der Ehen noch von Bestand waren und in denen das Gelübde „für immer“ noch zählte. Auch in der Paartherapie und Eheberatung ist der Wandel von Partnerschaften und damit einhergehenden Werten immer wieder Thema. Klar, heute scheint alles freier und gleichberichtigter, gleichsam sehnen sich Menschen gerade in Krisenzeiten aber auch nach Konstanz und Stabilität. Bei genauerem Hinsehen bekommt die scheinbare Idylle von einst aber einen fahlen Beigeschmack, denn auf die Vorteile einer gleichberechtigten Partnerschaft wollen die meisten Menschen trotz aller sich daraus ergebenden Komplexitäten dann doch nicht verzichten.

Von Autorität zu Kooperation – Paartherapie und Eheberatung

Was das Zusammenbleiben von einst deutlich einfacher machte ist zum einen natürlich, dass Partnerschaft und Ehe aus existentiellen Gründen oft optionslos waren. Zum anderen schaffte die klare Rollenverteilung zwischen Mann und Frau aber auch Klarheit und damit Orientierung. Mit dem Wandel von einem autoritären hin zu einem kooperativen Verhältnis zwischen den Geschlechtern stiegen gleichzeitig aber auch die Anforderungen an die Partner. Selbstverantwortung, Kommunikationsfähigkeit, konstruktiver Umgang mit Konflikten – nur drei von vielen Bereichen, an denen KlientInnen auch in der Paartherapie und Eheberatung arbeiten, die aber ungemein wichtig sind für das Funktionieren einer modernen Partnerschaft. Eine Beziehung auf Augenhöhe kann unglaublich bereichernd sein, sie stellt Menschen aber auch vor größere Herausforderungen.

Durchsetzung versus Unterordnung – Paartherapie und Eheberatung

Beziehungsfähigkeit ruht auf vielen Säulen, ganz wesentlich ist es jedoch, sich gleichermaßen durchsetzen aber auch unterordnen zu können. Wir haben uns in früheren Blog-Einträgen bereits intensiv mit dem Thema Dominanz in der Partnerschaft auseinandergesetzt. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung empfiehlt sich hier ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den Partnern. Oft wird dies insofern missverstanden, dass Paare glauben, stets gemeinsame Lösungen und Kompromisse finden zu müssen. Kompromisse als gemeinsamer Nenner sind aber nicht selten für beide Seiten langfristig wenig befriedigend. So wichtig Gemeinsamkeiten auch sind, letzten Endes lassen sich unterschiedliche Bedürfnisse nicht immer verbinden. Die Kunst ist es also, Lösungen nicht wechselseitig so zu verwässern, dass sie letztendlich für niemanden mehr attraktiv sind, sondern Durchsetzung und Unterordnung in Balance zu halten. Viele Menschen neigen aber von Natur aus zum einen oder anderen oft stärker. Wer sich ständig unterdrücken lässt, verrät sich schnell selbst und verliert unweigerlich an (Selbst-)Achtung. Umgekehrt leiden zu dominante Menschen unter der Entwertung ihres Partners oft letzten Endes selbst. Nur wenn also beide Partner bereit sind, in diesen Belangen an sich selbst zu arbeiten, kann es auch ein gemeinsames Happy End geben.

Die Welt hinter den Wünschen – Paartherapie und Eheberatung


Viele Paare ringen damit, ihre unterschiedlichen Interessen und Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Wenn Menschen schließlich Paartherapie und Eheberatung aufsuchen, berichten sie nicht selten von vielen alltäglichen Auseinandersetzungen, die oberflächlich erst einmal nicht so gravierend wirken, aber mit einer heftigen Intensität ausgefochten werden. Diese Machtkämpfe resultieren oftmals aus einem mangelnden Verständnis der Bedürfnisse des Partners. Streitthemen sind in diesem Zusammenhang oft nur Platzhalter für dahinter stehende Bedürfnisse. Da diese nicht explizit gemacht werden, schleichen sich schnell Missverständnisse ein. So kann etwa der Wunsch, abends wieder fortzugehen, vom einen Partner als „ich langweile mich mit dir“ missverstanden werden, während es dem anderen eigentlich nur darum geht, sich in der Beziehung als wieder begehrenswert und attraktiv zu fühlen. Zu einer guten Beziehungsfähigkeit gehört also auch, die Welt hinter den Worten zu erforschen und die eigenen Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Wenn dies gelingt, fällt es Paaren auch ohne überzogene Dominanz leichter, gemeinsame Lösungen zu finden, die über faule Kompromisse hinausgehen.

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Sexflaute in der Partnerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/sexflaute-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Tue, 13 Mar 2018 12:52:05 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=946 Einst fiel man auf dem Sofa leidenschaftlich übereinander her. Dann kuschelte man eine Zeit lang eng aneinander geschmiegt, um irgendwann zumindest noch Händchen zu halten. Eines Tages stellt man fest, dass jeder Partner auf dem Sofa nun seinen eigenen Platz hat, statt prickelnden Liebesspielen steht die vertraute TV-Serie auf dem Programm.
Diese Beschreibung wird bei vielen LeserInnen ein sehr unangenehmes Gefühl auslösen. Denn so abgedroschen die Darstellung auch klingen mag, sie bildet doch ganz gut ab, was viele Menschen bereits selbst erfahren haben und was ihnen vielleicht auch im Hinblick auf ihre aktuelle Beziehung Angst macht: Eine Partnerschaft ohne körperliche Intimität. Eine Partnerschaft ohne Sex. Kann das aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung überhaupt gut gehen?

Lustlosigkeit und die ewige Frage nach dem „Warum?“ – Paartherapie und Eheberatung


Wenn die Lust in der Partnerschaft mehr und mehr nachlässt, versuchen sich viele Menschen verständlicherweise mit diesem Thema auseinanderzusetzen um ihr Liebesleben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Konfrontiert mit unzähligen Erklärungsansätzen, Liebesratgebern und Sexual-Philosophien stellen Paare auch in der Paartherapie und Eheberatung eine der wohl ältesten Fragen der Partnerschaft: Warum lässt der Sex nach? Eigentlich ist es ja absurd: Wenn Sex so viele positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Partnerschaft hat, warum haben Menschen dann nicht ständig Sex? Warum muss die angeblich schönste Nebensache der Welt so verdammt kompliziert sein?

 

Sexualität, wenn es so einfach wäre – Paartherapie und Eheberatung


Die banale aber zutreffende Antwort aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ist: Weil Sexualität tatsächlich so komplex ist.
Wenn Sie sich also auf die Suche nach Antworten machen, dann sage ich Ihnen an dieser Stelle: Nur zu, je mehr Sie über Ihre Sexualität lernen, desto besser. Vielleicht ist auch in den unzähligen Ratgebern genau der Ansatz dabei, der den Knoten in Ihrer Partnerschaft löst. Der springende Punkt ist:  Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie den vermeintlich richtigen Hebel trotz aller Bemühungen nicht finden. Manchmal liegt die Lösung ganz nahe, manchmal sind Ursachen und Wechselwirkungen aber auch so vielschichtig und verworren, dass es selbst für Menschen mit einem entsprechenden fachlichen Hintergrund ohne externe professionelle Unterstützung unmöglich wird, ihnen auf die Spur zu kommen. Ein  weiterer Haken bei der Sache ist zudem, dass durch die ständige Beschäftigung mit dem Thema Verkrampfungen und Unsicherheiten beider Partner nur noch zunehmen. So unbefriedigend es auch klingen mag, entgegen aller anderen positiven Beziehungserfahrungen kann es hier tatsächlich ein zu viel an Kommunikation geben. Auch in der Paartherapie und Eheberatung betone ich immer wieder: Die vermeintlichen Hintergründe für die Flaute im Bett sind den Betroffenen oft selbst nicht bewusst.

Sexuelle Frustration: Leidensdruck in der Partnerschaft – Paartherapie und Eheberatung


Sexuelle Frustration sollte aber keinesfalls bagatellisiert werden, denn sie kann für beide Seiten unabhängig und für die Partnerschaft als Ganzes zu einer enormen Belastung und schließlich sogar zu einer Zerreißprobe werden. Für die eigenen sexuellen Bedürfnisse einzustehen, fällt vielen Menschen dennoch schwer. Auch in der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich immer wieder, dass es ein oftmals schmerzhafter Prozess ist, klar auszudrücken, dass das unerfüllte Sexualleben tatsächlich ein Grund für ein Beziehungsaus sein könnte. Auch in einer vermeintlich aufgeklärten und aufgeschlossenen Gesellschaft ist Sexualität durchaus noch immer schambehaftet, sexuelle Bedürfnisse sind auf einer subtil-moralischen Ebene anderen Bedürfnissen nicht immer gleichgestellt. Während Männern hier die gängigen Klischees sicherlich eine gewisse Rechtfertigungsbasis verleihen („Männer brauchen nun mal Sex“), haben Frauen mit einer ähnlichen Problematik mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen. Frauen mit lustlosen Männern leiden infolge medialer Unterrepräsentation in der Regel noch mehr unter dem Gefühl der Zurückweisung und entwickeln stärkere Selbstzweifel.

 

Sex und wir, ein Weg in die Zukunft – Paartherapie und Eheberatung


Es ist aber nicht alles grau in grau. Tatsächlich gibt es trotz aller Komplexität sehr erfolgreiche Ansätze um wieder für mehr Intimität und Leidenschaft in der Beziehung zu sorgen. Wenn das eigene Bemühen jedoch zu einer immer größeren Verkrampfung beider Partner führt, kann Paartherapie und Eheberatung eine ungemein wertvolle Unterstützung sein. Paartherapie und Eheberatung wirkt dabei ganzheitlich positiv auf das gesamte Beziehungssystem ein, nicht selten ist die Flaute im Bett nur ein Symptom einer viel tiefer liegenden Störung. Letztendlich ist aber nicht wichtig, dass das Paar im Anschluss an die Therapie gewisse Quoten erfüllt. Wesentlich ist, dass die Partner aufrichtig und ohne Angst hinter einer gemeinsamen Lösung stehen, die für beide Seiten befriedigend ist. Nur so kann aus dem Frust wieder Lust werden.

 

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Eifersucht in der Partnerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/eifersucht-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Thu, 22 Feb 2018 14:09:09 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=942 „Eifersucht ist ein Liebesbeweis!“, „Eifersucht ist eine Krankheit!“ – mit diesen und ähnlichen Vorstellungen bin ich auch in meiner Paartherapie und Eheberatung immer wieder konfrontiert. Eifersucht polarisiert, für viele ist sie fast schon eine notwendige Form der Bestätigung, für andere eine zu vermeidende moralische Verfehlung. Eifersucht erinnert uns an unsere Verletzlichkeit und stellt in Frage, wer wir sind, wer wir sein wollen und was wir unter Liebe verstehen. Doch abseits moralischer und philosophischer Einordnungen kann starke Eifersucht einen ungemeinen Leidensdruck bewirken und letztendlich sogar eine Beziehung zerstören. Ich möchte mich daher in diesem Blog-Eintrag diesem auch in der Paartherapie sehr häufigen Thema widmen.

Eifersucht, wenn die Alarmglocken läuten – Paartherapie und Eheberatung


Als Paartherapeut und Eheberater halte ich Anschauungen nicht als förderlich, die Eifersucht zu einem moralisch verwerflichen Unding per se machen. Wir lernen früh, dass Eifersucht ein negatives Gefühl ist, das sich nicht gehört. Nichts desto trotz ist Eifersucht aus unserem menschlichen Dasein nicht wegzudenken, selbst im Tierreich ist sie nicht ganz unbekannt.
Das hat einen guten Grund, denn die ursächliche Funktion der Eifersucht ist es, uns vor den Folgewirkungen eines potentiell drohenden Verlusts zu schützen. Ähnlich dem Adrenalin-Ausstoß in einer Gefahrensituation mobilisiert Eifersucht Energien. Eifersucht bewirkt, dass wir genauer hinsehen um die bedrohliche Situation besser einschätzen zu können um im Folgenden notwendige Schritte einleiten zu können den Schaden zu begrenzen oder überhaupt zu verhindern. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung verhält es sich in Partnerschaften ganz ähnlich: Eifersucht erhöht die Achtsamkeit für unsere Partnerschaft, steigert unseren Einsatz und kommuniziert eine wichtige Botschaft „Du bist mir wichtig, ich will dich nicht verlieren!“. Eifersucht ist also ein durchaus sinnvolles Alarmsignal.

Wenn Eifersucht zum Problem wird – Paartherapie und Eheberatung


Jede Alarmanlage verliert ihre Nützlichkeit, wenn die Wahrscheinlichkeit, eine tatsächliche Bedrohung zu signalisieren nachlässt, es also mehr Falschmeldungen als richtige Treffer gibt. In anderen Worten: Obwohl Paare hier durchaus auch unterschiedliche Toleranzschwellen haben können – je überempfindlicher das Alarmsystem der Eifersucht reagiert, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Beziehung darunter leidet.
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung kann das viele Ursachen haben. Sehr häufig hängt Eifersucht mit mangelndem Selbstbewusstsein zusammen. Sich vom Partner nicht geschätzt und begehrt zu fühlen, kann aus der eigenen Lebensgeschichte resultieren und muss nicht unmittelbar etwas mit dem aktuellen Partner oder der Qualität der Beziehung zu tun haben. In vielen Fällen gibt es aber eine enge Wechselwirkung. Menschen mit geringem Selbstwert finden sich oft in Beziehungen wieder, in denen der Partner Schwierigkeiten hat, eine sichere Bindung aufzubauen oder aber als vermeintlicher Retter und Helfer eine starke Überlegenheit vermittelt, was wiederum eine unvorteilhafte Abhängigkeit begünstigt. Vormals eigentlich nicht besonders eifersüchtige Menschen können aber auch mit starken Ängsten zu kämpfen haben, wenn sie urplötzlich mit Betrug konfrontiert wurden. Die emotionale Unsicherheit kann auch auf einen neuen Partner übertragen werden.

Eifersucht als Dauerzustand – Paartherapie und Eheberatung


Bei besonders starken Ausprägungen von Eifersucht kann diese zum Dauerzustand werden. Betroffene sind selbst bei kleinsten Hinweisreizen bedrohlichen Verlustängsten ausgesetzt und neigen als Folge häufig zu extremen Formen der Kontrolle des Partners. Eine häufige Ursache dafür sind unsichere Bindungserfahrungen in der Kindheit. Während Phasen der Eifersucht im Normalfall nach einiger Zeit wieder abebben, entwickelt sich in diesen Fällen ein für die Betroffenen selbst kaum mehr durchbrechbarer Teufelskreis. In der Paartherapie und Eheberatung wird Paaren oft bewusst, dass es sich letztendlich um eine selbsterfüllende Prophezeiung handelt. Die andauernde Feindseligkeit und die Kontrollausübung dem Partner gegenüber hat just das zur Folge, was die Eifersucht eigentlich zu vermeiden versucht: Selbst treue und einfühlsame Partner wenden sich langsam ab, mit zunehmender Störung der Beziehung nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass diese beendet wird oder es zu Fremdgehen kommt. Oft leiden beide Partner aber über lange Zeiträume massiv unter diesem Zustand.

Eifersucht – Paartherapie und Eheberatung als eine Lösung


Glücklicherweise können sich betroffene Paare Unterstützung suchen, ehe ihre Beziehung gefährdet ist. Paartherapie und Eheberatung als eine mögliche Lösung kann in relativ kurzen Zeiträumen (abhängig von den Auslösern) große Fortschritte bewirken.
Wichtig ist es dabei, nicht in Schuldzuweisungen zu verfallen und bestenfalls gemeinsam eine Therapie aufzusuchen. Das hat einen enormen Vorteil: Es ist ein starkes Signal, an den oder die Eifersüchtige, dass dem Partner tatsächlich viel an seiner/ihrer Beziehung liegt. Mit etwas Feingefühl wird dadurch auch vermieden, dass das Gefühl von Schuld, Scham und Minderwertigkeit („Du bist krank!“) dem Therapieprozess im Weg steht. Umgekehrt bedeutet dies jedoch nicht, dass damit die Verantwortlichkeit aufgehoben wird. Ganz im Gegenteil übernehmen beide Partner Verantwortung für sich selbst und ihre Beziehung. Da es in Sachen Eifersucht sehr häufig zu Wechselwirkungen kommt und auch der nicht-eifersüchtige Partner den Fortschritt durch sein Verhalten begünstigen kann, profitieren letztendlich beide Seiten davon. Sollte sich die Therapie verstärkt auf einen Partner fokussieren, so kann sich das Setting auch im Laufe der Behandlung verändern.
Paartherapie und Eheberatung setzt sich dabei immer zum Ziel, das Selbstbewusstsein des Betroffenen zu steigern, ungesunde Abhängigkeit durch Stärkung eigener Freundschaften, Ziele und Lebensprojekte zu reduzieren, sowie frühere Verlusterfahrungen aufzuarbeiten.

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Dominanz und Sexualität Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/sexualitaet-paartherapie-eheberatung/ Sat, 03 Feb 2018 17:38:43 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=938 Im letzten Blog-Eintrag haben wir uns aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung intensiv mit dem Thema Dominanz und Macht in der Partnerschaft auseinander gesetzt. Die Kernaussage war, dass Dominanz und Macht ganz natürliche Bestandteile menschlicher Interaktion und auch im Hinblick auf Beziehungen nicht zu verteufeln sondern lediglich in ein gutes Gleichgewicht zu bringen sind. Ein gesundes Maß an Egoismus und Durchsetzungsvermögen macht die Partnerschaft lebendig und sorgt dafür, dass Bedürfnisse beider Partner nicht zu kurz kommen, selbst wenn es nicht immer einen gemeinsamen Nenner gibt. Dominanz ist aber auch ein häufig unterschätzter Faktor, wenn es um ein erfülltes Sexualleben geht.

Evolution: Dominanz ist sexy – Paartherapie und Eheberatung

Studien haben gezeigt, dass Frauen den verlässlichen „Mr. Nice Guy“ zwar eindeutig für eine längere Partnerschaft und die Familiengründung präferieren, dass sie für ein prickelndes sexuelles Abenteuer aber eher auf den „Bad Boy“ zurückgreifen.
Was macht aber dominante Männer eigentlich sexuell so aufregend? Und was kann man daraus aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung auch für Partnerschaften lernen?
Eine mögliche Antwort findet man in unserer Evolutionsgeschichte. Wie bei vielen Tierarten auch stand das dominante Alpha-Männchen auch beim Menschen sehr wahrscheinlich für gute Gene. Zwar rückten auf Grund des hohen Fürsorgeaufwandes menschlicher Kinder (v.a. lange bestehende Unselbstständigkeit/Hilflosigkeit) auch andere männliche Fähigkeiten und Ressourcen als vorteilhaft für das Überleben in den Vordergrund, aber auch heute noch ist Durchsetzungskraft und Macht für viele Frauen auf erotischer Ebene eindeutig positiv besetzt (jüngstes Beispiel – der Hype um „Shades of Grey“).

Menschliche Evolution VS gesellschaftliche Entwicklung  – Paartherapie und Eheberatung

Gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa die Emanzipationsbewegung, und die menschliche Natur können hier durchaus in einigen Bereichen kollidieren, gerade wenn es um das Thema der Sexualität geht. Auch in der Paartherapie und Eheberatung stelle ich immer wieder eine gewisse Zwiespältigkeit und Unsicherheit sowohl bei Frauen als auch bei Männern fest. Während verstandesmäßig oft die gesellschaftlich erstrebenswerte Gleichberechtigung in den Vordergrund gerückt wird, sieht es zwischen den Bettlaken in Sachen Bedürfnisse oft anders aus. Eigenschaften, die einen Mann zum idealen Lebenspartner machen, sind nicht unbedingt immer jene Faktoren, die ihn zum perfekten Liebhaber machen. Sexuelle Anziehung kann man eben beim besten Willen nicht mit Vernunft erzwingen oder immer logisch erklären.

Partnerschaft = unvermeidbare sexuelle Flaute? – Paartherapie und Eheberatung

Aus evolutionärer Sicht hat sich die Natur Sexualität nicht nur zu Nutzen gemacht, um Menschen zur Fortpflanzung zu motivieren, dass Frauen auch abseits ihrer fruchtbaren Tage sexuell erregbar sind, hat wahrscheinlich auch einen anderen Hintergrund. Sexualität diente der Natur nämlich möglicherweise auch dazu, die Partner zur Versorgung des Nachwuchses aneinander zu binden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass das sexuelle Verlangen gerade bei Frauen ab einem gewissen Zeitpunkt unvermeidlich nachlässt. Über evolutionstheoretische Erklärungen kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein, gerade wenn es um das doch relativ komplexe Wesen des modernen Menschen geht. Fest steht, dass sexuelle Frustration in der Partnerschaft einen großen Leidensdruck auf beiden Seiten erzeugen kann und daher auch in der Paartherapie und Eheberatung ein sehr häufiges Thema ist. Lässt sich eine langjährige Partnerschaft und Erotik überhaupt miteinander vereinbaren?

Machtverhältnis und Erotik – Paartherapie und Eheberatung

In meiner Paartherapie und Eheberatung kann ich oft gar nicht genug betonen, welch positive Effekte eine offene und wertschätzende Kommunikation auf die Partnerschaft haben kann. Zwar lohnt es sich fast immer, über seine Bedürfnisse und Vorstellungen zu sprechen, in Sachen Sexualität gibt es aber Momente und Situationen, in denen das ‚darüber reden‘ nicht immer das Mittel der Wahl ist. Ein Partner, der sich im heißen Liebesspiel ob der Bedürfnisse seiner Partnerin rückversichert, kann schnell zum Liebeskiller werden. Auch in einer emanzipierten Zeit kann es durchaus reizvoll sein, wenn Mann sich ab und an einfach nimmt was er will. Endlos über die möglichen Ursachen ihrer Unlust zu sprechen, führt manchmal nur dazu, dass das Paar letzten Endes genau so schlau ist wie vorher, dass Druck und Schuldgefühle die angespannte Situation aber noch verschlimmern. Wie bereits erwähnt, kann Lust nicht willentlich erzeugt werden, ebenso wenig können Menschen selbst immer ganz verstehen, was Verlangen in ihnen auslöst und warum es manchmal ausbleibt.
Paartherapie und Eheberatung kann da ansetzen, wo Worte zu kurz greifen. Als Paartherapeut analysiere ich nicht nur systemische Zusammenhänge, ganz besonderen Augenmerk widme ich auch der Dominanz- und Machtstruktur in der Partnerschaft. Erotik entsteht aus dem Zusammenspiel aus Sicherheit und Unvorhersehbarkeit, aus Annäherung und Distanz, aus Eroberung und Unterwerfung. Nur wenn sich die Machtverhältnisse in einer Partnerschaft in Balance befinden, entsteht Lebendigkeit und Leidenschaft.
Paartherapie und Eheberatung unterstützt Paare darin, ihren Liebesfunken wiederzuentdecken.

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Macht und Dominanz in der Partnerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/dominanz-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Fri, 19 Jan 2018 16:10:05 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=935 Aus meinen langjährigen Erfahrungen in der Paartherapie und Eheberatung weiß ich, dass Dominanz und Macht oft Tabu-Themen in Partnerschaften sind. Auf der einen Seite beschäftigen sich Paare mehr oder weniger verdeckt immer wieder intensiv damit, auf der anderen Seite haftet diesen Begriffen etwas Unschönes an. Dominanz und Macht werden oft mit Manipulation und einem moralisch bedenklichen Ungleichgewicht verbunden. Auch scheint das egoistische ‚Ich‘ eine Bedrohung für das harmonische ‚Wir‘ zu sein. Zusätzlich spielen auch Geschlechts-Stereotype (z.B. der ‚starke Mann‘) und damit verbundene Erwartungen und Befürchtungen eine nicht geringe Rolle.
Damit konfrontierte Paare winken daher in einer ersten Reaktion oft gleich einmal ab. Nein, Macht und Dominanz seien in ihrer Beziehung kein Thema, man führe eine gleichberechtigte Partnerschaft.
Aber ist dem wirklich so?

Dominanz, der Pfeffer in der Beziehungs-Suppe – Paartherapie und Eheberatung


Tatsächlich benötigt jede Beziehung eine gesunde Portion Dominanz. Sie hält die Beziehung lebendig und sorgt für die notwendige Spannung in Sachen Sexualität. Macht und Dominanz sind zu Unrecht negativ belegt, denn sie sind ein natürlicher und wichtiger Teil jeder Beziehung. Wo auch immer menschliche Interessen zusammenstoßen, entstehen automatisch auch Dominanz- und Macht-Dynamiken. Wechselseitige Beeinflussung und Kontrolle wird oftmals gar nicht so bewusst wahrgenommen, ist aber stets präsent.
Auch für unsere Sexualität spielt Macht und Dominanz eine wesentliche Rolle. Erotik entsteht schließlich aus dem Wechselspiel zwischen Annährung und Distanz, Rückzug und Eroberung.
Doch wer ist in der Beziehung dominant, wer unterwürfig? In der Paartherapie und Eheberatung stellt sich oft heraus, dass diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten ist. Denn häufig sind die Partner in unterschiedlichen Bereichen dominant respektive unterwürfig und auch auffällige Dominanz kann in diesem Zusammenhang trügerisch sein, denn auch subtile Formen der Machtausübung können äußerst wirksam sein. Allgemein kann aber gesagt werden, dass der mächtigere Partner in der Regel derjenige ist, dessen Bedürfnisse weniger vom anderen abhängen.

Macht und Balance – Paartherapie und Eheberatung


In der Paartherapie und Eheberatung mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Scheu vor einer Auseinandersetzung mit Dominanz und Macht in der eigenen Beziehung häufig aus einem falsch verstandenen Gleichberechtigungs- und Harmonie-Verständnis resultiert. Während das Machtgefälle in unserer Eltern- oder Großeltern-Generation noch relativ klar zugunsten des Mannes geregelt war, sind die Geschlechtsrollen heute viel komplexer und zum Teil auch unverständlicher geworden. Viele Paare empfinden es als äußerst erstrebenswert, eine absolut gleichberechtigte Beziehung auf Augenhöhe zu führen. In diesem Zuge wird versucht, auf möglichst allen Ebenen eine gemeinsame Entscheidung herbeizuführen. Daraus entstehende Kompromisse sorgen aber trotz guter Absichten nicht selten auf beiden Seiten für Unzufriedenheit. Das zugrunde liegende Problem ist, dass es für menschliche Interessen und Bedürfnisse selbst bei bester Beziehungsqualität nicht immer einen gemeinsamen Nenner gibt. Gleichberechtigung heißt in diesem Zusammenhang keinesfalls, dass Machtausübung ein generelles Übel ist. Denn just die wechselseitige Durchsetzung, das Reiben am Partner gehören neben Phasen der Harmonie und des Gleichklangs unzertrennlich zu einer lebendigen Partnerschaft.
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ist es hingegen wichtig, die richtige Balance zu finden. Neben der Balance zwischen Harmonie und Auseinandersetzung ist entscheidend, dass auch die Entscheidungshoheit sowie die Beeinflussung und Kontrolle des Partners nicht in eine Schieflage gerät.

Der Preis der Macht – Paartherapie und Eheberatung


Selbst wenn die Dominanz des Partners durchaus auch attraktiv sein kann, kaum jemand möchte ständig unterbuttert werden. Wird einer der Partner dauerhaft übergangen, so beginnt dieser (manchmal unbewusst) den wahrgenommenen Kontrollverlust zu kompensieren. Ständiges Nörgeln am Partner oder sexueller Rückzug, beides Formen der Macht- und Kontrollausübung, können dahingehend Hinweise sein. Die Folge ist ein Beziehungs-Kleinkrieg, der schließlich nur in gegenseitiger Abwertung enden kann.
Es sind also stets beide Seiten gut damit beraten, Kontrolle und Einfluss in der Beziehung aufzuteilen.
Paartherapie und Eheberatung hilft ungemein, verdeckte Dominanz- und Macht-Dynamiken an die Oberfläche zu bringen. Paaren wird so oftmals erst das eigentliche Thema für bereits verhärtete Konflikte oder für Langeweile im Schlafzimmer bewusst.
In der Paartherapie und Eheberatung lernen Menschen Dominanz in der Beziehung als wertvolle Wirkkraft zu verstehen, die es nicht zu verteufeln sondern lediglich in eine gesunde Balance zu bringen gilt.

 

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Neujahrsvorsätze für die Partnerschaft in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/neujahrsvorsaetze-partnerschaft-paartherapie/ Thu, 28 Dec 2017 17:53:21 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=932 Das Jahr 2017 neigt sich langsam aber bestimmt dem Ende entgegen. Zeit inne zu halten und zu reflektieren. Was hat mich dieses Jahr bewegt? Was lief glatt und wo hat es gehakt?
Es ist die Zeit des Jahres für gute Vorsätze. Viele Menschen kennen das Dilemma: Was uns gut tun würde wissen wir mit erstaunlicher Sicherheit, alleine die Umsetzung, ja die Umsetzung ist so eine Sache!
Häufiger und regelmäßiger Sport, eine gesündere Ernährung, sich mehr Zeit nehmen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben… zum Beispiel für die eigene Partnerschaft?
Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Paartherapie und Eheberatung kann ich eines mit Gewissheit sagen: Glück und Lebenszufriedenheit sind unzertrennlich mit unserer Beziehungsqualität verknüpft. Eine harmonische und vertrauensvolle Partnerschaft lässt uns die Hochs des Lebens umso intensiver auskosten, läuft es einmal nicht nach Plan, so hilft sie uns auch die Durstrecken des Lebens durchzustehen.
Es gibt nur wenig Wichtigeres im Leben eines Menschen als die eigene Partnerschaft. Für Sie meine lieben Leser daher zum Ausklang dieses Jahres, einige kleine Anregungen für Ihre ganz persönlichen Neujahrsvorsätze…

Mehr Mut zur persönlichen Weiterentwicklung – Paartherapie und Eheberatung

Wir haben uns in diesem Jahr in vielen Blog-Einträgen aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung immer wieder mit einem Thema beschäftigt: Mit dysfunktionalen, hartnäckigen Verhaltensmustern, die uns selbst und unseren Beziehungen schaden. Trotz guter Vorsätze es diesmal anders und richtig zu machen, neigen wir aus mangelnder Reflektiertheit, aus Unwissenheit, Angst oder manchmal auch aus Bequemlichkeit dazu, in die immer gleichen Fallen zu tappen. Viele meiner KlientInnen erahnen oft nicht, welches Potential an Leichtigkeit und Lebenszufriedenheit mit einem vergleichsweise geringen Investment erschlossen werden kann.
Wer immer das gleiche tut, der sollte sich jedoch auch kein anderes Ergebnis erwarten. Glück in der Partnerschaft hängt maßgeblich mit der Bereitschaft zusammen, über sich selbst hinauszuwachsen. Machen Sie für das kommende Jahr doch mutig den nächsten Schritt! Ob Sie nun neue Verhaltensstrategien erproben, sich intensiver mit ihrem Partner über ihre Beziehung austauschen und dabei tatsächlich voneinander lernen wollen oder aber Paartherapie und Eheberatung nutzen, um ihre Partnerschaft zu verbessern – werden Sie aktiv!

Konflikte als Chance nutzen – Paartherapie und Eheberatung

Manche Paare berichten stolz davon, dass es in ihrer Beziehung keinen Streit gäbe. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ist es aber von gar nicht so großer Bedeutung ob Sie nun oft, wenig oder gar nicht streiten. Viel wesentlicher ist, wie mit versteckten oder offen ausgetragenen Konflikten in der Beziehung umgegangen wird.

In vielen Fällen werden Konflikte als Risiko oder Gefahr angesehen, seltener wird ihre wichtige Funktion für die Partnerschaft erkannt und die richtigen Lernschritte daraus abgeleitet. Aus Selbstschutz und um ihr Idealbild einer perfekten Partnerschaft aufrecht zu erhalten, sind Menschen ganz im Gegenteil äußerst geschickt darin, Unangenehmes zur Seite zu schieben und unter den Teppich zu kehren. Werden Konflikte hingegen offen ausgetragen, so entwickelt sich oft die typische Beziehungskiste aus gegenseitigen Schuldzuweisungen und Abwertungen. In beiden Fällen sind die Auswirkungen auf die Partnerschaft gerade über längere Zeiträume gesehen massiv. Beziehungskrisen einhergehend mit einem Verlust des Vertrauens und des Respekts sind die Folge.
Auch wenn die Partnerschaft noch heil ist, mit dem Aufbau einer positiv behafteten und möglichst konstruktiven Konflikt- und Streitkultur kann man also nicht früh genug beginnen. Möglichkeiten dies voranzutreiben gibt es im Alltag genug. Zuhören statt angreifen. Ich-Botschaften anstelle von Schuldzuweisungen. Paartherapie und Eheberatung ist auch hier ein ideales Werkzeug, wenn jeder Konflikt zum Krampf wird.

Partnerschaftliche Kommunikation zum Schutzengel machen – Paartherapie und Eheberatung

Tatsächlich gibt es aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ein Wundermittel, das in fast allen Beziehungs-Lagen wirkt – intime partnerschaftliche Gespräche.
Wir haben in früheren Blog-Einträgen bereits festgestellt, dass Paare durchaus viel Zeit für Kommunikation verwenden, dass ein Großteil der Gespräche aber für Alltags-Belange verwendet wird. Wichtig ist, dass Sie sich ebenso bewusst und regelmäßig Zeit nehmen, um sich über sich selbst und Ihre Beziehung auszutauschen. Selbstoffenbarung ist der Schutzengel jeder Partnerschaft indem sie ein tiefes Verständnis füreinander erzeugt, Vertrauen aufbaut und somit Missverständnisse oder verhärtete Konflikte erst gar nicht entstehen lässt. Aus Erfahrungen in meiner Paartherapie und Eheberatung weiß ich, dass Menschen oft unendlich vieles miteinander teilen, dass es Paaren aber aus verschiedensten Gründen oft trotzdem nicht leichtfällt, sich selbst gänzlich zu offenbaren.
Üben Sie sich darin, aufrichtig und wahrhaftig miteinander zu kommunizieren und nehmen Sie sich Zeit für diese Gespräche. Sprechen Sie über Ihre Bedürfnisse nicht erst in einer Konflikt-Situation. Kommunikation ist der Schlüssel für Ihr Beziehungs-Glück!

Mit diesen guten Vorsätzen wünsche ich Ihnen aus ganzem Herzen alle Liebe, Vertrauen und Zufriedenheit in ihrer Partnerschaft auch für das kommende Jahr!

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Paargespräche und Selbstoffenbarung Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paargespraeche-selbstoffenbarung-paartherapie/ Sun, 26 Nov 2017 12:54:59 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=927 Wir wollten doch immer nur glücklich miteinander sein.  Ich dachte, dass unsere Beziehung auf einem guten Fundament steht, dass wir immer offen miteinander reden können. Wie konnten wir so lange nicht sehen, wie es wirklich um uns steht?
Von diesem Ausgangspunkt aus erforschten wir im letzten Blog-Eintrag die partnerschaftliche Kommunikation. Wie konnte es trotz bester Intentionen beider Partner zu dieser Krise kommen?
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung stellten wir fest, dass Paare durchaus viel Zeit für die gemeinsame Kommunikation aufwenden, dass ein Großteil der Gespräche sich um Alltagsbelange dreht. In vielen Fällen kommen dabei aber essentielle, das heißt intime Gespräche zu kurz. Paare sprechen gerade in Relation zu ihrer immensen Bedeutung für die Lebenszufriedenheit zu wenig über ihre Sexualität, über ihre Bedürfnisse und ihre ganz individuellen Wahrnehmungen und Empfindungen.

Ich mach mir meine Beziehungswelt so wie sie mir gefällt – Paartherapie und Eheberatung


In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich immer wieder wie unglaublich geschickt die Psyche darin ist, unangenehme Gedanken und Gefühle von sich zu schieben. Angst ist eine wichtige Triebfeder des menschlichen Verhaltens, so kommt der Angst auch in der Partnerschaft eine wichtige Rolle zu. Konflikte in unserer Partnerschaft erinnern uns an unsere Verletzlichkeit, an frühere Erinnerungen der Zurückweisung, des Verlusts und des Verlassenwerdens. Menschen wollen daher an die Besonderheit und Unverletzbarkeit ihrer Beziehung glauben, um nicht ständig mit diesen Urängsten konfrontiert zu werden.
Paare neigen in Folge dessen oft unterbewusst dazu, ihre Beziehung und ihren Partner zu verklären. Was auf der einen Seite in gewisser Weise für Stabilität und Halt sorgt, kann auf der anderen Seite aber auch zum Problem werden, wenn die Vorstellung vom Partner immer mehr von dem realen Menschen abweicht. Auch in längeren Beziehungen kann dies zur Herausforderung werden, denn das Gefühl der Gewissheit, den anderen doch zu kennen, kann hier besonders trügerisch sein, wenn das eigene Bild nicht mit der Entwicklung des Partners mithalten konnte.

Von Kolonialisierung und Beziehungskisten – Paartherapie und Eheberatung


Es gibt noch einen weiteren Mechanismus, der uns davon abhält, unseren Partner so zu sehen, wie er oder sie wirklich ist. Neben den oben geschilderten Verdrängungs- und Verklärungsprozessen neigen wir in Partnerschaften nämlich dazu, dem jeweils anderen unser Weltbild aufzuzwingen. Dazu gehört auch, unserem Partner zu erklären, wie er oder sie tatsächlich ist und wie er oder sie sich verhalten solle. In der Paartherapie und Eheberatung spreche ich in diesem Zusammenhang von Kolonialisierung.
Dabei überschätzen wir in unserer egozentrischen Sicht, dass unser vermeintlich gut gemeinter Ratschlag oft gar nicht erbeten wurde und dass es sich dabei in den meisten Fällen um eine Grenzüberschreitung und um ein Abbuchen vom Beziehungskonto handelt.
Aus meiner Erfahrung als Paartherapeut und Eheberater scheuen Paare oft genau aus diesen Gründen intime Gespräche. Aus der eigenen Erfahrung erahnt man bereits das Ergebnis eines solchen Unterfangens: Was bemüht und konstruktiv beginnt, entwickelt schnell eine destruktive Dynamik und endet in der üblichen Beziehungskiste aus gegenseitigen Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Auch wenn der mögliche Gewinn einer dauerhaften Beziehungsverbesserung verlockend ist – derartige Paargespräche werden oftmals als derart energieraubend und risikobehaftet erlebt, dass es nur in äußersten Notfällen zu einer Auseinandersetzung kommt.

Die Macht der Selbstoffenbarung – Paartherapie und Eheberatung


Doch es kann auch anders gehen. Paare, die in der Paartherapie und Eheberatung einmal für sich erfahren haben, wie unglaublich wirkungsvoll eine gelungene Kommunikation sein kann, entdecken oft ungeahnte Möglichkeiten für ihre Beziehung.
Das Zauberwort in diesem Zusammenhang ist Selbstoffenbarung. Anstatt den jeweils anderen in eine Form zu pressen und zu bewerten, berichten die Partner von ihren eigenen Bedürfnissen, Empfindungen und Wahrnehmungen. Damit wird das Kernübel des üblichen Beziehungsdramas umschifft: Subjektive Wahrnehmungen sind immer richtig.
Anstatt den Fokus auf den anderen zu lenken – und damit auch von einem selbst abzulenken –  findet eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst statt. Umgekehrt ermöglichen die Selbstoffenbarungen des Partners ein tiefes und wahrhaftiges Verständnis füreinander. Je offener in der Beziehung kommuniziert wird, desto mehr Nähe und Vertrauen stellen sich automatisch ein.
So simpel dies auch im Prinzip erscheinen mag: Sich selbst zu offenbaren bedeutet immer auch sich verletzbar zu machen. Paartherapie und Eheberatung hilft diese Angst zu nehmen. Mit jedem Gespräch lernen Paare, wie befreiend, wertschätzend und unterstützend eine solche Kommunikation sein kann.

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Essentielle Paargespräche Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/essentielle-paargespraeche-paartherapie/ Sun, 05 Nov 2017 12:26:57 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=923 Im Rahmen meiner Paartherapie und Eheberatung berichten Paare immer wieder von einer ähnlichen Geschichte: Beide Partner geben an, dass sie stets davon überzeugt gewesen waren, dass ihre Beziehung krisensicher und dass ihre Kommunikation bis dato gut gewesen sei. Man habe fest daran geglaubt, einander wirklich zu verstehen, man habe stets nur glücklich miteinander sein wollen.
Und dann kam die Krise und die Welt ist scheinbar nicht mehr, wie sie einmal war.
Zutiefst verunsichert suchen Paare den Weg in die Paartherapie und Eheberatung, um ihre ins Schwanken geratene Beziehung doch noch zu retten.
Was aber ist passiert?

Von Quantität und Qualität in der Kommunikation – Paartherapie und Eheberatung


Die Online-Partneragentur Parship gab eine Studie in Auftrag, die die Kommunikation in der Partnerschaft näher beleuchten sollte. Dieser Studie zufolge sprechen Paare in Deutschland täglich durchschnittlich 102 Minuten miteinander, wobei Unverheiratete auf 114 Minuten und Eheleute auf 93 Minuten kommen. Die Ergebnisse ergaben auch, dass der verbale Austausch mit zunehmendem Alter abnimmt.
102 Minuten tägliche Kommunikation, das klingt einmal nicht schlecht. Wer an dieser Stelle schon nervös die gemeinsame Gesprächszeit überschlägt, den kann ich als Paartherapeut und Eheberater aber erst einmal beruhigen. Natürlich kann die gemeinsame Gesprächszeit ein wichtiger Indikator für die Gesundheit einer Beziehung sein. Sie werden aber vielleicht schon ahnen, worauf ich hinaus will: Denn viel wesentlicher als die Häufigkeit und Länge des verbalen Austausches ist worüber gesprochen wird und in welcher Qualität.

Wenn viel Kommunikation zu wenig ist – Paartherapie und Eheberatung


Laut der eben genannten Studie dominieren in der partnerschaftlichen Kommunikation Alltags-Themen: Am häufigsten wird über Einkäufe (77%) und den Joballtag (73%) gesprochen. Andere Themen, wie etwa die Sexualität werden hingegen nur selten angeschnitten. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Paartherapie und Eheberatung kann ich bestätigen, dass Paare viel zu selten über sich selbst, ihre Bedürfnisse und ihre Beziehung sprechen. Dabei soll keinesfalls die Notwendigkeit und Bedeutung der Abstimmung im Alltag geschmälert werden. Auffällig ist jedoch, wie wenig Zeit in Relation zu anderen Belangen des Lebens für essentielle Partnerschafts-Gespräche verwendet wird. Dies ist umso erstaunlicher je mehr man sich vor Augen führt, wie wichtig die eigene Beziehung für unser allgemeines Wohlbefinden, für unsere Zufriedenheit und für unsere psychische Gesundheit eigentlich ist.

Die Angst vor dem Unausgesprochenem – Paartherapie und Eheberatung


Als Paartherapeut und Eheberater erlebe ich immer wieder wie erstaunlich effizient Menschen darin sind, unangenehme Gefühle und Gedanken in der Beziehung von sich wegzuschieben. Das geschieht oftmals unbewusst und in den seltensten Fällen mit einer schlechten Intention. Paare wollen an die Unverletzbarkeit ihrer Beziehung glauben, Paare wünschen sich tatsächlich oft nichts mehr, als miteinander glücklich zu sein und dies auch zu bleiben. Irritationen in der Partnerschaft gefährden (scheinbar!) das heile Bild, das man voneinander aufgebaut hat. Konflikte machen Angst, denn sie erinnern uns an frühere Verluste, Verletzungen und das Gefühl des Scheiterns. In einer Panikreaktion wird die aufkeimende Unsicherheit daher zugeschüttet und verdrängt, die Aufmerksamkeit auf andere Themen gelenkt. Auch wenn viele Paare in der Paartherapie und Eheberatung anfangs schwören, die Krise habe sie kalt erwischt – bei näherem Hinhören stellen oft beide Partner erschrocken fest, dass ein nagendes Gefühl sie schon länger begleitete.

Essentielle Paargespräche – Paartherapie und Eheberatung


Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung gibt es einen sicheren Weg, dieses häufige Dilemma zu vermeiden. Paare müssen selbst erfahren, dass essentielle Gespräche keine Bedrohung sondern ganz im Gegenteil eine große Bereicherung für ihre Beziehung sein können.
Viele meiner KlientInnen sind trotz anfänglicher Skepsis überwältigt davon, welch positive Kraft selbst und gerade von intimsten Gesprächen ausgehen kann.
Für viele Paare sind Beziehungsgespräche gleichbedeutend mit Konfliktgesprächen, die nur Gewinner und Verlierer kennen und die sich hauptsächlich darum drehen, dem jeweils anderen zu sagen wie er/sie vermeintlich ist.
In der Paartherapie und Eheberatung erlernen Paare hingegen, dass eine wertschätzende und gute Kommunikation fast gänzlich ohne diese gegenseitigen Übergriffe auskommen kann. In meinem kommenden Blog-Eintrag möchte ich näher darauf eingehen, welcher Bedeutung dabei der Selbstoffenbarung und dem Ausdruck der eigenen (Selbst-)Wahrnehmung zukommt.

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Grundbedürfnisse und Partnerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/grundbeduerfnisse-partnerschaft-paartherapie/ Sun, 22 Oct 2017 17:20:00 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=918 Eine der wohl berühmtesten sozialpsychologischen Theorien menschlicher Grundbedürfnisse ist die so genannte Bedürfnispyramide des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. In seiner Theorie geht Maslow davon aus, dass untergeordnete Bedürfnisse erst zu einem gewissen Grad gesättigt sein müssen, ehe Bedürfnisse höherer Ordnung in den Vordergrund rücken. So müssen physiologische Bedürfnisse zuerst befriedigt werden, dann folgen Sicherheitsbedürfnisse, Soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse sowie zuletzt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
Auch in meiner Paartherapie und Eheberatung dreht sich im Kern vieles um menschliche Grundbedürfnisse. Je besser wir uns selbst und unseren Partner in dieser Hinsicht verstehen, desto besser kann es uns gelingen, Verletzung und Frustration in der Beziehung zu vermeiden und diese für beide Seiten glücklich und harmonisch zu gestalten.

Bedürfnisse in der Partnerschaft – Paartherapie und Eheberatung


In unserem Beziehungsalltag werden wir ständig von einigen wenigen zugrunde liegenden Bedürfnissen angetrieben, selten nehmen wir uns aber bewusst Zeit, diese bewusst zu reflektieren. In Partnerschaften erleben Menschen sich oft als unsicher, haltlos oder gereizt ohne zufriedenstellend zuordnen oder erklären zu können, was diese Gefühle in ihnen auslöst. Umgekehrt ist es manchmal schwer zu beschreiben, warum wir uns mit einem gewissen Menschen so rundum wohl und geborgen fühlen. Paartherapie und Eheberatung bietet einen idealen Rahmen um den Auslösern auf den Grund zu gehen. Auch in Partnerschaften müssen ähnlich Maslows Bedürfnispyramide gewisse Grundbedürfnisse erfüllt werden, damit sich Harmonie und Zufriedenheit einstellt. Je mehr Bedürfnisse des Partners regelmäßig angesprochen werden, desto stabiler und krisensicherer ist auch die Beziehung. Dabei ist jedoch entscheidend, dass viele Bedürfnisse zwar universell sind, dass ihre Gewichtung aber von Mensch zu Mensch je nach Veranlagung und bisheriger Lebenserfahrung aber sehr unterschiedlich sein kann. Im Folgenden möchte ich ganz kurz auf einige wenige sehr wesentliche Bedürfnisse in Partnerschaften eingehen.

Das Bedürfnis nach Sicherheit – Paartherapie und Eheberatung


Das Bedürfnis nach Sicherheit ist in monogamen Partnerschaften das Fundament, auf dem die Beziehung ruht. Dabei kann Sicherheit emotionaler oder finanzieller Art sein. Sicherheit sorgt für Kontinuität und Vertrauen, sie ermöglicht es uns, Schutzmechanismen abzulegen und unserem Partner zu zeigen, wer wir wirklich sind. In meiner Paartherapie und Eheberatung erlebe ich immer wieder, dass ein gestörtes Sicherheitsgefühl massive Auswirkungen auf fast alle Bereiche der Beziehung hat. Menschen mit einem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis neigen oft zur Eifersucht und versuchen, den subjektiv empfundenen Mangel an Sicherheit durch Kontrolle des Partners auszugleichen, was in extremen Fällen zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden kann.
In der Paartherapie und Eheberatung lernen Menschen verloren gegangenes Vertrauen etwa in Folge von Untreue wieder aufzubauen. Aber auch wenn kein tatsächlicher Anlass zur Sorge besteht, können Paare enorm von der Therapie profitieren. So können Menschen einen konstruktiveren Umgang mit ihren Ängsten erlernen, sie erfahren aber auch, wie sie ihrem Partner durch kleine alltägliche Gesten jene Sicherheit geben können, die dieser benötigt.

Das Bedürfnis nach Vielfalt und Wachstum – Paartherapie und Eheberatung


Das Bedürfnis nach Vielfalt und Wachstum stellt einen natürlichen Gegenpol zu jenem der Sicherheit dar. Während Sicherheit für Konstanz und Zuverlässigkeit steht, nimmt das Bedürfnis nach Vielfalt und Wachstum gerade in langjährigen Beziehungen eine nicht zu unterschätzende Rolle ein. In meiner Paartherapie und Eheberatung arbeite ich immer wieder mit Paaren, die sich zwar noch immer aufrichtig lieben, in deren Beziehung jedoch die Lebendigkeit verloren gegangen ist. Das liegt in vielen Fällen daran, dass man sich kaum mehr neue Impulse und Herausforderungen setzt. Das Teuflische daran ist, dass dies zu Beginn einer Partnerschaft oft ohne großes Zutun gelingt, später jedoch bewusstes Handeln und Achtsamkeit erfordert. Dieser schleichende Übergang wird im Beziehungsalltag oft übersehen. Neue, gemeinsame Erfahrungen und Herausforderungen stärken dabei aber nicht nur die Beziehung und gemeinsame Identität. Persönliche Weiterentwicklung und Wachstum sind auch Grundvoraussetzungen für die seelische Gesundheit jedes einzelnen Menschen.

Das Bedürfnis nach Bedeutsamkeit und Bindung – Paartherapie und Eheberatung


Wir streben danach, für unseren Partner etwas ganz Besonderes zu sein. Wir sehnen uns selbst nach Wertschätzung und Anerkennung, wollen im gleichen Zuge aber auch unserer Partnerschaft einen besonderen Stellenwert geben. Als Paartherapeut und Eheberater erlebe ich aber immer wieder, dass diese gegenseitige Verstärkung gestört sein, sich sogar ins Gegenteil verkehren kann. Indem sich Paare intensiv mit ihrer Kommunikation beschäftigen und positive Verstärkungen in ihren Beziehungsalltag einbauen, kann das Gefühl der Wertschätzung und des Gebraucht-werdens wieder wachsen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Bedürfnis nach Bindung, das dem Streben nach geistiger und körperlicher Nähe entspricht. Wir wollen lieben aber auch geliebt werden, eine Einheit bilden. Für Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Bindung sind regelmäßige intime Momente sehr wichtig. In der Paartherapie und Eheberatung entdecken Paare so wieder die Bedeutsamkeit intensiver Gespräche, unerwarteter zärtlicher Mitteilungen oder der einen oder anderen bewussten Umarmung.

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Schädliche Beziehungsmuster – Impulsivität in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsmuster-impulsivitaet-paartherapie/ Fri, 29 Sep 2017 12:21:01 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=914 Schädliche Beziehungsmuster – Impulsivität
Paartherapie und Eheberatung

In meinen letzten Blog-Einträgen haben wir uns aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung intensiv mit schädlichen Beziehungs- und Verhaltensmustern auseinandergesetzt. Ich habe näher beleuchtet, warum Verhaltensmuster so schwer zu überwinden sind und warum sie in Partnerschaften immer wieder für Zündstoff sorgen, selbst wenn wir bereits glaubten, längst aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben.
Diesmal möchte ich mich näher mit dem Thema der Impulsivität beschäftigen.

Impulsivität, Tanz mit dem Vulkan in der Paartherapie und Eheberatung


Wir alle kennen sie, Menschen, die selbst bei kleinen Reizungen sprichwörtlich aus der Haut fahren. Sie werden von der Außenwelt oft als Polterer wahrgenommen, auffällig, laut und unbeherrscht. Nicht immer werden impulsive Menschen daher von ihrem Umfeld als angenehme Zeitgenossen angesehen, ihre Lebensgeschichten sind oft gezeichnet von schwelenden Konflikten und Kränkungen selbst im engsten Familien- und Freundeskreis.
Es ist also nicht verwunderlich, dass Impulsivität auch ein häufiges Thema in der Eheberatung und Paartherapie ist.
Mit einem stark impulsiven Menschen zusammen zu leben, kann sehr herausfordernd sein. Für ihre Partner ist der Umgang mit den Ausbrüchen des anderen ein ständiger Balanceakt. Auch wenn es im Laufe der Zeit häufig gelingt, immer bessere Bewältigungsstrategien zu entwickeln (beispielsweise kann die mangelnde Impulskontrolle vom Partner teilweise kompensiert werden) sind die Unvorhersehbarkeit und Heftigkeit der Reaktionen ein ständiger Stressfaktor. Trotz Kenntnis des Partners und seiner Eigenheiten kommt es auch unweigerlich zu gehäuften Verletzungen und Kränkungen.
Diese Verletzungen sind auch häufig der Grund, warum Paartherapie und Eheberatung in Anspruch genommen wird.

Vielschichtige Impulsivität in der Paartherapie und Eheberatung


Impulsive Menschen werden oft vereinfacht als Täter und ihre Partner als Opfer wahrgenommen. Einer der Gründe dafür ist, dass impulsives Verhalten viel auffälliger ist und sich in der Ursachenzuschreibung daher in den Vordergrund drängt. In meiner Paartherapie und Eheberatung stelle ich immer wieder fest, dass Impulsivität zwar fast immer Leiden verursacht, aber weitaus differenzierter betrachtet werden muss. Impulsivität als Reaktion auf Frustrationen, Enttäuschungen oder eigene Kränkungen ist ein sehr offener Ausdruck von Emotionen. Umgekehrt gibt es aber weitaus subtilere Formen von Aggression und Dominanz, die durchaus auch vom vermeintlichen Opfer ausgehen können.
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung muss auch die Entwicklung von impulsiven Verhaltensmustern sowie von häufigen Auslösern genau analysiert werden. Impulsivität erscheint oft als unveränderliche, quasi angeborene Charaktereigenschaft. Tatsächlich erlernen und festigen sich impulsive Verhaltensmuster jedoch im Laufe des Lebens, können also auch im Rahmen einer Paartherapie positiv umgestaltet und verändert werden, wobei hier häufig beide Partner Entwicklungschancen wahrnehmen können.

Die Kehrseite von Impulsivität in der Paartherapie und Eheberatung


Aus Sicht von Paartherapie und Eheberatung kann Impulsivität auch durchaus positive Seiten haben. So kann ein impulsiver Partner mit seiner Energie und Durchsetzungsstärke in bestimmten Situationen eine vorteilhafte Ergänzung zu eher phlegmatisch, introvertierten oder entscheidungsschwachen Personen sein. Impulsive Menschen gelten oft auch als „grader Michl“, als geradlinig, unverfälscht und damit ehrlich. Auch in Beziehungen wird diese Eigenschaft oftmals geschätzt. Es hat durchaus seine Vorteile zu wissen, woran man beim anderen ist, selbst wenn der Umgang mit der unverblümten Direktheit herausfordernd ist. Auch muss keinesfalls das Bild eines unbeherrschten Menschen zutreffen: Impulsivität steht zwar häufig mit reduzierter Impuls-Kontrolle und Selbstregulation im Zusammenhang, kann aber auch ein Ausdruck von hoher Sensibilität und Emotionalität sein. Nicht vergessen darf in diesem Zusammenhang werden, dass impulsive Menschen oft selbst stark unter ihren Gefühlsausbrüchen und scheinbar unkontrollierbaren Verhaltensimpulsen leiden.
Das Ziel von Paartherapie und Eheberatung ist es niemals, den Charakter eines Menschen zu verändern, sondern beiden Partnern mehr Handlungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien zu geben. Durch flexibleres, situationsangepasstes Verhalten kann dadurch der Leidensdruck reduziert, das Selbstbewusstsein und damit die gesamte Partnerschaft gestärkt werden.

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Schädliche Beziehungsmuster – von Rettern, Rittern und Kümmerern in der Paartherapie und Eheberatun https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/schaedliche-beziehungsmuster-paartherapie/ Sat, 16 Sep 2017 08:41:18 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=911 In meinem letzten Blog-Eintrag bin ich näher darauf eingegangen warum Menschen in Beziehungen trotz redlicher Bemühungen aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen immer wieder mit ähnlichen Themen zu kämpfen haben. Schädliche Verhaltensmuster in Beziehungen so das Fazit, sind, selbst wenn sie überhaupt als solche erkannt werden, oft hartnäckiger und beständiger als uns lieb ist. Ich möchte aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung nun einige häufige Verhaltensmuster unter die Lupe nehmen.

Retter, zu Ihren Diensten – Paartherapie und Eheberatung

Notorische Ritter und Retter zeichnen sich dadurch aus, dass sie jegliches Unheil von ihrem Partner fernzuhalten versuchen, selbst wenn sie sich dafür selbst aufopfern müssen. Während andere von wiederholten Schwierigkeiten des Partners abgeschreckt werden und sich irgendwann abzugrenzen beginnen, scheinen Ritter und Retter mit der Herausforderung zu wachsen und von dieser geradezu magisch angezogen zu werden. Als Paartherapeut und Eheberater erlebe ich in der Praxis, dass Freunde und Bekannte sich daher nicht selten wundern, dass sich Betroffene immer wieder in schwierigen und komplexen Beziehungen verheddern.
Was hehr und nobel klingt, ist bei näherer Betrachtung aber möglicherweise gar nicht so selbstlos wie es den Anschein macht. Denn obwohl es so scheint, als würde ein Partner weitaus mehr in die Beziehung investieren als der andere, so besteht dieses Ungleichgewicht nur oberflächlich. Tatsächlich braucht der Retter den zu Rettenden aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung nämlich oft genauso wie der zu Rettende den Retter. Es ist selbstverständlich nichts Verwerfliches daran, dem Partner in schwierigen Zeiten beizustehen und sich im Anschluss über Anerkennung und Dankbarkeit zu freuen. Notorische Ritter und Retter profilieren und definieren sich jedoch über ihre Hilfsbereitschaft und Unterstützung, denn es nährt ihren Selbstwert und verleiht ihnen ein Gefühl der Stärke und (moralischen) Überlegenheit.

Wer rettet den Ritter? – Paartherapie und Eheberatung

Die gute Tat wird also zum Selbstzweck. In der Paartherapie und Eheberatung stellt sich nicht selten heraus, dass diese Verhaltensweisen aus einem angeschlagenen Selbstwertgefühl resultieren. Eigentlich müsste man also fragen: Wer rettet den Ritter?
Während aus systemischer Sicht derartig gelagerte Partnerschaften oft über lange Zeiträume durchaus stabil sein können, handelt es sich letztlich doch um dysfunktionale also schädliche Verhaltensmuster. Denn während das Retten für den einen Partner zur Abhängigkeit wird, so wird die andere Seite paradoxerweise zu erlernter Hilflosigkeit erzogen. Denn während nachhaltige Hilfe immer Hilfe zur Selbsthilfe ist, so ist genau dieser Zustand für den notorischen Retter eigentlich nicht erstrebenswert, schließlich macht sich der Ritter mit der Erstarkung des Partners quasi selbst arbeitslos.
Paare suchen Paartherapie und Eheberatung häufig dann auf, wenn sich ein solch neue Beziehungsdynamik entwickelt. Sobald der Retter seine Rolle nicht mehr wahrnehmen kann, besteht auch die Gefahr, dass der Kitt zerbröselt, der die Beziehung zusammen hielt. Möglicherweise emanzipiert sich der Partner ganz bewusst während sich der Retter frustriert und desillusioniert ob seiner früheren Taten und der nun wahrgenommenen Undankbarkeit langsam zurückzieht. Paartherapie und Eheberatung kann bei der Errichtung eines neuen, tragfähigen Fundaments für die Beziehung unterstützen. Zielsetzung ist es dabei, aus den zweidimensionalen und limitierenden Rollen auszusteigen, echtes Selbstbewusstsein aufzubauen und Eigenverantwortung und eine gesunde Abgrenzung in den Mittelpunkt zu stellen.

Mein Partner, mein Kind – Paartherapie und Eheberatung

Ein mit dem Retter/Ritter verwandtes Verhaltensmuster ist jenes des Kümmerers. Auch hier steht die bedingungslose Aufopferung für den Partner im Vordergrund, indem dieser mit Dienstleistungen verschiedenster Art geradezu überschüttet wird. Häufig werden dem oder der Liebsten dabei lästige Alltagsaufgaben (etwa Kochen, Bügeln, Putzen) abgenommen, was von außen betrachtet an eine fast schon väterliche oder mütterliche Interaktion erinnert. In der Paartherapie und Eheberatung stellt sich oft schnell heraus, dass die Verantwortung und damit auch die Stressbelastung zwischen den Partnern dadurch sehr ungleich verteilt sind. Kümmerer nehmen dieses Ungleichgewicht aber durchaus gerne auf sich, da sie sich in der Rolle des aufopfernden Leistungsträgers eigentlich gefallen.

Mit Liebe ersticken – Paartherapie und Eheberatung

Wie auch beim Retter/Ritter hat das Kümmern um den Partner also eine funktionale Bedeutung, die über gewöhnliche Hilfsbereitschaft und Zuneigung weit hinausgeht. Aus Sicht der Paartherapie kann dies unterschiedliche Ursachen haben: Oft stecken hinter dem Verhalten Verlustängste (Bindung des Partners an sich) oder ein verqueres Verständnis von Liebe und Leistung, indem Liebe mit Leistung gleichgesetzt wird. Auch ein Hang zum Perfektionismus sowie ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis können solche Verhaltensmuster begünstigen.
Die schädlichen Auswirkungen einer solchen Beziehungsform liegen auf der Hand: Trotz des psychologischen Mehrwertes (Selbstwertgewinn) ist der Kümmerer einer konstant hohen Belastung ausgesetzt, was sich auch in Form von Gereiztheit und Aggressivität bis hin zu psychischen Erkrankungen niederschlagen kann. Für die Beziehung ist ausschlaggebend, dass gegenseitiger Respekt fast zwangsläufig verloren geht, da es sich um keine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe handelt. In der Paartherapie und Eheberatung wird Verantwortungs-Abgabe, Selbstverantwortung und der Aufbau eines nicht nur auf Leistung aufbauenden Selbst- und Beziehungsbildes gefördert.

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Ehe die Dritte – wie man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen kann in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/vergangenheit-paartherapie-eheberatung/ Sat, 12 Aug 2017 14:24:22 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=899 Zu Beginn einer Beziehung sprühen die meisten Menschen nur so vor Zuversicht.
Der oder die Neue ist sicher der/die Richtige!
Man glaubt aber auch zu wissen, dass diesmal alles anders und besser wird, weil man schließlich nicht nur einen neuen Partner an seiner Seite hat, sondern man auch nicht mehr der gleiche Mensch ist, der man einmal war. Man hat (hoffentlich!) dazugelernt, man weiß besser über sich selbst, seine Bedürfnisse und No-Gos Bescheid. Im Regelfall ist man auch wild entschlossen, die gleichen Beziehungs-Fehler nicht noch einmal zu begehen.
Warum scheitern Beziehungen aber trotz dieser redlichen Bemühungen es diesmal anders und besser zu machen? Warum sehen wir uns in Partnerschaften immer wieder mit ähnlichen Konflikten und Problematiken konfrontiert, fast als würde uns die Vergangenheit einholen?
Nicht selten nehmen Menschen Paartherapie und Eheberatung in Anspruch, um auf diese Fragen für sich eine Antwort zu finden.

Selbsterkenntnis als erster Schritt der Veränderung – Paartherapie und Eheberatung


Mit lästigen Angewohnheiten Schluss zu machen kann schwierig sein. Wir kennen das Dilemma beim Rauchen, bei ungesunder Ernährung oder bei zu wenig Bewegung – rein verstandesmäßig ist es ja eigentlich ganz eindeutig, dass das alles nicht gut für uns ist. Trotz besseren Wissens bringen wir aber oft nicht die Kraft und die Konsequenz auf, um diese negativen Angewohnheiten hinter uns zu lassen.
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung verhält es sich bei Verhaltensmustern in Partnerschaften ganz ähnlich. Der einzige Unterschied ist jedoch, dass schädliche, dysfunktionale Verhaltensweisen in Beziehungen den Betroffenen nicht immer so leicht bewusst werden wie dies in obigen Beispielen wahrscheinlich der Fall ist. Sich darüber vollends klar zu werden, zu welchen Reaktionen man immer wieder neigt und welche Auslöser es im Regelfall dafür gibt, ist eine ungemein wichtige Erkenntnis. Paartherapie und Eheberatung bietet sich ideal dazu an, diesen Mustern auf die Spur zu gehen. Das resultierende Aha-Erlebnis kann in manchen Fällen schon ausreichen, um eine nachhaltige Veränderung anzustoßen.
Doch Achtung! Verhaltensmuster können sehr hartnäckig sein!

Hartnäckige Verhaltensmuster – Paartherapie und Eheberatung


Untreue. Mangelndes Vertrauen, Eifersucht. Übermäßige Dominanz oder Unterordnung gegenüber dem Partner. Unehrlichkeit. Impulsivität oder aggressives Verhalten. Vereinnahmung des Partners oder emotionaler Rückzug. Mangelnde Achtsamkeit für den Partner.
Beziehungsschädigende Verhaltensmuster haben viele Gesichter, sie haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Selbst wenn sie schon viel Leid verursacht haben, sie lassen sich nicht so leicht abschütteln. Paartherapie und Eheberatung kann Mechanismen sichtbar machen, die bislang verdeckt wirkten. Doch im nächsten Schritt geht es vor allem darum, ihre Wurzeln zu erforschen und sie positiv umzugestalten.
Dahingehend kann es sehr aufschlussreich sein, sich mit der ursprünglichen Funktion eines ungewünschten Verhaltens zu beschäftigen. Denn nicht selten hatten hartnäckige Verhaltensmuster einmal einen schützenden Charakter oder befriedigen nach wie vor ein bestimmtes Bedürfnis. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung können etwa Eifersucht und die damit ausgeübte Kontrolle über den Partner eng mit Verlustangst verknüpft sein, das Verhalten schützt also vermeintlich vor Verletzungen. Unterordnung und Hintanstellen eigener Bedürfnisse soll möglicherweise vor Zurückweisung schützen, die negativen Konsequenzen werden in Kauf genommen um dem anderen zu gefallen.
Das Trügerische an diesen Mustern ist, dass sie in einem gewissen Kontext tatsächlich einmal nützlich und angemessen waren. Doch was, wenn sich die Situation längst geändert hat? Verhaltensmuster können dann zum Problem werden, wenn sie uns zu starr und unbeweglich machen.

Von der Automatik zur Steuerung – Paartherapie und Eheberatung


Harmonie und Glück in der Partnerschaft können dort entstehen, wo beide Partner bereit sind, über sich selbst und den anderen ständig zu lernen. Paartherapie und Eheberatung betrachtet Beziehung als einen dynamischen Prozess, in dem es gilt neue Ansätze für neue Herausforderungen zu finden. Verhaltensmuster helfen uns in einer zum Teil chaotischen und komplexen Welt zu bestehen, müssen aber regelmäßig hinterfragt und erneuert werden. Das Ziel von Paartherapie und Eheberatung ist es, Menschen in Beziehungen mehr Handlungsmöglichkeiten zu geben. Anstatt den eigenen Emotionen und damit verbundenen immer gleichen Reaktionen unterworfen zu sein, sollen wir lernen, bewusst das Steuer in die Hand zu nehmen und neue Wege zu gehen. So kann aus Eifersucht und Kontrolle echtes Vertrauen werden. Aus Unterordnung gesundes Selbstvertrauen. Aus Aggression Dialog. Wer bereit ist an sich selbst zu arbeiten, der kann auch die dritte Ehe zu einer Erfolgsgeschichte machen.

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Immer wieder Stress mit dem/der Ex in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/demder-paartherapie-eheberatung/ Fri, 21 Jul 2017 08:36:11 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=895 Neue Beziehung. Neues Glück. Alles auf ‚Reset‘, gemeinsam neu durchstarten.Doch was, wenn die Vergangenheit ihren langen Schatten wirft?Was, wenn aus dem vermeintlichen Liebesglück zu zweit eine belastende Dreieckskonstellation wird?Stress mit dem/der Ex, das ist auch ein häufiges Thema in der Paartherapie und Eheberatung.

Der/die Ex, ein Teil der Lebensgeschichte – Paartherapie und Eheberatung


Wenn wir mit einem neuen Partner eine Beziehung eingehen, so ist die Vorstellung eines Neustarts verlockend. Natürlich nimmt jeder Mensch aber seine Lebensgeschichte, seinen sprichwörtlichen Rucksack an Erfahrungen bereits mit in die neue Partnerschaft. Darunter fallen auch verschiedenste Beziehungen und menschliche Verbindungen, unweigerlich auch jene zum Ex-Partner.
In der Paartherapie und Eheberatung höre ich immer wieder, dass die Auseinandersetzung mit dem Beziehungs-Vorleben des Partners für die meisten Menschen zwar mit gemischten Gefühlen besetzt aber durchaus sehr wichtig ist. Schließlich möchte man aus den negativen und positiven Erfahrungen, den Vorlieben und Abneigungen des Partners für die eigene Beziehung lernen. Dass dabei vereinzelt Irritationen und Gefühle der Eifersucht entstehen ist ganz natürlich. Denn obwohl der oder die Ex in der Regel klar der Vergangenheit zuzuordnen sind, gibt es doch häufig noch Verbindungen zwischen den Ex-Partnern, die das neue Paar schlicht nicht hat beziehungsweise (noch) nicht haben kann.
Ob es gemeinsame Gewohnheiten, Hobbies, Freunde, Haustiere oder gar Kinder sind – manches lässt sich trennen, manches bleibt jedoch auch bestehen.
Der Umgang damit kann zu einem ständigen Reizthema werden und birgt einiges Konfliktpotential. Dies wird umso deutlicher, je unsicherer die Paarbindung und je schwächer ausgeprägt die Kommunikation ist.

Wenn der Ex-Partner im Raum steht – Paartherapie und Eheberatung


Wie eben beschrieben kann der Ex-Partner und die frühere Beziehungsgestaltung selbst dann für Irritationen sorgen, wenn nicht prinzipiell in Frage gestellt wird, ob mit dem Ex-Partner tatsächlich emotional abgeschlossen wurde. Umso schwieriger wird es jedoch, wenn einer oder beide Partner dies nicht klar beantworten können.
Alleine ein diesbezüglich bestehender Verdacht kann für große Unruhe in der Beziehung sorgen. Daraus entstehende Konflikte sind nicht selten auch der Anlass Paartherapie und Eheberatung in Anspruch zu nehmen.
Kontakt mit dem Ex zu halten muss jedoch nicht zwingend negative Folgen für die neue Beziehung haben, die Beweggründe dafür sind entscheidend.
Bleiben Menschen an ihrem Verflossenen hängen und haben Schwierigkeiten sich emotional zu lösen, so fällt es ihnen auch entsprechend schwer sich auf eine gesunde neue Beziehung einzulassen. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich auch, dass Menschen umso wahrscheinlicher wieder Kontakt dem Ex-Partner aufnehmen, je unzufriedener sie in der aktuellen Beziehung sind. Wer sich den Ex-Partner als Plan B, als attraktive Alternative offen hält, der zeigt auch in der Regel weniger Engagement in der aktuellen Beziehung und der fühlt sich auch dem neuen Partner weniger verpflichtet. Die Gefahr besteht also darin, dass die Absicherung mit einem Plan B indirekt just dazu beiträgt, dass man dieses Sicherheitsnetz überhaupt benötigt, indem man die aktuelle Beziehung unbewusst schädigt. Paartherapie und Eheberatung schafft Klarheit, auf deren Basis auch wieder echtes Vertrauen entstehen kann.

Ich, mein/e PartnerIn und sein/ihr Ex – Paartherapie und Eheberatung


Aber auch wenn der Kontakt zum Ex-Partner rein aus platonischen Gründen gehalten wird, kann es sehr herausfordernd sein einen guten und respektvollen Umgang miteinander zu finden.
In der Paartherapie und Eheberatung sind vor allem auch immer wieder Kinder aus früheren Beziehungen ein häufiges Thema, denn sie bedingen, dass der oder die Ex-PartnerIn aus der aktuellen Beziehung nicht mehr wegzudenken ist.
Die Mischung aus oft nicht klar abgegrenzten Loyalitäten, Verantwortlichkeiten und Befindlichkeiten birgt ein hohes Konfliktpotential, das hohe Anforderungen an die Kommunikation sowie an das Zeitmanagement und die Organisation stellt. Nicht selten leiden alle Beteiligten unter der Situation, durch die wechselseitigen Verstrickungen gelingt es jedoch nicht zu erkennen, dass das ständige Reiben aneinander eigentlich alle zu Verlierern macht.
Paartherapie und Eheberatung kann ungemein hilfreich sein, wenn es darum geht, diese Verstrickungen aufzulösen um als Paar wieder handlungsfähig zu werden. Auch hier ist Klarheit und eine gute Kommunikation essentiell. Paartherapie und Eheberatung schafft einen sicheren Rahmen, in dem auch sehr komplexe emotionale Themen geklärt werden können. Neben der Stärkung der aktuellen Beziehung kann es so auch gelingen, einen entspannten und respektvollen Umgang mit dem oder der Ex-ParterIn zu entwickeln.

 

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Selbstbetrug und Partnerschaft in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/selbstbetrug-partnerschaft-paartherapie/ Sat, 01 Jul 2017 19:07:50 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=878 Wer bin ich? Wer möchte ich sein?Das sind wohl zwei der zentralsten Fragen im Leben eines Menschen. Beziehungen aller Art, allen voran romantische Partnerschaften formen unser Bild von uns selbst. Umgekehrt ist es der sehnlichste Wunsch vieler Menschen eine Partnerschaft zu führen, die es ihnen ermöglicht sich selbst treu bleiben zu können. Den anderen nicht zu verdrehen und zu verbiegen und im gleichen Zuge man selbst bleiben zu können, das klingt sicherlich erstrebenswert. Warum berichten aber so viele Menschen auch in der Paartherapie und Eheberatung immer wieder davon, sich über viele Jahre Beziehung irgendwie selbst verloren zu haben? Warum stellen Menschen nach einer Beziehung oft fest, dass sie sich weit von der Person entfernt haben, die sie glauben oder glaubten zu sein?Ist Partnerschaft gar per se eine Gefahr für die eigene Identität?

Das Selbst und die Partnerschaft in der Paartherapie und Eheberatung


Beziehung bedeutet egal wie tolerant sie angelegt ist, immer auch etwas Unabhängigkeit abzugeben. Wir Menschen tun dies in der Regel freiwillig und gerne, da wir im Gegenzug Geborgenheit, Gesellschaft und Intimität erhalten. Sich auf einen anderen Menschen mit seiner eigenen Lebensgeschichte, seinen Vorstellungen, Erwartungen und Wünschen einzulassen, erfordert fast immer auch eine nicht unerhebliche Anpassungsleistung.
Aus meinen Erfahrungen in der Paartherapie und Eheberatung weiß ich, dass dies besonders Menschen schwerfällt, die über längere Zeiträume auf sich allein gestellt waren oder die auf Grund schlechter (Beziehungs-)Erfahrungen einen Partner instinktiv als Gefahr für ihre Unabhängigkeit und Identität betrachten und daher auf Distanz halten. Intimität ist dabei stets ungemein verlockend aber auch furchteinflößend zugleich. Während eine gute Partnerschaft uns hilft uns selbst zu entdecken, zu lernen und sogar über uns hinauszuwachsen, können schlechte Beziehungserfahrungen tiefe Narben zurücklassen.
Das Selbst, die eigenen Bedürfnisse zu schützen, ist daher grundsätzlich ein wertvoller Mechanismus. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung kann dieser Schutz jedoch dann zum Problem werden, wenn er längst nicht mehr benötigt wird und der Situation nicht mehr angemessen ist.
Partnerschaft ist richtig betrachtet keine Gefahr sondern sogar ein wichtiger Motor für unsere Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Menschen aber das Gefühl entwickeln, sich selbst in einer Beziehung untreu zu werden, hängt dies fast immer mit einer schlechten Beziehungsqualität und dysfunktionalen Verhaltensweisen zusammen.

Partner im Kreuzfeuer der Kritik in der Paartherapie und Eheberatung

Ich bin gut, du bist gut, wir sind gut. Wer mit dieser Grundhaltung durch eine Beziehung geht, der läuft kaum Gefahr sich oder den Partner zu verbiegen. Umgekehrt neigen viele Menschen – oft aus eigener Unsicherheit oder Unzufriedenheit – dazu, den Partner nach ihren Wünschen umzuformen. Getreu dem Motto „was nicht passt wird passend gemacht“ wird dann nicht selten so lange kritisiert und Druck ausgeübt, bis sich der andere in die gewünschte Richtung verändert. KlientInnen in der Paartherapie und Eheberatung schildern jedoch von dem paradoxen Resultat, dass in diesem Prozess häufig gegenseitig so viel Respekt verloren geht, dass sich der erwünschte Effekt niemals einstellt. Letztendlich steht die Frage im Raum, wie man selbst gegenüber seinem Partner Respekt empfinden kann, wenn dessen Person und Verhalten im Kreuzfeuer der eigenen Kritik stehen.
Nicht jeder Veränderungsversuch muss einen egoistischen oder manipulativen Charakter haben. In vielen Fällen ist der Partner überzeugt davon, dass die Anstöße zum beidseitigen Wohl passieren. Nachhaltige Veränderung kann zwar vom Partner angeregt werden, muss aber schließlich immer von der Person selbst getragen werden.

Wenn das Selbst einfach nicht gut genug ist – Paartherapie und Eheberatung

Umgekehrt tut sich die Frage auf, warum sich Menschen überhaupt von ihrem Partner lenken lassen, selbst wenn dies möglicherweise gar nicht ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht.
In der Paartherapie und Eheberatung stoße ich dabei immer wieder auf ähnliche Motive. Häufig steckt dahinter etwa die Angst vor Zurückweisung und Liebesentzug. Um das Wohlwollen und die Liebe des Partners nicht zu verlieren, sind Menschen zu oft erstaunlichen Verrenkungen bereit.
Ebenso mächtig sind Schuldgefühle. Den Wünschen und Vorstellungen des Partners nicht zu entsprechen löst ein derartig starkes Gefühl der Unzulänglichkeit aus, dass versucht wird dies wenn nur irgendwie möglich zu vermeiden, selbst wenn dies bedeutet sich dabei selbst zu verraten.
Auch eine mangelnde Konfliktfähigkeit gepaart mit einem starken Harmoniebedürfnis können dramatische Auswirkungen haben. Wer Auseinandersetzungen des Frieden willens ständig aus dem Weg zu gehen versucht, dem bleibt oft nur die Möglichkeit nachzugeben und sich den Vorstellungen des Partners zu fügen.
Paartherapie und Eheberatung kann ungemein wirksam sein, wenn es darum geht, diese Verhaltensmuster bewusst zu machen und positiv zu bearbeiten. In einem sicheren Rahmen haben die Partner die Möglichkeit, wieder Klarheit über ihre eigenen Bedürfnisse zu gewinnen. Indem das Selbstvertrauen gestärkt wird, wird eine respektvolle und gewaltfreie Kommunikation ermöglicht.
So erfahren Menschen Beziehung wieder als Chance und nicht als Risiko für das Selbst und die eigene Entwicklung.

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Vom Geben und Nehmen in Partnerschafte Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschafte-paartherapie-eheberatung/ Sun, 11 Jun 2017 16:50:48 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=873 Lassen Sie sich mit mir auf folgendes Gedankenexperiment ein: Betrachten wir Liebe und Partnerschaft einmal nicht aus dem romantischen sondern aus einem rein wirtschaftlichen Blickwinkel, so könnten wir Partnerschaften als eine Serie von Austäuschen beschreiben, die sich um Erträge, Kosten und damit letztendlich um Profit drehen. Übersteigen die Erträge (z.B. Gesellschaft, Sicherheit, Intimität oder Sex) die Aufwände (z.B. investierte Zeit, Aufmerksamkeit, Aushalten von Konflikten, Einschränkung der persönlichen Freiheit) so ergibt sich ein Profit. Je größer der Profit (Aufwände in Relation zum Ertrag) und je unattraktiver Vergleiche (frühere Beziehungserfahrungen, alternative Partner, Single-Dasein) sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir unsere gegenwärtige Partnerschaft aufrechterhalten.

Was möglicherweise aufs Erste sehr hart und berechnend anmutet, wurde im Rahmen der Sozialen Austauschtheorie (Thibaut und Kelly, 1959) von Wissenschaftlern tatsächlich dazu verwendet die Langlebigkeit von Beziehungen zu prognostizieren.
Doch sind Menschen auch aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung tatsächlich so einfach gestrickt?

Nehmen und Geben im Ungleichgewicht – Paartherapie und Eheberatung


Auch wenn die oben angeschnittene Austauschtheorie schon etwas in die Jahre gekommen ist: Natürlich dreht sich auch in der Paartherapie und Eheberatung vieles um die Themen des Gebens und Nehmens, selbst wenn dies nicht immer so tituliert wird. So ist beispielsweise manchen Menschen zumindest nicht vollends bewusst, dass das regelmäßige Auslassen über die eigene schlechte Befindlichkeit oder das Kritisieren des anderen ein konstantes Nehmen darstellt. Schließlich fordert man vom Partner damit Aufmerksamkeit und einen energetisch-emotionalen Tribut ein.
Dass eine deutliche Schieflage zwischen Nehmen und Geben wohl in den seltensten Fällen für Zufriedenheit in der Beziehung sorgen wird, liegt dabei auf der Hand. In der Paartherapie und Eheberatung kann es dann eine Zielsetzung sein, das gestörte System wieder auszugleichen. Gerade in längeren Beziehungen laufen Menschen schließlich Gefahr, dass Leistungen für den Partner als selbstverständlich betrachtet, gar nicht mehr als solche erkannt werden oder implizit davon ausgegangen wird, dass die Liebe auch ohne nennenswerte Investitionen erhalten bleibt wie sie einmal war.
Dabei kann es auch darum gehen, sich wieder Klarheit über die eigenen Bedürfnisse zu verschaffen. Hinter so mancher Forderung oder einem hartnäckigen Konflikt kann etwas ganz anderes stehen, etwa vom Partner wieder gesehen, respektiert oder begehrt werden zu wollen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass ein Ungleichgewicht auch nicht in der Paartherapie und Eheberatung objektiv beurteilt werden kann, alleine die subjektive Wahrnehmung der Partner ist ausschlaggebend. Gerade gute Liebesbeziehungen zeichnet schließlich aus, dass es für jedes Geben nicht sofort einen Ausgleich geben muss, nicht selten sind beide Partner zufrieden selbst wenn die geleisteten Beiträge von außen ungleich erscheinen mögen.

Paradoxe Phänomene des Gebens und Nehmens – Paartherapie und Eheberatung


Schon an dieser Stelle lässt sich erahnen, dass Menschen in Partnerschaften nur begrenzt der unternehmerischen Logik folgen.
Eine spannende Beobachtung, die ich auch immer wieder im Rahmen der Paartherapie und Eheberatung mache, ist etwa, dass der selbst geleistete Aufwand die Zufriedenheit mit der Beziehung sogar erhöhen kann. Neben dem Umstand, dass durch die eigenen Bemühungen die Qualität der Partnerschaft tatsächlich steigen kann, gibt es noch einen anderen förderlichen psychologischen Effekt, der völlig unabhängig von möglichen Erträgen zu betrachten ist. Denn je mehr ich investiere, desto wichtiger erscheint mir auch die Beziehung und desto eher werde ich an dieser festhalten. Dieser oft gänzlich unterbewusste Rechtfertigungsprozess darf nicht unterschätzt werden und kann zum Teil auch erklären, warum Menschen entgegen jeglicher Vernunft in bereits sehr schlechten Beziehungen verharren.
Viele KlientInnen in meiner Paartherapie und Eheberatung wünschen sich nichts sehnlicher als die Wertschätzung und Liebe ihres Partners (zurück) zu gewinnen oder zu erhalten. Um dies zu erreichen sind Menschen oft bereit viel von sich zu geben was in extremen Fällen bis hin zur Aufopferung und zum Selbstverrat gehen kann. Diese Rechnung geht jedoch fast nie auf. Denn entgegen der eingangs erwähnten Profit-Vorstellung verliert der Partner sogar an Attraktivität wenn das, was man aus der Beziehung erhält, die eigenen Leistungen unverhältnismäßig übersteigt. Zufriedenheit mit der Partnerschaft hängt also stark mit der subjektiv empfunden Fairness der Beiträge zusammen. Respekt kann nicht dadurch entstehen, dass ein Partner nimmt während der andere gibt.
In Rahmen der Paartherapie und Eheberatung lernen Menschen also nicht nur wie ungemein wichtig es ist, auch nach vielen Jahren noch selbst durch kleine alltägliche Gesten und Aufmerksamkeiten in die Beziehung zu investieren. Ebenso wichtig ist es, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen und vom Partner auch etwas annehmen zu können.

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Jekyll und Hyde der persönlichen Eigenschaften in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/persoenlichen-eigenschaften-paartherapie/ Mon, 22 May 2017 12:45:23 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=868  

Thomas hat sich verliebt. In die lebenslustige, humorvolle Anna. Anna hat sich verliebt. In den ausgleichenden, bodenständigen Thomas.
So oder so ähnlich bewerben Single-Börsen und Partnersuche-Agenturen ihre Angebote. Die Message: Wir finden für Sie den Lebensmenschen, der Sie perfekt ergänzt, die große Liebe, die eine harmonische Partnerschaft garantiert.
Aber ist es auch aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung tatsächlich so einfach? Benötigen wir für unser Beziehungsglück lediglich kompatible persönliche Eigenschaften?

Ich suche was ich nicht hab – Paartherapie und Eheberatung


Viele von uns werden dieses Phänomen in irgendeiner Art und Weise kennen: Die Sehnsucht nach dem, was man selbst nicht verkörpert oder glaubt zu besitzen. Der Reiz des Unbekannten. Blond und dunkel. Spontan und überlegt. Aktiv und ruhig. Auch aus meinen Erfahrungen in der Paartherapie und Eheberatung weiß ich, dass sich Gegensätze manchmal tatsächlich anziehen.
Gerade nach einer Trennung machen wir uns aber auch bisweilen auf die Suche nach jenen Merkmalen und Eigenschaften, die wir am Ex-Partner missten, um schließlich festzustellen, dass sich damit wieder gänzlich neue Probleme auftun.
Als Paartherapeut und Eheberater betone ich dahingehend immer, dass es oft nicht DIE Merkmale und Eigenschaften eines anderen gibt, die eine lebenslange Passung garantieren. Wir lernen zwar im Idealfall immer mehr über uns und unsere Bedürfnisse hinzu, der Denkfehler besteht aber darin, das eigene Ich als Konstante zu betrachten. Tatsächlich verändern aber auch wir uns selbst im Laufe der Zeit ganz maßgeblich. So ist es nicht verwunderlich, dass uns ein Mensch in einer Lebensphase scheinbar sehr gut tut, wir aber nach einigen Beziehungsjahren frustriert resümieren, dass man sich – wie man so schön sagt – in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat.
Heißt das im Umkehrschluss also, dass wenn die Passung nicht mehr gegeben zu sein scheint, dies das unweigerliche Beziehungsaus bedeutet?

Die zwei Seiten von persönlichen Eigenschaften – Paartherapie und Eheberatung


Wenn ich im Rahmen der Paartherapie und Eheberatung mit meinen KlientInnen über ihre momentane Beziehungssituation spreche, so werde ich häufig mit großem Frust und Unzufriedenheit mit dem Partner konfrontiert.
Nicht selten stellt sich im weiteren Verlauf dar, dass es just jene Eigenschaften des anderen sind, die nun subjektiv ungemein stören, die man zu Beginn der Beziehung noch sehr attraktiv fand. Das ist auch der Haken an der oben erwähnten Ergänzung. Was einmal als passend eingeordnet wurde, kann sich in einen aufreibenden Gegensatz verwandeln.
Die lebenslustige, humorvolle Anna nervt mit ihrem nie enden wollenden Tatendrang und ihrer Unruhe. Der ausgleichende, bodenständige Thomas nervt, weil er nicht unternehmenslustig genug ist und in seiner Komfortzone verharrt.
Unterschiedlichkeit kann im Idealfall tatsächlich zu einer guten Ergänzung führen, aus der Forschung wissen wir jedoch, dass starke Gegensätze zwar anfänglich reizvoll sein, in einer längeren Partnerschaft aber zumindest für genügend Zündstoff sorgen können. Sind sich die Partner gerade in wesentlichen Eigenschaften und Einstellungen ähnlich, so ist das ebenfalls kein Garant für eine glückliche Beziehung, die Wahrscheinlichkeit für Stabilität und Harmonie ist jedoch gerade langfristig gesehen höher.
Je nach Wahrnehmung und Bewertung des Partners aber vor allem abhängig von der Situation kann ein und dieselbe Eigenschaft zudem Licht- und Schattenseiten aufweisen. Ein geradliniger Mensch kann wunderbar sein, wenn es darum geht, in einer verworrenen Situation klare Entscheidungen zu treffen oder sicheren Halt zu geben. Nicht aber so wunderbar, wenn er durch seine direkte Art Gefühle verletzt. Ein fürsorglicher Partner kann einem das Gefühl geben gut aufgehoben zu sein und geliebt zu werden. Es kann aber auch das Gefühl entstehen, förmlich von der Anteilnahme und Fürsorge erdrückt zu werden oder aber auch vom anderen bevormundet zu werden.

Wenn sich Jekyll und Hyde die Hände reichen – Paartherapie und Eheberatung


Dass die Passung mit einem anderen Menschen eine wichtige Rolle spielt, ist auch aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung unbestreitbar. Sicherlich gibt es Paare, die per se besser oder schlechter zusammenpassen.
Wesentlich ist jedoch, sich bewusst zu machen, dass das nur die eine Hälfte der Rechnung ist. Denn das Verlockende an der Vorstellung der „perfekten ergänzenden Hälfte“ ist, dass wir selbst scheinbar nur sehr wenig zum Gelingen einer Beziehung beitragen müssen. Unsere Hauptaufgabe ist schließlich nur den passenden Partner zu finden, der Rest – so wird zumindest impliziert – geht dann schon fast von selbst.
Aus meiner Sicht als Paartherapeut ist aber weniger die Ausgangsbasis der Persönlichkeiten als die Bereitschaft, sich gemeinsam weiterzuentwickeln und über sich selbst zu lernen einer der wichtigsten Garanten für eine dauerhaft glückliche Partnerschaft.
Dazu gehört es auch, ein tiefes Verständnis über die eigenen Verhaltensmuster und ihre Auswirkungen auf den Partner zu entwickeln. Oft hilft es Paaren auch sich wieder vor Augen zu führen, dass eine Eigenschaft des anderen nicht nur negative Seiten an sich hat, sondern sich tatsächlich auch – selbst wenn dies nicht mehr bewusst wahrgenommen wird – in einer anderen Form sehr positiv auf die Beziehung auswirkt. Gerade diese gegenseitige Wertschätzung und differenzierte Wahrnehmung geht aber oft im Beziehungsalltag unter.
Ziel soll es also sein, den anderen und letztlich auch sich selbst annehmen und respektieren zu können, was weder eine unrealistische Idealisierung noch ein konstantes Abwerten erreichen können. Das wiederum stellt einen idealen Boden für positive Entwicklungen dar.
Je flexibler die Partner in ihrem Verhalten werden, desto vorteilhafter ist es langfristig für die Beziehung. So kann beispielsweise ein Partner, der sich für den anderen aufopfert, lernen, auch einmal für sich einzutreten, dem anderen in diesem Zuge aber auch mehr Freiraum geben.
Paartherapie und Eheberatung kann auch dabei unterstützen, sich darüber klar zu werden, welche Bedürfnisse der Partner tatsächlich abdecken kann und will. Umgekehrt ist es wichtig, sich von der Vorstellung zu trennen, dass der Partner in allen Belangen zwingend eine perfekte Ergänzung sein muss. Wenn die Partner lernen, den anderen für das zu schätzen, was er/sie einbringt, gleichzeitig aber auch selbst Verantwortung für ihre persönliche Entwicklung und allgemeine Zufriedenheit übernehmen,  ist Beziehungsglück und Harmonie auch langfristig möglich.

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Wenn sich der/die PartnerIn nicht traut – Heirat und Kinderwunsch in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/kinderwunsch-paartherapie-eheberatung/ Sun, 30 Apr 2017 14:29:48 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=863 Wenn sich der/die PartnerIn nicht traut – Heirat und Kinderwunsch in der Paartherapie und Eheberatung.

In der US-amerikanischen Filmkomödie „Die Braut, die sich nicht traut“ entflieht Maggie Carpenter (gespielt von Julia Roberts) im weißen Brautkleid auf einem galoppierenden Pferd ihrer eigenen Hochzeit.
Sich das Ja-Wort zu geben oder sich gemeinsam für Kinder zu entscheiden kann eines der schönsten Momente in einer Partnerschaft sein.
Für manche Paare hingegen entwickelt sich allein die gedankliche Auseinandersetzung mit diesen Reizwörtern zu einem wahren Alptraum und zu einer Zerreißprobe für die Beziehung. Auch in der Paartherapie und Eheberatung bin ich immer wieder mit diesem Thema konfrontiert.

Wenn Lebensvorstellungen auseinander gehen – In der Paartherapie und Eheberatung.


Zu allererst sei einmal gesagt, dass Heirat und gemeinsame Kinder natürlich keine Voraussetzung für eine glückliche Partnerschaft oder ein ausgefülltes Leben darstellen. Es ist genauso legitim sich bewusst gegen Heirat und Kinder zu entscheiden (oder die Entscheidung noch aufzuschieben), was viele Paare auch tun. In meiner Paartherapie und Eheberatung stelle ich daher auch immer die Frage in den Raum, ob die Entscheidung für oder dagegen tatsächlich auf dem eigenen Wunsch oder auf familiärem, gesellschaftlichem oder kulturellem Druck basiert. Manchen Paaren ist tatsächlich schon sehr damit geholfen, das entstandene Gefühl der Unzulänglichkeit („wir sollten / wir müssten“) richtig verordnen zu können. Nicht immer kann äußerer Druck völlig eliminiert werden aber über die eigenen Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen zu sprechen kann das subjektive Belastungsgefühl deutlich reduzieren.
Ganz anders verhält es sich jedoch, wenn die Lebenskonzepte der Partner tatsächlich auseinanderklaffen. Hat einer von beiden den starken Wunsch zu heiraten und/oder eine Familie zu gründen, der andere jedoch nicht, so birgt dies vor allem auch über einen längeren Zeitraum ein ungemeines Konfliktpotential. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Heirat und Kinderwunsch nicht nur rein verstandesmäßige Überlegungen sind sondern fast immer auch eine starke emotionale Komponente haben.
Als Paartherapeut und Eheberater kann ich daher mit meinen KlientInnen zwar über das konstant steigende Erstheiratsalter (2015: Frauen 30,3 Jahre; Männer 32,6 Jahre) oder andere Formen der Lebensgemeinschaft oder -konzeption sprechen, menschliche Bedürfnisse richten sich jedoch in den seltensten Fällen nach Statistiken aus.
Das Kernproblem ist nicht was andere (nicht) tun oder was üblich ist, es ist schlicht und einfach der Umstand, dass die Vorstellungen der Partner in einer ganz wesentlichen Zukunftsfrage auseinandergehen. Während es in vielen anderen Lebensbereichen die Möglichkeit gibt durchaus gute Kompromisse zu finden, so gestaltet es sich in dieser Frage ob der hohen emotionalen Bedeutung oft als nicht oder nur schwer möglich. Keinen gemeinsamen Weg zu finden kann also auch das Ende der Beziehung bedeuten. Kein Wunder also, dass in solch einer wichtigen Angelegenheit oft auch Paartherapie zur Unterstützung herangezogen wird.

 

Von kalten Füßen – In der Paartherapie und Eheberatung.


Was aber tun, wenn die Vorstellungen bereits weit auseinander gehen? Was tun, wenn der/die PartnerIn nicht will?
Paartherapie und Eheberatung kann schon allein dahingehend ungemein lohnenswert sein, wenn es darum geht, mit der hohen Belastung und dem entstandenen Leidensdruck (auf beiden Seiten!) fertig zu werden.
Wenn es keine klare Vision einer gemeinsamen Zukunft mehr gibt, so steht die Partnerschaft gewissermaßen unter Dauerspannung. Selbst wenn die Gefühle füreinander noch stark sind wird im Laufe der Zeit so fast alles in Frage gestellt. Anfängliche Gefühle wie Enttäuschung, Wut, Schuld oder Minderwertigkeit können sich in große Verzweiflung bis hin zu depressiven Zuständen umwandeln.
Betroffene stellen sich oft immer wieder dieselben quälenden Fragen: Werde ich wirklich geliebt? Stimmt etwas mit mir nicht? Stimmt etwas mit meinem Partner nicht?
Paartherapie und Eheberatung vermag in diesem Zusammenhang vor allem eines – Klarheit für beide Seiten zu schaffen. Das erreicht der Therapeut vor allem dadurch, dass ein sicherer Raum für alle Gedanken und Gefühle geschaffen wird, selbst für jene, die man sich selbst oder dem Partner bis dato nicht eingestehen konnte oder wollte. Nicht immer geht es jedoch darum etwas Geheimgehaltenes an die Oberfläche zu bringen, in vielen Fällen werden Menschen von einem diffusen Gefühl geleitet, das sie bis jetzt selbst nicht wirklich einordnen konnten. Paartherapie und Eheberatung hilft also auch den Partnern sich unabhängig voneinander der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden.
Kalte Füße zu bekommen kann letzten Endes unterschiedlichste Gründe haben. In vielen Fällen sind Konflikte rund um das Zusammenziehen, Heirat oder Kinder nur ein Spiegelbild anderer noch nicht aufgelöster Spannungsfelder in der Beziehung oder der eigenen Lebensgeschichte. Selbst Menschen, die in einer Beziehung zusammen leben, können sich manchmal drastisch voneinander unterscheiden wenn es um das Bedürfnis nach Nähe versus Distanz oder um Verbindlichkeit versus Unabhängigkeit geht. Zusammenzuziehen, zu heiraten oder Kinder zu bekommen kann große Ängste auslösen die eigene Identität zu verlieren, überfordert oder emotional ausgeliefert zu sein. Umgekehrt kann aber auch der Wunsch zu heiraten oder Kinder zu bekommen ein Ausdruck dafür sein, sich nicht ausreichend geliebt zu fühlen („wenn er/sie mich nicht heiratet, liebt er/sie mich nicht“) und das unabhängig davon, was der eigene Partner tatsächlich empfindet.
Das Schaffen von Klarheit kann bereits ungemein befreiend wirken. Wenn absehbar wird, dass es keine gemeinsame Zukunft mehr geben kann, so sind zumindest ein respektvolles Abschiednehmen und ein Neustart möglich. Hat die Beziehung jedoch noch eine Chance, kann bereits die Aussprache den Knoten lösen oder aber die Partner nehmen die Therapie weiterhin in Anspruch um an ihrer Beziehung zu arbeiten und diese zu stärken.

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Burnout: Hilfsbereitschaft, Perfektionismus und berufliches Überengagement in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/hilfsbereitschaft-perfektionismus-ueberengagement/ Sun, 09 Apr 2017 06:57:02 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=859  

In meinen letzten Blog-Einträgen bin ich bereits darauf eingegangen, dass der Nährboden, auf dem sich Burnout entwickelt oft überhöhte Selbstansprüche und berufliches Überengagement ist. Auch wenn Beruf und Privates oft gedanklich getrennt werden: Kaum etwas, das in dem einen Lebensbereich passiert, hat nicht auch unmittelbare Auswirkungen auf den anderen und damit auch auf die Partnerschaft.

Nur noch kurz die Welt retten – Paartherapie und Eheberatung


Zur Erinnerung: Menschen in sozialen bzw. helfenden Berufen (etwa Lehrer, Pfleger, Ärzte) haben ein überdurchschnittlich hohes Risiko an Burnout zu erkranken.
Doch warum ist das eigentlich so? Zum einen birgt der intensive Kontakt mit anderen Menschen immer einen gewissen Stressfaktor, schließlich sind die Vertreter dieser Berufsgruppen mit starken negativen Emotionen (Aggression, Trauer, Verzweiflung) und belastenden Themen konfrontiert, die es auszuhalten und zu verarbeiten gilt.
Trotz der alltäglichen Belastungen und des oft hohen Maßes an Verantwortung sind die Arbeitsbedingungen oft schwierig. Schlechte Bezahlung, mangelnde Ausstattung und an den Kräften zehrende Schichtdienste sind nur einige Beispiele dafür. Nicht unterschätzt werden darf jedoch auch, dass die Arbeitskraft Mensch gerade im Sozialbereich oft schamlos ausgenutzt wird. Während beispielsweise eine Maschine nur eine festgelegte Stückanzahl produzieren kann, wird oft vergessen, dass die Produktionskapazität eines Menschen ebenfalls begrenzt ist. Auch in der Paartherapie und Eheberatung wird mir immer wieder bewusst, wie perfide dieses System eigentlich ist. Denn Betroffene hinterfragen ihre oftmals prekäre Arbeitssituation nicht ausreichend, da sie sich verpflichtet fühlen zu helfen. Sie fragen sich: Wenn ich mich zurücknehme, was passiert dann mit unseren PatientInnen/KlientInnen/SchülerInnen?
Neben der Schwierigkeit der Distanzierung von hilfsbedürftigen Menschen versus zum Beispiel dem monetären Erfolg einer Firma kommt noch erschwerend hinzu, dass in sozialen oder helfenden Berufen oft just jene Menschen tätig sind, die schon von ihrer Natur her bereit sind viel zu geben um anderen zu helfen.
Nicht also nur die beruflichen Belastungen des Partners haben somit Auswirkungen auf die Partnerschaft, sondern auch die Persönlichkeitsstruktur der Menschen selbst. Wie ich in der Paartherapie und Eheberatung immer wieder feststelle, ist das Paradoxe oft, dass geborene Retter nicht selten große Schwierigkeiten haben, sich selbst zu retten. Sie sind quasi so damit beschäftigt die Welt zu retten, dass sie auf sich selbst vergessen. Wer sich beruflich völlig verausgabt läuft schließlich Gefahr, ins Burnout zu schlittern.
Auch Partner geraten dahingehend in eine schwierige Situation: Altruistisches Verhalten ist gesellschaftlich positiv besetzt, selbst wenn dies schon längst auf Kosten der Beziehung geht, wird dem Partner oft noch lange Verständnis entgegengebracht.
Paartherapie und Eheberatung kann einen wichtigen Beitrag beisteuern, den Teufelskreislauf zu stoppen ehe großer Schaden für Menschen und ihre Beziehungen entsteht. Anderen zu helfen ist wunderbar, der Helfer kann dies jedoch nur nachhaltig leisten, wenn er im gleichen Maße auf seine eigenen Bedürfnisse achtet und sich ausreichend abgrenzen kann.

Noch 148 Mails checken – Paartherapie und Eheberatung


Nicht nur ein überbordendes Helfer-Syndrom kann massive Auswirkungen auf die Partnerschaft haben, auch überhöhte Selbstansprüche und Perfektionismus können Spuren hinterlassen.
Wie auch beim Altruismus ist zunächst auch berufliches Engagement positiv besetzt. Ganz im Gegenteil kann die Leistungsfreude des anderen anfangs sogar sehr inspirierend und attraktiv wirken.
Was aber wenn der nunmehrige Partner nur noch für den Beruf lebt, wenn sich die gemeinsame Zeit auf ein unzureichendes Minimum reduziert? Was wenn man das Gefühl hat, vom anderen gar nicht mehr wahrgenommen zu werden?
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung kann berufliches Überengagement durchaus Folgewirkung von Partnerschaftsproblemen sein. Um offenen oder verdeckten Konflikten auszuweichen, wird die Flucht in den Beruf angetreten, was verständlicherweise die dahinterliegenden Probleme in den seltensten Fällen löst.
Berufliches Überengagement kann aber auch  die Folge von überhöhten Selbstansprüchen sein, die nicht selten auch in der Partnerschaft ausgelebt werden. Abermals muss ich betonen, dass hohe Ansprüche sowohl beruflich wie auch privat nicht per se negativ sein müssen. Ansprüche motivieren uns schließlich zur persönlichen Weiterentwicklung und mobilisieren Energiereserven.
Die Schwierigkeit bei überzogenem Perfektionismus ist jedoch, dass nichts – nicht einmal temporär – als gut genug bewertet wird. Aus diesem Gefühl der Unzulänglichkeit heraus wird dann mehr und mehr investiert, ohne dass sich die erhoffte Zufriedenheit jemals einstellt. Abermals spielt sich das gleiche Muster wie bereits oben beschrieben ab: Es wird so viel Energie in den Beruf gesteckt, dass letzten Endes die eigenen Bedürfnisse (und jene des Partners) unweigerlich auf der Strecke bleiben. Gleichermaßen steigt auch das Risiko an Burnout zu erkranken.
Gerade aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ist entscheidend, dass überhöhte Selbstansprüche und Perfektionismus oftmals ebenso stark auf das Beziehungsleben einwirken. Wenn Anerkennung und Liebe nur durch Leistung erkauft werden können, hat dies dramatische Folgen für die Partnerschaft. Wer sich selbst nur über Leistung definiert, läuft schnell Gefahr, auch dem Beziehungsglück ständig hinterher zu laufen. Denn nur aus einem positiven Selbstbezug und einem gesundem Selbstwert heraus kann eine harmonische Partnerschaft gelingen.
Paartherapie und Eheberatung kann ungemein hilfreich sein, wenn es darum geht, die eigenen Muster und Verhaltensweisen aufzuzeigen und deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Ziel der Therapie ist es letztlich, sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen annehmen zu lernen und ein von Leistung unabhängiges Selbstverständnis zu entwickeln.

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Burnout – wenn Körper und Seele streiken Psychotherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/burnout-streiken-psychotherapie/ Sun, 19 Mar 2017 06:46:49 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=851 In meinem letzten Blog-Eintrag habe ich die Auswirkungen von Stress auf die Partnerschaft näher beleuchtet und bin dabei näher auf die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Beruf und Privatleben eingegangen.

Zur Erinnerung: Laut einer aktuellen Allianz-Studie (1.000 Befragte zwischen 18 und 65 Jahren) fühlen sich unglaubliche 39% aller Österreicher durch zu viel Stress im Job erheblich in ihrem Leben beeinträchtigt. Jeder vierte Berufstätige ist den Ergebnissen zufolge sogar akut von Burn-out bedroht.
Heute möchte ich dem Thema des Burn-outs etwas mehr Raum widmen.

Anforderung versus Ressourcen


Stress hat wie wohl kaum ein anderes Wort Eingang in unsere Alltagssprache gefunden. Aussagen wie ich „Ich bin im Stress.“, „Heute war es stressig.“ oder auch „Stress mich nicht!“ sind uns mittlerweile sehr vertraut, drücken in den meisten Fällen jedoch lediglich eine temporäre Belastung oder einen vorübergehenden Zeitdruck aus.
Unser Organismus ist ständig Anforderungen aller Art ausgesetzt, kann diese im Normalfall jedoch gut bewältigen. Denn wir verfügen über natürliche Mechanismen um mit diesen alltäglichen Hürden fertig zu werden. Halten sich Anforderungen und Bewältigungsressourcen zumindest die Waagschale, hat Stress sogar eine sehr positive Auswirkung auf uns. Durch Anforderungen lernen wir, entwickeln unsere Fähigkeiten und stärken damit gleichzeitig unser Potential eben diesen Anforderungen in Zukunft noch effektiver begegnen zu können. Ganz umgekehrt ist ein zu wenig an Stimulation daher ein nicht minder ernsthaftes Problem als ein Übermaß an Stress.
Wie so oft macht aber die Menge das Gift. Erst die hohe Intensität und das konstante Einwirken über einen längeren Zeitraum machen Stress zu einer ernsthaften Bedrohung.
Menschen sind jedoch oft selbst davon überrascht, wie lange sie selbst großen Belastungen Stand halten konnten. Wenn der Organismus aber schließlich keine Energiereserven mehr aufzubieten hat, aktiviert sich ein inneres Notsystem ähnlich einem Schutzschalter. Scheinbar plötzlich verweigern Körper und Psyche den Dienst, nichts geht mehr, selbst wenn der Wille immer noch da ist. Wir sprechen von einem Burn-out.

Burn-out, die schleichende Gefahr

 

Das innere Ausbrennen ist gerade deshalb so tückisch, weil es schleichend vor sich geht. Zwar häufen sich bei Betroffenen die Warnsignale bis zum Punkt ohne Rückkehr signifikant, über Zeiträume von einigen Jahren stumpft aber oftmals nicht nur die Person selbst sondern auch ihr familiäres Umfeld ab. Das volle Ausmaß der schädlichen Entwicklung wird oft erst rückblickend vollends erkannt.
Der typische Burn-out Zyklus beginnt dabei häufig mit einem großen Engagement, das sich zunehmend in einen übersteigerten Ehrgeiz verwandelt. Während der Einsatz immer mehr erhöht wird, werden die eigenen Bedürfnisse zunehmend zurück gestellt und schließlich gänzlich verdrängt. Es kommt vermehrt zu Fehlleistungen, Konflikten und zu einer inneren Abstumpfung, die mit einer Umdeutung von früheren Werten (z.B. Bedeutung der Familie) einhergeht. Die immer größer werdenden Probleme werden verleugnet, der Betroffene schottet sich zunehmend von seiner Umwelt ab. Auf den sozialen Rückzug folgen Verhaltens- (Ersatzbefriedigungen wie Alkoholkonsum, Shoppen, Essen) und Persönlichkeitsveränderungen, die oft mit dem Gefühl einhergehen, fremdgesteuert zu sein. In den letzten Stadien macht sich innere Leere, Mutlosigkeit, Angst bis hin zu schwerer Depression breit. Am Ende des zerstörerischen Prozesses steht schließlich die völlige Erschöpfung, ein sowohl emotionaler, körperlicher als auch geistiger Zusammenbruch.
Eine professionelle Behandlung ist bei einem voll ausgeprägten Burn-out Syndrom unerlässlich. Werden Warnsignale (oft auch körperlicher Natur) jedoch frühzeitig erkannt, kann Psychotherapie Schlimmeres verhindern.
Burn-out wird dabei oft als Schwäche oder als ein Scheitern fehlgedeutet, was genau jenem falschen Leistungsdenken entspricht, aus dem die Störung in vielen Fällen entsteht. Denn ganz im Gegensatz zu dieser falschen Anschauung sind wie gerade dargestellt ausgerechnet jene Menschen stark Burn-out gefährdet, die egal ob auf beruflicher oder privater Ebene sehr viel leisten. Ein besonders hohes Risiko haben etwa Berufsgruppen,  bei denen das Geben im Vordergrund steht, etwa im Rahmen von sozialen oder helfenden Tätigkeiten (Erzieher, Lehrer, Ärzte). Aber auch pflegende Angehörige und Mitarbeiter im Mittleren Management sind überproportional häufig von Burn-out betroffen.

Persönlichkeit und Burn-out

 


Das hängt aber nicht nur mit den unzweifelhaften Belastungen dieser Berufe zusammen, sondern auch mit den Menschen, die diese Berufe überzufällig oft wählen.
Beispielsweise bieten Sozial- und Gesundheitsberufe Menschen mit einem ausgeprägten Helfersyndrom ein ideales Betätigungsfeld. Selbstverständlich ist das Bestreben, anderen helfen zu wollen, höchst erstrebenswert, im Falle eines Helfersyndroms wird dies aber in ein schädliches Extrem verkehrt. Hinter einem übertrieben selbstlosen Verhalten steht in diesen Fällen oft ein geringer Selbstwert, den der notorische Retter durch positive Bestätigung aufzubessern sucht. Helfen wird dabei zur regelrechten Sucht, da die Dosis ständig gesteigert werden muss, werden dabei auch immer mehr die eigenen Energiereserven und Bedürfnisse ignoriert.
Ähnlich verhält es sich bei Menschen, die stark perfektionistisch veranlagt oder extrem ehrgeizig sind. Die völlig überhöhten Ansprüche an die Qualität der eigenen Arbeit führen unweigerlich zu großer Frustration, die wiederum das Bedürfnis speist, die eigene Leistung noch zu steigern. Es entwickelt sich schließlich ein Teufelskreislauf, da der ersehnte Idealzustand immer unerreichbar bleibt. Dabei kann im Lauf der Zeit ein so hoher innerer Druck entstehen, dass die Belastung selbst bei moderaten Anforderungen schließlich die Bewältigungsmöglichkeiten übersteigt, es kommt zu einer Überforderung.
Besonders Burn-out gefährdet sind auch Menschen, die Schwierigkeiten damit haben „Nein“ zu sagen. Dahinter steckt in vielen Fällen die Angst vor Konflikten. Abermals nimmt hier ein zu geringer Selbstwert eine zentrale Rolle ein. Für sich selbst einzutreten wird fälschlicherweise mit einem großen Risiko in Verbindung gebracht, dadurch die Wertschätzung und Anerkennung anderer zu verlieren. Das Paradoxe ist: Menschen, die auch einmal „Nein“ sagen, wird oft mehr Dankbarkeit entgegengebracht als jenen, die vorbehaltlos alle Aufgaben übernehmen.
Psychotherapie kann enorm wirksam sein, wenn es darum geht, den eigenen Verhaltensmustern auf die Spur zu kommen. Dysfunktionale Glaubenssätze („Ich bin nur gut, wenn ich etwas leiste.“) können in der Therapie durch gesundheitsförderliche Einstellungen ersetzt werden. Durch die Steigerung des Selbstwerts und Erhöhung der Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse wird einem neuerlichen Ausbrennen vorgebeugt. Stellt sich im Rahmen der Therapie der momentane Job als schädlich heraus (mangelnde Ressourcen, hoher Zeit-  und Leistungsdruck, schlechtes Betriebsklima) kann ein Teil des Veränderungsprozesses auch das Finden einer neuen beruflichen Perspektive sein.

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Stress, Burnout und Partnerschaft in der Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/burnout-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Sat, 04 Mar 2017 08:18:47 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=846 Laut einer aktuellen Allianz-Studie (1.000 Befragte zwischen 18 und 65 Jahren) fühlen sich unglaubliche 39% aller Österreicher durch zu viel Stress im Job erheblich in ihrem Leben beeinträchtigt. Jeder vierte Berufstätige ist den Ergebnissen zufolge sogar akut von Burn-out bedroht.

Am meisten stressen Zeitdruck (31%), Leistungsdruck (25%) sowie das (schlechte) Betriebsklima (13%). Besonders betroffen sind Pädagogen (45%), Mitarbeiter im Handel (43%), im Transportwesen (42%), im Tourismus (41%) sowie im Banken- und Versicherungswesen (40%). Männer gaben höhere Belastungen an als Frauen, Jüngere sind etwas stärker gefährdet als Ältere.
Als Paartherapeut und Eheberater war ich jedoch nicht überrascht davon, dass die Studie auch eine andere, oft übersehene Seite zeigte: Nicht nur die Arbeit stresst, jeder vierte Befragte berichtete von erheblichem Stress im Privatleben, so genanntem „Freizeitstress“. An erster Stelle stehen dabei Beziehungsprobleme.

Beruflicher Stress und seine Auswirkungen auf die Partnerschaft –  Paartherapie und Eheberatung


Arbeit und Privatleben strikt voneinander zu trennen, macht aus ganzheitlich-gesundheitlicher Sicht natürlich wenig Sinn. Schließlich sind beide Bereiche eng miteinander verworren.
Wer unter hohem Stress in der Arbeit leidet, der trägt oft ungewollt seine Probleme mit in die Partnerschaft. Dessen muss man sich im Alltag nicht einmal immer bewusst sein. KlientInnen in meiner Paartherapie und Eheberatung berichten immer wieder von einem Mangel an Zeit, der sich aus beruflichen Überbeanspruchungen ergibt.
Selbst wenn mit diesem Druck auf persönlicher Ebene noch relativ gut umgegangen wird, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf die Beziehung: Wenn weniger Raum für Gemeinsamkeit da ist, besteht die Gefahr sich voneinander zu entfernen. Oft ist es jedoch eine nicht geringe Herausforderung Zweisamkeit zurück zu gewinnen, schließlich wartet auch das Privatleben mit vielen Zeitfressern und Stressfaktoren auf. In vielen Fällen heißt es dahingehend einerseits ein besseres Zeitmanagement zu entwickeln und andererseits zu lernen, gemeinsame Zeit bewusster miteinander zu gestalten.
Erhöht sich der Stress oder wirkt über einen längeren Zeitraum negativ ein, so können sich in diesem Zuge jedoch auch andere Beziehungsprobleme entwickeln. Ist einer (oder beide) der Partner oft gereizt oder passiv-aggressiv, so steigt das Risiko für Konflikte. Nicht selten ist der Partner dann ungewollter Blitzableiter für Frustrationen, die im Arbeitskontext aufgebaut und gleichzeitig unterdrückt werden. Aber auch regelmäßige Erschöpfung und Ausgelaugtheit können ihren Tribut fordern, etwa wenn dadurch gemeinsame Aktivitäten vernachlässigt werden oder es plötzlich im Bett nicht mehr so funktioniert wie es eigentlich sollte.

Beziehungsprobleme und berufliche Leistungsfähigkeit – Paartherapie und Eheberatung


Umgekehrt können anhaltende Beziehungskonflikte ungeahnte Auswirkungen auf die berufliche Leistungsfähigkeit haben. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit und eine geringere Belastbarkeit führen zu Fehleranfälligkeit und zehren kontinuierlich an jenen Energiereserven, die uns auch schwierige berufliche Zeiten überstehen lassen. In extremen Fällen kann dies bis zum Arbeitsplatzverlust führen.
Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung gibt es also eine enge Verschränkung von Partnerschaft und Beruf. Nur wer es schafft Privatleben und Beruf im Gleichgewicht zu halten (Work-Life-Balance) bleibt langfristig gesund. Umgekehrt können Beziehungsprobleme punktuell (heftige Krise) aber auch über einen längeren Zeitraum das Risiko deutlich erhöhen, an einer stressinduzierten psychischen Störung zu erkranken.
Paartherapie kann als kombinierte Psychotherapie dahingehend sehr effizient sein. Während in anderen Therapieformen die Wechselwirkungen mit der Partnerschaft oft vernachlässigt oder gar gänzlich übersehen werden, ist der systemische Ansatz der Paartherapie perfekt dazu geeignet, den Menschen in seiner Gesamtheit wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Eine Stärkung der Partnerschaft und der damit verbundenen Ressourcen hat auch dann positive Auswirkungen, wenn die Belastung ursprünglich von beruflichen Stressoren ausging.

Burn-Out-Syndrom – Paartherapie und Eheberatung


Der Begriff Burn-out hat in unsere Alltagssprache Einzug gehalten, verliert durch seine häufige Verwendung dabei jedoch immer mehr seine ursprüngliche Bedeutung. Der vom englischen Begriff „burn out" also „ausbrennen“ abgeleitete Begriff des Burn-Out-Syndroms beschreibt einen andauernden Zustand der sowohl körperlichen als auch emotionalen totalen Erschöpfung. Besonders häufig sind davon Menschen betroffen, die in ihrem Beruf sehr viel mit anderen Menschen zu tun haben (z.B. Lehrer, Erzieher, Ärzte, Pflegekräfte – aber auch pflegende Angehörige oder Personen im Mittleren Management) und zu einem hohen Maß an Engagement und Perfektionismus neigen. Zu gesundheitlichen Problemen kommt es immer dann, wenn Herausforderungen konstant die Anpassungsfähigkeit sowie die Stressverarbeitungskapazitäten eines Menschen überschreiten.
Ein voll ausgeprägtes Burn-Out-Syndrom ist dabei in seinem Schwergrad nicht mit einer in vielen Fällen kurzfristigen Belastungsreaktion vergleichbar. Im letzten Stadium der sich schleichend entwickelnden Störung kommt es zu einem völligen physischen und psychischen Zusammenbruch mit dramatischen Auswirkungen auf die Partnerschaft.
Bei einem Bur-Out-Syndrom ist es daher wichtig, möglichst frühzeitig mit einer Therapie zu beginnen. Wird die Dynamik früh erkannt, kann oft Schlimmeres verhindert werden. Aus meiner Erfahrung als Paartherapeut und Eheberatung weiß ich, dass oft der Partner diese Früherkennungsfunktion übernimmt. Während das Arbeitsumfeld und selbst Ärzte oft erst sehr spät die zerstörerische Entwicklung erkennen, schlägt in vielen Fällen der Partner im Hintergrund schon lange Alarm.
Paartherapie und Eheberatung kann in diesem Zusammenhang stark präventiv wirken. Indem die problematische Entwicklung thematisiert wird, ein privater Ausgleich und bessere Entspannungsmöglichkeiten gefördert werden, wird nicht nur die Beziehung sondern auch die Gesundheit gestärkt.

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Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft – Teil 3 Paartherapie & Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/geheimnisse-gluecklichen-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Fri, 17 Feb 2017 09:46:58 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=840 Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft – Teil 3
Paartherapie & Eheberatung

Im letzten Teil meiner Blog-Serie zum Thema „Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft“ möchte ich mich dem wichtigen Thema der partnerschaftlichen Kommunikation zuwenden. Während sich viele Paare in der Phase der Verliebtheit scheinbar fast blind verstehen, wird eine wertschätzende Kommunikation im Laufe der Beziehung zu einem immer wichtigeren Faktor für Stabilität und Harmonie.

Aktives Zuhören und Achtsamkeit – Paartherapie und Eheberatung


Wenn ich im Rahmen der Beratung mit Paaren über das Thema Kommunikation spreche, denken viele KlientInnen erst einmal an das, was miteinander gesprochen wird und zu welchen Konflikten es hierbei kommt. Viel wichtiger und grundlegender ist jedoch erst einmal der Umstand, dass dem Partner überhaupt Gehör und Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Zuhören klingt erst einmal simpel. Was kann ich da schon groß falsch machen? Man muss es schlicht und einfach tun!
Ganz so einfach ist es in der Kommunikationspraxis jedoch nicht. Denn wie wir alle aus eigener Erfahrung wissen, gibt es ganz hervorragende und ganz miserable Zuhörer. Während die einen das Erzählte scheinbar gequält über sich ergehen lassen, geben die anderen ihrem Gesprächspartner das wunderbare Gefühl, ganz bei einem zu sein.
Aus der Paartherapie und Eheberatung weiß ich: Vielen Menschen geht es grundsätzlich darum, gesehen und gehört zu werden! In guten und langjährigen Partnerschaften gelingt es, dem jeweils anderen diese Wertschätzung zu signalisieren.
Doch wie werde ich zu einem guten Zuhörer? Zuhören ist mehr als nur zu Schweigen, ganz im Gegenteil nimmt ein guter Zuhörer einen ganz aktiven Part (daher spricht man auch vom „aktiven Zuhören“) ein. Anstatt geistig abzuschalten und die eigene Aussage gedanklich vorzubereiten während der andere noch spricht, versucht ein aktiver Zuhörer auf allen Ebenen zu erfassen, was ihm der Partner mitteilen möchte.
Gute Zuhörer sind im Anschluss nicht darauf bedachtet, sich als weiser Ratgeber und Helfer zu etablieren (außer sie werden explizit um ihren Rat gebeten), sondern sehen ihre Aufgabe darin, dem anderen zur Selbsterkenntnis zu verhelfen. Das erreichen sie durch Rückfragen („Verstehe ich richtig, dass…?“) und dem Paraphrasieren (d.h. Zusammenfassen des Sinns) von Aussagen.
In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich oft das „Rettersyndrom“ als größtes Problem, dem häufig auch Männer erliegen: Nur weil die Partnerin über ein Problem spricht, heißt das nicht zwangsläufig, dass man sofort eine Lösung parat haben muss. Denn nicht immer geht es dem Partner darum, sich einen Rat einzuholen, das Bedürfnis kann schlichtweg jenes sein, ein Gefühl oder die eigenen Gedankengänge mit dem anderen zu teilen.
Aktiv Zuhören heißt also in erster Linie, sich selbst zurückzunehmen („Ich bin der Experte“; „Ich sage dir, wie es geht“) und den anderen in den Mittelpunkt zu stellen. Doch in vielen Beziehungen geht es im Rahmen der Kommunikation nicht mehr um einen ehrlichen Austausch sondern lediglich darum, Dominanzfragen auszufechten. Paartherapie und Eheberatung kann ungemein dabei unterstützen, die eigenen Kommunikationsmuster bewusst zu machen und wertschätzende Kommunikationsformen zu etablieren, die beiden Partnern das Gefühl geben, wieder vom anderen wertgeschätzt und wirklich gesehen zu werden.

Wechselseitige Verstärkung – Paartherapie und Eheberatung


In der Phase der Verliebtheit fällt es vielen Menschen leicht, ihren Angehimmelten in den schönsten Farben zu zeichnen. Der Partner wird als unglaublich interessant und charmant wahrgenommen, entsprechend leicht fällt der Austausch von gegenseitigen Komplimenten und kleinen Aufmerksamkeiten.
Im Laufe der Beziehung verkehrt sich diese wechselseitige Wertschätzung jedoch in ihr Gegenteil. Am Partner werden plötzlich nur noch die nervigen Seiten wahrgenommen, im Alltag kritisiert man ständig aneinander herum. Genauso wie positive Verstärkung wie Komplimente oder der Ausdruck von Dankbarkeit zu einem positiven Kreislauf führen können (du gibst mir ein positives Gefühl, daher gebe ich dir dieses positive Gefühl zurück), so entwickelt auch regelmäßiges Nörgeln und Kritisieren eine Eigendynamik.
In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich dann oft das traurige Resultat dieses gegenseitigen Abwertungsprozesses: Beide Partner agieren gereizt, gehen schnell in den Angriff über (getreu dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung) und es fällt ihnen allgemein schwer, wieder Vertrauen aufzubauen oder Lob auszusprechen.
Das Geschlechtsstereotyp besagt, dass Männer Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle auszudrücken, die Bedürfnisse ihrer Partnerin aufmerksam wahrzunehmen und ihr Komplimente zu machen. Umgekehrt sagt man Frauen nach, dass sie ihren Männern durch regelmäßiges Nörgeln das Selbstbewusstsein nehmen.
Aus meiner Erfahrung als Paartherapeut weiß ich, dass das in Einzelfällen durchaus so sein mag, dass aber auch die genau umgekehrte Sachlage gegeben sein kann. Zudem beruhen diese Dynamiken fast immer auf einem Wechselspiel: Frauen nörgeln, weil sie sich nicht gesehen, wertgeschätzt und geliebt fühlen, Männer ziehen sich zurück, weil sie sich ständig kritisiert und damit (auch wenn das oft nicht so ausgedrückt wird) auch nicht gesehen, wertgeschätzt und geliebt fühlen.
An dieser Stelle kann man bereits ein Muster erkennen: In der Kommunikation geht es in ersten Linie darum, dem anderen das Gefühl zu geben, als Mensch wirklich verstanden zu werden.
Dem anderen Komplimente zu machen, zu loben und in seinem Selbstbewusstsein zu stärken, klingt so schön und einfach, ist es aber auch in diesem Fall in der Praxis leider nicht.
Denn es setzt eine wichtige Grundvoraussetzung voraus: Dass man mit sich selbst im Reinen ist, dass man selbst einen gesunden Selbstwert aufgebaut hat (die berühmte Selbstliebe) und dass man dadurch befähigt ist, nicht nur Positives zu geben sondern umgekehrt auch anzunehmen.
Vielen Menschen in meiner Paartherapie und Eheberatung fällt aber genau letzteres schwer, womit sich auch der gedankliche Kreis meiner Blog-Serie schließt: Glück in der Partnerschaft fängt bei einem selbst an.
Paartherapie und Eheberatung hilft nicht nur, die Kommunikation in der Beziehung zu verbessern, sie ist auch ein wichtiger Beitrag zur Selbstentwicklung.

 

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Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft – Teil 2 Paartherapie & Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/gluecklichen-partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Sun, 29 Jan 2017 12:40:50 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=837 Im letzten Teil meiner Blog-Serie zum Thema „Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft“, bin ich näher auf die Bedeutung der Selbstverantwortung eingegangen. Ich unterstrich, wie wichtig seelische Ausgeglichenheit, eine gesunde Selbstliebe und damit eine fundamentale und von der Partnerschaft unabhängig zu betrachtende Lebenszufriedenheit für das Gelingen von langfristigen Beziehungen ist. Heute möchte ich mich jedoch anderen Faktoren widmen, die nicht in den Personen selbst sondern im Zusammenspiel der Partner begründet sind.

Paartherapie und Eheberatung: ‚Gleich und gleich‘ oder doch besser ‚Gegensätze ziehen sich an‘?

Als Paartherapeut und Eheberater werde ich immer wieder auf eine klassische Beziehungsfrage angesprochen: Was ist nun eine idealere Voraussetzung für eine glückliche und harmonische Partnerschaft – wenn sich Menschen sehr ähnlich sind oder wenn sich Gegensätze anziehen? Studien haben hier ein relativ eindeutiges Ergebnis erbracht: Sich in grundlegenden Lebens- und Wertvorstellungen ähnlich zu sein, Vorlieben und Interessen zu teilen, ist eine ideale Voraussetzung für eine langfristige Partnerschaft. Als Paartherapeut kann ich zwar auch aus meiner Erfahrung bestätigen, dass Gegensätze sehr wohl attraktiv sein und im besten Fall zu einer gegenseitigen Ergänzung führen können. Immer wieder ist aber auch das Phänomen zu beobachten, dass Andersartigkeit zwar anfänglich sehr interessant sein kann, gleichermaßen aber gerade über einen längeren Beobachtungszeitraum hohes Konfliktpotential in sich birgt. Paradoxerweise sind oft gerade dann jene Eigenschaften Beziehungskiller, die man am anderen zu Beginn noch als besonders aufregend und als perfekte Selbst-Ergänzung wahrgenommen hat (z.B. „Er ist so abenteuerlustig VS er kommt nie zur Ruhe“, „Sie ist so fürsorglich VS sie engt mich ein“). Kurz gesagt: Unterschiedlichkeit kann eine positive Grundspannung erzeugen, die für beide Partner bereichernd ist, wird diese Spannung jedoch zu hoch, leidet in der Regel die Beziehung. Menschliche Attraktion hält sich aber naturgemäß nicht immer an wissenschaftliche Empfehlungen zur Partnerwahl. Was also tun, wenn die Partner zumindest scheinbar manchmal Welten trennen? Wenn es in der Beziehung stark ausgeprägte Pole gibt, ist es umso wichtiger, mit der dadurch freiwerdenden Energie richtig umgehen zu können. Paartherapie und Eheberatung ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein idealer Rahmen, um effiziente Strategien zur Konfliktlösung zu erlernen und zu erproben, sondern hilft auch dabei, Beziehungsdynamiken zu erkennen und zu verstehen.

Gemeinsamkeiten stärken – Paartherapie und Eheberatung

Gerade im oben erwähnten Fall, aber auch in grundsätzlich ausgeglichen Partnerschaften, ist es enorm wichtig, ein starkes gemeinsames Fundament aufzubauen. Ein regelrechtes Wundermittel ist dabei Humor. Über die gleichen Dinge Lachen zu können ist eine extrem wertvolle Ressource für jede Beziehung, die oftmals in ihrer Wirkkraft und ihrer allgemeinen Bedeutung unterschätzt wird. Gemeinsam Lachen zu können stärkt die Bindung, löst Spannungen und hilft, Differenzen zu überwinden. Als Paartherapeut und Eheberater erstaunt es mich immer wieder, wie die Gesundheit einer Beziehung mit dem geteilten Humor Hand in Hand geht. Viele Paare haben schlichtweg verlernt, auch in ganz alltäglichen Situationen gemeinsam Spaß zu haben. Manche Paare haben nicht etwa weniger Konflikte als andere, gehen aber weitaus entspannter damit um. Aber auch der Aufbau und die Pflege von gemeinsamen Erfahrungswelten ist aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung sehr empfehlenswert und das gerade in langjährigen Partnerschaften. Gemeinsame Unternehmungen bereichern den Beziehungsalltag, Hand in Hand die Welt zu erobern stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit und das gegenseitige Vertrauen. Geteilte Erinnerungen sind auch wesentlich für den Aufbau einer gemeinsamen Identität und wirken in Krisenzeiten wie eine schützende Blase, in die man sich gedanklich und emotional zurückfallen lassen kann. Aus meiner Paartherapie weiß ich, wie schwer es manchen Paaren im Alltag fällt, diese Akzente zu setzen, zum Beispiel aus mangelndem Antrieb oder auf Grund eines ineffizienten Zeitmanagements. Anderen wiederum fällt es schwer, eine Balance zwischen Rückzug und gemeinsam verbrachter Zeit zu finden. Beides ist jedoch für eine gesunde Partnerschaft unumgänglich. Starke Verbindungen entstehen aber nicht nur im Außergewöhnlichen, im gemeinsamen Erforschen und Entdecken: Fast noch wichtiger ist der banale Alltag. Neben Job, Kindern und dem Haushalt ist es ein Leichtes, aneinander vorbei zu leben, obwohl man Tag um Tag miteinander verbringt. Betrachtet man Menschen in glücklichen langjährigen Beziehungen, ist es oft auffällig, dass sie viele Alltagsrituale aufgebaut haben. Ob es nun der tägliche Spaziergang, ein Mittagsschlaf, sportliche Aktivitäten oder Kochen zu zweit ist: Den Alltag gemeinsam zu bestreiten schweißt zusammen. In der Paartherapie und Eheberatung unterstütze ich Paare dabei, diese gemeinsamen Erfahrungswelten aufzubauen oder wieder zu entdecken. Gerade in etwas eingeschlafenen Beziehungen können dadurch selbst in kurzen Zeiträumen große Fortschritte im Lebensgefühl der Partner gemacht werden.

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Der richtige Zeitpunkt , um in Paartherapie oder Paarberatung zu kommen. https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/richtige-zeitpunkt-paartherapie-paarberatung/ Mon, 09 Jan 2017 14:26:59 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=833 Oft werde ich am Telefon gefragt, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um in Paartherapie oder Paarberatung zu kommen.

Gerade jetzt“ ist meistens meine Antwort. Warum? Sie denken gerade jetzt an einen Optimierungsbedarf, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Viele Paare melden sich erst, wenn sich die Kommunikation schon sehr eingeschränkt hat, beziehungsweise die Beziehung schon auseinander gelebt ist. Selten werden Probleme ohne Ihr Zutun wesentlich besser.

Paartherapie beziehungsweise Paarberatung kann schon bei der Formulierung ihrer Bedürfnisse sehr hilfreich sein.

 

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Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft – Teil 1 Paartherapie & Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/gluecklichen-partnerschaft-paartherapie/ Wed, 28 Dec 2016 15:37:58 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=830 Als langjähriger Paartherapeut und Eheberater ist es unvermeidlich, dass mir verschiedene Menschen immer wieder die gleiche Frage stellen: Gibt es ein Geheimnis für die glückliche, langjährige (oder gar lebenslange) Partnerschaft?

Paartherapie: Glück fängt bei einem selbst an.

Wenn ich auf diese Frage antworte, dass Zufriedenheit und Glück in der Partnerschaft zu allererst einmal gar nichts mit der Beziehung oder dem Partner zu tun haben, sind manche Personen erst einmal irritiert. Die Hoffnung auf Mr. oder Mrs. Right hält sich trotz Warnungen unseres Verstandes, dass es nicht so einfach sein kann, hartnäckig in unseren Köpfen. Schließlich ist die Vorstellung eines Partners, der uns perfekt ergänzt, mit dem alles spielerisch leicht fällt, verführerisch. Auch wenn die Passung mit unserem Partner natürlich sehr wichtig ist, besteht die Gefahr darin, die Bedeutung der eigenen Person zumindest zu unterschätzen. Auch in der Paartherapie und Eheberatung betone ich in diesem Zusammenhang immer wieder, wie wichtig es ist, mit sich selbst im Reinen zu sein und sich selbst annehmen zu können. Es mag abgedroschen klingen, aber es steckt tatsächlich sehr viel Wahrheit darin: Nur wer sich selbst liebt, kann auch einen anderen Menschen aufrichtig und selbstlos lieben.

Wenn Liebe zur Abhängigkeit wird – Paartherapie und Eheberatung

In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich jedoch immer wieder wie sich Liebe in Abhängigkeit verwandelt: Nicht wenige Menschen brauchen die Anerkennung, Wertschätzung und Aufmerksamkeit des anderen, um überhaupt glücklich sein zu können. Oft tragen sie unaufgearbeitete Verletzungen aus anderen Beziehungen oder aus der Kindheit mit sich, leiden an großer Selbstunsicherheit oder werden von Ängsten und Zweifeln verfolgt. Um die innere Leere zu füllen und den stetigen Strom an positiven Rückversicherungen zu gewährleisten, setzen Menschen dann zum Teil selbstzerstörerische Strategien ein: Sie geben immer mehr von sich selbst auf um die Gunst des anderen zu gewinnen („Ich tue alles für dich, nur bitte liebe mich!“) oder beginnen den anderen nach ihren Bedürfnissen umzugestalten („Du machst mich nicht glücklich, ändere dich!“). Selbstverständlich ist die Partnerschaft ein wesentlicher Glücksfaktor in unserem Leben, selbstverständlich kann uns auch unser Partner dabei unterstützen, Verletzungen zu überwinden und den Mut zu finden, das eigene Leben positiv zu gestalten. Letzten Endes sind wir aber selbst für unsere Grundzufriedenheit und seelische Ausgeglichenheit verantwortlich. Wer einen Partner jedoch braucht, um glücklich sein zu können, der wird unweigerlich immer wieder Enttäuschungen erleben.

Paartherapie: Das Glück in die eigene Hand nehmen.

Selbstunsicherheiten, Ängste und Zweifel sind menschlich, das entbindet uns aber nicht von unserer Verantwortung uns selbst und anderen gegenüber. Die Bereitschaft an sich selbst arbeiten zu wollen, ist auch die wichtigste Voraussetzung jeder Paartherapie. Während richtig betrachtet jede Beziehung unsere Selbstentwicklung positiv fördern kann, kann gerade eine Paartherapie und Eheberatung diesen Lernprozess ungemein beschleunigen. Der Therapeut hat in diesem Zusammenhang auch einen enormen Vorteil: Er ist emotional nicht verstrickt, er hat die notwendige professionelle Distanz und kann den Partnern zurück spiegeln, was sie selbst womöglich gar nicht mehr wahrnehmen. Während der Therapie im Allgemeinen das Vorurteil anhaftet, das letzte Mittel jener zu sein, die sich selbst nicht mehr zu helfen wissen, ist es in der Realität jedoch genau anders herum. Paartherapie und Eheberatung bedeutet hochgradig Verantwortung zu übernehmen, sich dem eigenen Handeln zu stellen und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten. Dazu ist es notwendig, die Partner auch unabhängig voneinander zu stärken. Wenn Unsicherheiten, Ängste oder Depressionen im Vordergrund stehen, kann es sinnvoll sein, das Dreier-Setting zumindest vorläufig aufzuheben, um diese Themen zu behandeln. Wenn beide Partner damit einverstanden sind, kann Psychotherapie aber auch sehr wirkungsvoll sein, wenn beide Seiten mit eingebunden sind. Dies ist umso wichtiger, je mehr die Probleme systemischen Charakter haben, also durch das familiäre oder partnerschaftliche System mit verursacht oder zumindest aufrechterhalten werden. Paartherapie hat dabei aber immer zum Ziel, jeden Partner in seiner Selbstbestimmtheit und in seinem Selbstbewusstsein zu stärken, denn nur eine positive Beziehung zur eigenen Person kann das Fundament einer glücklichen und langjährigen Partnerschaft bilden.

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Oh du (Un-)Selige: Wenn die Weihnachtszeit zur Belastungsprobe für die Beziehung wird Paartherapie & Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/weihnachtszeit-belastungsprobe-paartherapie/ Sun, 11 Dec 2016 13:12:44 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=825 Weihnachten, Zeit der Nächstenliebe, Zeit der Besinnlichkeit. Aus dem Radio schallen uns romantische Weihnachtslieder entgegen, die Werbung überflutet uns regelrecht mit Bildern strahlend glücklicher und harmonischer Familien. Der eine oder andere denkt selbst an glückliche Kindheitserinnerungen zurück oder sehnt sich schlicht nach einer derart verklärt-perfekten Welt. Als Paartherapeut und Eheberater weiß ich jedoch aus beruflicher Erfahrung, dass die Weihnachtszeit für viele Paare zu einer Belastungsprobe für ihre Beziehung wird. Wie aus Enttäuschung schließlich doch noch eine große Chance werden kann, möchte ich im Folgenden darlegen.

Vorweihnachtszeit, wenn sich Stress auf die Beziehung niederschlägt – Paartherapie und Eheberatung

Klienten in der Paartherapie und Eheberatung schildern immer wieder, dass die Adventzeit für sie eine keinesfalls besinnliche Zeit ist. Für viele Arbeitnehmer ist sie gar die intensivste Zeit des Jahres. Wer nicht direkt im auf Hochtouren laufenden Handel oder in der Gastronomie tätig ist, der ist möglicherweise in einer anderen Form mit Jahresabschlussarbeiten beschäftigt. Konkret heißt das lange Arbeitstage sowie eine allgemein erhöhte Stressbelastung. Das macht sich natürlich auch in der Partnerschaft in Form von gereizter Stimmung und wenig Zeit für Gemeinsamkeit bemerkbar, was das Risiko für Konflikte maßgeblich erhöht. Das ohnehin knapp bemessene Zeitbudget wird zusätzlich noch durch andere mehr oder weniger geliebte Verpflichtungen belastet: Neben einer Vielzahl von Weihnachtsfeiern und dem Treffen von Freunden und Bekannten kommen noch die oft kräftezehrenden Weihnachtseinkäufe hinzu. Gerade letzteres kann nach einer langen Arbeitswoche das angespannte Nervenkostüm belasten: Viele Menschen leiden in der Vorweihnachtszeit unter regelrechtem Einkaufsstress, ausgelöst durch überhöhten Erwartungsdruck und Reizüberflutung. Gereiztheit und passive Aggressivität aber auch das Gefühl, vom Partner nicht genügend unterstützt zu werden, können sich so schnell in heftigen Konflikten entladen. In der Paartherapie und Eheberatung wird vielen Paaren klar, dass sie es oft über viele Wochen verabsäumt haben, sich Zeit für Gespräche und gemeinsame Aktivitäten zu nehmen.

 Paartherapie: Weihnachten, wenn Intimität zum Problem wird

Sind die Feiertage dann aber einmal endlich angebrochen, kann auch der umgekehrte Tatbestand zum Problem werden: Leiden manche Paare unter zu wenig Intimität und Zeit zu zweit, so wird für andere gerade diese Intimität zum großen Stolperstein. Denn während man in der Vorweihnachtszeit oft noch irgendwie zwischen Beruf und Privatem nebeneinander her lebt, so ändern sich die Vorzeichen in der Urlaubszeit plötzlich schlagartig. Nicht nur die potentielle Zeit zu zweit erhöht sich exponentiell, auch die Gestaltung dieser Zeit ist eine ganz besondere.

Als Paartherapeut und Eheberater wird mir in diesem Zusammenhang immer wieder bewusst, welch hohe Anforderungen die Weihnachtszeit oft an Paare stellt: Die Partner müssen planen, koordinieren, eine passende Arbeitsaufteilung finden, Einkäufe erledigen, ihre Kinder und andere Familienangehörige versorgen und vieles mehr. All das zwingt Paare, als Einheit zu funktionieren: Gab es bereits im Vorfeld Probleme oder Disharmonien in der Beziehung, so kann der entstehende Druck diese noch deutlicher zum Vorschein bringen. Hat man sich emotional voneinander entfernt, kann auch die plötzliche Intimität per se zum Problem werden. Für manche Paare kann es dann sehr schwierig sein, ein größeres Ausmaß an Nähe wieder zuzulassen. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung wird deutlich, dass gerade überhöhte Erwartungshaltungen hinsichtlich der eigenen Partnerschaft und der Familienzusammenhörigkeit zu bitterer Enttäuschung führen können. Konflikte entstehen jedoch selten in einem Vakuum. In der Regel verlaufen sie an alt bekannten Verwerfungslinien, die in der emotional beanspruchenden Weihnachtszeit unter einem Vergrößerungsglas stehen, deshalb aber keinesfalls weniger real und bedeutsam sind. Richtig betrachtet kann also aus einer scheinbaren Weihnachts-Katastrophe auch eine große Chance für die Beziehung werden. Paartherapie und Eheberatung kann genau dabei eine enorme Unterstützung sein, indem sie bei der Verarbeitung von Verletzungen hilft, das gegenseitige Verständnis fördert und Entwicklungsperspektiven für die Partnerschaft aufzeigt. Am Ende dieses Prozesses kann ein Paar dann so gestärkt sein, dass das nächste Weihnachten tatsächlich zu einem Fest der Liebe wird.

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Wenn Trennung das Beste für die Beziehung ist – Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehung-paartherapie-eheberatung/ Sun, 20 Nov 2016 10:57:31 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=821 Paartherapie und Eheberatung entfaltet die höchste Wirksamkeit, wenn sie möglichst regelmäßig und möglichst frühzeitig eingesetzt wird. Entgegen mancher Vorstellung ist Paartherapie und Eheberatung nicht nur in Krisenzeiten sinnvoll einsetzbar, sie kann auch als Beziehungshygiene fungieren, lange bevor sich erste Konflikte verhärten und zum Problem für die Partnerschaft werden. Indem das gegenseitige Verständnis und das Miteinander gestärkt und Irritationen frühzeitig reflektiert werden, kann Paartherapie und Eheberatung also eine ausgezeichnete präventive Funktion haben. Während manche Paare sich Paartherapie in Form eines beziehungsstärkenden Rituals regelmäßig gönnen, ist es in der Praxis jedoch häufiger so, dass viele Menschen den Schritt erst dann wagen, wenn der sprichwörtliche Zug schon fast abgefahren ist.

Krisenintervention – Paartherapie und Eheberatung

Einen Experten zur Unterstützung in intimen Belangen hinzuzuziehen, fällt manchen Menschen schwer. Vorurteile und falscher Stolz („schaffen wir schon selbst“ „Therapeut = Eingeständnis des Scheiterns“) hindern Paare daran, jenen Schritt zu setzen, der ihnen in vielen Fällen viel Kummer und Schmerz erspart hätte. Tun sie es schließlich doch, dann meist aus einer großen Not heraus. Wenn KlientInnen in meine Praxis kommen, dann oft weil Feuer am Dach ihrer Beziehung ist. Verhärtete Fronten, große gegenseitige Verletzungen, eingefahrene Konflikte – trotz oftmals denkbar schlechter Voraussetzungen verbindet Paare jedoch in der Regel eine Gemeinsamkeit: Dass sie Paartherapie und Eheberatung überhaupt in Anspruch nehmen, kann ein Hinweis darauf sein, dass ihnen an ihrer Beziehung wirklich noch etwas gelegen ist. Ob beide Partner an ihrer Partnerschaft ernsthaft arbeiten wollen, ist wohl eine der wichtigsten Klärungen in diesem Stadium. Macht sich einer der Partner noch Hoffnungen auf einen Fortbestand der Beziehung, hat sich der andere aber innerlich schon getrennt, so verfolgen sie im Rahmen der Therapie womöglich ganz unterschiedliche Ziele. Zieht das Paar aber noch am selben Strang, kann Paartherapie und Eheberatung sehr wertvoll darin sein, sie bei der Konfliktlösung und gegenseitigen Annährung zu unterstützen. Nicht immer muss es dabei aber sehr emotional zugehen, manchmal sind Konflikte und Gefühle auch zugeschüttet und kommen erst im Laufe der Therapie zum Vorschein, auch wenn die dahinter liegenden Probleme nicht weniger schwerwiegend sind. In einer für beide Partner oftmals sehr schwierigen und belasteten Situation nimmt der Paartherapeut und Eheberater eine wichtige Brückenfunktion ein. Seine Moderation stellt sicher, dass Gefühle und Gedanken einen geschützten Raum bekommen und dass die Gespräche konstruktiv und zielgerichtet verlaufen. Paartherapie und Eheberatung kann so die Wahrscheinlichkeit, eine bereits stark gefährdete Beziehung doch noch zu retten, dramatisch erhöhen.

Trennung als gemeinsamer Ausweg – Paartherapie und Eheberatung

Paartherapie und Eheberatung hat stets zum Ziel, die bestmögliche Beziehung zwischen zwei Menschen sicherzustellen, selbst wenn dies in manchen Fällen bedeutet, die partnerschaftliche Beziehung aufzulösen und in etwas Neues zu verwandeln. Trotz guter Intentionen und aller Bemühungen können sich die Unterschiede zwischen den Partnern im Laufe der Therapie schließlich als zu groß herausstellen. In anderen Fällen suchen Paare Paartherapie und Eheberatung aber auch direkt auf, um einen Weg zu finden, sich im möglichst Guten voneinander zu trennen, nicht ausschließlich aber häufig auch um Dritte (etwa die gemeinsamen Kinder) zu schützen. Trennung und Scheidung kann in jedem Fall ein ungemein komplexer und schmerzhafter Prozess sein. Selbst wenn Menschen bereits intuitiv wissen, dass sie unterschiedliche Wege gehen werden, halten oft über Jahre gewachsene emotionale Verbindungen zusammen, was eigentlich bereits auseinanderdriftet. Wenn Streit und gegenseitige Verletzungen nicht schon zu große Spuren hinterlassen haben, kann es manchen Paaren tatsächlich gelingen, einen neuen Respekt und eine fortbestehende Wertschätzung füreinander zu entwickeln, selbst wenn ihre Partnerschaft endet. Paartherapie und Eheberatung hilft dabei, das Gefühlschaos zu ordnen, Verletzungen zu minimieren und einen bestmöglichen Weg für beide Partner zu finden, an dessen Ende immer die bestmögliche Form der Beziehung steht, wie auch immer sich diese gestaltet.

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Patchworkfamilie – häufige Herausforderungen und Probleme Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/patchworkfamilie-herausforderungen-paartherapie/ Tue, 01 Nov 2016 09:29:08 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=818 Sie scheint das Familienmodell unserer Zeit zu sein, die Patchworkfamilie. Bei einer Scheidungsrate von etwa 40% liegt es auf der Hand, dass sich heute viele Familien wohl oder übel neu zusammensetzen müssen. Von einer Patchworkfamilie spricht man dann, wenn mindestens ein Elternteil ein Kind aus einer früheren Beziehung in die neue Familie mit eingebracht hat. In den Medien wird die Patchworkfamilie als eine sehr moderne und bereichernde Familienform dargestellt. Egal ob bei der Familie Schweiger und Ochsenknecht oder bei Bruce Willis und Demi Moore – viele Stars inszenieren ihr neu zusammengewürfeltes Familienglück. Auch in der Paartherapie und Eheberatung ist die Patchworkfamilie ein Dauerbrenner – hier zeigt sich, dass neue Familienkonstellationen aber nicht nur spannend sein können, sondern auch mit großen Herausforderungen und Belastungen für alle Beteiligten aufwarten.

Auswirkungen auf Kinder – Paartherapie und Eheberatung

Eine der wohl häufigsten Fragen in der Paartherapie und Eheberatung ist, wie sich eine Trennung bzw. Scheidung auf Kinder auswirkt und wie bei der Zusammenführung der neuen Familienmitglieder vorgegangen werden sollte. Tatsächlich muss nicht jede Trennung der Eltern für ein Kind eine Verschlechterung sein, in fast allen Fällen bedeutet es aber eine massive Veränderung und Umstellung. Nicht alle Kinder reagieren auf die Umwälzungen in ihrem familiären Umfeld gleich. Auch wenn eine starke emotionale Reaktion vorerst auszubleiben scheint, kann diese zu einem späteren Zeitpunkt oder in einer versteckteren Ausdrucksform doch in Erscheinung treten. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung ist aber natürlich auch der Umgang der Erwachsenen mit der neuen Situation ausschlaggebend. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen ist es, erst einmal selbst die neu entstehenden Beziehungen sinnvoll und konstruktiv zu gestalten, ehe die Kinder dazu geholt werden. Oft werden die eigenen Kinder jedoch viel zu schnell dem neuen Partner und dessen Familie vorgestellt, ergeben sich dann daraus neue Bindungen, ist es für sie umso traumatischer, wenn diese abermals zerbrechen. Paartherapie und Eheberatung kann alte und neue Partner wesentlich dabei unterstützen, die Veränderung für ihre Kinder möglichst positiv und reibungslos zu gestalten. Das kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn Kinder damit offensichtlich zu kämpfen haben oder es zwischen den Familienmitgliedern bereits zu Konflikten kommt (z.B. Kinder rebellieren gegen neuen Elternteil; Neid/Eifersucht zwischen den Kindern). Allgemein lässt sich sagen, dass das Zusammenwachsen eine Menge Zeit benötigt. Bis zu fünf Jahre kann es dauern, bis sich alle Familienmitglieder an die neue Konstellation gewöhnt haben. Für Kinder kann eine Patchworkfamilie trotz aller Belastungen und Herausforderungen so auch einige Vorteile haben: Nicht nur haben sie mehr Bezugspersonen, Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Kinder durch den vermehrten Bedarf an Absprachen und Kompromissen in Patchworkfamilien eine höhere Sozialkompetenz entwickeln.
Belastungen für die neue Partnerschaft – Paartherapie und Eheberatung

Nicht nur für Kinder kann die veränderte familiäre Situation zu einer großen Belastung werden, sehr oft steht auch die neue Partnerschaft der Eltern vor einer massiven Bewährungsprobe. In der Paartherapie und Eheberatung wird immer wieder deutlich, dass eine Patchworkfamilie schließlich eine ganze Menge an Herausforderungen und Stolpersteinen mit sich bringen kann. Zum einen ist da die höhere finanzielle Belastung, egal ob in Form von Wohnraumschaffung (Platz für alle Kinder) oder in Form von Unterhaltszahlungen, was entsprechende Konfliktthemen zwischen den neuen Partnern mit sich bringt. Zum anderen muss ein äußerst fragiles System aus Beziehungen im Gleichgewicht gehalten werden, in dem es zu zahlreichen Störungen kommen kann. In der Paartherapie und Eheberatung berichten Paare immer wieder davon, dass vor allem die gemeinsame Kindererziehung viel Sprengstoff mit sich bringt. Auf der einen Seite sind da die getrennt lebenden leiblichen Eltern, auf der anderen Seite haben aber auch der oder die neue Partner ein gewisses Mitspracherecht. Kommen verschiedene Werte und Erziehungsstile zusammen, sind Konflikte ohne entsprechende Absprache vorprogrammiert. Bei den Ex-Partnern kann aber auch Eifersucht gegenüber dem Stief-Elternteil ins Spiel kommen, was gerade für die neue Beziehung ungemein schwierig sein kann, da eine Person als Verbindungsglied oft zwischen den Fronten steht (z.B. Vater meiner Kinder VS neuer Lebenspartner). Auch fühlen sich die Elternteile ihren eigenen Kindern verpflichtet, was trotz aller Bemühungen der Gleichbehandlung zwischen den neuen Partnern zu Konflikten führen kann. Abermals kann es äußerst herausfordernd sein, das verletzliche System aus Bindungen und Bedürfnissen auszubalancieren. Gerade systemisch orientierte Paartherapeuten und Eheberater können dann eine enorme Hilfe sein, wenn es darum geht, Zusammenhänge und Wirkmechanismen aufzuzeigen, die einem so gar nicht bewusst werden. So kann es auch gelingen, die eigene Rolle zu reflektieren, die Partnerschaft zu stärken und für mehr Harmonie und Zusammenhalt in der neuen, größeren Familie zu sorgen.

 

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Lebensgestaltung – wenn Wege auseinander gehen Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/lebensgestaltung-paartherapie-eheberatung/ Wed, 19 Oct 2016 18:45:54 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=810  

Auch als langjähriger Paartherapeut und Eheberater ist es für mich immer wieder erstaunlich, wie viele Faktoren letztendlich zusammenpassen müssen, damit eine Beziehung langfristig funktionieren kann: Liebe beziehungsweise Verliebtheit ist in der Regel nur eine notwendige aber keine hinreichende Voraussetzung für eine dauerhaft glückliche und harmonische Beziehung, ebenso von Bedeutung sind gemeinsame Werte und kompatible Lebenskonzepte. Gerade die Lebensgestaltung und –planung ist aber auch in der Paartherapie und Eheberatung für Paare einer der häufigsten Konfliktbereiche. Was tun, wenn die Gefühle noch da sind, aber die Vorstellungen hinsichtlich der Lebensgestaltung auseinander gehen?

 Paartherapie und Eheberatung: Keine Garantie für gemeinsame Vorstellungen

Bei arrangierten Heiraten stand schon seit jeher die sozioökonomische Passung im Vordergrund. Wie sich das zukünftige Leben gestaltete, stand ebenso wie die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau mehr oder weniger bereits im Vorhinein fest. Heute werden Beziehungen aus ganz anderen Gesichtspunkten eingegangen, romantische Gefühle stechen Faktoren wie den finanziellen Hintergrund und die soziokulturelle Herkunft, womit sich natürlich auch deutlichere Unterschiede in den Erwartungen und Lebensplanungen ergeben können. Zwar sind Menschen ähnliche Lebensvorstellungen natürlich immer noch sehr wichtig, wir haben aber mehr Möglichkeiten diesbezüglich bei der Partnerwahl Risiken einzugehen. Während die Beziehung auf Lebenszeit für viele immer noch die Idealvorstellung darstellt, wird dies von anderen viel pragmatischer gesehen: Beziehungen werden nur so lange fortgesetzt wie die Partner gemeinsame Vorstellungen teilen, gehen Werte und Interessen auseinander, so endet auch der gemeinsame Weg (siehe auch „Lebensabschnittpartner“). Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung lässt sich darüber hinaus sagen, dass es selbst bei strengster Partnerselektion im Vorfeld keine Garantie dafür geben kann, dass zwei Menschen über die Jahre völlig kompatible Lebensvorstellungen beibehalten. Manche Paare teilen über lange Zeiträume ähnliche Interessen und Lebenspläne um sich dann relativ kurzfristig in völlig unterschiedliche Richtungen zu entwickeln. Andere haben von Beginn an unterschiedliche Vorstellungen, finden aber dann doch einen gemeinsamen Weg. Lebenskonzepte und Lebensplanung sind also keine konstanten Größen, sie verändern sich wie wir Menschen es tun. Paartherapie und Eheberatung kann helfen, sich über die eigenen aber auch die gemeinsamen Vorstellungen und Wünsche klar zu werden.

Toleranz und Flexibilität wo möglich – Paartherapie und Eheberatung

In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich immer wieder, dass Paare in unterschiedlichsten Lebenssituationen extrem darum bemüht sind eine gemeinsame Linie zu finden. Wenn die Meinungen dann allerdings auseinanderklaffen, können sie schnell in einen Konflikt geraten. Es stellt sich jedoch grundsätzlich die Frage, ob dies in allen Fällen überhaupt notwendig ist. Lieber gemütlich zuhause oder aktiv unterwegs? Strandurlaub, Sightseeing oder doch lieber ein Abenteuertrip? Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsame Interessen zu haben ist zweifelslos für jede Beziehung von großer Wichtigkeit, dahingehend kann der Bogen aber auch überspannt werden. Manchmal ist es genauso wichtig, auch einmal getrennt voneinander unterschiedlichen Interessen und Aktivitäten nachzugehen ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Auch in einer guten Beziehung muss nicht alles perfekt harmonieren und zusammenpassen. Den anderen zu respektieren heißt schließlich auch, den anderen in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren. Wenn nicht unrealistische Beziehungserwartungen Auslöser für Konflikte sind, kann hinter eigentlich leicht beizulegenden Streitpunkten aber auch etwas viel Fundamentaleres wie etwa generelle Unzufriedenheit mit der Beziehung oder eine spezifische Angst stehen. Paartherapie und Eheberatung kann Paare sehr dabei unterstützen, Wesentliches vom Unwesentlichen zu trennen – und dort genauer hinzusehen, wo es wichtig ist.

 Wenn es nicht mehr gemeinsam geht – Paartherapie und Eheberatung

Während man die natürliche Unterschiedlichkeit der Partner in vielen Fällen mit Toleranz überbrücken kann, so gibt es doch Vorstellungen hinsichtlich der Lebensgestaltung, die so grundlegend sind, dass das Finden eines gemeinsamen Wegs für die Fortführung der Beziehung zur Voraussetzung wird (z.B. Familiengründung ja/nein). Auch können viele kleine unterschiedliche Anschauungen in Summe ein großes Gewicht entwickeln, besonders wenn das Gefühl entsteht, dass die gemeinsame Basis verloren gegangen ist. In diesen Fällen bietet Paartherapie und Eheberatung einen geschützten Rahmen, um im gemeinsamen Gespräch auf beiden Seiten Klarheit zu gewinnen. Findet sich trotz der Aussprache kein gemeinsamer Weg mehr, kann eine auf Respekt und Wertschätzung beruhende Trennung trotz des entstehenden Schmerzes dennoch gelingen.

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Twentyfourseven – rund um die Uhr zusammen Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/twentyfourseven-paartherapie-eheberatung/ Sat, 08 Oct 2016 15:28:29 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=807  

In meinem letzten Blogeintrag bin ich aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung näher auf Paare eingegangen, die zwar eine intime Beziehung führen, die aber getrennt voneinander leben (separate Haushalte führen). Ich habe aufgezeigt, dass eine solche Beziehungsgestaltung durchaus große Vorteile aber auch spezifische Schattenseiten haben kann. Wie ist es aber um Menschen bestellt, die ganz im Gegensatz dazu ein sehr hohes Maß an räumlicher Nähe anstreben oder plötzlich mit solch großer Nähe konfrontiert sind? Twentyfourseven – also 24 Stunden, 7 Tage die Woche zusammen – kann das gut gehen?

 Die Angst alleine zu sein – Paartherapie und Eheberatung

Gemeinsam zu wohnen ist nicht nur ökonomisch äußerst sinnvoll, es entspricht auch unserem menschlichen Grundbedürfnis nach Gesellschaft und Geborgenheit. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Menschen ihren Partner möglichst nahe bei sich wissen wollen. Von diesem ganz natürlichen Streben nach Zweisamkeit ist jedoch die unzureichende Fähigkeit abzugrenzen, auch für sich alleine sein können wenn dies notwendig ist. Paare berichten in der Paartherapie und Eheberatung immer wieder auch davon, dass sie trotz bestehender Konflikte nur schwer ertragen können, wenn sich der andere räumlich entfernt. Wird etwa nach einem Streit eine Nacht in unterschiedlichen Räumen geschlafen, kann das als beziehungsgefährdend erlebt werden. Aber ist das schon ein nicht mehr gesundes Bedürfnis nach Nähe? Nicht zwingenderweise. Menschen unterscheiden sich in ihrem Bedürfnis nach Nähe und Distanz ganz grundsätzlich. Während es für das eine Paar grundnormal ist, sich im Streitfall einmal auch räumlich aus dem Weg zu gehen, kann das für andere Paare ein höchst verstörendes Verhalten darstellen. Ein allgemeingültiges Gesetz, wie viel räumliche Nähe einer Beziehung zuträglich ist, gibt es also auch in der Paartherapie und Eheberatung nicht. Entscheidend ist, dass ein Paar die für sie richtige Balance aus Zweisamkeit und Abstand findet. Schwierig wird es allerdings dann, wenn ein zu viel an Nähe für einen oder beide Partner zur Belastung wird und daraus Leidensdruck entsteht. In der Paartherapie und Eheberatung arbeite ich immer wieder mit Paaren, die sich gegenseitig zu stark einengen. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein: Ein unsicheres Bindungsverhalten im Allgemeinen, Eifersucht oder vorhergegangene schlechte Erfahrungen mit Untreue oder schlicht und einfach eine zu stark eingeschränkte Freizeitgestaltung. Paartherapie und Eheberatung kann helfen, wenn die Angst vor dem Alleinsein zum Problem wird und sich Partner die Luft zum Atmen nehmen. In einem sicheren Rahmen können Ursachen identifiziert werden, um das aus dem Gleichgewicht geratene Verhältnis zwischen Nähe und Distanz wieder herzustellen.

 Paartherapie und Eheberatung: Wenn Nähe zur Herausforderung wird

Räumliche Nähe kann aber auch zu Beziehungsproblemen führen, selbst wenn die Partner objektiv gesehen gar nicht so viel Zeit miteinander verbringen, diese gemeinsame Zeit dennoch als zu beengend empfunden wird. Wie bereits angesprochen, unterscheiden sich Menschen zum Teil deutlich in ihrem Bedürfnis nach Nähe und Distanz. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich, dass die Art und Weise wie Menschen sich verhalten und verschiedene Situationen erleben, jedoch keinesfalls festgelegt und unveränderlich ist. Ganz im Gegenteil kann sich das Bedürfnis nach Nähe im Laufe des Lebens stark verändern, je nachdem welche Lernerfahrungen wir machen. Ein intimes Zusammenleben kann man gewissermaßen erlernen, man kann es aber auch wieder verlernen. Nicht immer basieren diese Prozesse auf Freiwilligkeit. Nicht nur prägt uns unsere Kindheit und Jugend, gerade auch die ersten Beziehungserfahrungen können ausschlaggebend dafür sein, wie viel Nähe wir für uns als richtig empfinden. Zusammen zu leben verändert alles: Die Sexualität, die Freizeitgestaltung, die Kindererziehung – ja sogar unsere Essgewohnheiten, Toilettengänge und Masturbation. In der Paartherapie und Eheberatung ist es daher keinesfalls überraschend, dass vor allem Menschen mit dem Zusammenleben Schwierigkeiten haben, die zuvor über einen längeren Zeitraum ein hohes Maß an Unabhängigkeit erlebten. Tatsächlich kann man aber auch im selben Haushalt leben und dennoch mit ähnlichen Problemlagen konfrontiert sein. Wenn sich beispielsweise durch berufliche (z.B. besser vereinbare Arbeitszeiten) oder private (z.B. gemeinsames Kind) Veränderungen mehr Berührungspunkte zwischen den Partnern ergeben, kann das bisher gut funktionierende Beziehungsgefüge aus dem Gleichgewicht geraten. Oft zeigen sich erste Irritationen auch dann, wenn man relativ plötzlich viel gemeinsame Zeit miteinander verbringt, wie das etwa bei Urlauben der Fall ist. Als Paartherapeut und Eheberater unterstütze ich meine KlientInnen darin, mit herausfordernden Übergängen und Veränderungen im Leben gut umzugehen. Indem Mechanismen und Verhaltensweisen aufgezeigt werden, Paare über ihre Gefühle offen sprechen können, können viele Krisen bereits entschärft werden. Kommt es immer wieder zu ähnlichen Konflikten, kann Paartherapie und Eheberatung zudem wesentlich zur gegenseitigen Vermittlung beitragen.

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Beziehung trotz getrennter Haushalte – Living apart together Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/getrennter-paartherapie-eheberatung/ Thu, 22 Sep 2016 17:38:19 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=803 Womit man früher im besten Fall schiefe Blicke erntete, findet heute immer häufiger Anklang nicht nur bei jungen Paaren: LAT, oder auch „Living apart together“. Darunter ist zu verstehen, dass trotz einer intimen Beziehung getrennte Haushalte geführt werden. Im Gegensatz zur so genannten „Long Distance Relationship“ (LDR), ist die räumliche Distanz in diesem Fall deutlich geringer (zumeist selbe Stadt) und die Form der Beziehungsgestaltung auch häufiger bewusst so gewollt. Während manche Menschen bedenkenlos die Vorzüge einer solchen Lebensform genießen, kann es in anderen Fällen zu ganz spezifischen Konflikten und Irritationen kommen. Die Frage nach der idealen Form des Zusammenlebens ist auch in der Paartherapie und Eheberatung ein Dauerbrenner.

Getrennte Haushalte = wenig Intimität, Einsamkeit? (Paartherapie und Eheberatung)

Zuerst einmal möchte ich auf Basis meiner Erfahrung als Paartherapeut und Eheberater mit dem Vorurteil aufräumen, dass getrennt lebende Paare zwingendermaßen ein geringeres Maß an Intimität erleben oder gar ein Mehr an Einsamkeit verspüren. Viele getrennt lebende Paare sehen sich täglich bis mehrmals in der Woche, bei geringer räumlicher Distanz zwischen den Wohnorten verbringt etwa ein Viertel wenigstens vier bis fünf Nächte pro Woche gemeinsam. Dass voneinander getrennt lebende Paare in der Altersgruppe der 18 bis 79 Jährigen bereits etwa 7% ausmachen, hängt dabei stark mit dem sozialen Wandel zusammen. Zum einen wird der Individualisierung der Lebensformen ein immer höherer Stellenwert beigemessen, zum anderen kommt es auch zu wachsenden Mobilitätserfordernissen in beruflicher Hinsicht. Im Rahmen dieses Lebensmodells lassen sich Intimität und der Wunsch nach Unabhängigkeit ideal miteinander vereinbaren. Manchmal ist es auf Grund des Arbeitsmarktes auch schwer, Arbeitsplätze im selben räumlichen Umfeld zu finden. Auch die Möglichkeiten des Internets bei der Partnersuche (Erweiterung des Suchradius) erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass gerade zu Beginn einer Beziehung getrennte Haushalte geführt werden. Während bei jungen Menschen diese Lebensform häufig als Modell am Anfang der Partnerfindungsphase dient, ist sie bei Älteren häufiger als bewusst konzipiertes Lebensmodell angelegt.

Vor- und Nachteile getrennter Haushalte aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung

Dass getrennte Haushalte ein Mehr an Unabhängig mit sich bringen, liegt auf der Hand. Getrennt lebende Paare diskutieren weniger über Haushaltspflichten und finanzielle Entscheidungen. Es fällt ihnen leichter, den eigenen Interessen nachzugehen, ohne dabei Rücksicht auf den Partner nehmen zu müssen. Meine KlientInnen berichten im Rahmen der Paartherapie und Eheberatung häufig davon, dass sie es schätzen, sich jederzeit zurückziehen zu können und dass sich so seltener ein Gefühl von Routine einstellt. Es muss auch keinesfalls zu einer Reduktion des Sexuallebens kommen: Oft können Paare die geringeren Möglichkeiten bewusster nutzen. Gerade wenn die Beziehung noch nicht ausreichend erprobt ist, kann ein Vorteil auch darin bestehen, dass eine Trennung leichter fällt, da die Partner wirtschaftlich und organisatorisch weniger stark miteinander verwoben sind. Aber diese Lebensform kann auch ihre Schattenseiten haben: Ein gemeinsamer Haushalt ist ökonomisch gesehen wesentlich effizienter. Neben finanziellen Erleichterungen spielt dahingehend vor allem auch die Zeitersparnis (Fahrtzeiten, Arbeitsteilung) eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch wenn Quantität keinesfalls mit Qualität gleichgesetzt werden sollte, haben getrennt lebende Paare unter dem Strich oft deutlich weniger Zeit für Zweisamkeit. Gerade die Nutzung der wertvollen gemeinsamen Zeit kann so zu einem Streitthema werden. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich zudem auch, dass ein gemeinsamer Haushalt zwar zwangsläufig auch Alltagsprobleme mit sich bringt, dass viele Paare es aber dennoch sehr schätzen, Alltagsfreuden und –leiden miteinander teilen zu können. Manche Menschen argumentieren, dass getrennt lebende Paare sich nur die „Rosinen herauspicken“, dass sie aber gerade die Momente verpassen, die eine Partnerschaft wirklich ausmachen. Auf Grund der niedrigeren Verbindlichkeit dem anderen gegenüber ist bei getrennt lebenden Paaren schließlich auch die Trennungswahrscheinlichkeit höher. Aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung lässt sich also kurzgefasst sagen, dass diese Lebensform sowohl mit besonderen Vorzügen als auch mit ganz spezifischen Herausforderungen aufwartet. Somit kann auch die Frage nach der idealen Form des Zusammenlebens nicht allgemeingültig beantwortet werden: In der Paartherapie und Eheberatung stehen stets die individuellen Vorstellungen und Bedürfnisse des Paares im Fokus.

 Erzwungene Trennung – Paartherapie und Eheberatung

Eine Partnerschaft mit getrennten Haushalten muss nicht besser oder schlechter sein als andere Beziehungsformen, solange beide Partner die gleiche Vorstellung und Erwartungshaltung an eine Beziehung, den Alltag und die Freizeitgestaltung haben. Was aber tun, wenn diese Lebensform von zumindest einem der Partner nicht ganz freiwillig gewählt wurde? Paartherapie und Eheberatung bietet einen idealen Rahmen um auch diesem schwierigen Thema Raum zu geben. Lehnt einer der Partner das Zusammenziehen ab oder schiebt dies wiederholt auf, so kann dies den anderen massiv verunsichern. In manchen Fällen wird etwa der Wille zu einer engeren Bindung oder gar die Beziehungsfähigkeit des Partners als solche in Frage gestellt. Auch Verlustängste und Eifersucht können zu Konflikten führen. Der Paartherapeut und Eheberater kann in jedem Fall zu einem besseren Verständnis beitragen, die so entstehende Klarheit kann für beide Seiten enorm erleichternd sein. Oft, aber nicht immer, steht so ein gemeinsames „Happy End“ am Ende der Aussprache. Stellen sich die jeweiligen Vorstellungen hingegen letzten Endes als zu gegensätzlich heraus, kann auch eine Trennung sinnvoll sein. Umgekehrt kann eine getrennte Haushaltsführung auch für Paare eine interessante Option sein, bei der sich das Zusammenleben schwierig gestaltet und die Lebensumstände einen solchen Schritt zulassen. Paartherapie und Eheberatung kann auch sehr förderlich sein, wenn sich ein vormals allein lebendes Paar entscheidet, zusammenzuziehen, und es auf Grund der Umstellung zu ungewohnten Konflikten kommt.

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Ängste und psychische Erkrankungen während der Schwangerschaft Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/erkrankungen-schwangerschaft-paartherapie/ Tue, 13 Sep 2016 14:21:32 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=798 Eine Schwangerschaft wird allgemeinhin, die notwendigen partnerschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen vorausgesetzt, als eine glückliche und erfüllende Phase im Leben eines Menschen angesehen. Für manche Frauen und ihre Partner stellt sich dieses Glücksgefühl jedoch nicht wie erwartet ein, was zu einer großen psychischen Belastung werden kann. Gerade weil die gesellschaftliche Erwartungshaltung Zufriedenheit und Ausgeglichenheit impliziert, fällt es vielen Menschen jedoch schwer, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Paartherapie und Eheberatung kann helfen.

Sorgen und Ängste in der Schwangerschaft sind normal – Paartherapie und Eheberatung

Eines gleich einmal vorweg: Sorgen und Ängste während der Schwangerschaft sind etwas ganz Natürliches. Bei vielen meiner KlientInnen in der Paartherapie und Eheberatung drehen sich die Gedanken um die Gesundheit des Kindes sowie um die Frage, ob man selbst eine gute Mutter oder ein guter Vater sein kann. Viele Menschen fragen sich aber auch, inwiefern sich die Schwangerschaft auf ihre Beziehung (z.B. Sexualität) auswirken wird und wie sie diese mit ihrem Beruf vereinbaren können. Bei Paaren, die bereits ein Kind haben, entsteht manchmal die Sorge, beiden Kindern nicht das gleiche Maß an Aufmerksamkeit geben zu können oder das bestehende Kind zu vernachlässigen. Viele Frauen setzen sich auch intensiv mit der Geburt selbst auseinander: Wie werde ich das schaffen? Welche Schmerzen kommen auf mich zu? Frauen, die bereits eine schwierige Schwangerschaft erlebt haben, haben oft große Ängste davor, diese Erfahrungen noch einmal durchleben zu müssen. Oft können Gespräche mit dem Arzt des Vertrauens oder eine gute Geburtsvorbereitung Sorgen nehmen, indem medizinische Fragen geklärt und das Selbstvertrauen gestärkt wird. Aber auch Paartherapie und Eheberatung können hier ungemein nützlich sein, da im Speziellen das Paar als funktionelle Einheit im Vordergrund steht. Im geschützten Rahmen der Paartherapie kann so ein Mehr an gegenseitigem Verständnis und Vertrauen entstehen.

Paartherapie und pathologische Angst- und Depressionszustände

Die eben erwähnten Sorgen und Ängste sind zwar nicht ungewöhnlich, sollten aber keinesfalls bagatellisiert werden. Nur wenige zielgerichtete Interventionen können bereits Druck nehmen und für ein höheres Maß an Entspanntheit sorgen. Von den normalen Gefühlsschwankungen und Missempfindungen der Frau in der Schwangerschaft, die auch durch die hormonelle Umstellung ausgelöst werden können, müssen jedoch pathologische Zustände abgegrenzt werden, die dringend behandlungsbedürftig sind. Gerade für Menschen mit Risikofaktoren, wie etwa einer vorhergehenden psychischen Erkrankung, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, während der Schwangerschaft eine Angststörung oder depressive Erkrankung zu entwickeln. Nicht nur die Schwangere selbst ist dadurch einem erhöhten Risiko ausgesetzt (z.B. erhöhte Suizidalität), durch die Ausschüttung von Stresshormonen kann auch das Kind in Mitleidenschaft gezogen werden. Besondere Vorsicht ist dann geboten, wenn eine dauerhaft gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Unruhe/Kraftlosigkeit, Schlafstörungen, Appetitverlust, extremes Sich-Sorgen-Machen, Panikattacken oder andere gravierende Angstzustände auftreten. In diesen Fällen ist in jedem Fall das Aufsuchen eines Facharztes notwendig. Paartherapie als gemeinschaftliche Psychotherapie kann hierbei in Kombination für eine erfolgreiche und rasche Behandlung eingesetzt werden. Neben der generellen Wirksamkeit der Therapie ist dabei auch von Vorteil, dass dem Körper keinerlei chemische Substanzen zugeführt werden müssen.

Paartherapie: Tabuthema psychische Erkrankungen während der Schwangerschaft

Das Auftreten psychischer Erkrankungen während der Schwangerschaft wurde lange Zeit tabuisiert und auch wissenschaftlich vernachlässigt. Während man sich mit depressiven Phasen nach der Schwangerschaft intensiv auseinandersetzte (so genannte „Babyblues“ oder „Heultage“), wurde diesem Thema nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, da davon ausgegangen wurde, dass die hormonelle Umstellung des Körpers in der Schwangerschaft ein eher schützender Faktor ist. Neuesten Schätzungen zufolge entwickeln jedoch bis zu 20% aller Schwangeren Depressionen oder behandlungsbedürftige Ängste. Die Folgen der Tabuisierung können weitreichend sein. Für eine werdende Mutter (und ihren Partner) kann es enorm belastend sein, keine Freude auf ihr Kind zu verspüren. Viele dieser Frauen kämpfen mit Schuldgefühlen und Versagensängsten, nichts ahnend, dass hinter ihren Empfindungen eigentlich eine Depression steht. Relativ wenig Beachtung fand auch die Schwangerschaftsphobie (Tokophobie), also die pathologische Angst vor eine Schwangerschaft oder Geburt. Trotz oftmals bestehendem Kinderwunsch vermeiden Frauen aus dieser tiefen Angst heraus eine Schwangerschaft. Werden sie ungewollt schwanger, kann die Phobie der Antrieb für einen Schwangerschaftsabbruch oder dem Verlangen nach einem medizinisch nicht indizierten Kaiserschnitt sein. Auch eine Posttraumatische Belastungsstörung in Folge einer schwierigen Geburt kann massive Auswirkungen selbst auf eine weitere, geplante Schwangerschaft haben.Paartherapie und Eheberatung können in jedem Fall als sicherer Rahmen betrachtet werden, in dem Sorgen und Ängste nicht nur Raum gegeben werden kann, sondern Frauen und ihre Partner die notwendige professionelle Unterstützung finden.

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Partnerschaft und Kinderwunsch – Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-kinderwunsch-paartherapie/ Thu, 25 Aug 2016 12:02:41 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=795 Die einen bekommen sie und hatten das so gar nicht geplant. Die anderen wollen sie, trotz aller Planung soll es aber nicht sein. Wieder andere sind sich nicht sicher, ob sie sie haben möchten. Kinder. Ein gesellschaftlich gesehen hochemotionales Thema, das natürlich auch in der Paartherapie und Eheberatung ein Dauerbrenner ist.

Paartherapie: Von der Belastung kein Kind bekommen zu können

Für viele Paare stellt ein gemeinsames Kind den Höhepunkt ihrer Verbindung und zugleich einen enorm wichtigen Teil ihres Lebenskonzepts dar. Kein Kind bekommen zu können, kann selbst vormals glückliche Beziehungen auf eine harte Bewährungsprobe stellen. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich immer wieder, dass sich betroffene Paare neben den eigenen enttäuschten Erwartungen häufig auch mit den Reaktionen ihres sozialen Umfeldes auseinandersetzen müssen, wodurch sich noch mehr Druck aufbaut. Oftmals entwickelt sich so über einen langen Zeitraum ein zermürbender Kampf zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Das Ausschöpfen aller medizinischen Möglichkeiten ist dahingehend nicht nur ein energetischer Kraftakt sondern nicht selten auch eine enorme finanzielle Belastung. Nicht allen Paaren in der Paartherapie fällt es dabei leicht, sich gegenseitig zu stützen. Oft sind die Trauer und die Verzweiflung des Partners schwer auszuhalten. Nicht selten spielen dabei auch Schuldgefühle und Selbstzweifel eine nicht geringe Rolle. Der Paartherapeut und Eheberater kann betroffene Paare durch diese oftmals sehr schwierige Zeit führen, die Trauerbewältigung unterstützen und die Partnerschaft stärken.

Schwanger und nun? – Paartherapie und Eheberatung

Andere Paare stehen vor einer gänzlich anderen Herausforderung: Eine Schwangerschaft ist da, war aber nicht geplant. Selbst wenn ein grundsätzlicher Kinderwunsch gegeben war oder sich die Partner auf diese veränderte Situation schließlich einlassen können, kann dies massive Auswirkungen auf ihre Lebensgestaltung und Beziehung haben. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich immer wieder, dass selbst bei geplanter Schwangerschaft verschiedenste Ängste und Zweifel ganz natürlich sind, gänzlich unvorbereitet damit konfrontiert zu werden, kann diese Gefühle noch erheblich verstärken. Neben finanziellen Sorgen steht in der Paartherapie und Eheberatung häufig auch die Frage im Mittelpunkt, ob man überhaupt auf diese Herausforderung vorbereitet ist. Gerade wenn es schon im Vorfeld Beziehungsschwierigkeiten gab, rücken diese nun häufig noch stärker in den Vordergrund. Manchen Menschen macht auch der Umstand, nun so fest an ihren Partner gebunden zu sein, zu schaffen. Besonders schwierig wird es auch dann, wenn einer oder beide Partner Kinder im Vorfeld vehement ablehnten. Eine Schwangerschaft kann dahingehend ein großer Schock sein und zu einer schweren Krise führen. Im sicheren Rahmen der Paartherapie können auch sehr schwierige Themen, wie Gedanken hinsichtlich eines Schwangerschaftsabbruchs, angesprochen werden. Auch im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft unterstützt der Paartherapeut und Eheberater die Partner dabei, die Ereignisse zu verarbeiten, sich auf die Situation einzustellen und für beide Seiten gute Lösungen zu finden.

Paartherapie und Eheberatung: Kinderwunsch? Jein.

Immer wieder kommen auch Paare zu mir in die Eheberatung und Paartherapie, die sich hinsichtlich des Kinderwunsches oder ihrer Zukunftsplanung uneins sind. Manche Menschen schließen Kinder zwar nicht grundsätzlich aus, können sich dies jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zum momentanen Zeitpunkt vorstellen. Hat einer der Partner jedoch einen starken Kinderwunsch, kann dies die Partnerschaft massiv belasten. Nicht wenige meiner KlientInnen beginnen auch an der Beziehung an sich zu zweifeln, denn sie stellen sich die Frage, ob ihr Partner überhaupt an einer verpflichtenderen Form der Partnerschaft interessiert ist. Gerade in diesem Fall kann eine Paartherapie sehr zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Es kann aber auch der Fall eintreten, dass Partner unterschiedliche Lebenskonzepte entwickeln. Beinhaltet die Lebensvorstellung des einen eigene Kinder und schließt die Lebensvorstellung des anderen diese aus, so stellt dies die gesamte Partnerschaft in Frage. Gerade bei einer intakten Beziehung kann dies für beide Partner eine immense emotionale Belastung bedeuten, schließlich muss die Frage geklärt werden, ob sich doch noch ein gemeinsamer Weg findet oder nur noch eine Trennung wider Willen möglich ist. Ein Paartherapeut und Eheberater vermittelnd unterstützen und in einer ungemein schwierigen Situation ein großer Halt sein.

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Respekt und Wertschätzung als Grundwährung jeder Beziehung Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/wertschaetzung-grundwaehrung-paartherapie/ Sat, 20 Aug 2016 12:23:55 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=790  Paartherapie und Eheberatung: „Respekt und Wertschätzung, na klar!“

Wenn man im Rahmen der Paartherapie mit Menschen darüber spricht, wie enorm wichtig gegenseitiger Respekt und Wertschätzung in Partnerschaften ist, wirkt das für viele zu allererst einmal banal. Aber ist es tatsächlich so simpel? Schon das traditionelle Eheversprechen streicht die Bedeutung gegenseitiger Achtung hervor, indem sie sie als eine der Liebe gleichwertige Beziehungsaufgabe definiert: „Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ Schließlich ist gegenseitige Wertschätzung und Achtung zwar keine hinreichende aber eine notwendige Voraussetzung für Liebe, Achtung und Liebe stehen also in einem sensiblen Wechselverhältnis. Obwohl sie eng miteinander verknüpft sind, dürfen sie jedoch nicht miteinander verwechselt werden. Liebe kann zwar ohne Achtung nicht lange bestehen, sehr wohl aber kann man einen Menschen weiterhin respektieren und wertschätzen, selbst wenn man ihn nicht mehr liebt. In der Paartherapie und Eheberatung ist das immer wieder auch ein Kernpunkt für Paare, die sich entscheiden, getrennte Wege zu gehen. Auch wenn die Liebe erloschen ist, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass dabei auch die gegenseitige Wertschätzung verloren gehen muss.

Paartherapie: Respekt kann man nicht kaufen

Gerade zu Beginn einer Partnerschaft fällt die Achtung und Wertschätzung des anderen oft nicht schwer. Da man dank der berühmt-berüchtigten rosaroten Brille ohnehin (fast) nur die Vorzüge des anderen sieht, vom anderen in der Regel gar nicht genug bekommen kann und sich wechselseitig ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zukommen lässt, fühlen sich beide Seiten ohnehin wie auf ein Podest gehoben. Dass dieser Zustand der Idealisierung nicht endlos aufrechterhalten werden kann, ist keinesfalls bedenkenswert, es ist nur natürlich. Wir wissen, dass es relativ leicht ist, mit einem anderen Menschen in guten Zeiten glücklich zu sein, dass die wahre Bewährungsprobe aber erst später ansteht. Spätestens dann rückt die Bedeutung eines respektvollen Umgangs miteinander auch immer mehr in den Vordergrund. Natürlich entsteht gegenseitiger Respekt aber nicht ausschließlich nur in Krisenzeiten. Im banalen Alltag lernen wir nicht nur die Vorzüge sondern auch die charmanten und weniger charmanten Eigenheiten unseres Partners kennen. Wertschätzung und Respekt beginnen bereits hier zu wachsen, durch viele kleine aber in Summe gewichtige Gesten, durch die Anerkennung eines Menschen in seiner Gesamtheit, durch das Ausleben einer Grundhaltung, die besagt, dass man selbst und der Partner wertvoll und gut ist. Jemanden zu respektieren bedeutet schlussendlich immer auch jemanden so anzunehmen, wie er oder sie tatsächlich ist, nicht wie man ihn oder sie haben möchte. Gerade in der Paartherapie und Eheberatung wird dabei immer wieder deutlich, dass man sich die Achtung des anderen nicht einfach erkaufen kann. Echte Achtsamkeit dem anderen gegenüber sticht schlussendlich jedes Geschenk (auch Männer freuen sich übrigens über kleine Aufmerksamkeiten!) aus, ein Blumenstrauß als Symbol authentischer (nicht nur anlassbezogener) Achtsamkeit ist dafür umso schöner! In Rahmen meiner Paartherapie und Eheberatung sehe ich jedoch immer wieder, dass viele Paare (wieder) lernen müssen, wie sie Respekt und Wertschätzung in ihrer Beziehung trotz Alltagsmühen kultivieren können.

 Konflikte und Krisen als Respektkiller – Paartherapie und Eheberatung

Respekt und Achtung füreinander aufzubauen und aufrecht zu erhalten erfordert ständige Hingabe und auch Zeit. Gerade aus Erzählungen aus der Paartherapie sehe ich jedoch leider immer wieder, wie leicht es ist, das dadurch entstandene Vertrauen auch wieder zu zerstören. Gerade wenn es zu Konflikten und Krisen kommt, neigen viele Menschen in der Emotion dazu, den respektvollen Umgang miteinander über Bord zu werfen. Oftmals als Reaktion auf eine eigene Verletzung versuchen wir, dies dem Partner mit gleicher Münze zurückzuzahlen, wobei wir im Impuls auch vor sensiblen und persönlichen Dingen nicht Halt machen. Spätestens wenn Zorn und Enttäuschung verflogen sind, bemerken viele Menschen dann aber mit Schreck, dass sich nicht alles was gesagt oder getan wurde auch wieder so einfach rückgängig machen lässt. Gerade wenn unser Partner sehr verletzend und beleidigend wird oder wir uns selbst in dieser Rolle beobachten, geht auf beiden Seiten unweigerlich Respekt verloren. In der Paartherapie und Eheberatung lernen Paare viel über ihren persönlichen Auseinandersetzungs-Stil und wie sie Konflikte konstruktiv nutzen können, ohne dabei unüberwindbare Differenzen und gegenseitige Verletzungen aufzubauen. Gerade wenn es Paaren gelingt, Respekt und Wertschätzung auch in schwierigen Zeiten hochzuhalten, kann dies den Zusammenhalt und das gegenseitige Vertrauen immens stärken.

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Sexualität in der Partnerschaft – Paartherapie und Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/partnerschaft-paartherapie-eheberatung/ Sun, 24 Jul 2016 11:06:56 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=786 Es ist ein weit verbreiteter Glauben, dass mehr oder weniger erfüllte Sexualität ein guter Gradmesser für die Qualität einer Beziehung ist. Aber kann das aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung tatsächlich bestätigt werden? Nicht ganz überraschend stellt sich die reale Beziehungs-Welt etwas komplexer dar als hier vereinfachend behauptet wird. Wie so oft steckt aber auch hinter diesem Glauben ein Stückchen Wahrheit: Faktoren, die oftmals eine gute Beziehung ausmachen, wie etwa geistige und körperliche Nähe, gegenseitiges Vertrauen und Verständnis oder eine gute partnerschaftliche Kommunikation, sind just auch jene Faktoren, die maßgeblich sind für die Qualität des Liebeslebens. Der Gedanke, dass Beziehung und Sexualität keine getrennten Entitäten sind, sondern unzertrennlich miteinander verwoben sind, ist also ein grundsätzlich richtiger.

Paartherapie und Eheberatung: Frust im Schlafzimmer

Tatsächlich sind viele KlientInnen, die Paartherapie und Eheberatung in Anspruch nehmen, mit ihrem Sexualleben unzufrieden. Damit sind sie aber keinesfalls alleine: Studien zeigen, dass weniger als die Hälfte aller Österreicher mit ihrem Liebesleben vollends zufrieden sind, was durchaus auch dem internationalen Durchschnitt entspricht. Besonders häufig macht Paaren die Hektik des Alltags zu schaffen, oft bleiben dabei Romantik und Zeit für Zweisamkeit auf der Strecke. Wer unter Stress und Müdigkeit leidet, hat auch weniger Lust auf Sex. Oft ist aber der Wunsch nach mehr Zärtlichkeit und nach einer stärker ausgeprägten Libido groß. Wenn sich Paare für Paartherapie und Eheberatung entscheiden, heißt das gleichzeitig auch, dass sie für ihre Partnerschaft eintreten wollen. Wenn sie sich Zeit und Raum nehmen, um wieder aufeinander zuzugehen, lernen, über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, berichten Paare fast immer auch von einer deutlichen Verbesserung ihres Sex-Lebens. Eine gute Kommunikationsbasis ist dabei besonders in langjährigen Beziehungen enorm wichtig für eine erfüllte Sexualität. Trotz aller Aufklärung kommt es aber leider nach wie vor zu großen Missverständnissen zwischen den Geschlechtern. Auch über ihr Sexualleben und ihre Vorlieben zu sprechen, fällt vielen Menschen schwerer als sie sich selbst eingestehen wollen.

 

Paartherapie – Wandel von Sexualität in der Partnerschaft

Die meisten meiner KlientInnen wissen, dass sich Sexualität im Laufe einer Beziehung schlicht und einfach verändert. Wider dieses Wissens, setzen sich viele Paare aber zum Teil nicht unerheblich unter Druck. Ein häufiger Irrglaube ist, dass das Verlangen im Laufe einer Partnerschaft kontinuierlich und unabänderlich abnimmt. Tatsächlich lässt sich aber auch in der Paartherapie beobachten, dass es sich dabei keinesfalls um einen so simplen linearen Abbauprozess handelt. Vielmehr ist das Liebesleben in einer Partnerschaft Zyklen und Phasen unterworfen. Es ist durchaus normal, über einen gewissen Zeitraum intensiv sexuell aktiv zu sein, während man nur Wochen später wenig bis keinen Sex hat, ehe Frequenz und Intensivität wieder zunehmen. Oft lösen Phasen geringerer sexueller Aktivität aber bereits unberechtigte Sorgen und Ängste hinsichtlich der Partnerschaft aus. Das ist der Haken am oben beschriebenen Zusammenhang zwischen der Qualität der Beziehung und jener der Sexualität. Selbst eine hohe Korrelation impliziert nämlich nicht Kausalität. Manchmal kann der Sex in einer Beziehung zumindest über einen gewissen Zeitraum großartig sein, obwohl man sich ständig in den Haaren liegt. Manchmal führt man eine gut funktionierende Partnerschaft, kommt aber in phasenweise nur selten zur Sache.

Paartherapie und Eheberatung – Sexualität ist menschlich

Obwohl viele Menschen insgeheim sehr genau spüren, dass nicht die Quantität sondern die Qualität entscheidend ist, kann die übersteigerte Sexualisierung in Werbung und Medien verunsichern. In der Paartherapie und Eheberatung höre ich immer wieder ähnliche Zweifel: Sollte da noch mehr gehen? Sollten wir öfters Lust haben? Verlieren wir unsere Leidenschaft? Für viele Paare ist auch die reduzierte Libido des Mannes irritierend: Während die Lustlosigkeit der Frau gesellschaftlich durchaus akzeptiert ist (was auch zum Problem für Frauen werden kann, die ein großes sexuelles Verlangen haben), gibt das Stereotyp des Mannes vor, dass dieser allzeit bereit zu sein hat. Entgegen dieser Vorstellung sind Männer aber keine Maschinen. Auch Erektionsstörungen sind trotz ihrer Häufigkeit – Schätzungen zufolge leiden etwa 730.000 Österreicher an erektiler Dysfunktion (ED) – aber nach wie vor ein Tabuthema. Sexualität ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, ein wesentlicher Faktor für Wohlbefinden sowie seelische und körperliche Gesundheit. Genau so komplex wie wir Menschen, kann sich aber auch unser Liebesleben gestalten. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich, dass gewisse Zusammenhänge zwar sicherlich zutreffen, so haben glückliche Paare gerade über längere Zeiträume betrachtet zweifelslos auch ein befriedigenderes Sex-Leben, gleichzeitig sollte dies aber auch nicht zu eng interpretiert werden. Lustlosigkeit in der Beziehung kann muss aber nicht zwangsweise ein Warnsignal sein, vor allem wenn dieser Zustand zeitlich begrenzt ist und beide Partner gut damit leben können. Wenn jedoch Leidensdruck entsteht, kann Paartherapie und Eheberatung eine ungemein hilfreiche Unterstützung sein. Allein der Umstand, dass in einem sicheren Rahmen über Zweifel und Wünsche gesprochen werden kann, kann in manchen Fällen bereits den Knoten lösen. Selbst wenn die Probleme tiefer liegen, hilft Paartherapie und Eheberatung, verloren gegangene Nähe wieder herzustellen.

 

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Alkohol und wir – Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit aus Sicht der Paartherapie/Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/alkoholmissbrauch-abhaengigkeit-paartherapieeheberatung/ Sun, 10 Jul 2016 14:15:31 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=783 In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich immer wieder welch verheerende Auswirkungen missbräuchlicher Alkoholkonsum auf Partnerschaften haben kann. Dabei ist Alkoholismus ein äußerst weitverbreitetes Phänomen: Etwa 10% der Österreicher erkranken im Laufe ihres Lebens an der Alkoholkrankheit. Während Männer (14%) häufiger als Frauen (6%) erkranken, nimmt der relative Anteil der Frauen seit Jahren deutlich zu. Während etwa 340.000 Menschen als alkoholkrank gelten, konsumieren knapp 735.000 Österreicher Alkohol regelmäßig in einem gesundheitsschädlichen Ausmaß.

Paartherapie: Beziehungsprobleme bereits im Frühstadium

In der Paartherapie und Eheberatung erlebe ich regelmäßig, dass keinesfalls das Vollbild einer Abhängigkeit gegeben sein muss, ehe sich erste gravierende Beziehungsprobleme einschleichen. Bereits gelegentliches aber exzessives Trinken kann zu heftigen Auseinandersetzungen in der Beziehung führen. Selbst wenn Betroffene davon abgesehen keinen oder nur wenig Alkohol konsumieren, erkennen sie oft nicht, dass es sich beim übermäßigen Trinken bereits um eine Form des Missbrauchs handelt, die sich auch unmittelbar auf ihre Beziehung und Gesundheit auswirkt. Umgekehrt kann sich aber auch regelmäßiger Alkoholkonsum in geringeren Mengen zu einem Problem entwickeln („Spiegeltrinken“). Gerade in diesen Fällen äußern Partner von Betroffenen oft vehement und über längere Zeiträume gesundheitliche Bedenken, die jedoch vom anderen als überzogen und unbegründet abgetan werden. In Frühstadien der Alkoholkrankheit kommt es häufig auch zum Erleichterungstrinken. Alkohol wird also missbräuchlich dazu eingesetzt, Spannungen abzubauen und Probleme so zu „bewältigen“. Dies betrifft nicht selten auch den Umgang mit Konflikten in der Beziehung. Anstatt gemeinsam Lösungen zu erarbeiten findet ein Verdrängungsprozess statt, was oftmals die ursächlichen Probleme nur noch verstärkt. Zudem senkt Alkohol selbst in geringer Menge bereits wesentlich die Hemmschwelle: Gesteigerte Aggressivität sowohl auf verbal-psychischer als auch auf körperlicher Ebene können die Folge sein. Selbst wenn Ausbrüche im Nachhinein von Betroffenen oft bereut werden, bleiben im Regelfall doch Verletzungen, die sich kaum mehr rückgängig machen lassen. Schließlich verändert missbräuchlicher Alkoholkonsum auch das Verhalten: Die Betroffenen beginnen heimlich zu trinken und haben dabei ein schlechtes Gewissen. In der Paartherapie zeigt sich, dass sich so zwischen den Partnern ein Klima des Misstrauens entwickelt. Die Mischung aus Ermahnung und Kontrolle auf der einen, und Geheimhaltung und Rückzug auf der anderen Seite, kann einen Keil zwischen zwei Menschen treiben.

Paartherapie und Eheberatung: Auswirkungen auf das gesamte Beziehungssystem

Eine der gravierendsten Auswirkungen von Alkoholismus ist, dass sich die Erkrankung immer mehr auf das gesamte Beziehungssystem eines Menschen ausbreitet. Während der Partner oftmals schon sehr früh mit Auswirkungen konfrontiert ist, kann mit zunehmendem Schwergrad die Abhängigkeit immer schlechter kompensiert und verheimlicht werden. Nicht nur Freunde und Familie werden so immer mehr in Mitleidenschaft gezogen, oftmals kommt es auch zu Konflikten am Arbeitsplatz bis hin zum Jobverlust. Als Paartherapeut und Eheberater sehe ich immer wieder den Teufelskreislauf, der dadurch in Gang gesetzt wird: Die sozialen Auswirkungen (z.B. Rückzug von Familie und Freunden) sowie finanzielle Sorgen drücken weiter auf die oftmals ohnehin schon sehr belastete Partnerschaft. Das wiederum hat negative Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten der Betroffenen. In vielen Fällen breitet sich Alkoholismus dann wie ein Flächenbrand aus, kaum eine Beziehung bleibt davon unberührt. Der entstehende Leidensdruck aller Beteiligten ist immens. Mit dem verloren gegangen Vertrauen, der Verzweiflung, der Unsicherheit, der Scham und der Wut richtig umzugehen, ist selbst nach einem Entzug und bestehender Abstinenz ohne externe Unterstützung nur schwer möglich. Selbst wenn der Alkohol die Beziehung verlässt, wirft er oftmals noch einen großen Schatten auf diese.

Alkoholismus und der Beitrag der Paartherapie und Eheberatung

Paartherapie und Eheberatung kann zwar sicherlich keine medizinische Akutversorgung und auch keinen Entzug ersetzen, kann aber in fast jedem Stadium einen immens wertvollen Beitrag leisten. Zum einen wirkt Paartherapie und Eheberatung präventiv. Wenn Beziehungskonflikte Alkoholmissbrauch verstärken, kann eine weitere Eskalation durch das Arbeiten an der Partnerschaft verhindert werden. Betroffene oder ihre Partner können sich alleine oder als Paar zudem bereits in frühen Stadien informieren und beraten lassen – allein die dadurch entstehende Entlastung kann sehr dabei helfen, Klarheit zu gewinnen und im Folgenden die richtigen Schritte zu setzen. Auch wenn bereits medizinische Maßnahmen angebahnt wurden, kann Paartherapie den Gesundungsprozess unterstützen. Indem die Partnerschaft gestärkt wird, wird eine wichtige Ressource aufgebaut, die gerade in solch schwierigen Zeiten von essentieller Bedeutung sein kann. Immer wieder wird die große Bedeutung des sozialen Umfelds bei der Krankheitsbewältigung (siehe z.B. auch „Co-Abhängigkeit“) hervorgehoben – indem der Partner, der selbst häufig einer großen Belastung ausgesetzt ist, in die Therapie miteingebunden wird, wird das gesamte System stabilisiert. Der Kampf gegen Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit ist kräfteraubend. Selbst wenn es gelingt diesen Kampf zu gewinnen, stellen Betroffene oft fest, dass dabei die Beziehung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Paartherapie und Eheberatung kann gerade dann besonders wertvoll sein, indem Paare dabei unterstützt werden, das verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen und alte Wunden zu heilen.

 

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Durchs Reden kommen die Partner zam https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/durchs-kommen-partner/ Mon, 27 Jun 2016 12:22:21 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=780 Paartherapie & Eheberatung – die Macht der Worte

Warum ist Paartherapie und Eheberatung eigentlich ein so effektives Werkzeug wenn es darum geht Konflikte zu lösen und ein besseres Verständnis füreinander zu erzeugen? Die Antwort ist einfach: Neben vielen anderen Erfolgsfaktoren auch (wie der Fachexpertise und der Erfahrung des Therapeuten) ist vor allem entscheidend, dass die Partner in einem ganz besonderen Rahmen dazu aufgefordert sind, aktiv und konstruktiv über ihre Beziehungssituation zu sprechen. Allein die Entscheidung, gemeinsam Paartherapie und Eheberatung in Anspruch zu nehmen, ist schon für sich genommen für viele Paare ein gewaltiger Schritt. Denn dies ist ein klares Bekenntnis zur eigenen Beziehung. Selbst wenn dies nicht direkt ausgesprochen wird, gibt man dem anderen zu verstehen: Du bist mir wichtig, unsere Beziehung ist mir wichtig – ich bin bereit, dafür etwas zu tun. Gerade weil mit Paartherapie und Eheberatung ein finanzielles, zeitliches und emotionales Investment verbunden ist, bekommen die Gespräche einen ganz besonderen Wert.

Aber miteinander reden kann ich doch nicht nur in der Paartherapie?

Selbstverständlich, eine gute Kommunikation ist eine der Säulen, auf der eine gesunde Partnerschaft steht und dazu braucht man grundsätzlich keinen Paartherapeuten oder Eheberater. Je offener und wertschätzender miteinander gesprochen wird, desto stärker werden das gegenseitige Vertrauen und die Bindung und desto leichter können Missverständnisse oder Konflikte aus der Welt geschafft werden. Aber genau das ist der springende Punkt: Denn in vielen Beziehungen fehlt es genau an dieser Offenheit und Wertschätzung. Probleme werden in Partnerschaften manchmal totgeschwiegen und verdrängt, der schöne Schein wird – der Harmonie Willen – aufrechterhalten. Sorgen, Zweifel und Ängste werden erst gar nicht angesprochen, werden wenn überhaupt nur mit anderen Vertrauenspersonen thematisiert. Manchmal sind beide Partner schon so frustriert oder von Furcht geleitet, dass trotz besseren Wissens kaum mehr die Energie aufgebracht wird um über Konflikte zu sprechen. Schwierig kann es aber auch dann werden, wenn ein Partner den Wunsch hat sich mitzuteilen und auszutauschen, sich der andere aber nicht öffnen will oder (zum momentanen Zeitpunkt) kann. In wieder anderen Fällen mangelt es nicht an der Offenheit aber am wertschätzenden Umgang miteinander. (Streit-)Gespräche werden nicht dazu verwendet, die eigene Position verständlich zu machen und Lösungen zu erarbeiten, von denen letztendlich beide Seiten profitieren. Worte werden zu Waffen, Ausdruck der eigenen Verletzung oder Ohnmacht, allein dazu gedacht, sich als vermeintlicher ‚Sieger‘ durchzusetzen oder Schmerz mit Schmerz zu vergelten. Davon abgesehen ist in vielen Partnerschaften die Gesprächskultur im Allgemeinen schwach ausgeprägt. Gesprochen wird hauptsächlich nur über Oberflächliches, eine höhere Tiefe (Wünsche, Sehnsüchte, Ängste, Sorgen, Zukunftsvorstellungen, Ansichten/Einstellungen) erreichen Gespräche nur selten. Doch gerade diese gute Alltagskommunikation ist sehr wichtig, denn durch den intensiven gegenseitigen Austausch wird vieles erst gar nicht zum Problem.

 

Der Beitrag der Paartherapie & Eheberatung zu einer besseren Kommunikation

Menschliche Kommunikation ist ungemein komplex, nicht umsonst beschäftigen sich verschiedenste Wissenschaftsrichtungen und Kommunikationsschulen schon sehr lange und fortdauernd mit diesem Thema. Dass es vorteilhaft ist, miteinander zu sprechen ist allgemein bekannt. Aber eine gute Kommunikation und Gesprächskultur mit seinem Partner aufzubauen und zum Teil über viele Jahre auch aufrecht zu halten, ist keinesfalls trivial. Gerade in Partnerschaften ist Kommunikation oft sehr emotionsgeladen – neben vielen anderen Fehlerquellen ist dies einer der häufigsten Gründe warum aneinander vorbeigeredet wird, oder warum es so schwer ist, gute gemeinsame Lösungen zu finden. Paartherapie und Eheberatung macht hier ein besonderes Angebot: Der spezielle Gesprächsrahmen fördert eine konstruktive und damit bereichernde Kommunikation, wie dies sonst kaum möglich ist. Gerade der Paartherapeut bzw. Eheberater ist hier in seinen unterschiedlichen Rollen sehr gefragt: Er strahlt mit seiner Professionalität und Neutralität die notwendige Sicherheit und Klarheit aus, auf deren Basis gute Kommunikation gelingen kann. Dazu gehört, auch viel über seinen eigenen Kommunikationsstil und typische Fehler zu lernen. Das Ziel ist es, immer klarer zu kommunizieren und dabei wertschätzend und respektvoll zu bleiben, ohne sich dafür verbiegen zu müssen. Schließlich soll gute Kommunikation nicht nur im Rahmen von Paartherapie und Eheberatung stattfinden sondern in den privaten Bereich übertragen werden.

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Paartherapie & Eheberatung – Persönlichkeitschirurgie? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paartherapie-eheberatung-persoenlichkeitschirurgie/ Sat, 11 Jun 2016 12:33:54 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=777 Manche Menschen sind Experten darin, ihren Partner nach ihren Vorstellungen und Wünschen umzuformen. Getreu dem Motto „Wenn es den/die Traumprinzen/Traumprinzessin schon nicht gibt, dann mach ich ihn/sie einfach dazu!“ wird am anderen so lange umgebaut, bis dieser sich eines Tages kaum mehr selbst im Spiegel erkennt. Außenstehende bemerken dann häufig untypische äußerliche Veränderungen (Kleidung, Haarfarbe,…) und/oder eine überraschende Wandlung von Verhalten und Einstellungen (zumindest so lange der Partner anwesend ist). Oft wird den Betroffenen erst nach einer Trennung dann so richtig bewusst, wie sehr sie sich über viele Beziehungsjahre für den anderen verbogen haben. Im besten Fall steht am Ende dieser Entwicklung dann auch die Erkenntnis, dass keinesfalls nur der Ex-Partner dafür verantwortlich war, man selbst hat wohl oder übel auch wesentlich dazu beigetragen. Kann Paartherapie und Eheberatung ebenfalls dazu missbraucht werden, die Persönlichkeit des Partners so umzugestalten, wie man dies für notwendig erachtet?

Einflussnahme auf den Partner aus Sicht der Paartherapie

Der Gedanke „den anderen so sein zu lassen, wie er ist“ mag zuerst einmal großartig klingen und in einem gewissen Rahmen auch seinen Wert haben. Tatsächlich ist es aber praktisch unvermeidlich, dass Menschen in Beziehungen sich wechselseitig beeinflussen. Selbst wenn dies nicht so extrem ausfallen muss, wie im obigen Beispiel: Gerade in der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich immer wieder, wie oft wir im Alltag bewusst und unbewusst auf Einstellungen und Verhalten unseres Partners einwirken und wie viel Zeit unseres Lebens wir damit verbringen, uns mit gewissen ungeliebten Eigenarten des anderen auseinander zu setzen. Mit nervigen Angewohnheiten (z.B. Geschirr in der Abwasch, regelmäßige Unpünktlichkeit) können wir uns meist noch irgendwie arrangieren, weitaus schwieriger wird es dann, wenn sich wesentliche Unterschiede in der bevorzugten Beziehungs- und Alltagsgestaltung ergeben (z.B. Bedeutung von Familie/Kindern, Ruhe versus Aktivität, Freizeitaktivitäten). Was bei den gegenseitigen Beeinflussungsversuchen, die zum Teil durchaus auch sehr manipulativ sein können, oft vergessen wird ist, dass man als Paar nur bestehen kann, wenn letzten Endes beide als Gewinner aussteigen. Gerade Paartherapie und Eheberatung kann dahingehend auch dabei helfen sich bewusst zu werden, dass viele Eigenschaften, die wir beim anderen vorschnell als negativ bewerten, durchaus auch für einen selbst sehr nützlich sind („zwei Seiten einer Medaille“). So kann man sich von seinem Partner etwa mehr Abenteuerlust wünschen, mag dabei aber übersehen, dass dessen bodenständige und ruhige Art sehr bei der eigenen Erdung hilft. Es kann also sehr hilfreich und manchmal auch schon ausreichend sein, einfach nur den Blickwinkel zu verändern.

Paartherapie & Eheberatung: Beziehung als Wachstumschance

Dass Partnerschaft auch eine persönliche Veränderung bewirken kann, ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil ist eine Beziehung eine große Wachstumschance für jeden Menschen. In den Augen unseres Partners sehen wir schließlich auch immer einen Teil von uns selbst. Im Laufe einer Beziehung werden wir unweigerlich mit unseren Stärken und Schwächen konfrontiert und können daraus lernen. Auch in der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich immer wieder, dass nicht jede Veränderung, die unser Partner anstößt, negativ und manipulativ sein muss. Oft erkennen unsere Liebsten sehr genau und viel deutlicher als wir selbst, wenn wir beispielsweise etwas aus den falschen Gründen tun oder unterlassen, etwa weil wir unsere Komfortzone nicht verlassen wollen oder wir von Unsicherheiten gehemmt werden. „Lass mich so wie ich bin!“ muss also nicht immer heißen, dass unser Partner die gute Absicht hinter der Einflussnahme nicht versteht oder sich in seiner Haut tatsächlich so wohl fühlt. Manchmal sind die inneren Widerstände einfach noch zu groß oder die eingefahren Verhaltensmuster noch zu stark um den ersten Schritt in eine positivere Zukunft zu wagen. Wann immer Druck auf uns ausgeübt wird – und sei es aus noch so hehren Vorsätzen – kann dies schnell zu einer Gegenreaktion führen, gerade dann, wenn bei uns ein wunder Punkt berührt wird. Unser Partner kann uns zwar dabei unterstützen, uns selbst besser zu verstehen und positive Entwicklungen einzuleiten, letzten Endes müssen wir den notwendigen Schritt aber dann immer selbst gehen (wollen). Gerade Paartherapie und Eheberatung kann hier sehr förderlich sein. In einem sicheren Rahmen können Wahrnehmungen und Perspektiven ausgetauscht werden, um so ein besseres Verständnis füreinander und für das eigene (Beziehungs-)Verhalten zu gewinnen. Wenn es um Veränderung geht, versteht sich Paartherapie und Eheberatung dann aber nicht als manipulatives Werkzeug zur Umformung des Partners. Veränderung wird von Seiten des Therapeuten nur dann gefördert, wenn dies dem ehrlichen Wunsch beider Partner entspricht und für sie auch tatsächlich von Vorteil ist. Neben der Möglichkeit von Einzelsitzungen (wenn dies für das Vorankommen als sinnvoll erscheint), ist es gerade die Interaktion der Partner im Wechselspiel mit dem Therapeuten, die äußerst effektiv sein kann. So kann nicht nur ein rasches Lernen ermöglicht sondern auch das Vertrauen ineinander gestärkt werden.

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Wann ist ein Mann ein Mann? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/wann-ist-mann/ Mon, 30 May 2016 11:35:10 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=773 "Wann ist ein Mann ein Mann?" stellte Herbert Grönemeyer 1984 in seinem Songtext in den Raum. In der Paar- und Eheberatung zeigt sich, dass diese Frage gerade auf Grund des sich verändernden Geschlechts- und Rollenverständnisses der letzten Jahrzehnte heute umso aktueller ist.

Paartherapie und Eheberatung: Orientierung durch klare Rollenbilder

Die rasante Entwicklung von Paartherapie und Eheberatung ging Hand in Hand mit der Emanzipation der Frau. Je gleichberechtigter Beziehungen gestaltet wurden, desto weniger gaben sich Paare mit unbefriedigenden Bindungen zufrieden und desto größer wurde der Wunsch danach, Konflikte zu lösen und eine allgemein (auch sexuell) erfülltere Partnerschaft zu leben. Im Rahmen dieser Entwicklung begannen sich auch patriarchische Beziehungs- und Familienstrukturen aufzulösen. Viele Männer, selbst der jüngeren Generationen, erlebten diesen Umschwung mit. Egal ob es die eigenen Eltern oder die (Ur-)Großeltern waren, wir kennen dieses klassisch-männliche Rollenverständnis meist noch aus eigener Hand – und selbst wenn nicht, dann zumindest aus Film und Fernsehen der damaligen Zeit. Der so genannte ‚starke Mann‘, das Familienoberhaupt, der Familienversorger. Der Mann als Lenker und Macher, der Mann für das Grobe, der nicht allzu viel von Gefühlsduselei hält und nicht redet sondern handelt. Auch wenn patriarchische Systeme scheinbar der Vergangenheit angehören, halten sich gewisse Vorstellungen doch hartnäckig, und das nicht etwa nur bei Männern, denen man unterstellen könnte, von der Beibehaltung des Status quo zu profitieren. Ganz im Gegenteil scheint es selbst bei Frauen der jüngsten Generationen zum Teil eine Rückbesinnung auf dieses Urbild des Mannes zu geben, wobei heute diesbezüglich eher vom Macho die Rede ist. Aber warum eigentlich? Es mag dafür viele Gründe geben (z.B. Sehnsucht nach einer vermeintlich ‚heilen Welt‘), aber ein wesentlicher mag sein, dass dieses Rollenbild neben vielen Nachteilen auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil mit sich bringt: In Beziehungs- und Familiensystemen schaffen klare Rollen Klarheit und damit auch in gewisser Weise Sicherhalt und Halt.   Das traditionelle Bild des Mannes mag vieles gewesen sein, seine vermeintliche Macht und Stärke vermitteln manchen Menschen aber auch heute noch Geborgenheit und Orientierung, Eigenschaften, die gerade in unserer immer schneller und unübersichtlicher werdenden Zeit zur Mangelware werden.

Paartherapie und Eheberatung – was macht mich zum Mann?

In der Paartherapie und Eheberatung sehen sich viele Männer mit widersprüchlichen Vorstellungen und Bedürfnissen konfrontiert. Tatsächlich ist der Wunsch groß, auch in den Augen der eigenen Partnerin als ‚richtiger Mann‘ wahrgenommen zu werden oder sich selbst als ein solcher zu fühlen. Sowohl Männer als auch Frauen verzetteln sich dahingehend aber schnell in Widersprüche, ohne dabei recht zu wissen, was denn nun tatsächlich den Mann zum Mann macht. Das liegt unter anderem daran, dass das Rollenbild des Mannes (ebenso wie jenes der Frau) viel komplexer geworden ist. Ein Mann muss nicht nur Geld verdienen um seine Familie zu unterstützen, er ist auch viel stärker in die Kindererziehung und in den Haushalt eingebunden. Auf der einen Seite ist in der Beziehung oft noch immer die ‚starke Schulter‘ erwünscht, und der Mann auch in der Partnerschaft in seiner Macher-Rolle gefordert, auf der anderen Seite muss er aber viel sensibler auf die Bedürfnisse seiner Partnerin eingehen und darf durchaus auch mit traditionell-weiblichen Qualitäten punkten. Durch die sich verwischenden Geschlechterrollen entstehen dabei unweigerlich Widersprüche. So recht scheint die Einordnung in althergebrachte Kategorien nicht zu gelingen, vielen Männern fällt der Spagat zwischen Macho und Softie schwer. Aber auch Frauen sind mit dieser Komplexität zum Teil überfordert. So ist es beispielsweise großartig, eine gleichberechtigte Beziehung zu führen, auf der anderen Seite kann es aber auch durchaus verlockend sein, sich zurückfallen zu lassen und die Entscheidungsfindung dem Partner zu überlassen.

Gerade in der Paartherapie und Eheberatung lernen Paare, dass es gar nicht so wichtig ist, was gesellschaftliche Konventionen vorgeben. Was einen Mann zum Mann macht, dafür gibt es keine allgemein gültige Formel. Viel wesentlicher ist es, sich mit dem eigenen Beziehungssystem auseinander zu setzen. Warum funktionieren manche Dinge in der Beziehung gut und andere nicht? Welche Art von Mann möchte ich sein – und umgekehrt – was wünsche ich mir als Frau von meinem Partner? In der Paartherapie und Eheberatung können Sehnsüchte und Bedürfnisse identifiziert und offen ausgesprochen werden, die sonst nur unterschwellig in der Beziehung mitspielen. Auf Basis dieses gegenseitigen Verständnisses kann so auch Respekt und Wertschätzung füreinander entstehen. Denn nur so können sich schließlich Männer als Männer und Frauen als Frauen erleben.

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Besser allein statt gemeinsam? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/besser-allein-gemeinsam/ Thu, 12 May 2016 11:35:59 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=770 In Österreich ist die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte in den letzten 40 Jahren stark angestiegen. Lebte 1971 etwa jeder Vierte (25,6%) allein, war es 2011 bereits jeder Dritte (36,3%). In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern gibt es mit 46,3 Prozent dabei sogar noch deutlich mehr Ein-Personen-Haushalte als im Schnitt.

Das geht mit einer Auflösung traditioneller Familienstrukturen einher, die Institution Familie wird mehr und mehr durch Partnerschaften auf Zeit ersetzt. Im gleichen Zuge geht der Trend hin zur Kleinfamilie, die durchschnittliche Kinderanzahl pro Familie ist seit 1971 von 1,99 Kindern auf 1,64 Kinder gesunken.

Paartherapie – haben wir das Zusammenleben verlernt?

Eine einfache Antwort gibt es auf diese Frage nicht, denn die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte brachten sowohl positive wie auch negative Auswirkungen für unser Miteinander mit sich. Positiv ist zweifellos die zunehmende Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Frau. Partnerschaft und Ehe als wirtschaftliche Absicherung verlor mit der höheren Erwerbstätigkeit von Frauen rapide an Bedeutung. Im gleichen Zuge sank die Bereitschaft in einer unglücklichen Partnerschaft auszuharren, die meisten Beziehungen werden heute auf Basis von Liebe (Verliebtheit) gegründet und auf Grund schwindender Gefühle auch wieder beendet. Sowohl Männer als auch im Besonderen Frauen sind also viel selbstbestimmter was ihre Partnerwahl anbelangt. Es geht aber nicht nur um die Frage, mit wem wir eine Beziehung eingehen wollen, sondern auch darum, in welchem Rahmen. Die Zunahme von Ein-Personen-Haushalten hängt also nicht zwangsläufig damit zusammen, dass wir das Zusammenleben verlernt haben, wir sind lediglich viel freier geworden, was die Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung anbelangt. Gerade auch in der Paartherapie und Eheberatung wurde deutlich, dass der Wert der Autonomie und das Bestreben, eine für beide Seiten gleichermaßen erfüllende Partnerschaft zu führen, an Bedeutung gewannen.

Häufig thematisierte Schattenseiten in der Paartherapie und Eheberatung

Jede positive Entwicklung hat aber auch ihre Schattenseiten. Wir sind zwar allgemein freier, unabhängiger und selbstbestimmter geworden – mit dem Wegbrechen von klassischen Strukturen (wie der Großfamilie) und der Veränderung von Geschlechtsrollen geht aber auch das damit verbundene Gefühl der Sicherheit verloren. Klar geordnete Systeme geben Halt und erleichtern die Orientierung. Die Vielschichtigkeit und Komplexität von Beziehung und Partnerschaft der heutigen Zeit führen dazu, dass sich manche Menschen überfordert und orientierungslos fühlen und sich ganz bewusst wieder klassischen Partnerschafts- und Familien-Formen zuwenden. In der Paartherapie und Eheberatung zeigt sich zudem, dass auch die Alltags-Bewältigung auf Grund von Mehrbelastungen zu einer immer größeren Herausforderung für Paare wird. Beziehung, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen ist schwierig. Dass beide Partner berufstätig sind, wird dabei aber immer weniger zu einer selbstgewählten Option als zu einer finanziellen Notwendigkeit. Trotz aller Gleichberechtigungsbemühungen ist auch heute noch der Spagat zwischen Beruf und Familie für viele Frauen ungemein schwierig. Stress und zeitliche Knappheit belasten oft die Partnerschaft massiv, daher kann das Erarbeiten eines effizienten Zeitmanagements und einer optimalen work-life-balance auch ein wesentlicher Teil einer Paartherapie respektive Eheberatung sein.

Traumprinz/essin gesucht

Dass an einen potentiellen Partner höhere Anforderungen gestellt werden als vielleicht früher einmal, ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Aber die romantische Vorstellung eines Partners, der unser ideales Gegenstück darstellt und nahezu perfekte Eigenschaften aufweist, kann auch zu einem Hindernis werden. Welcher Mensch aus Fleisch und Blut kann diesen überhöhten Wunschvorstellungen schon gerecht werden? Zudem scheinen attraktive Optionen näher denn je. Dating-Plattformen und Apps wie Tinder suggerieren, dass der Traumpartner oder die nächste Liebesaffäre nur einige wenige Klicks entfernt sind. In dieser Welt, in der Selbstvermarktung an der Tagesordnung ist, entstehen unrealistische Erwartungen, die letztendlich nur in Enttäuschung enden können. Dabei geht auch das Verständnis verloren, dass eine Beziehung auch gepflegt werden muss und dass gewisse Entwicklungen, wie etwa das Nachlassen sexueller Begierde, kein Zeichen einer grundsätzlich schlechten Partnerschaft sein müssen. Eine Paartherapie und Eheberatung kann sehr dabei unterstützen, sich seiner eigenen Bedürfnisse und Erwartungen bewusst zu werden, wobei gerade auch der partnerschaftliche Austausch darüber im Mittelpunkt steht.

Autonomie VS Nähe in der Paartherapie und Eheberatung

Die veränderten Lebensformen prägen bereits sehr früh unsere Vorstellungen von Partnerschaft und Familie. Viele Kinder wachsen mit der Erfahrung auf, dass Vater und Mutter keinesfalls im selben Haushalt leben müssen und Partner wechseln können. Was für alle Beteiligten in manchen Fällen die bestmögliche Lösung sein mag, hat aber auch zur Konsequenz, dass Kinder und Jugendliche das Zusammenleben in einer dauerhaften Partnerschaft und in einem gemeinsamen Haushalt in dieser Form nicht mehr erleben. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf unsere Erwartungen und Vorstellungen hinsichtlich unserer eigenen Beziehungen. Bin ich überhaupt bereit Kompromisse einzugehen? Wie können wir gemeinsam den Alltag bewältigen, wie Konflikte lösen? Gerade für Menschen, die über längere Zeiträume alleine lebten und ein hohes Maß an Autonomie erlebten, kann die Beziehungsgestaltung zur Herausforderung werden, wenn das Zusammenleben mit einem Partner nun plötzlich funktionieren soll. In der Paartherapie und Eheberatung lernen Menschen dahingehend, wie das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Nähe für die Beziehung positiv genutzt werden kann.

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Vom Vorteil der Unparteilichkeit und Neutralität in der Paartherapie & Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/unparteilichkeit-neutralitaet-paartherapie/ Thu, 28 Apr 2016 14:46:11 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=764 Reden hilft – auch in der Paartherapie / Eheberatung

Beziehungsprobleme, Liebeskummer, Trauer, Wut, Verzweiflung und vielleicht auch etwas Ratlosigkeit. Was tun? Nicht immer ist es notwendig, aber oft sehr hilfreich mit anderen Personen über die belastende Situation zu sprechen. Dabei geht es in erster Linie gar nicht darum, sofort eine Lösung für jedes Problem zu finden, allein das Reden hat an und für sich schon eine heilsame Wirkung, die auch in der Paartherapie und Eheberatung genutzt wird. Das Aussprechen hilft uns, uns über unsere eigenen Gefühle und Wünsche klar zu werden, ist ein Ventil für starke Emotionen („Druckausgleich“) und unterstützt das gedankliche Ordnen und Strukturieren.

Doch wer ist dahingehend ein idealer Ansprechpartner? Die meisten Menschen werden diesbezüglich erst einmal weniger an Eheberater / Paartherapeuten als an besondere Vertrauenspersonen denken. Etwa an Familienangehörige, Freunde oder gute Bekannte. Gleichsam machen wir in unserem Leben aber auch die Erfahrung, dass nicht jeder, der sich in anderer Hinsicht ideal zum Berater oder guten Zuhörer eignen würde, auch in Sachen Beziehung und Liebe eine gute Wahl ist.

Starke Emotionen – gut aufgehoben in der Eheberatung / Paartherapie

Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass es sich dabei um oftmals emotional sehr aufgeladene Themen handelt, die auch an unsere Substanz gehen. Wer über Beziehung, Partnerschaft und Liebe spricht, der spricht schnell auch über seine intimsten Gedanken, Selbstzweifel und Ängste. Dabei muss das Hindernis aber keinesfalls jenes sein, dass wir selbst nicht bereit wären uns zu öffnen. Wir wissen lediglich, dass unser Gegenüber mit allem was wir sagen unweigerlich voll konfrontiert wird. Nicht immer wollen wir andere vor diese Herausforderung stellen. Gerade Menschen, die uns sehr nahe sind, laufen rasch Gefahr, sich selbst mit Problemen ihrer Liebsten zu beschweren. Selbst also wenn die Bereitschaft zu stützen ohne Zweifel gegeben wäre, so ist es doch wenig hilfreich sich an Menschen zu wenden, die wir eigentlich nicht belasten wollen. Sorgen und Mitgefühl anderer kann zudem, unabhängig von den guten Absichten dahinter, letzten Endes auch die eigene Situation nicht leichter sondern sogar noch schwieriger machen. Gerade wenn wir selbst aber sehr belastet und emotional sind können Dinge aus uns hinausbrechen, die wir später womöglich bereuen. Ein Paartherapeut / Eheberater kann im Vergleich dazu selbst mit starken Emotionen und schwierigsten Sachverhalten gut umgehen. Seine professionelle Distanz ist sowohl für ihn selbst als auch für seinen Klienten eine wichtige Schutzfunktion.

Paartherapie / Eheberatung: Neutralität bewahrt vor Parteilichkeit

Wie bereits erwähnt hat das Sprechen über ein Problem nicht zwingendermaßen die Funktion auch um Rat zu bitten. Selbst wenn man einen Gesprächspartner findet, der sich selbst emotional gut abschirmen kann, so überschütten einen viele Menschen gerne mit guten Ratschlägen. Neben dem Umstand, dass wir das nicht unbedingt immer als hilfreich und wünschenswert empfinden, können sich daraus in Folge noch weitere Komplikationen ergeben. Wenn es etwa darum geht Wut oder Verletzung Ausdruck zu verleihen, neigen wir dazu Positionen einzunehmen (z.B. „Dieser Mistkerl, du hast recht, ich sollte mich trennen!“) die wir später jedoch revidieren. Für unsere Gesprächspartner ist dieser scheinbar sprunghafte Meinungswechsel oft nur schwer nachvollziehbar. Das ist auch durchaus verständlich, denn während für uns Gefühle und Verstand gleichermaßen von Bedeutung sind, können Außenstehende die emotionale Komponente höchstens erahnen aber niemals vollends nachempfinden. Auch kennen selbst Menschen, die uns sehr nahe sind, oft nur Ausschnitte unseres Beziehungslebens, wohingegen gewisse Aspekte (z.B. Sexualität) in unserer Privatsphäre bleiben. Gerade diese Teile einer Beziehung spielen für unsere Wahrnehmung und Bewertung jedoch eine nicht weniger wichtige Rolle. Laufen wir aus der Sicht unserer Vertrauensperson in unser scheinbares Unglück, so kann aus dem Antrieb den anderen vor diesem Unheil zu schützen, rasch eine konflikthafte Situation entstehen. Denn während wir die Unterstützung im einen Moment noch als hilfreich empfinden, kann sie im anderen Moment als Übergriff gewertet werden. Nicht nur kann dadurch direkt die Beziehung zur Vertrauensperson geschädigt werden, durch ihre Parteilichkeit kann es auch zur Ablehnung des Partners oder im schlimmsten Fall auch zu offenen Auseinandersetzungen kommen („Diesen Menschen wollen wir hier nicht mehr sehen!“). Ihre berufliche Professionalität und neutrale Rolle erlaubt es Eheberatern / Paartherapeuten sowohl in der Funktion des Zuhörers als auch in der des Beraters unparteilich zu bleiben. Eheberater / Paartherapeuten belehren und moralisieren nicht, sie unterstützen ihre Klienten dabei, Klarheit zu gewinnen und den für sie besten Weg zu finden.

Paartherapie / Eheberatung – kein Ersatz sondern Bereicherung

Diese unbestreitbaren Vorteile sollen aber keinesfalls implizieren, dass Paartherapie und Eheberatung immer die erste Wahl sein sollten. Gute Beziehungen und ebenso gute Gespräche mit dem eigenen Partner, der Familie, Freunden und Bekannten sind von großem Wert und unersetzbar. Paartherapie und Eheberatung versteht sich nicht als Alternative sondern als hilfreiche Option in besonderen Situationen, in denen man bewusst auf die Unabhängigkeit und Professionalität eines Experten setzen kann.

 

Psychotherapie Wien, Paartherapie Wien.

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Paartherapie und Eheberatung – die Kostenfrage https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paartherapie-eheberatung-kostenfrage/ Fri, 15 Apr 2016 16:34:30 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=761 Wer sich für Paartherapie / Eheberatung interessiert, der wird sich über kurz oder lang auch mit der Kostenfrage beschäftigen müssen. Für Menschen, die zuvor weder vergleichbare Psychotherapie- noch Coaching-Angebote in Anspruch genommen haben, ist es verständlicherweise schwierig, die Angemessenheit eines Honorars zu beurteilen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass für viele KlientInnen die Kosten im ersten Moment einmal sehr hoch erscheinen. Doch was steckt hinter den Honorarsätzen? Ist Paartherapie / Eheberatung tatsächlich unverhältnismäßig teuer?

Paartherapie und Eheberatung im Alltags-Kostenvergleich

Stellen wir doch einmal einen Vergleich mit anderen Dienstleistungen an, die für viele Menschen weitaus vertrauter sein sollten. Die Arbeiterkammer nimmt beispielsweise regelmäßig Handwerker-Preise unter die Lupe. So bezahlt man pro Arbeitsstunde für einen Elektriker zwischen 111 und 144 Euro, für einen Installateur 115 bis 147 Euro und für den Aufsperrdienst 60 bis 150 Euro. Zusätzlich kommen dann in vielen Fällen noch Wegzeitkosten oder eine Fahrtkostenpauschale hinzu. Auch wenn der Vergleich zwischen Paartherapie / Eheberatung und diesen handwerklichen Tätigkeiten natürlich etwas hinkt – letzten Endes zeigt sich hier dennoch bereits sehr vereinfacht, dass qualifizierte Arbeit unabhängig von der Branche ihren Preis hat.

Paartherapie – langjährige Fachausbildung

Ein Handwerker muss sich Fachwissen und Erfahrung im Rahmen seiner Lehrzeit (3-4 Jahre) aneignen und hat später noch die Möglichkeit, seine Kenntnisse im Rahmen einer Meisterausbildung zu vertiefen. Der Weg hin zu einer Therapeuten-Tätigkeit kann unterschiedlich sein. Im häufigsten Fall kommt nach dem Abschluss der Matura (4 Jahre) eine spezialisierte Ausbildung bzw. ein Studium wie etwa Psychologie, Sozialarbeit, Pädagogik oder Medizin (3-5 Jahre) hinzu. Das ist wiederum die Voraussetzung für den Beginn der Psychotherapie-Ausbildung, die abermals nicht nur viel Zeit in Anspruch nimmt (3-5 Jahre) sondern auch erhebliche Kosten (je nach Fachrichtung zwischen 20.000 – 60.000 €) mit sich bringt. Wer sich für diesen enormen Aus- und Weiterbildungszeitraum auch nur annährungsweise anfallende Kosten sowie den Dienstentgang errechnet, der wird rasch feststellen, dass PaartherapeutInnen in der Regel mit ihrer Berufswahl wohl kaum reich werden.

Paartherapie / Eheberatung – der Wert der Kompetenz

Kompetenz hat ihren Preis, so auch in diesem Fall. Selbstverständlich sind sich PaartherapeutInnen und EheberaterInnen darüber bewusst, dass ihre Honorarsätze für viele Menschen keine alltägliche Ausgabe darstellen. Umgekehrt darf aber auch das angeeignete Fachwissen und die große praktische Erfahrung von TherapeutInnen nicht als selbstverständlich angenommen werden, andernfalls wäre das Angebot einer solchen Therapie-/Beratungsleistung aus ökonomischer Sicht überhaupt nicht möglich. Schließlich erhält man als KlientIn als Gegenwert schließlich auch ein hohes Maß an Qualität. Paartherapie respektive Eheberatung ist, das notwendige Eigenengagement vorausgesetzt, ein sehr effektives Werkzeug.

Von Rechenbeispielen abgesehen, wird der Wert von Paartherapie und Eheberatung aber immer von unserer subjektiven Bewertung und Prioritätensetzung abhängen. Denn letzten Endes sind Geld-Beträge nicht der einzige Wert, der in unserem Leben eine Rolle spielt. Nicht alles kann 1:1 in Euro umgerechnet werden. Wie viel ist eine harmonische Beziehung oder die Auflösung einer belastenden Konflikt-Situation wert?

 

Paartherapie und Eheberatung – ein Investment in die Beziehung

Die Beziehung zu ihrem Partner, ihren Kindern oder ihrer Familie nimmt für viele Menschen einen hohen, wenn nicht sogar den höchsten Stellenwert in ihrem Leben ein. Gerne sind wir bereit, in diese besonderen Menschen auch zu investieren – und das in unterschiedlichster Form (Vertrauen, Zärtlichkeit, Unterstützung, kleine Aufmerksamkeiten,…).

Eine Paartherapie respektive Eheberatung aufzunehmen bedeutet natürlich ein nicht unerhebliches finanzielles Investment – ist aber aus partnerschaftlicher Sicht vor allem auch ein Bekenntnis dafür, aktiv für die Beziehung einzustehen und für ihre Gesundheit zu sorgen. Sprechen Sie mit Ihrem Paartherapeuten / Eheberater in einem unverbindlichen Erstgespräch über einen leistbaren Zahlungsplan. In manchen Fällen können bereits eine oder nur wenige Sitzungen zum gewünschten Ergebnis führen. Denn generell gilt: Eine Therapie soll so kurz wie möglich und so lange wie nötig dauern.

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Paartherapie & Eheberatung: Was tun, wenn der Partner „Nein“ sagt? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paartherapie-eheberatung-partner/ Thu, 31 Mar 2016 09:30:23 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=756 Was kann ich tun, wenn ich von der Sinnhaftigkeit oder gar Notwendigkeit einer Paartherapie respektive Eheberatung überzeugt bin, mein Partner dies jedoch ablehnt? Eine Ablehnung von Paartherapie bzw. Eheberatung kann vielfältige Gründe haben. Nicht in allen Fällen gelingt es, den Partner mit an Bord zu holen – diese Entscheidung ist dann schlussendlich auch zu respektieren. Eine wesentliche Frage ist, ob beide Partner tatsächlich dazu bereit sind, an ihrer Beziehung zu arbeiten. Das setzt ein gewisses Problembewusstsein voraus. Wenn Ihr Partner davon überzeugt ist, dass sich die Dinge ohnehin ohne besonderen Aufwand von selbst klären werden („Prinzip Hoffnung“) oder es gar kein ernstzunehmendes oder nur ein geringfügiges Problem in Ihrer Beziehung gibt, dann erübrigen sich auch alle Überlegungen, wie damit wohl umzugehen ist. Sprechen Sie über Ihre Gedanken und Gefühle. Legen Sie offen, was Sie bedrückt und wie wichtig es Ihnen ist, dies positiv zu verändern.

Erklären Sie, warum Sie glauben, dass Paartherapie / Eheberatung gut für Ihre Beziehung wäre.

Oftmals sind es aber eigentlich nicht mangelnde Einsicht oder Ignoranz, die dazu führen, dass ein Problem bagatellisiert wird. Viele Menschen haben lediglich Angst davor, damit voll konfrontiert zu werden. Wegzuschauen und zur Seite zu schieben kann zwar kurzfristig eine Erleichterung bieten, die unveränderten Probleme werden aber dadurch nur weiter aufgeschoben. Vielleicht steht aber hinter der Ablehnung auch die Befürchtung, dass am Ende einer Paartherapie respektive Eheberatung eine unvorteilhafte Veränderung der Beziehung oder gar der Verlust des Partners steht. Wichtig ist es in diesem Fall deutlich zu kommunizieren, dass nicht eine Schuldklärung sondern ein besseres Miteinander das vorrangige Ziel einer solchen Paartherapie/Eheberatung  ist. Es geht also darum, Lösungen zu finden, die für beide Seiten von Vorteil sind – also um ein Mehr an Verständnis, Harmonie, erfüllter Sexualität und damit auch Lebenszufriedenheit. Wenn aber nicht das Ziel („Wir wollen etwas zum Positiven verändern“) sondern lediglich der richtige Weg dorthin in Frage steht, so kann eine Ablehnung von Paartherapie respektive Eheberatung ganz andere Ursachen haben. Trotz der immer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz von therapeutischen Angeboten im Allgemeinen, sind diese für manche Menschen nach wie vor mit einem Stigma belegt. Allein das Etikett der „Therapie“ kann schon Grund genug für eine Ablehnung sein, denn mit Therapie wird oft fälschlicherweise die alleinige Behandlung von (psychisch) Kranken verbunden. Vielleicht fällt es bereits leichter stattdessen über „Beratung“ oder „Coaching“ zu sprechen. Oftmals ist es aber auch der Anwendungsbereich, der Schwierigkeiten bereitet. So ist etwa Beratung in vielen Bereichen der Berufswelt schon durchaus etabliert. Die gleichen Menschen, die beruflich Coaching in Anspruch nehmen, können aber Vorbehalte haben, wenn es um ihr Privatleben oder gar ihre Beziehung geht. Das ist durchaus verständlich. Private oder sehr intime Informationen teilen wir für gewöhnlich nur mit sehr wenigen und ausgewählten Menschen. Ein Paartherapeut bzw. Eheberater ist erst einmal ein Fremder. Tatsächlich ist es aber gerade auch diese Distanz zu den Beteiligten, die das Angebot so vorteilhaft macht (z.B. Unparteilichkeit, Unvoreingenommenheit, Verschwiegenheit). Schlussendlich wird auch aus dem „Fremden“ einmal ein Vertrauter – dieses

Vertrauen muss sich der Paartherapeut / Eheberater aber natürlich erst einmal verdienen,

das kann er aber nur tun, wenn ihm dazu eine Chance gegeben wird. Dabei ist der einfachste Weg um ein Gefühl für den anderen zu gewinnen das unverbindliche Erstgespräch. Stimmt die Chemie, so können weitere Termine vereinbart werden, ist das nicht der Fall, trennen sich die Wege ganz einfach wieder. Ähnlich ist es auch hinsichtlich der Frage, ob Paartherapie/Eheberatung nun tatsächlich auch das hält, was sie verspricht. Schließlich ist grundsätzlich nichts verkehrt daran, gewisse Ansprüche zu haben oder Angebote kritisch zu reflektieren. Man könnte an dieser Stelle unzählige Worte über das hohe Ausbildungsniveau und die Fachkompetenz von Therapeuten verlieren – letzten Endes zählt aber auch hier der persönliche Eindruck. Warum also nicht einfach einmal ausprobieren, gerade wenn man noch nicht vollends überzeugt ist? Einzige Voraussetzung ist, möglichst offen in die Beratung zu gehen – und keinesfalls zu erwarten, dass der Paartherapeut / Eheberater nun seinen Job schon machen wird, ohne dass man dabei selbst engagiert ans Werk gehen muss. Paartherapie und Eheberatung wird oft mit dem Argument abgelehnt, dass man Beziehungsprobleme schon selbst lösen müsse. Auch an sich selbst müsse man schließlich selbst arbeiten, dazu brauche man niemanden anderen. Aber genau das ist ein Irrglaube. Menschen mit Therapieerfahrung wissen, dass der Therapeut / Berater zwar wesentlich mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung beiträgt, dass das Gelingen aber letzten Endes immer von der Lernbereitschaft und vom Engagement der Betroffenen abhängt. Von Seiten des Experten werden zwar Möglichkeiten, Perspektiven und hilfreiche Verhaltensweisen aufgezeigt aber keine Verantwortung abgenommen. Paartherapie und Eheberatung ist aber natürlich auch ein finanzieller und zeitlicher Aufwand. Im Erstgespräch können gerade diese Punkte geklärt werden, die bei vielen Menschen eine große Unsicherheit auslösen. In vielen Fällen läuft es auf die Frage der Wertigkeit hinaus, denn wir sind schließlich auch in anderen Bereichen unseres Lebens auf verschiedenen Ebenen dazu bereit zu investieren, wenn wir dies als sinnvoll erachten. Doch wie viel ist eine glückliche Partnerschaft wert? Wie viel eine höhere Lebenszufriedenheit? Davon abgesehen ist die Frage der Finanzierbarkeit aber selbstverständlich eine völlig legitime – Ihr Paartherapeut / Eheberater berät Sie gerne über Tarife sowie die zeitliche Rahmengestaltung. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass manche Menschen Paartherapie und Eheberatung scheuen. Sei es nun auf Grund von gesellschaftlich verbreiteten Vorurteilen, falscher Vorstellungen oder verschiedener Ängste und Befürchtungen – in jedem Fall müssen die Vorbehalte ernst genommen werden.

Gemeinsam darüber zu sprechen kann hilfreich sein.

Dem anderen auf Grund seiner Ablehnung Vorwürfe zu machen oder ihn als unreif darzustellen, führt hingegen in der Regel zum gegenteiligen Effekt. Die Inanspruchnahme von Therapie und Beratung muss immer auf Freiwilligkeit beruhen, was aber wiederum nicht bedeuten muss, dass jeder Mensch von Anfang an begeistert sein muss. Gerade deshalb ist das einfache Ausprobieren in vielen Fällen ein gangbarer Weg sofern dies nicht mit großen Widerständen passiert – gerade im Erstgespräch und den ersten darauf folgenden Terminen lösen sich erfahrungsgemäß viele Bedenken schnell auf. Scheuen Sie nicht, die Zweifel auch direkt in der Paartherapie/Eheberatung anzusprechen – das führt in der Regel schneller zu einer guten Lösung.

Nicht jedes Angebot passt für jeden Menschen, Paartherapie und Eheberatung bilden dahingehend keine Ausnahme. Wenn Sie jedoch davon überzeugt sind, dass dies Ihrer Beziehung helfen kann, dann lässt sich ihr Partner vielleicht auf einen Versuch ein. Wer seinen Partner dennoch nicht überzeugen kann, hat schlussendlich immer auch die Möglichkeit, eine Beratung für sich selbst in Anspruch zu nehmen.

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Fremd- und Selbstwahrnehmung in der Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/fremd-selbstwahrnehmung-paartherapie/ Fri, 18 Mar 2016 09:11:12 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=751 Blinde Flecken spielen nicht nur im Straßenverkehr eine (eher unerfreuliche) Rolle. Denn wir tragen blinde Flecken quasi ständig mit uns herum. Wofür wir blind sind? Die überraschende Antwort ist: Uns selbst gegenüber! Obwohl wir glauben Experten in Sachen unseres Selbst zu sein, gibt es doch gewisse Eigenschaften an uns, die anderen auffallen, uns aber nicht oder zumindest nicht vollends bewusst sind. Etwa, dass unser Sauberkeitsbedürfnis schon einen etwas zwanghaften Charakter annimmt, oder dass wir dazu neigen, in Gesprächen unaufmerksam zu werden und anderen ins Wort zu fallen. Oder aber unsere Selbsteinschätzung stimmt so gar nicht mit der Wahrnehmung anderer überein. Während wir uns beispielsweise als fürsorglich und unterstützend erleben, kann dies vom Partner als kontrollierend empfunden werden. Das ist natürlich auch ein wichtiges Thema in der Paartherapie und Eheberatung, denn kaum ein anderer Mensch kennt uns schließlich besser als unser eigener Partner! Die Partnerschaft kann dahingehend als wertvolle Lernmöglichkeit verstanden werden, denn wir beginnen erst an der Grenze unseres eigenen Selbst- und Weltbildes zu wachsen und zu reifen. Auch Konflikte können so letzten Endes eine Chance darstellen. Ohne den sprichwörtlichen Spiegel, der uns von anderen vorgehalten wird, bleiben wir blind, haben in unserem Gegenüber jedoch die Möglichkeit, mehr über uns selbst zu erfahren. Nicht aber nur unser Partner sondern auch der Paartherapeut und Eheberater kann eine solche Funktion einnehmen. Im Rahmen einer Paartherapie wird nicht nur die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis gefördert, der Experte treibt auch seinerseits den Prozess der Selbsterkenntnis an, indem er verschiedene Verhaltens- und Denkmuster aufgreift, zurückspiegelt und damit ins Bewusstsein rückt. Nicht nur die Wahrnehmung des Partners, sondern eben auch diese Beobachtung eines unabhängigen, neutralen Dritten kann von ungemeinem Wert sein. Paartherapie muss dabei aber nicht zwingendermaßen immer zu dritt stattfinden.

Gerade zu Beginn einer Paartherapie bzw. Eheberatung kann es auch von Vorteil sein, wenn der Experte zuerst mit den Partnern einzeln arbeitet, ehe wieder alle Teile zusammengeführt werden.

Das kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn es beispielsweise noch Vorbehalte zu klären gibt oder aber zu starke Blockaden oder Emotionen ein gemeinsames Gespräch wenig konstruktiv erscheinen lassen. Da davon abgesehen jedoch aus oben genannten Gründen die Vorteile einer Einbindung beider Partner bei weitem überwiegen, macht sich dies auch eine spezielle Form der Psychotherapie zu Nutzen. Hierbei findet die Einzeltherapie im Beisein des Partners (beidseitiges Einverständnis vorausgesetzt!) statt, was heißen soll, dass wie bei einer gewöhnlichen Psychotherapie zwar der Fokus auf einer Person liegt, der Partner als wichtige Ressource jedoch zum Therapieerfolg beitragen kann. Die Vorteile eines solchen Arrangements können vielfältig sein. Viele Studien zeigen, dass unsere Beziehung einen großen Einfluss auf unsere psychische und körperliche Gesundheit hat. Die Miteinbeziehung des Partners stellt also dahingehend einen logischen Schritt dar, da es sich hierbei schließlich auch um jenen Mensch handelt, mit dem wir abseits unseres Berufslebens die meiste Zeit verbringen. Dieser ist also in der Regel auch fast immer von einer Erkrankung direkt oder indirekt Mitbetroffen.

Viele Menschen empfinden dahingehend den Wunsch, aktiv zur Gesundung ihres Partners beitragen zu können.

Statt also im Rahmen einer Therapie außen vorgelassen zu sein, kann hier Verantwortung übernommen werden, was sich auch sehr stärkend auf die Beziehung auswirken kann. Für den Betroffenen ist es zudem oft einfacher den ersten Schritt hin zu einer Therapie zu machen oder motiviert an verschiedenen Zielsetzungen zu arbeiten. „Wir gehen gemeinsam“ klingt nicht nur bestärkend, es hilft auch sich von der falschen Vorstellung zu lösen, dass nur „Kranke“ eine Therapie wahrnehmen oder von einer solchen profitieren können. Schließlich lernen beide Partner in diesem Prozess nicht nur über die Erkrankung sowie den jeweils anderen sondern schlussendlich immer auch über sich selbst dazu. Das Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung kann dabei im Rahmen der Therapie ein äußerst konstruktiver Faktor sein. Wie nimmt sich der Betroffene in seinem Verhalten und Erleben wahr? Wie sieht dies sein Partner? Wesentlich ist, dass es hier keinesfalls um ein „richtig“ oder „falsch“ (also um eine Bewertung) sondern lediglich darum geht, wie diese Wahrnehmungen zustande kommen und was sich dabei daraus Hilfreiches für ein Mehr an Gesundheit und Wohlbefinden ableiten lässt. Von der Wahrnehmung anderer Menschen zu lernen – das ist ein wesentlicher Bestandteil von Paartherapie und Eheberatung. Es kann uns nicht nur dabei helfen, gemeinsam Konflikte zu lösen und eine erfüllende Beziehung zu gestalten, es ist auch ein wertvoller Beitrag in unserer Persönlichkeitsentwicklung.

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Das Programm der VPA Paartagung in Wien 7.-8.10.2016 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/das-programm-der-vpa-paartagung-in-wien-7-8-10-2016/ Tue, 15 Mar 2016 13:31:18 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=741 Herzlich Willkommen

Die Sehnsucht nach der erfüllten Liebe in der Paarbeziehung ist aktueller denn je. Paare sind in der heutigen Zeit verschiedensten Herausforderungen, wie Veränderung der Geschlechterrollen, der gesellschaftlichen Ordnung und der Illusion der Machbarkeit ausgesetzt.Zum anderen bleiben die alten Themen wie Sich-Kennenlernen, Partnerwahl, „Unsicherheiten der Liebe“, Sexualität, Leidenschaft, Affären, Enthaltsamkeit, Konflikte und Ende von Beziehungen bestehen. In der Tagung beschreiten wir diesen Spannungsbogen.Die Tagung richtet sich an alle Kolleginnen und Kollegen die in unterschiedlichen Kontexten mit Paaren therapeutisch oder beratend tätig sind.Damit Sie neben den vielen fachlichen Anregungen auch angenehme menschliche Begegnungen haben können, sorgen wir selbstverständlich für Ihr leibliches Wohl. Die Pausengetränke und Speisen sind in der Tagungsgebühr bereits enthalten.Wir würden uns freuen Sie in Wien begrüßen zu dürfen.

Tagungsprogramm:
WS 28 – Der Tanz um Nähe und Distanz am Familienbrett
Referent/in:   DSA Daniel Hitschmann
Dauer: 14:30 – 16:00

Inhalt

Bei vielen Paaren scheint Fremd und Selbstwahrnehmung der Beziehungseinschätzung sehr unterschiedlich zu sein. Um diese zu vergleichen ist es oft hilfreich mit Hilfe des Familienbrettes zu arbeiten. Dieses“ Werkzeug“ und dessen Möglichkeiten möchte ich im Rahmen dieser Arbeitsgruppe vorstellen. Mit dem Familienbrett kann man Komplexität von Nähe und Distanz, räumlich darstellen, Transparenz schaffen, Klärung anregen und Lösungen konstruieren. Zum Unterschied von herkömmlichen Aufstellungen arbeite ich mit der Zweibrettmethode.
Methodik: Kurzvortrag, eventuell Demonstration oder gemeinsames Ausprobieren, Diskussion

 

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Paartherapie/Eheberatung zahlt sich aus https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/paartherapieeheberatung-zahlt-sich/ Fri, 04 Mar 2016 08:33:14 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=736 Singles sterben früher

Hunderttausende von Jahren lebte der Mensch in kleinen Clans – als Gruppenwesen. Doch deutsche Großstädte beherbergen derzeit fast ein Drittel Single-Haushalte: Allein leben liegt voll im Trend. Verträgt sich das mit unserem biologischen Erbe?

Allein sein – herrlich.

Den ganzen Sonntag im Schlafanzug. Unter der Woche die Energie voll in die Karriere stecken statt in zermürbenden Beziehungsstreß um Geschirrspülen, Haushaltsgeld und Urlaubspläne. Und abends spontan ins Kino – ohne Vorwürfe. So ein selbstbestimmtes Single-Leben kann nur glücklich machen, glaubt inzwischen jeder vierte Deutsche. Immer weniger Bundesbürger, das ergaben Umfragen des Instituts für Demoskopie in Allensbach, sehnen sich nach trauter Familie. Alte Jungfern, Hagestolze: So bemitleidete die Gesellschaft noch vor 30 Jahren die allein Lebenden. Heute hat das Mitleid der Bewunderung Platz gemacht: „ Pioniere der Moderne" schwärmt etwa die renommierte Berliner Psychologieprofessorin Eva Jaeggi in ihrem Bestseller „Ich sag' mir selber Guten Morgen" über die mehr als 13 Millionen deutschen Singles.

In Großstädten wie Frankfurt, München und Hamburg lebt jeder Dritte solo in seinen eigenen vier Wänden.

Der Anteil der Alleinstehenden hat sich bei den 30- bis 50jährigen seit 1972 mehr als verdoppelt, die Zahl der Single-Frauen dieser Altersklasse hat sich gar vervierfacht. Doch so sehr Frauenmagazine und Werbung das autonom-kreative Single-Dasein verherrlichen – in jüngster Zeit kommen Zweifel am progressiven Lifestyle-Konzept auf. Vor allem in den USA haben Wissenschaftler sich darauf spezialisiert, menschliche Bedürfnisse und menschliches Verhalten aus den Lebensbedingungen unserer Steinzeitvorfahren und aus uralten genetischen Selektionsprozessen zu erklären. Ihre These: In unseren Genen sitzt noch immer das tief verwurzelte Vermächtnis unserer Vorväter, erworben in zwei Millionen Jahren – etwa so lange gibt es unsere Gattung.

Dieses Vermächtnis ist eine universell angeborene Neigung nach Geborgenheit in der Gruppe.

„Nur Menschen mit diesem Instinkt konnten in den vergangenen Jahrtausenden überleben und sich fortpflanzen, deshalb hat er sich erhalten", erklärt Roy F. Baumeister. Der Psychologieprofessor in Cleveland (Ohio) ist, wie eine Reihe anderer Psychologen, Mediziner und Kognitionsforscher, dem angeborenen Trieb nach Gemeinschaft auf der Spur. Jahrtausendelang zogen unsere Urahnen mit ihrem wenigen Hab und Gut den großen Tierherden durch die Savannen nach, um Mammut und Antilope gemeinsam zu bejagen. Noch heute ernähren sich Stammesgemeinschaften wie die Ache in Paraguay und die !Kung San in der afrikanischen Kalahari-Wüste auf diese Weise: Jedes erlegte Tier wird nach festen Ritualen brüderlich auch noch mit dem schwächsten Clan-Mitglied geteilt, während sich jeder selbst die leichter zu sammelnden Wurzeln und Beeren besorgen muß. Ein junger Homo sapiens sapiens brauchte ungefähr zehn Jahre ständiger Sorge und Belehrung. Er war immer auf seine Clan-Genossen angewiesen. Die Gruppe organisierte den Schutz vor Raubtieren, pflegte die Alten – die wichtigste Wissensquelle für Notsituationen – und wärmte sich gegenseitig im kalten Winter.

„Im evolutionären Prozeß haben die Vorteile der Gemeinschaft körperinterne Mechanismen gefördert, die den Einzelnen automatisch zu Gruppen hinziehen – bis hin zum emotionalen Streß, wenn man allein ist", erklärt Instinktforscher Baumeister. Seine Vermutung belegen inzwischen Dutzende medizinischer und psychologischer Studien, hauptsächlich aus den USA: Wer ohne feste Bindungen lebt, ist häufiger unzufrieden, weniger streßresistent und hat eine schwächere Immunabwehr als partnerschaftlich lebende Menschen. So entdeckten beispielsweise der amerikanische Immunologe Ronald Glaser und seine Frau, die Psychologin Janice Kiecolt-Glaser: Einsame Menschen produzierten angesichts unangenehmer Situationen – etwa Prüfungsdruck – wesentlich höhere Mengen des Streßhormons Kortisol als Menschen, die in einer Partnerschaft lebten. Das Forscher-Ehepaar fand ebenso in anderen Untersuchungen bei allein Lebenden geringere Konzentrationen an Immunabwehrstoffen im Blut.

Der Psychosomatiker James Lynch spürte den Folgen des Alleinseins mit Hilfe von US-Sterbestatistiken nach. Ergebnis:

„ Die Sterblichkeitsraten für verschiedene Krankheiten liegen bei Singles, Geschiedenen und Verwitweten durchgehend höher."

Etliche medizinische Studien stützen dieses Fazit – zwei Beispiele: Eine Arbeitsgruppe um Ichiro Kawachi an der Harvard School of Public Health in Boston beobachtete an 32624 Probanden in einer vierjährigen Studie: Unverheiratete Männer mit weniger als sechs Freunden oder Verwandten, ohne Kontakt zu kirchlichen oder anderen Gemeinschaften, starben doppelt so häufig an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Unfällen und Suiziden als Männer mit dichtem sozialem Netz. Epidemiologen um Paul Reynolds vom California Department of Health Services in Emeryville untersuchten 1011 Frauen, bei denen vor kurzem Brustkrebs diagnostiziert worden war. Nach fünf Jahren Studienlaufzeit zogen die Forscher Bilanz: Die Teilnehmerinnen mit dem geringsten Maß an emotionaler Zuwendung waren 1,8mal häufiger an ihrer Erkrankung gestorben als diejenigen mit den stärksten sozialen Bindungen. „Vier bis sechs starke, dauerhafte menschliche Beziehungen reichen nach unseren Beobachtungen vermutlich aus, um den Instinkt nach Geborgenheit zu befriedigen", meint Roy F. Baumeister an die Adresse der Einzelgänger. Flüchtige Bekanntschaften in Kneipen und Discos, wie sie Swinging Singles häufig bevorzugen, seien allerdings zu wenig, warnt er: „Die Beziehungen müssen über einen längeren Zeitraum Bestand haben, von Fürsorge getragen sein und über ständige Kontakte dauerhaft gepflegt werden."

Wenn schon nicht in der eigenen Wohnung, sollten Familienangehörige und gute Freunde wenigstens ein paar Straßen weiter leben, damit ihre Präsenz Seele und Körper stärkt. Dabei bessert die Geborgenheit durch menschliche Nähe nicht nur unser emotionales und physisches Wohlbefinden. Sie bestimmt auch entscheidend, wie realistisch wir uns und unsere Umwelt wahrnehmen. Der Gruppeninstinkt aus grauer Vorzeit hat auch hier Spuren hinterlassen. Der Mensch braucht nämlich sein fast drei Pfund schweres Gehirn nicht so sehr, um damit Faustkeile und Computerprogramme zu erfinden. Der größte Teil des komplexen Denkapparats dient vielmehr seit frühester Menschheitsgeschichte der Regelung sozialer Beziehungen: Er kann kleinste Regungen in der Mimik sofort identifizieren und richtig deuten, Gesichter und Stimmen nach Jahrzehnten wiedererkennen, eine hoch differenzierte Sprache beherrschen.

Auch unser Welt- und Selbstbild entwickeln wir von Kindesbeinen an im Austausch mit einem Gegenüber.

Wenn längere Zeit Gesprächspartner fehlen, fangen Menschen an, mit sich selbst zu reden und hören imaginäre Stimmen. „Unsere Muster des Denkens und Fühlens entwickeln sich in der Interaktion mit anderen", konstatiert der Psychiater Prof. Fritz B. Simon. „Fehlt diese Rückmeldung und Korrektur, können wir uns nicht mehr weiterentwickeln."

Etwa moderne Karriere-Singles: Im Job und per Internet tauschen sie sich regelmäßig aus, sind immer auf dem neuesten Stand. Doch ihr menschliches Einfühlungsvermögen droht einzurosten, wenn zu Hause kein Partner ihre eingefahrenen Vorurteile über Mitmenschen, Liebe und Geselligkeit abschleift. „ Menschen ohne feste Partnerschaften vermeiden Störungen oft ganz bewußt und tauschen Leute, die nicht in ihr Weltbild passen, einfach aus", hat Simon registriert. Der Dialog mit Freunden und Lebenspartnern hilft auch – wie einst die Runden ums Lagerfeuer – entscheidend beim Aufbau des Selbstbildes. „Selbstklärung" nennen Psychologen diesen Prozeß. Der emeritierte Zürcher Psychiatrieprofessor und Partnerschaftsexperte Jürg Willi erklärt: „Der Mensch hat ein tief verwurzeltes Bedürfnis, in seinem täglichen Erleben von anderen beantwortet zu werden. Geschiedene etwa erfahren es als etwas vom Schmerzlichsten, daß sie abends mit niemandem mehr ihre Alltagsbanalitäten austauschen können."

Erst wenn wir, so Willi, die täglichen Eindrücke und Handlungen immer wieder bei einem verläßlichen Gegenüber abchecken, bekommen wir ein schlüssiges Bild von uns selbst, eine feste Identität und damit Selbstvertrauen. Eine Familie und langjährige Lebenspartner, bei denen man sich ungeniert gehen lassen kann, sind die besten Sparringspartner. Zurück zur Großfamilie also, mit all ihren Zwängen und Machtspielen? Keiner der Psychologen, die sich mit dem menschlichen Gemeinschaftssinn beschäftigen, würde so weit gehen. Dennoch sind sich alle einig: Bevor man den populären Single-Mythos allzu übermütig verherrlicht, sollte man die Vor- und Nachteile genauer abwägen.

Vernetzt mit der Einsamkeit

Amerikaner sitzen immer öfter und länger vor ihren Computern und verstricken sich in den unendlichen Weiten des Internet – so sehr, daß Vereinsamung und soziale Isolation drohen. Das befürchten zumindest Wissenschaftler der Stanford University nach Auswertung der ersten großen Studie über die Folgen des Internets für die US-Gesellschaft. „Je stärker die Amerikaner das Internet nutzen, desto weniger Zeit verbringen sie mit Menschen aus Fleisch und Blut", resümiert Norman Nie, Professor für Politikwissenschaften und Leiter der Studie. Amerikas Online-Enthusiasten teilen ihre Zeit immer weniger mit Familie und Freunden, sie gehen seltener zum Einkaufen in die einst so beliebten Shopping-Malls und nehmen sich ihre Arbeit mit zu ihrem heimischen Computer – ohne dafür mit Geld oder Freizeit entschädigt zu werden.

Nie spricht von Massen vereinsamter Amerikaner, die zu Hause vor ihren grauen Kisten kauern. Es gebe keine Anzeichen dafür, daß virtuelle Gemeinschaften im Web – beispielsweise Chat-Foren – einen Ersatz für Zwischenmenschlichkeit bieten könnten, verdeutlicht der Stanford-Forscher. „Wer seine Zeit im Internet verbringt, hört keine menschliche Stimme und wird von niemandem umarmt." Bereits vor zwei Jahren warnte Prof. Robert Kraut von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh vor den negativen Folgen des Internet: Menschen, die nur wenige Stunden pro Woche online gingen, tendierten zu Depression und Einsamkeit – auch wenn sie das Web hauptsächlich zur Kommunikation nutzten.

Informationen austauschen ist die Hauptbeschäftigung der Amerikaner online. Jeder zweite US-Bürger verfügt heutzutage über einen Internet-Zugang und nutzt diesen überwiegend zum Schreiben von E-Mails. Ebenfalls beliebt: Börsenkurse, günstige Flugtickets, die Recherche für den Geschichts-Aufsatz. Online-Einkäufe tätigen allerdings erst 25 Prozent, und Online-Banking ist sogar bei nur 10 Prozent der Amerikaner beliebt. 1997 gehörten erst 30 Millionen Amerikaner zur Internet-Gemeinde, heute sind es gut 70 Millionen. 2003 soll sich diese Zahl nochmals verdoppeln. Während in Deutschland nur 9 Prozent aller Haushalte über einen Internet-Anschluß verfügen, sind es in den USA 45 Prozent. Zwei Drittel der US-Bürger können von zu Hause aus im Web surfen, der Rest am Arbeitsplatz oder in der Schule. Mehr als ein Drittel der US-Bürger ist für mindestens fünf bis zehn Stunden pro Woche im Internet unterwegs.

Einen Blick in die Zukunft vermitteln die „Internet-Villages", die sich seit einigen Jahren in amerikanischen Großstädten wie San Francisco und Houston etablieren: Dort sind ausnahmslos alle Haushalte am Netz. Internet-Villages sind riesige Wohngemeinschaften, deren Mieter die Begeisterung für das Internet zur Lebensphilosophie gemacht haben: Junge Leute, meist männlich und aus der Computerbranche, mieten 50 bis 100 Apartments in einer Wohnanlage und vernetzten diese zu einer virtuellen Kommune. Sie schlürfen Getränke in einem gemeinsam genutzten Café, das freien Internet- Zugang bietet. Aus einer Online-Jukebox dröhnt vom Netz heruntergeladene MP3-Musik. Auf einer elektronischen Pinnwand am Eingang der Wohnanlage, die von jedem Computer aus angesteuert werden kann, blinken Nachrichten – zum Beispiel die Ankündigung von Pool-Partys oder Spanisch-Kursen für die Mitbewohner.

Wenn überhaupt, so scheinen diese Internet-Freaks gemeinsam einsam zu sein.

Irene von Hardenberg

01.11.2000 Bild der Wissenschaft
Psychotherapie Wien , Paartherapie Wien
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Beziehung und psychische Erkrankung – Verhaltenstipps für den Partner https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/psychische-erkrankung-verhaltenstipps/ Tue, 09 Feb 2016 19:16:55 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=704 In meinem letzten Blog-Eintrag habe ich darauf Bezug genommen, dass psychische Erkrankungen auch in der Paartherapie beziehungsweise Eheberatung ein häufiges Thema sind. Nicht verwunderlich, denn sie stellen beide Partner und damit auch oft das gesamte Familiensystem vor große Herausforderungen. Doch was kann ich tun wenn mein Partner psychisch erkrankt ist? Wie verhalte ich mich richtig? Die wesentlichste Voraussetzung für eine Genesung stellt die  Krankheitseinsicht und die Bereitschaft dar, auch externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ist diese Einsicht beim Erkrankten jedoch (noch) nicht gegeben, so steht der Partner vor einer schwierigen Situation. Denn den Betroffenen damit zu konfrontieren kann zum Teil auch Widerstände (Aggression, Streit) oder Kränkungen auslösen, die oft in einem Gefühl der Scham begründet sind. Vielleicht ist es paradoxerweise gerade der Umstand, dass uns der eigene Partner sehr nahe steht, der es vielen Menschen umso schwerer macht, über dieses sensible Thema zu sprechen. Der (gesunde) Partner sollte dabei vor allem Vorwürfe vermeiden, da diese gerade bei psychisch Erkrankten das Gefühl der Minderwertigkeit noch fördern können. Auf der anderen Seite sollte aber auch die Erkrankung nicht bagatellisiert oder schöngeredet werden. Förderlich ist es, in respektvoller und wertschätzender Art vor allem auf die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen sowie auf die unmittelbar erlebten Auswirkungen auf die Partnerschaft einzugehen. Das Ziel sollte es also nicht sein, dem Partner die Schuld zuzuschieben, sondern ihm vor Augen zu führen, dass die Erkrankung auch Auswirkungen auf einen selbst und die Partnerschaft hat, dass sie also nicht nur ihn anbelangt. Wer Verantwortung über seine Beziehung übernimmt, übernimmt gleichzeitig auch Verantwortung über seine eigene Gesundheit. Gerade die Paartherapie respektive Eheberatung kann einen idealen Gesprächsrahmen für dieses sensible Thema schaffen. Der Paartherapeut respektive Eheberater kann mit seiner Erfahrung und Expertise nicht nur zur Verständigung der Partner beitragen sondern auch bei der Anbahnung weiterer gesundheitlicher Maßnahmen unterstützen, sollte dies von beiden Seiten so gewünscht werden.

Wesentlich ist es dabei, die Erkrankung des Partners selbst nicht zu unterschätzen.

Das kann vor allem dann schnell passieren, wenn Belastungsmomente nur phasenweise auftreten und in der Zwischenzeit alles wieder mehr oder weniger ‚normal‘ erscheint. Doch gerade das gehört zum typischen Bild mancher psychischer Erkrankungen (z.B. mancher Formen der Depression). Gefährlich kann es auch sein, selbst bewusst oder unterbewusst die Therapeuten-Rolle zu übernehmen. Es ist oft fraglich, ob dies der Partner überhaupt möchte – viele Menschen empfinden die (gut gemeinten) Ratschläge ihres Partners als wenig hilfreich oder gar unangenehm. Und selbst unter der Annahme, dass man über das Einverständnis, das notwendige Expertenwissen und die Energiereserven verfügt, kann sich dadurch die Partnerschaft in eine sehr unvorteilhafte Richtung entwickeln. Trotz bester Absichten kann so gegenseitiger Respekt verloren gehen und es kann in der Folgezeit auch zu Konflikten kommen (Schwierigkeit der Abgrenzung). Ein Partner sollte in erster Linie also Partner und nicht Therapeut sein, was natürlich nicht bedeuten soll, dass man den anderen nicht auch in dieser Funktion sehr effektiv unterstützen kann. Gerade wenn die Rollen aber vermischt sind oder sich zu vermischen drohen, kann eine Paartherapie und Eheberatung sehr hilfreich sein. Gemeinsam mit dem Experten kann etwa aufgedeckt werden, durch welche Verhaltensweisen es zu Konflikten kommt und wie die eigene Beziehung gestärkt werden kann, wobei hier selbstverständlich die Bedürfnisse beider Partner gleichermaßen im Mittelpunkt stehen. Gerade auch der notwendige Ausgleich kann hier im Rahmen einer Paartherapie oder Eheberatung thematisiert werden. Denn auch das Beziehungsleben kann sich nicht ständig nur um die Erkrankung drehen. Die Herausforderung ist es dabei natürlich, gemeinsame Aktivitäten zu finden, die für beide Partner gleichermaßen passend und attraktiv sind. Beispielsweise fällt es gerade Menschen mit einer Depression schwer, sich selbst dazu zu motivieren – die professionelle Begleitung kann sehr dabei unterstützen, als Paar nicht nur bei Lippenbekenntnissen zu bleiben.

Gerade aber auch für den nicht erkrankten Part ist es ungemein wichtig sich Freiräume zu nehmen.

So kann eine gesunde Distanz zur Erkrankung des Partners entstehen, die sich letztendlich auch wieder positiv auf die Beziehung auswirkt. Dies erscheint vor allem unter dem Gesichtspunkt als sehr wichtig, dass sich die Behandlung psychischer Erkrankungen oft über längere Zeiträume erstrecken kann. Der gesunde Partner muss dahingehend also nicht nur auf sein eigenes Wohlbefinden achten, sondern auch lernen mit der Erkrankung richtig umzugehen. Um etwa eine normale Verstimmung von einem depressiven Zustand unterscheiden zu können, benötigt man neben Erfahrung auch krankheitsspezifisches Hintergrundwissen. Wie der Betroffene selbst, sollte daher auch der Partner zu einem Mitlernenden werden. Dahingehend kann es sehr wertvoll sein, von einem Experten eventuell sogar selbst Informationen einzuholen oder andere Angehörigen-Angebote in Anspruch zu nehmen. Aber auch die Kommunikation zwischen den Partnern spielt eine ungemein wichtige Rolle, denn nur so können Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden ehe sie sich zu Konflikten verhärten. Paartherapie und Eheberatung können gerade unter diesen erschwerten Bedingungen einen hilfreichen Beitrag zum besseren Miteinander leisten indem, die Gesprächsbasis gestärkt und das gegenseitige Vertrauen dadurch erhöht wird.

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Beziehung und Depression in der Paartherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehung-und-depression/ Tue, 26 Jan 2016 20:08:46 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=696  In Österreich leiden geschätzte 800.000 (damit jeder 10te Österreicher) Menschen an depressiven Erkrankungen. Jede vierte Frau und jeder zehnte Mann ist einmal im Leben davon betroffen. Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) werden Depressionen in den kommenden 20 Jahren zur häufigsten Erkrankung nach Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen und damit zur Volkskrankheit. Nicht verwunderlich also, dass das Thema Depression auch in der Eheberatung und Paartherapie ein sehr häufiges ist. Mit Erkrankung und damit einhergehenden Einschränkungen des Partners umzugehen stellt allgemein eine Herausforderung dar.

Gerade im Fall eine Depression kommen aber weitere erschwerende Aspekte hinzu.

Zum einen sind psychische Erkrankungen zum Teil leider noch immer für viele Menschen mit Scham behaftet. Wenn die Krankheitseinsicht fehlt oder notwendige Unterstützung nicht in Anspruch genommen wird kann sich das massiv negativ auf das partnerschaftliche Verhältnis auswirken, besonders wenn Rollen verschwimmen (Partner als Therapeut) oder ein Teil auf die Anbahnung einer Behandlung pocht während dies für den anderen eine tiefe Kränkung darstellt. Paartherapie und Eheberatung können zwar keine depressionsspezifische Behandlung ersetzen, aber wesentlich zur Verständigung der Partner beitragen. In einem sicheren, anonymen Rahmen können auch schwierige Themen angesprochen und Konflikte aufgelöst werden. Der Paartherapeut berät auch gerne bei der Suche nach passenden ergänzenden Behandlungsformen, sollte sich dies im Laufe der Zeit als notwendig und sinnvoll für beide Partner erweisen. Wesentlich ist hier auch die Unterscheidung zwischen normaler Traurigkeit und einer depressiven Erkrankung. Hauptsymptome einer Depression sind dabei über einen längeren Zeitraum betrachtet die gedrückte Stimmungslage, die Interessens- und Freudlosigkeit sowie ein Mangel an Antrieb beziehungsweise Tatendrang. Häufig kommen auch Schuldgefühle (selbst an der Erkrankung schuld zu sein) sowie ein mangelnder Selbstwert hinzu. Auch Schlafstörungen sowie eine Minderung des Appetits und der sexuellen Lust können häufige Anzeichen einer Depression sein.

Dies wirkt sich unmittelbar auf fast alle Bereiche der Partnerschaft aus.

Von beruflichen Aspekten, der Haushaltsführung bis hin zur Freizeitgestaltung – nichts bleibt von einer Depression unberührt. Aber auch auf einer intimeren Ebene macht sich die Erkrankung bemerkbar. Zum einen fällt die Verständigung der Partner auf Grund der „grundlosen“ Niedergeschlagenheit oft schwer (Konfliktpotential!), zum anderen können die Auswirkungen auf die Sexualität (z.B. Lustlosigkeit) zu einer zusätzlichen Belastung führen. Ohne professionelle Begleitung beziehungsweise einem passenden Ausgleich entwickelt sich oft ein schwer aufzuhaltender Teufelskreis gespeist aus Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen des von der Krankheit Betroffenen und Gereiztheit (oft Überforderung) des (mitbetroffenen) Partners. Gerade in Kombination mit einer darauf abgestimmten Behandlung (medikamentös u./o. psychologisch/psychotherapeutisch) kann Paartherapie beziehungsweise Eheberatung daher sehr effektiv sein. Denn gerade die Stärkung des partnerschaftlichen Systems kann wesentlich dazu beitragen, dass diese oft sehr schwierige Zeit gemeinsam erfolgreich bewältigt werden kann.
Dahingehend ist es im Rahmen einer Paartherapie/Eheberatung respektive Eheberatung wichtig, zu einer offenen und wertschätzenden Kommunikation zurückzufinden. Beide Partner haben in diesem sicheren Rahmen und unter professioneller Begleitung die Möglichkeit, über ihre Ängste, Sorgen und Wünsche zu sprechen, was zu einem besseren Verständnis füreinander führen kann. Auch die gemeinsame Bewältigung des Alltags sowie die Freizeitgestaltung (Zeit für Intimität aber auch Abstand) können thematisiert werden. Beziehungsprobleme können ein Mitauslöser für das Auftreten der Erkrankung sein, in der Regel gibt es aber auch noch eine Vielzahl anderer diesbezüglich relevanter Faktoren (z.B. genetische Anfälligkeit, einschneidende Lebensereignisse). Umgekehrt kann eine Depression aber auch über längere Zeiträume Beziehungsschwierigkeiten auslösen beziehungsweise wie ein Verstärker für bestehende Probleme wirken. Oft stellen sich die Partner im Rahmen einer Paartherapie oder Eheberatung die Frage, inwiefern sie selbst Schuld sind an diesem Umstand. Auch wenn diese Frage menschlich verständlich ist, so geht es in einer Paartherapie beziehungsweise Eheberatung keinesfalls um eine Etikettierung im Sinne der Schuldfrage – wesentlich ist, dass die Partner sich aktiv an einer positiven Gestaltung ihrer Beziehung beteiligen wollen. So kann auch eine Depression als Chance gesehen werden – sie stellt ein Paar vor unzählige Herausforderungen, gelingt es aber, dies gemeinsam zu bewältigen und in diesem Verlauf über sich selbst und den anderen zu lernen, so kann dies das Vertrauensverhältnis ungemein stärken. Paartherapie und Eheberatung können dabei einen wertvollen Beitrag leisten.

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Paartherapie Wien -Beziehung retten durch Kommunikation https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/kommunikation-der-partnerschaft/ Thu, 14 Jan 2016 18:00:19 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=693 Kommunikation ist der Grundpfeiler jeglicher menschlicher Interaktion. Gegenseitiger Austausch auf verbaler und nonverbaler Ebene ist die Voraussetzung beidseitigen Verständnisses, gemeinsamen Lernens und der konstruktiven Gestaltung der Beziehung. Kein Wunder also, dass Kommunikation zwischen den Partnern auch häufig Kernthema von Paartherapie und Eheberatung darstellt. Denn gerade in partnerschaftlichen Beziehungen kann es hier schnell und unbemerkt zu Fehlentwicklungen kommen. Während wir der Person unserer Begierde in der Phase der Verliebtheit in den meisten Fällen noch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zukommen lassen, die Partner gar nicht genug von der Geschichte und den Gedanken des anderen bekommen können, so nimmt dies im Laufe der Zeit kontinuierlich ab. In der Paartherapie bzw. Eheberatung stellt das für sich gesehen noch keinen besorgniserregenden Umstand dar. Ganz im Gegenteil ist es aus psychologischer Sicht ganz natürlich, dass sich mit zunehmender Vertrautheit eines Reizes (in diesem Fall der eigene Partner) die Aufmerksamkeit verlagert. Was wenig romantisch klingt hat aber durchaus seinen Sinn: Aufmerksamkeit ist stets mit einem gewissen Energieaufwand verbunden. Verliebt und damit daueraufmerksam zu sein erzeugt auch Stress, ein Erregungsniveau, das über einen längeren Zeitraum kaum zu halten ist. Das gerade für Liebesbeziehungen Tückische an dieser an sich normalen Entwicklung ist jedoch, dass sie sich schleichend und damit für die Partner oft unbemerkt vollzieht. Was früher intuitiv funktionierte, erfordert nun ein höheres Maß an Achtsamkeit füreinander und ein bewussteres Sich-Zeit-Nehmen. Wenn dies jedoch nicht gelingt, so kann es zu einer zunehmenden Verschlechterung der Gesprächs-Kultur und in Folge auch zu massiven Störungen in der Kommunikation kommen. Dies kann über Jahre selbst in bis dato stabilen Beziehungen zu Krisen führen.

Auch in der Paartherapie bzw. Eheberatung zeigt sich häufig,

dass dieser Wandel oft erst mit deutlicher zeitlicher Verzögerung und mit Auftreten erster Probleme im vollen Ausmaß wahrgenommen wird. Denn für die Partner ist es im Alltag nicht immer einfach, aus der Vielzahl an vertrauten Informationen genau jene Signale herauszufiltern, die für das Miteinander von entscheidender Bedeutung sind. Job, Familie und Haushaltsführung stellen das Paar vor immer neue Herausforderungen und nagen zusätzlich an den Energiereserven. Doch gerade eine gute Kommunikation ist entscheidend dafür, wie mit diesen Hürden umgegangen wird, denn ohne gegenseitige Absprache ist ein effektives Zeitmanagement nicht möglich. Alltägliche Belastungen und die Kommunikation der Partner können sich also wechselseitig beeinflussen. Aber auch viele andere Beziehungsfaktoren (z.B. Sexualität) stehen mit der Kommunikation in einem Wechselverhältnis. Paartherapie und Eheberatung helfen dabei, den Ursachen für eine gestörte Kommunikation auf die Spur zu kommen. Für Paare stellt sich diesbezüglich natürlich die Frage, wie man die Kommunikation (wieder) verbessern kann. In einer Paartherapie respektive Eheberatung wird nicht nur das Verständnis füreinander gestärkt, indem verschiedensten Themen in einem sicheren Raum Platz gegeben wird. Gemeinsam wird auch an Hand konkreter Alltagssituationen erarbeitet, welche Verhaltensweisen und Grundhaltungen einer guten Gesprächs-Kultur abträglich (z.B. zu wenig Zeit für Zweisamkeit) und welche förderlich (z.B. aktives Zuhören) sind. Eine gute Gesprächsbasis ist für eine glückliche Beziehung von entscheidender Bedeutung. Missverständnisse können vermieden, Konflikte schneller gelöst und verschiedenste Herausforderungen des Lebens einfacher gemeinsam bewältigt werden. Mehr über die eigenen Kommunikationsmuster zu lernen kann daher nicht nur für die Partnerschaft sehr bereichernd sein, sondern sich auch positiv auf andere Lebensbereiche auswirken. Für Menschen, die das Gefühl haben, den Draht zum Partner verloren zu haben, stellen Paartherapie/Eheberatung eine wertvolle Möglichkeit dar, diesen wieder zu finden.

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Mögliche Abläufe in der Paartherapie/Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/moegliche-ablaeufe-paartherapieeheberatung/ Mon, 11 Jan 2016 20:03:26 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=691 Die Partner beschreiben mir ihre Wünsche und Bedürfnisse in einem Rahmen, der weitgehend freigehalten wird von Vorwürfen und Beschimpfungen. So kann der andere das aufnehmen, was er noch nie so deutlich wahrgenommen hat. Auf diese Weise formulieren die Partner ihre Erwartungen und erarbeiten einen konkreten Auftrag an mich.

Wenn Paare zu mir kommen, ist meist die Kommunikation zwischen den Partnern gestört. Sie neigen dazu, sich entweder mehr und mehr voneinander zurückzuziehen oder aber ständig so laut zu streiten, dass sie den anderen gar nicht mehr hören. Wenn dann der eine Partner mit mir redet, erfährt der andere automatisch, wie es ihn bewegt. Sich eine Stunde Zeit füreinander zu nehmen, wie in der Sitzung mit mir, schaffen manche häufig nicht mal in zwei Wochen ihres Alltags.

Ein Paar lebt sich auseinander, weil einer nicht mehr weiß, was der andere denkt und fühlt. Die Kommunikation zwischen den Partnern ist in dieser Situation meist gestört, gemeinsame Aktivitäten sind eingeschlafen. In der Therapie nähert sich das Paar wieder an, beginnt, miteinander zu reden und wieder in Beziehung miteinander zu treten – der erste Schritt, wieder zusammenzukommen. Manchmal gebe ich Paaren "Hausaufgaben" – zum Beispiel, etwas gemeinsam zu unternehmen oder feste Zeiten zu vereinbaren, die sie für Gespräche miteinander reservieren.

Es ist ja schon ein positives Signal, wenn ein Paar in die Therapie geht. Das heißt, sie bemühen sich aktiv darum, etwas zu verbessern. Sie wollen nicht die Bestätigung des Therapeuten, dass sie sich trennen sollten, sondern sie sind traurig oder verzweifelt, weil ihre Beziehung nicht so läuft, wie sie es sich wünschen. Sie wollen ihre Situation gemeinsam verbessern. Der Erfolg einer Therapie liegt in den Händen der Partner. Sie machen die Arbeit, ich leitet an und strukturiere.

Schwieriger ist es, wenn ein Partner sagt: Ich will nicht mehr. Bei den Paaren, die in die Therapie kommen, ist es oft so, dass sich der eine Partner nicht ganz sicher ist, dass er dem anderen nur einen Gefallen tun will oder sich etwas anderes erhofft. Häufig haben die Paare in dieser Situation ambivalente Gefühle: Einerseits schöpfen sie Hoffnung, andererseits fürchten sie, dass sie die Probleme nicht bewältigen können. In der Therapie können sie ihren Gefühlen auf den Grund gehen und sich darüber klar werden, ob sie die Beziehung fortsetzen wollen. Wenn nicht, kann die Therapie auch dabei helfen, emotional damit umzugehen.

Wenn beide noch Hoffnung haben, dass sie einen gemeinsamen Weg in der Partnerschaft gehen möchten, können sie sich vom Therapeuten helfen lassen, ihr vorheriges Scheitern zu verstehen. Die Motivation muss aber wirklich von beiden Partnern ausgehen. Man kann niemanden in eine Therapie zwingen.

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Interview zum Thema Liebe für backview.eo das Onlinemagazin https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/interview-daniel-hitschmann/ Wed, 06 Jan 2016 11:37:47 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=684 Wie begegnet uns Ihrer Meinung nach Liebe im Leben?

Hitschmann: Liebe kann uns nach den alten Griechen in Eros und Agape begegnen. Dabei symbolisiert  Eros das Fordernde,Erobernde und Sexuelle und steht für Gefühle die gepflegt gehören, einen Rahmen brauchen und letztendlich ein Ablaufdatum haben. Hingegen Agape ist die Figur der Aufopferung, Fürsorge und des Mitgefühls.

Haben Sie eine Definition für die Liebe?

Hitschmann: Nein, denn Liebe ist etwas sehr individuelles. Sie kann für einen Menschen eine bestimmte Flausel im Kopf sein,Schmetterlinge im Bauch für den anderen ist Liebe gleich Gott.

Was ist das Gegenteil von Liebe?

Hitschmann: Die Abwesenheit von Liebe ist der Hass.

Ist jeder Mensch liebenswürdig?

Hitschmann: Ja. Die Liebenswürdigkeit ist bei jedem Menschen bei der Geburt vorhanden, jedoch kann unsere Umfeld, Sozialisation uns dazu bringen, anderen Schaden zuzufügen.

Mit welchen Problemen beschäftigen sich Menschen, die zu Ihnen in die Paartherapie gehen?

Hitschmann: Es gibt da sehr vielfältige Probleme und Beweggründe um eine Paartherapie/Eheberatung zu beginnen, manchmal will das Paar beispielsweise nachprüfen, ob sie wirklich nicht mehr zusammen passen, heiraten sollen , mit Kinderwunsch, oder Dreieckbeziehungen… Damit eine Beziehung gelingt, braucht es grundlegend sieben Faktoren: Es zählen Liebe, ein ausgeglichenes Machtverhältnis, ähnliche Vorstellungen vom Sinn des Lebens, genügend Zeit für sich Selbst und dem Anderen, Konsens in der Raumgestaltung, im Ordnunghalten und in der Sauberkeit, Gleichgewicht im Geben und Nehmen von materieller und immaterieller Energie und Loyalität sowie Vertrauen dazu. Alle Faktoren sind wichtig. Es kam schon vor, dass sich ein Paar wegen Socken, die am falschen Platz lagen, trennen wollten.

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Vorbehalte Paartherapie / Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/vorbehalte-paartherapie-eheberatung/ Sat, 02 Jan 2016 17:44:04 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=679 Viele Menschen haben noch immer große Vorbehalte wenn es um das Aufsuchen eines Paartherapeuten oder Eheberaters geht. Allein die Erwähnung des Begriffs des ‚Therapeuten‘ kann bereits Widerstände auslösen, denn schließlich wird dieser häufig mit der Behandlung von psychischen Störungen in Zusammenhang gebracht. „Ich gehe doch nicht zu einem Therapeuten!“ empören sich manche und möchten damit eigentlich sagen „Willst du damit etwa andeuten, dass ich gestört bin?!“ Entsprechend dieser falschen aber leider durchaus verbreiteten Vorstellung suchen nur Menschen einen Therapeuten auf, die entweder krank oder auf sonst irgendeine Art und Weise ‚fehlerhaft‘ sind. Tatsächlich ist es aber so, dass die Behandlung von psychischen Erkrankungen nicht vorrangig in das Betätigungsfeld eines Paartherapeuten fällt. Ganz im Gegenteil ist es so, dass eine rechtzeitige Paartherapie oder Eheberatung die Entstehung von psychischen Erkrankungen im besten Fall sogar verhindern kann. Denn Partnerschaftliche Probleme oder verfestigte Krisen können, oft über lange Zeiträume einwirkend, massive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und unsere Lebenszufriedenheit haben. Die Entwicklung von Depressionen oder von Angstzuständen aber auch verschiedener körperlicher Erkrankungen (Schwächung Immunsystem!) ist eine mögliche Folge. Indem das partnerschaftliche System im Rahmen einer Paartherapie oder Eheberatung gestärkt wird, gewinnen die Partner im gleichen Zuge Widerstandsfähigkeit gegenüber den Stressoren des Alltags hinzu.

Die Inanspruchnahme einer Paartherapie oder Eheberatung kann also viel treffender als eine Maßnahme zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden auch für psychisch völlig unbeeinträchtigte Menschen betrachtet werden. Sollte ein gesundheitliches Problem dennoch im Rahmen der Therapie in den Vordergrund treten, so unterstützt der Paartherapeut oder Eheberater aber gerne bei der Planung und Anbahnung ergänzender Behandlungsformen (z.B. medikamentöse Therapie, Psychotherapie). Selbst wenn Menschen besser über die Tätigkeit eines Paartherapeuten oder Eheberaters informiert sind, so kann dennoch ein Teil der oben beschriebenen ‚Defizit-Vorstellung‘ zu inneren Widerständen führen. Dass Menschen in erster Linie einmal versuchen, ihre Probleme selbst zu lösen, ist völlig verständlich und auch gut so. Unsere oft von Film und Literatur verzerrte Vorstellung von einer idealen Beziehung und Partnerschaft kann aber großen Druck ausüben.

Auch auf Facebook und Co. werden uns stets scheinbar perfekte Beziehungen vorgegaukelt, was sich im Hintergrund abspielt, bleibt in der Regel verborgen. Wenn es die anderen können, denken wir uns, muss es bei uns doch auch funktionieren. Läuft es in der Beziehung trotz aller Bemühungen aber dann doch nicht so rund wie vorgestellt, so kann sich schnell ein Gefühl der Minderwertigkeit einschleichen. Liegt es an mir? Oder an meinem Partner? Warum bekommen wir es einfach nicht hin? Umso verbissener wird dann oft daran gearbeitet, dem Idealbild einer perfekten Beziehung zu entsprechen. Probleme werden verdrängt, marginalisiert oder zumindest nach außen hin eine heile Welt vorgespielt. In anderen Fällen werden Konflikte oft über Jahre immer wieder durchgespielt, was nicht selten zu einer Verhärtung anstatt zu einer Verbesserung des Problems führt. Getreu dieser ‚Do it yourself‘-Mentalität ist das Aufsuchen eines Paartherapeuten oder Eheberaters schließlich der letzte Ausdruck des Scheiterns. Nur Paare, die es nicht selbst geschafft haben, also schwach sind, gehen in die Paartherapie.

Tatsächlich ist es aber so, dass das Aufsuchen eines Eheberaters keinesfalls ein Zeichen von Schwäche ist. Ganz im Gegenteil erfordert es ein hohes Maß an Reflexivität und Eigenverantwortlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber, diesen Schritt zu setzen. Wer noch keine Erfahrung mit Beratung in dieser Form hat, muss möglicherweise erst einmal die eigene Eitelkeit (‚ich nehme Unterstützung an‘) überwinden, wird aber dann sehr wahrscheinlich feststellen, dass die Befürchtungen eigentlich unnötig waren, denn es wird nicht weniger sondern vielleicht sogar mehr an eigenem Engagement für die Beziehungsarbeit benötigt als zuvor. Ein Paartherapeut nimmt einem also nichts ab, er löst auch nicht die Probleme für das Paar – er trägt mit seiner Expertise und seiner Erfahrung lediglich Sorge dafür, dass die Verständigung vereinfacht und der Erfahrungs- und Lerngewinn für die Partner in einem idealen Rahmen möglichst groß ist. Dies kann schon in einem relativen kurzen Zeitraum zu großen Fortschritten und zu einer immensen Erleichterung führen.

Paartherapie/Eheberatung kann also schon nach einigen wenigen Sitzungen sehr wirkungsvoll sein. Flexibel wird der Zeitraum auf die Bedürfnisse des Paares zugeschnitten. Auch hinsichtlich der Kosten stellt sich die Frage: Kommt es teurer Paartherapie / Eheberatung in Anspruch zu nehmen oder dies nicht zu tun? Selbstverständlich bedeutet eine Beratung ein finanzielles Investment – aber es ist zugleich auch eine direkte Investition in die Partnerschaft und damit auch in die eigene Lebenszufriedenheit. Denn die Beziehung zum Partner hat fast auf alle Lebensbereiche – egal ob auf Sexualität, Familien- oder Berufsleben – einen unmittelbaren Einfluss. Auch wenn die Frage der Finanzierung natürlich essentiell ist: Nicht alles was wichtig ist, lässt sich rein in Geldeinheiten bemessen! Zum zeitlichen Ablauf respektive finanziellen Aspekten informiert und berät der Therapeut ihres Vertrauens in einem unverbindlichen Erstgespräch.

Dieses Erstgespräch ist auch wichtig wenn es um die Frage der richtigen Chemie geht. Viele Menschen haben große Hemmungen, sich einem Unbekannten anzuvertrauen oder über intime Details ihrer Beziehung zu sprechen. Diese Berührungsängste lösen sich erfahrungsgemäß im direkten Gespräch schnell auf. Die Professionalität, die Erfahrung sowie die Wertschätzung und Unvoreingenommenheit des Beraters schaffen einen angenehmen Rahmen, der es Menschen ermöglicht, auch über schwierige Dinge zu sprechen. Selbst wenn die Chemie nicht stimmt, ist auch der Wechsel des Paartherapeuten bzw. Eheberaters ohne weiteres üblich. Wer mit seinem Paartherapeuten / Eheberater zufrieden ist, wird bald feststellen, dass aus dem Unbekannten eine Vertrauensperson wird.

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Weihnachten – das Fest der Liebe und der emotionalen Unausgeglichenheit? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/weihnachten-emotionalen-unausgeglichenheit/ Tue, 15 Dec 2015 12:37:24 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=671 Leuchtende Kinderaugen, ein glückliches und harmonisches Beisammensein mit den Liebsten – das sind unsere Vorstellungen einer besinnlichen Weihnachtszeit, wie wir sie Freunden, Kollegen und uns selbst wünschen. Doch die, eigentlich sehr schöne, Weihnachtszeit stellt viele Menschen, Ehen, Familien vor eine große emotionale Herausforderung oder gar echte Krisen.

"O du fröhliche, o du selige…"

Die meisten Familien können neben "Jingle Bells", "O du fröhliche" oder "Leise rieselt der Schnee" auch noch ganz andere Lieder singen. Nämlich jene über überdurchschnittlich hohe Stressbelastung, quengelnde Kinder oder gereizte Ehepartner neben allgemeiner emotionaler Labilität. Weihnachten birgt für manch einen außerdem vielleicht die ein oder andere unschöne Kindheitserinnerung, die unausgesprochen zu einer weiteren Belastung führen kann.

Bestehende und unbehandelte Beziehungskrisen können unter dem Druck dieser Spannungszustände leicht(er) eskalieren. Deswegen kann eine früh angesetzte Paarberatung oder Eheberatung Paaren helfen, auch in emotional stressstarken Zeiten wie Weihnachten das Miteinander zu erhalten und zusammenzuhalten.

Tatort Weihnachtsfeier – wenn nicht nur das Keksbuffet verführt

Auf der firmeneigenen Weihnachtsfeier, bei lustiger Laune und zu später Stunde, locker von dem ein oder anderen Glühwein, verleiten nicht nur die Leckereien am Buffet zu "Sünden". Die ausgelassene Stimmung bei dieser fröhlichen Zusammenkunft kann dem einen oder anderen die Entspannung und das Wohlbefinden, oder gar auch die Intimität geben, die er/sie zu Hause vielleicht gerade um die Weihnachtszeit herum vermisst. Emotionale Defizite kommen unter den verschärften Bedingungen deutlicher zu Tage. Es wird geflirtet, Grenzen werden ausgetestet und ausgeweitet, und für manch einen Grenzen überschritten – kurz: hin und wieder enden solche Abende mit einem Seitensprung. Doch was bedeutet das für die Beziehung?

Seitensprung: Killer vs. Beziehungsretter

Ist es erst einmal so weit gekommen, dass ein Partner von einem fremden Teller genascht hat, ist dies meist mit tiefer Verletzung und Krisenstimmung verbunden, bis hin zum Super-GAU, dem Beziehungsende. Die positiven Effekte, die mit einer solchen Situation einhergehen können, sind für Betroffene manchmal nicht gleich ersichtlich. Das Bestehen und die Liebe langjähriger Beziehungen werden meist in Frage gestellt oder gar verleugnet. Dennoch bringt manchmal sogar gerade ein solcher Seitensprung erst wieder den Schwung in eine Ehe, der möglicherweise fehlte um sich als Paar weiterzuentwickeln, oder dient als Auslöser dafür, unausgesprochende Defizite in der Beziehung zu thematisieren.

Mithilfe einer Paartherapie/Eheberatung können Auslöser für den Seitensprung erarbeitet und wichtige Themen der beiden Partner besprochen werden. Loyalität kann in Zusammenhang mit den Begriffen Liebe, Treue und Sex neu oder erstmals definiert und besprochen werden, sodass bereits dieser Schritt Paare bei ihrem Weg aus der Beziehungskrise deutlich unterstützen kann.

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Das Familienbrett in der Paartherapie /Eheberatung/Psychotherapie https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/familienbrett-paartherapie-eheberatung/ Mon, 14 Dec 2015 19:50:57 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=667 Jeder von uns bringt aus seiner Herkunftsfamilie Erfahrungen, übernommene Muster, Regeln, Werte und oft auch Kränkungen und Verletzungen in Beziehungen mit. Dazu gesellen sich bei manchen Paaren auch noch Auswirkungen vorangegangener Beziehungen in Form ungelöster Themen, die als Belastungen im neuen Lebensabschnitt spürbar werden können. Die Sehnsucht, in einer Partnerschaft das zu bekommen was in der eigenen Familie oder in den Beziehungen davor gefehlt hat, führt oft zu Enttäuschungen, die Liebe kommt „in Bedrängnis. Eigene Eltern, welche Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, gemeinsame Kinder mit früheren Partnern, neue Lebenspartner, ev. mit Kindern aus früheren Beziehungen und vielleicht noch gemeinsame Kinder – das Balancieren der Bedürfnisse mehrerer Systeme fordert viel Energie und bringt Paare leicht in Turbulenzen. Manchmal ist der Wunsch nach Trennung nur der Ausdruck einer Erschöpfung nach langem Ringen um Lösungen. In der Paartherapie/Eheberatung arbeite ich gerne mit dem Familienbrett ,  in Anwesenheit beider Partner können, alte Baustellen und ungelöste, offene Themen aus der je eigenen oder gemeinsamen Geschichte zuerkannt werden und Schritte zu deren Abschluss aufgezeigt werden. Der Wunsch, in einer Aufstellung alle optimierungswürdigen Themen der Partnerschaft zu bereinigen ist zwar nachvollziehbar, kann jedoch nicht versprochen werden. Gerne unterstütze ich sie aber in Folgegesprächen bei dieser Herausforderung.

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Alltag & Beziehung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/alltag-beziehung/ Tue, 01 Dec 2015 20:00:31 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=637 Er ist tückisch. Oft treibt er Paare auseinander, ohne dass sich die Betroffenen darüber im Klaren waren. Ganz langsam kratzt er am Fundament einer Beziehung, so unauffällig, dass ein sorgloser Blick ihn oft übersieht. Der Alltag. Eigentlich kein Unbekannter, da oftmals auch als ‚Beziehungskiller‘ bezeichnet. Die Ausrede, man hätte nicht von seiner Gefahr gewusst, zieht also nicht – denn immer wieder wird man davor gewarnt, die Routine nicht zur Routine werden zu lassen, den Stress nicht mit nach Hause zu nehmen.

Doch entgegen unseres besseren Wissens, passiert genau das in der Beziehungs-Praxis viel häufiger als gedacht.

Klar, denken wir, andere Paare kann der Alltag einholen – aber uns, nein, uns passiert das nicht!

Ein häufiger Irrglaube ist, dass die eigene Beziehung quasi gegen die Routine immun ist, schließlich lässt die erste Verliebtheit oder die als besonders wahrgenommene Verbindung einen anderen Gedanken erst gar nicht aufkommen. Doch es ist ganz natürlich, dass sich eine Beziehung im Laufe der Zeit verändert – vieles, das früher einfach schien, benötigt nun ein höheres Maß an Achtsamkeit. Das muss aber keinesfalls daran liegen, dass früher tatsächlich alles reibungsloser ablief, vielleicht sahen wir über gewisse Dinge nur großzügiger hinweg oder war uns schlichtweg noch nicht so bewusst. Tatsächlich ist das Schaukeln von Job, Familie und Haushalt ganz sachlich gesehen ein beachtlicher (auch organisatorischer) Aufwand. Während wir unser berufliches Planen und Handeln etwa im Rahmen von Selbstmanagement- und Zeitmanagement-Seminaren oder Feedback-Gesprächen hinterfragen (sollen), lassen wir Privates gerne außen vor. Getreu dem Motto ‚Arbeit ist nur das, womit ich mir mein Geld verdiene‘ werden private Herausforderungen als zweitrangig abgestempelt und finden daher auch weniger Beachtung. Neben der berühmt-berüchtigten Work-Life-Balance gilt es im Alltag aber auch noch eine andere Sache in Balance zu halten: Die Zeit alleine (z.B. Freiraum für eigene Hobbies) sowie die Zeit zu zweit (z.B. Zeit für gemeinsame Unternehmungen, Intimität). Während beides für eine gute Beziehung unbestreitbar wichtig ist (Spannungsfeld Nähe – Distanz), kann sich ein Übergewicht in die eine oder andere Richtung schnell zum Problem entwickeln, zumal die Partner die Bedeutung beider Aspekte subjektiv nicht gleich gewichten müssen.

Selbst wenn die Bedürfnisse hier aber sehr nahe beieinander liegen, kann es im Alltag aber dennoch schnell passieren, dass man buchstäblich aneinander vorbei lebt. Zum einen ist das Gestalten von gemeinsamen Zeitflächen immer auch eine Herausforderung in Sachen Koordination – wenn es an Abstimmung fehlt, so lässt das oft begrenzte Gut der Zeit keinen Spielraum mehr zu. Zum anderen zehren private und berufliche Beanspruchungen aber auch am Energiehaushalt. Wer müde nach Hause kommt und noch den Haushalt zu erledigen hat, möchte in vielen Fällen einfach nur noch seine Ruhe haben. Der Wunsch nach Entspannung und Rückzug mag äußerst verständlich sein – in vielen Fällen vergessen Paare aber, dass auch gemeinsame Zeit eine sehr ausgleichende, erholsame Wirkung haben kann, wenn diese für beide Seiten sinnvoll gestaltet wird.

Die Basis für ein glückliches Miteinander stellt auch hier eine gute Kommunikation dar. Gerade durch die, im Alltag meist über größere Zeiträume entstandene, verminderte Achtsamkeit füreinander, wird aber oft gerade die Kommunikation in Mitleidenschaft gezogen. Was in vielen Fällen eigentlich als Organisations- bzw. Managementproblem begann, kann sich so im Zeitverlauf zu einer echten Beziehungskrise entwickeln. Gegenseitige Entfremdung, ständiger Streit und sexuelle Frustration können die Folge sein. Ein Paartherapeut oder Eheberater wird in den meisten Fällen erst dann aufgesucht, wenn dieser Prozess schon weit fortgeschritten ist. Im Rahmen der Beratung gilt es dann, das Gemeinsame wiederzuentdecken und Paartherapie gegebenenfalls den Alltag so neu zu gestalten, sodass auch wieder sexuelle Spannung, Freude und gegenseitige Wertschätzung darin Platz finden. Tatsächlich kann   oder Eheberatung aber schon zu einem viel früheren Zeitpunkt sehr wertvoll sein: Der Therapeut kann als außenstehender, objektiver Experte Probleme in der Regel viel schneller erkennen und zu einer raschen Vermittlung zwischen den Partnern beitragen. Schon wenige aufschlussreiche Erkenntnisse und der ideale Gesprächsrahmen können so in kurzer Zeit zu überraschend großen positiven Veränderungen führen und verhindern, dass sich eine Krise überhaupt erst verhärtet.

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Von Romeo und Julia in der Paartherapie/Eheberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/romeo-julia-paartherapieeheberatung/ Wed, 11 Nov 2015 19:42:49 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=623 Liebe. Alles beginnt mit der berühmten rosaroten Brille, den Schmetterlingen im Bauch, den ungezählten Anrufen und SMS, knisternder Leidenschaft, Aufregung, Sehnsucht, spielerischer Leichtigkeit… Sonnenuntergang. Das Paar küsst sich. Ende.
Ende? Wo Hollywood-Streifen einen Schlussstrich ziehen, beginnt für viele Menschen der Beziehungs-Alltag. Als Erwachsene wissen wir natürlich um den zweifelhaften Realitätsbezug von Liebesdarstellungen in Film, Fernsehen und Literatur – aber bleiben wir von diesen Vorstellungen tatsächlich gänzlich unberührt?
In einer auf Perfektion und Schönheit ausgerichteten und zum Teil sehr kurzlebigen Gesellschaft werden wir von Kindheit an mit Idealen konfrontiert, die unweigerlich auch unsere Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft mit beeinflussen.
Trotz allem was uns Vernunft und eigene Erfahrung sagen, erscheint uns doch die Phase der Verliebtheit, die oft mit romantischer Liebe per se gleichgesetzt wird, als deutlich reizvoller. Was wären schon Romeo und Julia, Bella und Edward oder Anastasia Steele und Christian Grey im Alltag? Statt ewig vereint im Tode oder gefährlicher Leidenschaft lieber Wäsche aufsammeln, belegtes Bad und Gewohntes im Schlafzimmer?
Schon unsere Sprache verrät sehr viel darüber, was wir mit längeren Beziehungen verbinden. Es gehe um Kompromisse, um Toleranz den Macken des anderen gegenüber, um das Ankämpfen gegen die Routine des Alltags und das Erlöschen der Leidenschaft – immer wieder hört man, man müsse bereit sein an seiner Beziehung zu arbeiten.
An seiner Beziehung arbeiten. Selbst wenn die eigentliche Intention hinter dieser Formulierung eine sehr positive ist, so machen diese Worte nicht gerade Lust auf mehr. Arbeit klingt im ersten Moment einmal nach Anstrengung, nach Pflicht und nach der Notwendigkeit, etwas Unpassendes wieder passend zu machen oder ein Defizit beheben zu müssen.
Sich mit sich selbst, dem Partner und der gemeinsamen Beziehung intensiv auseinanderzusetzen,  kann auch Ängste auslösen. Gerade hier beginnen oft die oben erwähnten Idealvorstellungen von Liebe und Partnerschaft und damit verbundene Erwartungshaltungen dazwischen zu funken: Stimmt etwas mit meiner Beziehung nicht? Wenn es wirklich der richtige Partner ist, sollte alles nicht viel einfacher sein?
Aber auch Selbstzweifel, Verlust- und Bindungsängste können dann an die Oberfläche treten. Manche Menschen scheuen so sehr die damit verbundenen Herausforderungen, dass sie eher die Flucht ergreifen als damit konfrontiert zu werden. Ewig im Traum von Romeo und Julia gefangen, laufen sie niemals Gefahr verletzt zu werden, trennen sich, weil es zu schwierig wird, weil die oft enttäuschende Realität kaum mit den Idealvorstellungen mithalten kann. Gleichsam kommen sie so aber auch niemals zur Ruhe und verpassen viele Gelegenheiten zu wachsen und sich persönlich weiterzuentwickeln, da ihre Beziehungen oft nur an der Oberfläche kratzen. Gerade in diesen Fällen kann ein Paartherapeut / Eheberater sehr dabei unterstützen, wenig
hilfreiche Denkmuster aufzulösen oder den Ursachen für tief sitzende Ängste auf die Spur zu kommen.
In vielen Beziehungen haben die Partner in der Routine des Alltags aber einfach nur an Aufmerksamkeit für den anderen und für ihre eigenen Bedürfnisse eingebüßt. Trotz guten Willens ist eine Annäherung dann oftmals schwieriger als gedacht, da echte Nähe, erotische Spannung oder eine gute Kommunikation erst wieder entstehen müssen. An der Beziehung zu arbeiten bedeutet in diesen Fällen tatsächlich wieder viel von dem aufzuholen, das man verabsäumte zu tun (z.B. Zeit füreinander zu reservieren). Wird der Gedanke, einen Paartherapeuten aufzusuchen, zum ersten Mal in den Mund genommen, so wird dies von vielen Paaren fast schon als eine persönliche Niederlage, als ein Scheitern empfunden. „Wir haben es nicht geschafft.“
Tatsächlich ist ein Paartherapeut oder Eheberater aber nicht nur eine Option für den Notfall und die Entscheidung, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, keinesfalls mit dem Einstellen eines fahruntüchtigen Autos in die Werkstätte gleichzusetzen.
Wenn Arbeit an der Beziehung nicht mehr als Reparatur sondern als Möglichkeit gemeinsam zu lernen, gemeinsam zu wachsen und sich persönlich weiterzuentwickeln verstanden wird, dann kann dies auch zu etwas sehr Bereicherndem und Spannendem werden. Paartherapie / Eheberatung kann in vielen Fällen einen optimalen Rahmen dafür bieten. Schwieriges in einem geschützten Raum und mittels professioneller Begleitung aus- und anzusprechen, kann sehr befreiend sein und viele positive Entwicklungen in Gang setzen. Eine Paartherapie oder Eheberatung kann eine Möglichkeit sein, sich nicht nur wieder neu kennen zu lernen, sondern einander vielleicht sogar besser zu verstehen, als man es auch in den besten Zeiten tat.
Langjährige Beziehungen mögen zwar in vielen Fällen nicht an die leidenschaftliche, verzehrende Liebesvorstellung von Romeo und Julia herankommen – aber sie bieten uns die einmalige Chance, so viel mehr über uns selbst herauszufinden und dabei über uns selbst hinauszuwachsen.

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Tipps für eine glückliche Beziehung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/tipps-glueckliche-beziehung/ Fri, 06 Nov 2015 12:45:36 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=618 Meine eigene Erfahrung nach fast 30Jahren Beziehung,26 davon verheiratet, kombiniert mit fast 20 Jahren Praxis in Paartherapie bzw. Eheberatung, garniert mit Fachliteratur, bringt folgendes Ergebnis:

eine gute Kommunikationskultur

das gemeinsame Lachen und derselbe Sinn für Humor

gegenseitiges Verständnis

eine ähnliche oder gleiche Weltanschauung

dem Partner zuzuhören

Einfühlungsvermögen

Vertrauen

gemeinsame Aktivitäten

gemeinsames Lösen von Alltagsproblemen

Kompromissbereitschaft

einander Freiräume geben

je länger eine Beziehung anhält, eine gewisse Dankbarkeit, für das „Ertragen „

Das  scheinen einfache und klare Punkte zu sein, diese jedoch umzusetzen ist sicherlich nicht immer so leicht.

 

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Was Paare Zusammenhält https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/was-paare-zusammenhaelt/ Thu, 29 Oct 2015 15:37:35 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=615 Was Paare zusammenhält

In deutschen Beziehungskisten kriselt es heftig. Jede dritte Ehe wird geschieden, alljährlich beschließen mehr als 210.000 Paare, fortan getrennte Wege zu gehen. Die Zahl der 60- bis 65-jährigen und selbst die der über 75-jährigen Trennungswilligen ist heute doppelt so hoch wie vor gerade mal zehn Jahren. Angesichts solcher Zahlen stellt sich die Frage: Wie können es Paare überhaupt schaffen, ein Leben lang glücklich zu sein?

Die Stuttgarter Sozialwissenschaftlerin Gabriele Schmid-Kloss befragte Ehepaare, die seit über 35 Jahren zusammen leben, nach den Geheimnissen für ihr Beziehungsglück. Die Studienteilnehmer wurden nicht paarweise, sondern getrennt voneinander befragt, damit sie sich nicht in ihren Antworten abstimmen konnten. Nichtsdestoweniger beobachtete Schmid-Kloss, "dass ganze Episoden von den Partnern unabhängig voneinander nahezu gleich berichtet wurden".

Was bereits deutlich macht: Ein wesentliches Geheimnis stabiler Ehen scheint darin zu bestehen, dass man die Welt auf ähnliche Weise erlebt und in hoher Qualität miteinander kommuniziert. Denn sonst wären die befragten Ehe-Oldies in ihren Schilderungen mehr voneinander abgewichen.

Auch in ihren Wertvorstellungen liegen Langzeitpartner in der Regel dicht beieinander, in moralischen Fragen gilt bei ihnen also der Satz "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Was sich unter anderem darin niederschlägt, dass sie bei Wahlen ihre Kreuzchen meistens bei den gleichen Parteien machen. Hundertprozentig decken müssen sich die Interessen jedoch nicht. So erklärten viele der von Schmid-Kloss befragten Paare, dass die Partner auch unterschiedliche Hobbys und Leidenschaften haben sollten, um sich ihren Freiraum zu erhalten.

Kinder werden von den meisten Langzeitpaaren ebenfalls als Stabilisierungsfaktor gesehen. Doch möglicherweise wird diese Einschätzung von rückblickender Altersmilde geleitet. Denn aktuelle Untersuchungen lassen keinen Zweifel daran, dass es in den fünf Jahren nach der Geburt des ersten Kindes in der Beziehung gewaltig knirscht. "Wenn das Kind da ist, streiten sich die Paare nicht nur häufiger, sondern auch zunehmend heftiger", betont der Münchner Psychologe Bernhard Kalicki.

Viele Partner finden nach der Geburt des Kindes weniger Zeit für Intimität und Sex. Auch dies kann eine Beziehung stark belasten. "Denn kaum jemand wird die zentrale Rolle des Sexuallebens in einer guten Ehe anzweifeln", meint Psychologin Judith Wallerstein von der Berkeley University.

Die therapeutische Erfahrung zeige aber auch, dass kein anderer Teil der Beziehung so störanfällig ist wie der Sex. Was konkret heißt: Egal, ob Stress, Geldsorgen oder Erziehungsprobleme – all diese Probleme schlagen sich schnell im Ehebett nieder. Das Geheimnis einer stabilen Ehe besteht daher auch darin, inwieweit man diese "Übergriffe" verhindern kann – oder aber, inwieweit beide Partner mit längeren Epochen ohne Sex klar kommen.

Oft unterschätzt als Beziehungsstabilisator wird die Zuverlässigkeit. Gewissenhafte Menschen mit Sinn für Organisation und Ordnung bringen zwar nicht gerade das Blut potenzieller Sexualpartner in Wallung. Doch auf eine langfristige Bindung wirken diese – auf den ersten Blick langweiligen – Eigenschaften durchaus lebenserhaltend. Denn wenn der eine Partner ständig vorher getroffene Vereinbarungen ignoriert oder vergisst, empfindet der andere dies als Missachtung seiner Person – und dann wird er auch an der Beziehung zweifeln.

Zu den klassischen Unzuverlässigkeiten im Eheleben gehört, dass der Mann all die Jahre beteuert, weniger zu arbeiten, um sich mehr der Familie zu widmen, dies aber nicht einhält. Für die US-Paartherapeutin Susan Forward ist das alles andere als eine Bagatelle, sondern ein Zeichen dafür, dass ihm seine Familie egal ist. "Und dann", warnt Forward, "läuten für die Partnerschaft schon weit mehr als die Alarmglocken."

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Fremdgehen Teil 3/seine Auswirkungen auf soziale Systeme aus der Sicht des Betrogenen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/fremdgehen-auswirkungen-betrogenen/ Wed, 14 Oct 2015 18:01:41 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=605 Vom Partner betrogen zu werden stellt für viele Menschen eine traumatische Erfahrung dar, die weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche ihres Lebens haben kann. Oft unterschätzt wird dabei, dass nicht nur die unmittelbare Beziehung des Paares davon betroffen sein kann, auch andere soziale Systeme können durch das Fremdgehen eines Partners nachhaltig gestört werden. Fremdgehen kommt dabei in erster Linie einmal einem massiven Vertragsbruch gleich: Mit Eingehen der Beziehung verpflichteten sich beide Seiten mehr oder weniger stillschweigend zur sexuellen Exklusivität. Wird dieser Vertrag gebrochen, scheint in vielen Fällen damit gleichsam auch der Beziehung das Fundament entzogen. Ganz unmittelbar stellt sich für alle Betroffenen also auch unabhängig von der eigenen Kränkung die Frage, ob ihr Partner überhaupt noch als vertragswürdig anzusehen ist.

Die dadurch entstehende Verunsicherung kann sich in manchen Fällen weit über das Partnerschaftliche hinaus auch auf andere Beziehungen ausweiten.

Da gemeinsame Regeln die Grundlage fast aller menschlichen Interaktionen darstellen, kann eine Erschütterung des Glaubens an die Vertrauenswürdigkeit anderer auch unbewusst Auswirkungen auf das eigene Verhalten haben. Unabhängig ob im beruflichen oder privaten Kontext begegnen Betroffene anderen Menschen gegenüber beispielsweise grundsätzlich vorsichtiger, werden schneller misstrauisch und/oder benötigen länger Zeit um Vertrauen zu fassen. Gerade wenn es um die Suche eines neuen Partners geht oder wenn eine neue Partnerschaft eingegangen wird kann dies im schlimmsten Fall zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen: Weil der Betroffene aus der Verletzung heraus Verrat hinter jeder Ecke befürchtet, verhält sich dieser anderen gegenüber rascher misstrauisch oder eifersüchtig, was wiederum die Entstehung echten Vertrauens erschwert und letzten Endes das Gegenüber sogar von ihm wegtreiben kann. Gerade wenn dieses Grundvertrauen in andere erschüttert ist, kann ein Paartherapeut / Eheberater auch im Rahmen einer Einzeltherapie sehr wertvolle Unterstützung leisten. Unterschätzt werden aber oft auch Auswirkungen auf das direkte soziale Umfeld. Wie begegne ich etwa Familienangehörigen, Bekannten oder Freunden, die vom Ereignis wussten und mich nun mit Mitleid oder guten Ratschlägen überschütten? Eine oft übersehene Konsequenz eines Betrugs ist, dass sich der Betrogene in eine Opferrolle gedrängt fühlt. Nicht nur die Beziehung zum Partner hat sich plötzlich drastisch verändert, auch im Gespräch mit der besten Freundin oder den Kumpels im Fußballverein kann das Gefühl entstehen, nur noch als der oder die Betrogene wahrgenommen zu werden, was auch diese Beziehungen belasten kann. Betrogen zu werden geht in vielen Fällen mit Gefühlen von Scham und Ohnmacht einher, dies in Interaktionen mit anderen Menschen abzulegen fällt oft schwer. Noch gravierendere Auswirkungen kann es haben, wenn eine Person aus dem Umfeld des Betrogenen direkt (Geliebte/r) oder indirekt (wusste davon) in den Betrug involviert war. Hier kann es zu einem massiven Gesichts- und/oder Vertrauensverlust kommen, in deren Konsequenz ganze Beziehungsketten wegbrechen oder völlig umgestaltet werden können.

Für Beteiligte oft überraschende Konsequenzen kann es auch haben, wenn ‚Helfer‘ beginnen, sich in Entscheidungen des Betrogenen einzumischen.

Suchen Betroffene unmittelbar nach der traumatischen Erfahrung des Betrugs oft noch im Familien- oder Freundeskreis Trost und Zuspruch, so können sich die Bedürfnisse im Zeitverlauf drastisch verändern. Möglicherweise wird zum Partner nach einiger Zeit wieder intensiver Kontakt aufgenommen und eine Fortsetzung der Beziehung in Betracht gezogen. Für anteilnehmende Außenstehende, die sich in vielen Fällen in der Rolle des Beschützers sehen, ist dieser Sinneswandel oft kaum nachvollziehbar. Gerade wenn Personen den Betrogenen aktiv davon abhalten wollen, die Beziehung wiederaufzunehmen oder in anderer Weise Druck ausüben, kann dies zu heftigen Gegenreaktionen und Konflikten führen. Kurz gesagt ist das Einbinden von Freunden und Familie sicherlich verständlich, kann aber auch nicht ganz risikolos sein. In diesen Fällen kann Paartherapie/Eheberatung eine wertvolle Alternative sein. Im Gegensatz zu Familienangehörigen oder Freunden ist der Paartherapeut / Eheberater emotional nicht verwickelt und daher stets ein neutraler Ansprechpartner.

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Fremdgehen Teil 2/ Vorahnung und Eifersucht https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/fremdgehen-vorahnung-eifersucht/ Wed, 07 Oct 2015 16:24:02 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=597 Der Betrug des Partners stellt für viele Menschen ein traumatisches Erlebnis dar. Doch Leidensdruck entsteht oft nicht erst dann, wenn diese Gewissheit tatsächlich besteht. Laut einer Studie der Universität Göttingen haben 48% der Männer und 53% der Frauen die Untreue ihres Partners bereits im Vorfeld erahnt.

Oftmals beginnt dies mit einer leisen Vorahnung, dem bohrenden Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Schon subtile Veränderungen im Verhalten des Partners können diese Irritationen auslösen, was natürlich keinesfalls bedeuten muss, dass immer ein Betrug dahinterstehen muss. Verflüchtigt sich dieses Gefühl der Verunsicherung nicht, so haben die damit verbundenen Ängste unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt unweigerliche Auswirkungen auf die Paarbeziehung. Vertrauen ist das Fundament jeder Beziehung, ist dieses gestört, so bleibt kaum ein Bereich der Partnerschaft (z.B. Konfliktverhalten, Sexualität) davon unberührt. Selbst wenn die Ahnung niemals laut ausgesprochen wird, so zeigen sich die damit einhergehenden Emotionen oft in der nonverbalen Kommunikation oder im Verhalten. Aus Gründen des Selbstschutzes lässt man den Partner beispielsweise nicht mehr so nahe an sich heran oder engt ihn, aus Angst ihn verlieren zu können, zunehmend ein.

Gerade Menschen, die bereits in ihrer Vergangenheit große Verletzungen hinnehmen mussten oder aus anderen Gründen zu erhöhter Eifersucht neigen, laufen dabei schnell Gefahr, Signale überzuinterpretieren.

Das daraus resultierende ständig präsente Misstrauen kann dabei eine zerstörerische selbsterfüllende Prophezeiung in Gang setzen. Selbst wenn ursprünglich tatsächlich gar kein Grund zur Sorge bestand, kann der Mangel an Vertrauen ein Paar immer weiter auseinander treiben. Während der Partner anfangs den Kontrollversuchen, wie etwa dem Lesen von SMS oder E-Mails, oft noch mit einem gewissen Verständnis begegnet, so reagieren Menschen in den meisten Fällen auf diese Freiheitseinschränkung im Laufe der Zeit so, dass sie sich diese Freiheit auf einer anderen Ebene zurückerkämpfen. Im schlimmsten Fall kann Eifersucht genau zu jenem Ergebnis führen, vor dem sie uns zu schützen sucht. Selbst wenn es nicht zu einem Ausbruch aus der Beziehung kommt, leiden aber beide Partner oft über lange Zeiträume intensiv unter der belastenden Situation. Gerade um einer gegenseitige Entfremdung vorzubeugen und Betroffene darin zu unterstützen mit ihren Ängsten umgehen zu lernen, kann Paartherapie/ Eheberatung sehr wertvoll sein. Der Therapeut ist auch deshalb ein idealer Ansprechpartner, weil er als neutraler Beobachter im Gegensatz zu Freunden oder Familienangehörigen nicht bewertet. Je frühzeitiger sich das Paar entschließt über die Probleme zu sprechen, desto größer ist die Chance das Schlimmste zu verhindern und die Beziehung zu retten.

Viele Menschen, die eine Untreue ihres Partners befürchten, wissen nicht, wie sie sich in dieser Situation richtig verhalten sollen.

Oft tragen sie einen inneren Kampf aus. Auf der einen Seite wollen sie ihrem Partner vertrauen, verurteilen sich selbst für die inneren Zweifel an der Beziehung – auf der anderen Seite scheint die Angst vor einem möglichen Verrat überwältigend. Ist es gerechtfertigt dem eigenen Partner hinterher zu spionieren? Soll ich meinen Verdacht ansprechen? Oder riskiere ich damit meine Beziehung? Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch gekommen? Wie soll ich meine Zweifel, meine Ängste, meinen Verdacht ansprechen? Was kann ich tun, wenn mein Partner einem solchen Gespräch scheinbar aus dem Weg geht? Diese und viele weitere Fragen können auch im sicheren und anonymen Rahmen einer Einzelberatung mit einem Paartherapeuten / Eheberater besprochen werden, was Betroffenen in vielen Fällen die nötige Sicherheit gibt und zum Teil enorm erleichternd sein kann.

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Der richtige Zeitpunkt in Paartherapie oder Paarberatung zu gehen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/zeitpunkt-paartherapie-paarberatung/ Mon, 10 Aug 2015 13:20:40 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=591 Oft werde ich am Telefon gefragt, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um in Paartherapie oder Paarberatung zu kommen.

Gerade jetzt“ ist meistens meine Antwort. Warum? Sie denken gerade jetzt an einen Optimierungsbedarf, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Viele Paare melden sich erst, wenn sich die Kommunikation schon sehr eingeschränkt hat, beziehungsweise die Beziehung schon auseinander gelebt ist. Selten werden Probleme ohne Ihr Zutun wesentlich besser.

Paartherapie beziehungsweise Paarberatung kann schon bei der Formulierung ihrer Bedürfnisse sehr hilfreich sein.

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Beziehungsstreit im Urlaub https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsstreit-im-urlaub-2/ Mon, 10 Aug 2015 13:10:37 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=585

Sehr oft kommt es bei Paaren gerade in der Urlaubszeit zu heftigem Streit in der Beziehung.

Die Gründe dafür sind vielfältig und oftmals verbunden mit dem Gepäck, das wir unbewusst mitnehmen, gepaart mit unterschiedlichen, ungeklärten Erwartungen an diese gemeinsame Zeit.

Ist man vorher davon ausgegangen, dass der Partner die gleichen Bedürfnisse hat wie man selbst, muss man nun feststellen, dass die Vorstellungen davon, wie der Traumurlaub auszusehen hat, völlig unterschiedlich sind: Der eine hatte vor, möglichst viel zu entdecken und erleben, während für den anderen eventuell von vornherein feststand, dass Urlaub bedeutet, lange auszuschlafen, die Seele baumeln zu lassen und am Strand zu relaxen. Da sich beide Partner jedoch gleichzeitig dazu verpflichtet fühlen, alles gemeinsam zu unternehmen, kann es jetzt zu ersten Konflikten kommen. Möglicherweise ist in der Urlaubskasse auch nicht Platz für alle Unternehmungen, das Hotel eigentlich zu schmuddelig und der Strand so gar nicht das, was man sich erwartet hat.

Bietet all das schon genug Potenzial für Stress und Ärger, gesellen sich dazu häufig auch noch Alltagsprobleme und bereits länger vorhandene aber nicht ausgetragene Beziehungskonflikte, die sich dann, in dieser ungewohnten Situation, in der die Partner plötzlich für längere Zeit aneinander gebunden sind, ihren Weg an die Oberfläche bahnen.

Dies kann dann zu einem ernsthaften Streit im Urlaub führen, der oft eskaliert und bei vielen Paaren sogar Zweifel an der gesamten Beziehung und Trennungsgedanken hervorruft.

Eine Paarberatung kann Ihnen schon im Vorfeld helfen, den Urlaub für beide Partner zu einem entspannten und erholsamen Erlebnis werden zu lassen, indem die jeweiligen Erwartungen und Wünsche geklärt und besprochen werden.

Wenn es im gemeinsamen Urlaub mit Ihrem Partner zu Streit gekommen ist, hilft Ihnen eine Paartherapie dabei, Konflikte die im Urlaub entstanden oder an die Oberfläche gekommen sind, zu lösen und zu bearbeiten. Damit Ihr nächster gemeinsamer Urlaub so harmonisch und erholsam wird, wie Sie es sich wünschen!

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Fremdgehen Teil1/Dreiecksbeziehung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/fremdgehendreiecksbeziehung/ Wed, 17 Jun 2015 17:57:03 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=575 Emotionales Chaos muss nicht erst dann entstehen, wenn eine bis dahin geheim gehaltene Affäre auffliegt. Jede Dreiecksbeziehung, jedes Fremdgehen hat seine eigene Geschichte – und nicht jede Geschichte muss mit der Trennung des Paares enden.
Mögliche Gründe für (sexuelle) Untreue kann es dabei viele geben, fest steht jedoch, dass es sich um ein höchst menschliches Phänomen im Spannungsfeld zwischen der kulturell gewachsenen Vorstellung der Monogamie und biologischen Faktoren handelt.
Je nachdem welcher Statistik man Glauben schenken möchte, geraten 30 bis 60% der Menschen im Laufe ihres Lebens zumindest einmal in ein Beziehungsdreieck.
Zwischen 20-40% geben in Befragungen an, in einer Beziehung schon einmal sexuell untreu gewesen zu sein, wobei es hier im Widerspruch zu gängigen Stereotypen keinen Unterschied mehr zwischen Frau und Mann zu geben scheint.

Was aber bewegt so viele Menschen dazu, eine Affäre trotz der damit verbundenen Risiken einzugehen?

In vielen Fällen kann mit dem oder der Geliebten etwas ausgelebt werden, das in der festen Beziehung verloren ging oder keinen Platz hat. Gerade in kurzen, unverbindlichen Affären kann sich dies tatsächlich hauptsächlich auf die Befriedigung sexueller Bedürfnisse beschränken. Untreue jedoch nur auf einen sexuellen Akt zu reduzieren, greift letztendlich zu kurz.
Gerade bei regelmäßigen Fremdgehern kann hinter dem Verhalten auch eine (unbewusste) Bindungsangst stehen. Es geht also weniger darum, etwas Fehlendes auszugleichen, als zu viel Nähe und damit möglicherweise auch Verletzlichkeit zu vermeiden. Gerade wenn es das Ziel ist, den Ursachen dafür auf die Spur zu kommen, die zumeist in der Vergangenheit des Betroffenen vergraben liegen, kann eine professionelle therapeutische Begleitung sehr wertvoll sein.
Aber auch wenn die Untreue mehr einem absoluten Ausnahmeereignis (der berühmte „Ausrutscher“) entspricht, lohnt es sich in vielen Fällen näher hinzusehen. Wenn Frau und Mann im Alltag etwa immer mehr zu alleinigen Kinderhütern und Kreditrückzahlern mutieren bleibt oft das Gemeinsame, die Beziehung auf der Strecke.
Im gleichen Maße wie Stress und Gewohnheit Sexualität zu ersticken drohen, leidet auch oft die allgemeine Kommunikation zwischen den Partnern. Es werden Bedürfnisse nicht mehr klar artikuliert, statt vertrauten Gesprächen herrscht Schweigen oder man spricht hauptsächlich nur mehr dann, wenn man am jeweils anderen etwas auszusetzen hat. Kurz gesagt, der Akt der Untreue kann in manchen Fällen lediglich Ausdruck eines nicht mehr (gänzlich) funktionierenden Beziehungssystems sein. Gerade in diesen Fällen kann der Therapeut als ein neutraler Dritter und mit seiner Erfahrung eine wichtige Vermittlungsrolle einnehmen.
Dabei muss es aber keinesfalls immer darum gehen, die Beziehung mit allen Mitteln zu „retten“. Der Therapeut unterstützt in erster Linie einmal den Prozess des Klarwerdens über die Bedürfnisse und Vorstellungen aller Beteiligten, selbst wenn dies in letzter Konsequenz auch bedeuten kann, dem Ende einer Beziehung ins Auge zu sehen.

Sind jedoch beide Partner willens an ihrer Beziehung zu retten,

dann geht es in einer Paartherapie nicht um die Klärung der Schuldfrage. Ganz im Gegenteil sollen beide Partner für ihr eigenes Handeln Verantwortung übernehmen, wozu auch die Einsicht gehört, dass es so etwas wie einen (Allein-)Schuldigen in einer Paarbeziehung nicht gibt.
Auf Grund von Vorbehalten suchen viele Paare den Weg zum Therapeuten leider erst sehr spät, dann nämlich, wenn in der Beziehung bereits vieles zu Bruch gegangen ist.  In früheren Phasen reichen hingegen oft nur einige wenige Sitzungen aus um erstaunliche Fortschritte zu erzielen.Paartherapie sollte daher also keinesfalls immer mit Langzeittherapie gleichgesetzt werden. Die Länge der Therapie richtet sich stets nach der individuellen Situation des Paares und den jeweiligen Bedürfnissen der Partner.

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Alkohol , Drogen oder andere Süchte https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/alkohol-andere-suechte/ Wed, 10 Jun 2015 11:59:20 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=570 Wenn der/die Partner/in an einer Suchterkrankung leidet, ist es für die Beziehung/ Ehe langfristig am besten, auch auf sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu achten.

Eine Suchterkrankung bei einem Partner/in hat immer starke Auswirkungen auf die Partnerschaft/Ehe und auf die ganze Familie. Auffällig sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede dabei, welche ich in meiner langen Drogenarbeit im Otto-Wagnerspital feststellen konnte.

Es kommt viel häufiger vor, dass Männer, die an einer Suchterkrankung leiden, in Beziehungen zu nicht substanz-abhängigen Frauen stehen als umgekehrt. Frauen bleiben tendenziell eher beim substanzabhängigen Partner, und versuchen dabei helfend und unterstützend zu wirken.

Die bestehende Suchtproblematik wird in der Beziehung oft von beiden PartnerInnen verleugnet. Man hält an einer Idylle fest und fügt sich durch das Nicht-Ansprechen in ein System ein. „Obwohl es für die Veränderung wichtig ist, das Problem zu thematisieren, besteht gleichzeitig darin die Gefahr, dass es in der Beziehung schließlich nur noch um das eine Thema geht. Oft wird jede Entscheidung von der Sucht des Partners abhängig gemacht – Urlaub, Besuche von Freunden, Unternehmungen, … Aus Scham, jemand könnte etwas bemerken, isoliert sich das Paar immer mehr.

Um dies zu vermeiden, kann ich Ihnen in einer Eheberatung/Paartherapie helfen. Folgende Fragen stellen sich als hilfreich heraus. Was stelle ich mir vor in meinem Leben? Was sind meine Interessen? Welche sozialen Kontakte habe ich und wie kann ich diese pflegen? Es kann leicht passieren, dass eigene Wünsche und Bedürfnisse durch die Fokussierung auf die Suchterkrankung des Partners so in den Hintergrund treten, dass diese manchmal gar nicht mehr bewusst sind. Wichtig ist es, das PartnerInnen in dieser schwierigen Situation wieder lernen, auf sich selbst gut zu achten und sich ein gesundes Maß an Abgrenzung anzueignen. Diese Distanz muss nicht gleich zu einer Trennung führen. Wichtig ist es, dass der/die Partner/in gegebenen Falls zusätzlich eine professionelle, medizinische Behandlung in Anspruch nimmt.

Rückfälle sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Wie zu Beginn wird oft abermals verleugnet, was offensichtlich ist. Schließlich muss immer noch derjenige, der die Sucht zu verantworten hat, auch wieder herausfinden unter welchen Umständen diese notwendig waren, und welche Umstände es zulassen abstinent zu leben. Dies gilt es in der Paartherapie/Eheberatung zu reflektieren. Gleichzeitig gilt es zu klären, welche Unterstützung vom Partner hilfreich ist und welche eben nicht. Auch das Zutrauen des Partners, dies zu schaffen, ist ein wichtiger Treiber.

Während einer Suchterkrankung sind die Rollen in Beziehungen ziemlich klar. Wenn eine Behandlung erfolgreich beendet wird, verändert sich meistens auch die Beziehungsdynamik und die Partnerschaft muss neu definiert werden. Dadurch ist eine Eheberatung/ Paartherapie in Anspruch zu nehmen durchaus sinnvoll. Dabei wird besprochen was verbindet, was die Partner geben können, was sie alleine tun und wo sie sich treffen. Neue Themen in der Partnerschaft, das Leben der eigenen und gemeinsamen Interessen, neue und alte Konflikte, die Veränderung und Weiterentwicklung eines oder beider Partner können Inhalt dieser Gespräche sein.

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Unerfüllter Kinderwunsch https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/unerfuellter-kinderwunsch/ Thu, 04 Jun 2015 11:30:19 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=566 Unerfüllter Kinderwunsch kann jede Beziehung zerstören, dies muss aber nicht sein, wenn die damit verbundene Gefühle reflektiert werden und weitere Ziele ausgearbeitet und umgesetzt werden.

Es ist legitim und normal, dass viele negative Gefühle hochkommen, als Mann /Frau versagt zu haben, Vorwürfe seinen Lebensstiel nicht richtig geführt zu haben, Selbstzweifel, Zweifel an der Beziehung, Wut, Angst, Aggressionen oder Verzweiflung, Depressionen… Um nur einige zu nennen. Oft projizieren wir unsere eigene Gefühle auf dem Partner, welcher in den meisten Fällen ähnliche Gefühle entwickelt hat.

Sexualität reduziert sich auf einen Termin, welchen der Eisprung vorgibt, Gespräche drehen sich konzentriert um die frustrierende Tatsache, dass es nicht klappt, man hat ich sonst immer weniger zu sagen, vielleicht geht man sich schon auch immer mehr aus dem Weg.

Um dieser Falle zu entgehen kann Paartherapie/ Eheberatung helfen den Fokus auch auf andere Aspekte der Beziehung zu lenken. Gemeinsame Freizeitgestaltung, weitere gemeinsame Ziele und alternative Lebensgestaltung bis hin zu einer Diskussion über Pflegeelternschaft oder Adoption.

Gegenseitiges Verständnis für die oben genannten Gefühle, können durch gemeinsame Reflexion entstehen, Ziele welche für die Zeit nach der Schwangerschaft, wie heiraten, Hausbauen oder Arbeitswechsel trotzdem umgesetzt werden.

Diese Situation kann durch eine Paartherapie/Eheberatung entspannt werden, und wieder zu einem liebevollen, entspannten Umgang miteinander führen.

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Das Geheimnis einer dauerhaften Ehe/Beziehung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/das-geheimnis-einer-dauerhaften-ehebeziehung/ Thu, 21 May 2015 10:09:17 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=540 Unterschiedliche Studien ergaben ein paar aufschlussreiche Ergebnisse: Der wichtigste Faktor scheint die Liebe zu sein. Doch was ist Liebe? Ein individuelles Gefühl? Oder vielleicht ein Bedürfnisausgleich? Viel beschrieben und besungen, jeder kennt es anders bzw. nimmt sie anders wahr. Paare scheinen sehr unterschiedliche Vorstellungen zu diesem Begriff zu haben, daher stellt sich in der Paartherapie/ Eheberatung immer wieder die Frage woran die Partner erkennen können, dass sie geliebt werden.

Der Umgang mit Konflikten in Beziehungen/Ehen scheint ein weiterer wichtige Faktor zu sein. Sich kompetent zu fühlen die Beziehung mitgestalten zu können ein weiterer. Kompromissbereitschaft, Toleranz und Humor sind wesentlichen Faktoren um die Partnerschaft langfristig aufrechterhalten zu können.

Ein weiterer Faktor die Ehe/Beziehung dauerhaft zu gestalten, liegt in den Erwartungshaltungen. In der Eheberatung/Paartherapie werden diese erhoben, da sie sich in laufe der Zeit oft verändert haben, und nicht kommuniziert wurden. Langfristige Ziele können sich genauso verändern wie die Erwartungen in der Alltagsgestaltung.

Der Faktor Zeit spielt auch eine wesentliche Rolle .In der Eheberatung/Paartherapie stellt sich oft heraus, dass es unterschiedliche Bedürfnisse gibt mit der vorhandenen Zeit umzugehen. Zeit, die jeder für sich selber braucht, Zeit für die Partnerschaft, Zeit für die eigene Sozialisation, Zeit für die gemeinsame Sozialisation. Je ähnlicher die jeweiligen Ansprüche in der Zeit Gestaltung sind, je leichter die Beziehungsgestaltung.

Gute Freunde zu sein ist in einer Beziehung/ Ehe besonders wichtig, doch scheint die Selbstverständlichkeit ein zweischneidiges Schwert zu sein. Auf er einen Seite bietet sie Sicherheit welche die Ehe/Beziehung stabilisiert. Doch auf der anderen Seite fehlt wenn man nicht bewusst darauf achtet die Anerkennung und Wertschätzung, welche mindestens so wichtig sind für eine dauerhafte Beziehung/Ehe.

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Frühlingserwachen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/fruhlingserwachen/ Tue, 28 Apr 2015 19:41:09 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=528 Der Frühling ist da! Endlich die ersten sonnigen warmen Tage, das Grau weicht langsam und überall sieht man schon ein wenig mehr Grün, die Pflanzenwelt erwacht. Es ist auch die Zeit für den großen Frühjahrsputz und zum Gärtnern.

Doch wie schaut es in Ihrem Garten der Beziehungen oder Ehe aus?

Ist Ihr Beziehungsgarten eher perfekt, Ihre Ehe eher wild oder leben sie in einer liebevollen Beziehung? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen drei Arten der Gestaltungsmöglichkeiten. Gibt es klare Regeln in Ihrer Partnerschaft? Dinge, die zu beachten sind? Schleicht sich Routine oder Selbstverständlichkeit ein? Ist die Leidenschaft in Ihrer Beziehung weniger als letztes Jahr? Reaktionen Ihres Partners sind berechenbar und vorhersehbar. Gibt es Ecken, wo sie nicht gerne hinschauen? Kehren sie manche Gefühle und Verletzungen einfach unter den Teppich? Doch unter dem Teppich werden die Probleme nicht kleiner. Sie entwickeln eine eigene Dynamik und wuchern unkontrolliert. Sie breiten sich langsam über den Beziehungsgarten aus. Dann gibt es auch Bereiche, die liebevoll gepflegt werden – man fühlt sich dem anderen nahe und verbunden. Hier ist Platz und Raum für Liebe, Zuneigung und auch Leidenschaft.

Das Frühjahr ist die ideale Zeit, um unsere Beziehung wieder zum Blühen zu bringen. Oft geben wir anderen Bereichen in unserem Leben wesentlich mehr Priorität: der Job, die Kinder etc.. Dabei bleibt einer der wertvollsten Teile unseres Lebens auf der Strecke: Unsere Beziehungen und Partnerschaften. Gönnen Sie sich eine Paartherapie, Eheberatung oder Beziehungscoaching, Ihre Wohnung und Ihren Garten pflegen Sie ja auch.

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Neujahresvorsätze 2015 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/neujahresvorsatze-2015/ Wed, 07 Jan 2015 19:28:33 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=518 Neujahrsvorsätze 2015

Alle Jahre wieder häufen sich die gute Vorsätze einer besser als der andere, weniger Stress, mehr Bewegung, mit dem Rauchen aufhören, eine gesündere Ernährung und mehr Zeit für die Familie und Freunde… Leider geraten die meisten bald in Vergessenheit, dafür gibt es viele Gründe.

Oft sind diese Vorsätze zu hoch gesteckt oder mit dem "System" nicht abgestimmt.

Verbündete  zu suchen wird von allen Psychologen empfohlen und einer der wichtigsten Verbündeten könnte der Partner sein. Hier hilft Paarberatung/Paartherapie einander Ziele, Visionen, Vorsätze in einem geschützten Rahmen zu reflektieren, auf einander abzustimmen um sich gegenseitig unterstützen zu können.

Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr und alles Liebe.

Systemische Paartherapie Wien. Systemische Eheberatung Wien.

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Weihnachtswünsche Sehnsüchte Ansprüche Erwartungen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/weihnachtswunsche-sehnsuchte-anspruche-erwartungen/ Wed, 24 Dec 2014 08:55:14 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=511 Oft werden wir von unseren Sehnsüchten, Ansprüchen und Erwartungen getrieben und übersehen, dass unser Umfeld eigene, vielleicht nicht die selben hat.

Gerade zu Weihnachten fallen diese Unterschiede besonders auf, da viele Paare gerade in dieser Zeit wesentlich mehr Zeit miteinander verbringen, ohne über ihre Vorstellungen zu diskutieren, wie sie diese sinnvoll, zur Zufriedenheit aller nutzen können. Oft hilft es diese Tatsache zu erkennen und vorsichtig in "Ich-Botschaften" darüber zu sprechen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Fest

Alles Liebe Daniel Htischmann

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Beziehungsstreit im Urlaub https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/beziehungsstreit-im-urlaub/ Wed, 06 Aug 2014 04:58:54 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=493 Sehr oft kommt es bei Paaren gerade in der Urlaubszeit zu heftigem Streit in der Beziehung.

Die Gründe dafür sind vielfältig und oftmals verbunden mit dem Gepäck, das wir unbewusst mitnehmen, gepaart mit unterschiedlichen, ungeklärten Erwartungen an diese gemeinsame Zeit.

Ist man vorher davon ausgegangen, dass der Partner die gleichen Bedürfnisse hat wie man selbst, muss man nun feststellen, dass die Vorstellungen davon, wie der Traumurlaub auszusehen hat, völlig unterschiedlich sind: Der eine hatte vor, möglichst viel zu entdecken und erleben, während für den anderen eventuell von vornherein feststand, dass Urlaub bedeutet, lange auszuschlafen, die Seele baumeln zu lassen und am Strand zu relaxen. Da sich beide Partner jedoch gleichzeitig dazu verpflichtet fühlen, alles gemeinsam zu unternehmen, kann es jetzt zu ersten Konflikten kommen. Möglicherweise ist in der Urlaubskasse auch nicht Platz für alle Unternehmungen, das Hotel eigentlich zu schmuddelig und der Strand so gar nicht das, was man sich erwartet hat.

Bietet all das schon genug Potenzial für Stress und Ärger, gesellen sich dazu häufig auch noch Alltagsprobleme und bereits länger vorhandene aber nicht ausgetragene Beziehungskonflikte, die sich dann, in dieser ungewohnten Situation, in der die Partner plötzlich für längere Zeit aneinander gebunden sind, ihren Weg an die Oberfläche bahnen.

Dies kann dann zu einem ernsthaften Streit im Urlaub führen, der oft eskaliert und bei vielen Paaren sogar Zweifel an der gesamten Beziehung und Trennungsgedanken hervorruft.

Eine Paarberatung kann Ihnen schon im Vorfeld helfen, den Urlaub für beide Partner zu einem entspannten und erholsamen Erlebnis werden zu lassen, indem die jeweiligen Erwartungen und Wünsche geklärt und besprochen werden.

Wenn es im gemeinsamen Urlaub mit Ihrem Partner zu Streit gekommen ist, hilft Ihnen eine Paartherapie dabei, Konflikte die im Urlaub entstanden oder an die Oberfläche gekommen sind, zu lösen und zu bearbeiten. Damit Ihr nächster gemeinsamer Urlaub so harmonisch und erholsam wird, wie Sie es sich wünschen!

 

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Paare in Bewegung Kongress 02-04.10 2014 https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/der-richtige-zeitpunkt-in-paartherapie-oder-paarberatung-zu-gehen/ Tue, 15 Apr 2014 08:41:30 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=487 Herzlich Willkommen

Die Sehnsucht nach der erfüllten Liebe in der Paarbeziehung ist aktueller denn je. Paare sind in der heutigen Zeit verschiedensten Herausforderungen, wie Veränderung der Geschlechterrollen, der gesellschaftlichen Ordnung und der Illusion der Machbarkeit ausgesetzt.Zum anderen bleiben die alten Themen wie Sich-Kennenlernen, Partnerwahl, „Unsicherheiten der Liebe“, Sexualität, Leidenschaft, Affären, Enthaltsamkeit, Konflikte und Ende von Beziehungen bestehen. In der Tagung beschreiten wir diesen Spannungsbogen.

Die Tagung richtet sich an alle Kolleginnen und Kollegen die in unterschiedlichen Kontexten mit Paaren therapeutisch oder beratend tätig sind.

Damit Sie neben den vielen fachlichen Anregungen auch angenehme menschliche Begegnungen haben können, sorgen wir selbstverständlich für Ihr leibliches Wohl. Die Pausengetränke und Speisen sind in der Tagungsgebühr bereits enthalten.

Wir würden uns freuen Sie in Wien begrüßen zu dürfen.

Bei Diesem Kongress darf ich folgenden Beitrag leisten:

03.10.14

WS 15 – Sehnsucht nach dem Paar ah dies

Referent/in: DSA Daniel Hitschmann
Dauer: 16:30 – 18:00

Inhalt

Bei vielen Paaren scheint Fremd und Selbstwahrnehmung der Beziehungseinschätzung sehr unterschiedlich zu sein. Um diese zu vergleichen ist es oft hilfreich mit Skalierungen zu arbeiten. Dieses Werkzeug und dessen Möglichkeiten möchte ich im Rahmen dieser Arbeitsgruppe vorstellen. Mit Skalierungsfragen kann man Komplexität reduzieren, Transparenz schaffen, Klärung anregen, nach Ausnahmen suchen und Lösungen konstruieren.

Ich freue mich auf Ihr Kommen

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Trennungsberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/trennungsberatung/ Sun, 01 Dec 2013 10:55:38 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=479 Die Trennungsberatung stellt eine Unterform der Eheberatung/ Paarberatung/ Paartherapie dar. Wenn eine/r der Partner oder beide Partner entschlossen sind, die Beziehung zu beenden, stehen gewöhnlich eine Vielzahl von Verletzungen und Enttäuschungen im Raum. Gleichzeitig sind meist viele organisatorische Entscheidungen zu treffen.

Wenn der Trennungswunsch bei einem der Partner größer ist oder die Entscheidung einseitig getroffen wurde, kommt neben der Verletzung oft noch ein Nicht-Verstehen und Nicht-Begreifen-Können (wie konnte das nur passieren?) hinzu, so dass das allgemeine Vertrauen in Beziehungen zusätzlich erschüttert ist. Schweigen, Anschuldigungen oder ein Vermeiden von Kontakt verunmöglichen ein Gespräch.

Eine Trennungsberatung bietet aufgrund des strukturierten Rahmens folgende Möglichkeiten:

  • wieder in Kontakt und ins Gespräch zu kommen
  • den Trennungsprozess bewusster und fairer zu gestalten
  • potenzielle weitere Verletzungen zu minimieren
  • auf der Elternebene die Beziehung neu zu gestalten
  • die quälenden Gedanken, darüber, was „schief gelaufen ist“, „was ich falsch gemacht habe“ und „was der andere falsch gemacht hat“ in konstruktive Fragen umzuwandeln und dann schrittweise loslassen zu können
  • das eigenen Wissen darüber, wie Beziehungen "funktionieren", zu erweitern und
    in der Zukunft allgemeine und persönliche "Beziehungsfallen" frühzeitiger zu erkennen
  • offener, kompetenter und selbstbewusster für eine neue Partnerschaft zu werden
  • Systemische Paartherapie Wien
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Soll ich mich trennen, oder der Beziehung noch eine Chance geben? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/eine-der-haufigen-fragen-die-sich-klienten-bei-mir-in-der-paarberatung-paartherapie-stellen-ist-soll-ich-mich-trennen-oder-der-beziehung-noch-eine-chance-geben-wir-nennen-diesen/ Mon, 11 Nov 2013 11:07:05 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=470 Eine der häufigen Fragen die sich Klienten bei mir in der Paarberatung, Paartherapie stellen ist: „Soll ich mich trennen, oder der Beziehung noch eine Chance geben.“ Wir nennen diesen Zustand Trennungsambivalenz.

In der Paartherapie ,Paarberatung werden beide Partner eingeladen Ihre momentane Beziehung aus verschiedenen Gesichtspunkten zu beurteilen, mit dem Ziel eine klare Antwort auf ihre Frage zu bekommen, dabei ist es hilfreich mittelfristige Zukunftsbilder zu vergleichen, oder verschiedene Szenarien hypothetisch durchzudenken.

 

Systemische Paartherapie Wien

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Der Unterschied zwischen Paartherapie und Paarberatung https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/der-unterschied-zwischen-paartherapie-und-paarberatung/ Tue, 15 Oct 2013 11:40:17 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=459 Die Ausdrücke Paartherapie, Eheberatung, Beziehungsberatung, Paarberatung, Beziehungscoaching werden nahezu gleichbedeutend verwendet. Die folgende Nuance unterscheidet sie aber:

Mit "Therapie" meint man üblicherweise die Behandlung einer krankhaften Störung. Spricht man von "Paartherapie", wird also dieser Aspekt der Behandlungsbedürftigkeit mitgemeint.

Man kann das durchaus kritisch sehen: Paarprobleme sind keine “Krankheiten” – wenn auch psychische Krankheiten wie z.B. Depressionen, Psychosomatische Beschwerden  aus ihnen entstehen können. Und weil sie keine Krankheiten sind, erfordern Paarprobleme auch keine "Diagnose" und keine "Behandlung". Daher wählen immer mehr Berater ohne psychotherapeutische Ausbildung die Bezeichnung "Paarberatung", um mit dem Wort "Therapie" nicht in rechtliche Konflikte zu kommen.

Ein weiterer Aspekt liegt in der unterschiedlichen "Tiefe":
Während in einer Paarberatung (Eheberatung, Beziehungsberatung) die Aufmerksamkeit auf einen eingegrenzten Themenbereich liegt, und dafür Lösungsansätze erarbeitet werden, widmet sich die Paartherapie auch auf grundlegende Aspekte der Beziehungsgestaltung, in der es notwendig sein kann, Themen aus der Vergangenheit anzuschauen um diese Erkenntnisse für eine konstruktive und lösungsorientierte Zukunftsgestaltung nützen zu können.

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Wenn uns Ängste blockieren Beziehungskrisen oder Eheprobleme anzusprechen https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/wenn-uns-angste-blockieren-beziehungskrisen-oder-eheprobleme-anzuschauen/ Wed, 02 Oct 2013 12:19:51 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=444 Eine Ehekriese oder Beziehungskrisen anzusprechen ist oft  mit Ängsten verbunden.

Doch vor was haben wir Angst? Angst vor Verschlechterung? Vor grundsätzlichen Veränderungen?

Oder Verlustangst?

Diese Ängste lähmen uns oft um den ersten Schritt, nämlich, offen darüber zu sprechen, oder überhaupt sich selber zuzugestehen, unzufrieden zu sein.

Oft ist es hilfreich mit einem außenstehenden Spezialisten  über diese Ängste zu sprechen,

um sie zu orten, um Kosten und Nutzen dieser Ängste abzuwiegen, und sie konstruktiv zu bearbeiten.

 

Systemische Paartherapie Wien

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Ziele – der richtige Weg in der Therapie und im Leben https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/ziele-der-richtige-weg-in-der-therapie-und-im-leben/ Mon, 04 Mar 2013 13:12:35 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=435 Die meisten von uns kennen das: man nimmt sich großes vor, man nimmt sich viel vor, und erreicht sein/e Ziel/e entweder gar nicht, oder zu notdürftig um zufrieden zu sein. Wenn Sie sich für professionelle Hilfe in Form einer Therapie, Beratung, Coaching o.ä. entschieden haben, arbeiten wir zuallerst dieses Thema aus. Die richtige Zielsetzung ist nämlich der erste Schritt auf dem Weg zum Ziel.

Das Ziel ein Ziel zu finden

In welche Richtung  die Beratung gehen wird, ist natürlich zum einen von Ihrer persönlichen Geschichte, aber auch von Ihren Erwartungen abhängig. Es ist wichtig, dass Sie sich Gedanken darüber machen, welche diese sind, und letztlich genaue Ziele zu definieren. Mit dieser Fragestellung werden Sie aber nicht alleine gelassen – auch hier kann ich Ihnen unterstützend und beratend zur Seite stehen. Es ist nicht notwendig – manchmal gar nicht erst empfehlenswert­ – schon zu Beginn einer Therapie sein großes Endziel anzupeilen und auszumalen. Es kann viel richtungsweisender und erfolgversprechender sein, sich kleinere Etappenziele zu setzen, und dadurch Schritt für Schritt positive Veränderungen im Leben zu erfahren.

Ziel-Bausteine – was macht ein sinnvolles Ziel aus

Ich arbeite gerne mit den Vorstellungen von Zielen, wie sie Insoo Kim Berg beschreibt. Nach ihr gibt es 7 Anforderungen an Ziele:

Ziele sollen :

"…einfach und realistisch formuliert und kurzfristig bestimmt sein."
je simpler und realistischer eine Formulierung, desto einfacher die Umsetzung. Utopische Zielsetzungen führen meist eher zu gewohnter Enttäuschung und Frustration.

"…eine positive Alternative anbieten."
Negative Herangehens- und Sichtweisen sind nie gut. Um alte Muster aufzubrechen, ist es sinnvoll seine neuen Ziele positiv zu formulieren. Sich zu überlegen, was man beispielsweise alles "nicht mehr tun" will, sollte durch positives Umschreiben in die Dinge, die man "tun will" ersetzt werden.

"…für einen selbst wichtig sein und im eigenen Bezugsrahmen liegen."
Im Sinne von "Jeder ist seines Glückes Schmied" ist das zu verstehen. Ob es sich nun um eine Paartherapie oder Einzeltherapie handelt – in jedem Fall sollten Sie Abstand davon nehmen, Wünsche oder Ziele zu äußern, die sich an eine andere Person richten und außerhalb Ihres eigenen Handungsrahmen liegen. "Ich will, dass mein/e Mann/Frau aufhört zu rauchen/trinken/etc." ist insofern eine sinnlose Zielsetzung, als dass man niemand anders ändern kann und soll als sich selbst. Es gilt auch hier eine auf sich bezogene, positive Formulierung zu finden.

"…als Beginn neuer Muster und nicht als Ende alter Muster formuliert sein."
Punkt 2 rät zu positiven Alternativen in der Formulierung Ihrer Ziele. Punkt 4 kann als Erweiterung gesehen werden. Eine positive Forumulierung alleine, kann schon andere Muster mit sich bringen.

"…in der Veränderungskompetenz des beraterischen Sytsems sein"
Selbstverständlich kann eine Hilfe und Besserung nur gewährleistet werden, wenn Sie mit einem Problem kommen, das im Behandlungsrahmen meiner therapeutischen Möglichkeiten liegt.  Für fachübergreifende Thematiken (medizinischer, juristischer, etc., Natur zB.) muss eventuell zusätzlich fachspezifische Hilfe in Anspruch genommen werden.

"…zwischen Klienten und dem/der BeraterIn übereingestimmt sein."
um eine "Sackgassentherapie" zu vermeiden, sollten wir uns darüber einig sein, was sinnvolle und realistische Ziele in der Beratung/Therapie sein werden.

"…in ihren (ökologischen) Auswirkungen hypothetisch überprüft werden können."
es ist wichtig, mögliche Auswirkungen abzutasten, die ein erreichtes Ziel haben kann (etwa eine Scheidung). Zielkonforme Veränderungen können später unter Umständen inkompatibel mit dem alten Alltagssystem werden. Vor allem in (Problem-)Beziehungen sind bestimmte Streitpunkte, oder Alltag manchmal paradoxerweise die letzte gemeinsame Basis einer Partnerschaft.  Einschneidende Veränderungen, die sich zwar auf den einzelnen positiv auwirken, können also auch verlangen Altes zurückzulassen, um Neuem Platz zu machen.

Das Ziel der Ziele

Die oben vorgestellten Anforderungen an Ihre Ziele sollen eine Hilfestellung dabei sein, den Durchbruch zu schaffen und sich weiterzuentwickeln. Veränderungen sind gut, sie sind wichtig, sie helfen und sie treiben an. Natürlich werden im Rahmen einer Beratung oder Therapie die einzelnen Punkte der Anforderungen ganz individuell umgesetzt. Aber auch Sie als LeserIn können versuchen einige Punkte dieser Hilfestellung im Alltag zu nutzen. Sie werden selbst sehen, dass sich die Effizienz auch bei kleinen Vorhaben steigert, wenn man diese mit ein bisschen Überlegung und Startegie angeht.

 

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Wenn die Ehekrise zur Lebenskrise wird https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/hilfe-bei-ehekrise-beziehungskrise/ Tue, 22 Jan 2013 07:06:45 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=424 Einigen LeserInnen wird "das verflixte siebente Jahr" vermutlich ein Begriff sein. Viel weniger geht es um die Jahreszahl, als um die steigende Wahrscheinlichkeit einer entsehenden Krise mit zunehmender Beziehungsdauer. Meist schleicht die Ehekrise sich langsam und sehr leise in ein ursprünglich harmonisches Ehe- und/oder Familienleben ein. Der Weg aus dieser Miserie ist oft schwer bis vermeintlich unmöglich, wenn er alleine gegangen werden soll – Hilfe kann deswegen in vielen Fällen durch eine professionelle Eheberatung geboten werden!

Wieso ist die Ehekrise nicht sofort ersichtlich?

Dass Ehepartner in der Regel als eingefahrenes Team funktionieren ("müssen"), vor allem wenn Kinder vorhanden sind, kann Missstände und Eheprobleme unter der dicken Decke des Alltags verschwinden lassen. Wenn die Krise dann durchbricht, d.h. sichtbar und spürbar wird, versuchen die Partner oftmals ihren Kindern zuliebe die belastenden Missstände auszuhalten. Eine Ehe soll jedoch nicht ausgehalten werden, denn das schadet sowohl der Partnerschaft als auch ihren Kindern. Kinder sind um ein Vielfaches sensibler für emotionale Dysbalancen in der Beziehung der Eltern, und können mitunter sehr stark unter einer unbehandelten Ehekrise leiden.

Wie kommt eine Ehekrise zustande?

Selbstverständlich ist jede Ehe so individuell wie die Menschen, die diese führen. Daher gibt es keine auf jede Ehe übertragbare Liste von Faktoren, sondern eher allgemeine Anhaltspunkte für mögliche Auslöser. Alltag steht dabei ganz weit oben, und zwar für Paare mit und ohne Kinder. Wenn die erste Phase der rosigen, schwer verliebten und harmonischen Zeiten langsam verflogen ist, man sich die eigenen vier Wände teilt und vielleicht sogar eine Familie gegründet hat, kann es Paaren schwer fallen im aufkommenden Alltagstrott immernoch ein starkes, liebendes Team zu bleiben. Nicht selten frisst ein auslaugender Beruf eines oder beider Partner die Lust und Motivation auf gemeinsame Aktivitäten. Kommunikation kann mitunter spärlicher werden, und somit auch das Einfühlungsvermögen in den, auch in der Ehe, individuellen und differnzierten Alltag des Partners.

Ehekrise mit Kind und Kegel

Die Problematik einer Ehe-/Beziehungskrise verschärft sich und kann mitunter auch andere Hintergründe haben, wenn Kinder vorhanden sind. Vor allem, wenn sich der Alltag konservativ klassisch gestaltet, d.h. die Frau erstmal den Nachwuchs behütet, und der Mann den nun höheren Lebensunterhalt zu bestreiten versucht. In einem solchen Fall kann der Lebensalltag der Partner so unterschiedlich werden, dass das Kind/die Kinder nicht selten zum einzigen, letzten und kleinen gemeinsamen Nenner werden. Die Themen beider Ehepartner können sehr unterschiedlich und die gemeinsam verbrachte Zeit sehr wenig werden. Dabei kann es ihnen schwer fallen, sich aufeinander einzulassen, und zu versuchen zu verstehen, was den Partner bewegt.

Wenn Paare nur mehr Eltern sind

Die größten Bemühungen von Ehepaaren, die Eltern sind, liegen nicht selten bald nur mehr ausschließlich darin, den Kindern das Beste zu bieten und zu ermöglichen. Unabhängig von der Alltagssituation (Mann arbeitet, Frau bleibt zu Hause ; beide arbeiten; beide Eltern sind zu Hause) geraten partnerschaftiche Bedürfnisse sehr oft in den Hintergrund, sodass Partner nur mehr Eltern sind. Das kann für eine Ehe fatal sein. Kinder sind per se natürlich kein direkter Auslöser einer Ehekrise. Aber eine solche dauerhaft belastende und herausfordernde Zeit vermag es bestehende, bis dato vielleicht irrelevante und unbekannte Defizite in der Beziehung aufzuzeigen. Es ist sehr wichtig, dass sich Paare ihrer Existenz als Paar bewusst sind und bleiben. Zeit für sich und den Partner alleine ist ein unbedingt notwendiger partnerschaftlicher Egoismus und bedeutet nicht, dass Sie ihr/e Kind/er weniger lieben oder ausschließen.

Beratung und HIlfe bei Ehekrise, Beziehungskrise und familiären Problemen

Vorbeugende Maßnahmen

Es ist keine Schande, in schweren Zeiten Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sollten Sie Kinder haben – geben Sie sie ruhig für einen Abend/Tag/Wochenende/Kurztrip zu Verwandten wie Großeltern oder Freunden! Paare brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie sich über ihr Elterndasein hinaus um ihre Beziehung kümmern. Nehmen Sie sich Zeit um Probleme mit Ihrem Partner auf- und auszuarbeiten. Nehmen Sie sich Zeit um auch mal nur Mann und Frau zu sein. Selbiges gilt für Ehepaare, die keine Kinder haben. Nach Harry Merl ist ein Gleichgewicht von Liebe, Macht, Sinn, Zeit, Raum und Energie das Um und Auf für eine funktionierende Beziehung (mehr dazu in meinem nächsten Blog-Eintrag). Nur wer Zeit und Kraft in die Beseitigung einer Krise investiert, kann diese auch überwinden.

Eheberatung und Paartherapie als Hilfe und Wegbegleiter

Wenn Sie feststellen, dass Ihre Ehe kurz vor dem Aus steht, oder Sie merken, dass Sie ohne Hilfe von außen kaum mehr eine reelle Chance haben wieder auf die richtige Bahn zu kommen, ist das Schlussgebet noch nicht gesprochen. Zögern Sie nicht, die Hilfe eines Psychotherapeuten, Paartherapeuten oder Eheberaters in Anspruch zu nehmen. Es fällt sehr vielen Paaren schwer, festgefahrene Alltagsmuster alleine zu erkennen und zu ändern. In einer Paartherapie kann ich Ihnen unterstützend als neutraler Vermittlungspart und Ratgeber unter die Arme greifen. Indem ich mit Ihnen zusammen Ihre individuellen Themen und Problematiken herausfinde und aufarbeite, kann eine Paartherapie für Sie als Paar ein gemeinsamer Weg aus der Ehekrise heraus bedeuten.

Begleitung bei Trennungen/Scheidungen

Weder dem Partner, den Kindern und schon gar nicht sich selbst zuliebe ist es ratsam, eine Ehe oder Beziehung mit erloschener Liebe und unter emotional unzumutbaren Bedingungen aufrecht zu erhalten. Wenn die Differenzen zwischen beiden Partnern schlichtweg zu groß geworden sind über die Jahre, dann kann es sinnvoll sein eine Ehe zu beenden. Wenn dieser Entschluss gefasst wurde, kann auch hier eine Eheberatung oder Paartherapie Hilfestellung geben. Denn eine Scheidung muss und soll nicht im Krieg enden. Besonders schwierig gestaltet sich ein solcher Weg der Trennung freilich, wenn Kinder im Spiel sind. Es kann mit Hilfe einer Eheberatung auch dieser steinige Weg gemeinsam gegangen werden, mit besonderem Augenmerk auf das Wohl der Kinder UND der Eltern.

 

Hilfe, Beratung und Begleitung
bei Beziehungsproblemen und Ehekrisen

Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin

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Weihnachten – das Fest der Liebe und der emotionalen Unausgeglichenheit? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/weihnachten-das-fest-der-liebe-und-der-emotionalen-unausgeglichenheit/ Sun, 23 Dec 2012 07:17:48 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=399 Leuchtende Kinderaugen, ein glückliches und harmonisches Beisammensein mit den Liebsten – das sind unsere Vorstellungen einer besinnlichen Weihnachtszeit, wie wir sie Freunden, Kollegen und uns selbst wünschen. Doch die, eigentlich sehr schöne, Weihnachtszeit stellt viele Menschen, Ehen, Familien vor eine große emotionale Herausforderung oder gar echte Krisen.

"O du fröhliche, o du selige…"

Die meisten Familien können neben "Jingle Bells", "O du fröhliche" oder "Leise rieselt der Schnee" auch noch ganz andere Lieder singen. Nämlich jene über überdurchschnittlich hohe Stressbelastung, quengelnde Kinder oder gereizte Ehepartner neben allgemeiner emotionaler Labilität. Weihnachten birgt für manch einen außerdem vielleicht die ein oder andere unschöne Kindheitserinnerung, die unausgesprochen zu einer weiteren Belastung führen kann.

Bestehende und unbehandelte Beziehungskrisen können unter dem Druck dieser Spannungszustände leicht(er) eskalieren. Deswegen kann eine früh angesetzte Paarberatung oder Eheberatung Paaren helfen, auch in emotional stressstarken Zeiten wie Weihnachten das Miteinander zu erhalten und zusammenzuhalten.

Tatort Weihnachtsfeier – wenn nicht nur das Keksbuffet verführt

Auf der firmeneigenen Weihnachtsfeier, bei lustiger Laune und zu später Stunde, locker von dem ein oder anderen Glühwein, verleiten nicht nur die Leckereien am Buffet zu "Sünden". Die ausgelassene Stimmung bei dieser fröhlichen Zusammenkunft kann dem einen oder anderen die Entspannung und das Wohlbefinden, oder gar auch die Intimität geben, die er/sie zu Hause vielleicht gerade um die Weihnachtszeit herum vermisst. Emotionale Defizite kommen unter den verschärften Bedingungen deutlicher zu Tage. Es wird geflirtet, Grenzen werden ausgetestet und ausgeweitet, und für manch einen Grenzen überschritten – kurz: hin und wieder enden solche Abende mit einem Seitensprung. Doch was bedeutet das für die Beziehung?

Seitensprung: Killer vs. Beziehungsretter

Ist es erst einmal so weit gekommen, dass ein Partner von einem fremden Teller genascht hat, ist dies meist mit tiefer Verletzung und Krisenstimmung verbunden, bis hin zum Super-GAU, dem Beziehungsende. Die positiven Effekte, die mit einer solchen Situation einhergehen können, sind für Betroffene manchmal nicht gleich ersichtlich. Das Bestehen und die Liebe langjähriger Beziehungen werden meist in Frage gestellt oder gar verleugnet. Dennoch bringt manchmal sogar gerade ein solcher Seitensprung erst wieder den Schwung in eine Ehe, der möglicherweise fehlte um sich als Paar weiterzuentwickeln, oder dient als Auslöser dafür, unausgesprochende Defizite in der Beziehung zu thematisieren.

Mithilfe einer Paartherapie/Eheberatung können Auslöser für den Seitensprung erarbeitet und wichtige Themen der beiden Partner besprochen werden. Loyalität kann in Zusammenhang mit den Begriffen Liebe, Treue und Sex neu oder erstmals definiert und besprochen werden, sodass bereits dieser Schritt Paare bei ihrem Weg aus der Beziehungskrise deutlich unterstützen kann.

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Was sind die Ziele einer Paartherapie? https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/was-sind-die-ziele-einer-paartherapie/ Mon, 03 Dec 2012 11:00:34 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=374 Ziel einer Paar- oder Eheberatung ist es, alte und über Jahre hinweg verfestigte Verhaltenmuster zu erkennen und diese aufzulösen. Im Rahmen einer Paartherapie haben Sie die notwendige Ruhe und Zeit, um Kommunikation mit Ihrem Partner neu zu lernen, eigene Sichtweisen zu äußern, zu analysieren und zu ändern, vor allem aber auch um die Ansichten Ihres Partners zu erfahren. Darüber hinaus können emotionale Distanzen erkannt und Blockaden oder Opferrollen besprochen und beseitigt werden.

Richtige Zielsetzung in der Paartherapie als Wegbereiter

Ziele zu formulieren ist oft nicht so einfach. Ungenaue oder zu allgemein definierte Ziele sind  meist schlechte Gefährten auf dem Weg der Veränderung. Es ist eher von Vorteil, ein großes Vorhaben in kleinere Etappenziele aufzuteilen. So können Sie sich Schritt für Schritt voranbewegen und haben bereits, auf dem vielleicht etwas längeren Weg, Erfolgserlebnisse – regelmäßig in kleinen Häppchen.

In der Paartherapie ist eine solche Analyse der Ziele beider Partner von besonderer Bedeutung, da schnell ersichtlich werden kann, inwieweit diese übereinstimmen oder sich auch voneinander differenzieren. Um eine optimale Zielsetzung zu erreichen, ist es hilfreich, auf folgende Kriterien zu achten:

Ziele die in der Paartherapie gesetzt werden, sollen …

  • … einfach und realistisch formuliert (und kurzfristig bestimmt) sein.
  • … eine positive Alternative (nicht: “etwas nicht mehr zu tun”) bieten.
  • … für SIE wichtig sein in Ihrem Bezugsrahmen  und in IHREM Aktionsrahmen liegen.
  • … als Beginn neuer und nicht als Ende alter Muster formuliert sein.
  • … in der Veränderungskompetenz ihres Systems liegen.
  • … in ihren (ökologischen) Auswirkungen hypothetisch überprüfbar sein.
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Raus aus der Beziehungskrise – Zurück zum Glück https://www.daniel-hitschmann.at/psychotherapie-blog/raus-aus-der-beziehungskrise/ Thu, 15 Nov 2012 14:11:29 +0000 http://www.daniel-hitschmann.at/?p=340 Keine Beziehungskrise entsteht über Nacht. Problematiken, die unerkannt und ungelöst bleiben, können zur ernsthaften Bedrohung einer Partnerschaft werden. Sie schleichen sich meist über einige Zeit, bis hin zu Jahren hinweg in die bestehende Beziehung ein.

Alltag, Stress oder einschneidende Ereignisse in unserem Leben können dazu führen, dass unser Blick für zwischenmenschliche Veränderungen oder Entwicklungen getrübt wird. Der Sinn und das Auge für die ersten Alarmzeichen einer beginnenden Krise sollten geschärft und die Auslöser entschärft werden, um Ihre Beziehung retten zu können.

Wie erkenne ich eine Beziehungskrise?

Beziehungskrisen unterliegen keiner zu 100% fixierten und global übertragbaren Auflistung von Problematiken, da jeder Mensch und somit jede Partnerschaft oder Ehe individuell auf auftretende Hindernisse, Herausforderungen und Probleme im Beziehungsalltag reagiert.

Dennoch treten einige Symptome verhäuft auf, sodass eine Krise erkannt werden kann: Streit, Machtkämpfe, sexuelle Probleme, emotionale Distanz, Desinteresse am Partner, keine oder negative Kommunikation, Respektlosigkeit oder Vertrauensverlust bringen Beziehungen oftmals in eine schwerwiegende Dysbalance.

Wie kann ich meine Partnerschaft retten?

Liebe, Macht, Sinn, Zeit, Raum und Energie sind nach Dr. Harry Merl die wichtigsten Beziehungs-Komponenten – und zwar für jede Art einer zwischenmenschliche Beziehung im Alltag eines Menschen. Geraten diese sechs Faktoren aus dem Gleichewicht, so kann auch die Funktionalität und Harmonie der eigenen Paarbeziehung oder Ehe aus der Waage fallen. Komplexe und teils sehr verfestigte Verhaltenmuster im Alltag hindern Paare oft daran selbst Lösungsansätze zu suchen, zu finden und umzusetzen.

Ich biete in einer solchen Krisensituation meine Unterstützung, im Rahmen einer Paartherapie oder als Coach, an. In einer geschützten, neutralen Umgebung erarbeite ich mit Ihnen gemeinsam neue Wege der Kommunikation untereinander. Blockaden können gelöst und Konflikte entschärft werden, sodass Sie letztlich ein gemeinsamer Weg aus der Beziehungskrise führt.

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