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Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft – Teil 2 Paartherapie & Eheberatung

In der Paartherapie und Eheberatung unterstütze ich Paare dabei, diese gemeinsamen Erfahrungswelten aufzubauen oder wieder zu entdecken.

Im letzten Teil meiner Blog-Serie zum Thema „Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft“, bin ich näher auf die Bedeutung der Selbstverantwortung eingegangen. Ich unterstrich, wie wichtig seelische Ausgeglichenheit, eine gesunde Selbstliebe und damit eine fundamentale und von der Partnerschaft unabhängig zu betrachtende Lebenszufriedenheit für das Gelingen von langfristigen Beziehungen ist. Heute möchte ich mich jedoch anderen Faktoren widmen, die nicht in den Personen selbst sondern im Zusammenspiel der Partner begründet sind.

Paartherapie und Eheberatung: ‚Gleich und gleich‘ oder doch besser ‚Gegensätze ziehen sich an‘?

Als Paartherapeut und Eheberater werde ich immer wieder auf eine klassische Beziehungsfrage angesprochen: Was ist nun eine idealere Voraussetzung für eine glückliche und harmonische Partnerschaft – wenn sich Menschen sehr ähnlich sind oder wenn sich Gegensätze anziehen? Studien haben hier ein relativ eindeutiges Ergebnis erbracht: Sich in grundlegenden Lebens- und Wertvorstellungen ähnlich zu sein, Vorlieben und Interessen zu teilen, ist eine ideale Voraussetzung für eine langfristige Partnerschaft. Als Paartherapeut kann ich zwar auch aus meiner Erfahrung bestätigen, dass Gegensätze sehr wohl attraktiv sein und im besten Fall zu einer gegenseitigen Ergänzung führen können. Immer wieder ist aber auch das Phänomen zu beobachten, dass Andersartigkeit zwar anfänglich sehr interessant sein kann, gleichermaßen aber gerade über einen längeren Beobachtungszeitraum hohes Konfliktpotential in sich birgt. Paradoxerweise sind oft gerade dann jene Eigenschaften Beziehungskiller, die man am anderen zu Beginn noch als besonders aufregend und als perfekte Selbst-Ergänzung wahrgenommen hat (z.B. „Er ist so abenteuerlustig VS er kommt nie zur Ruhe“, „Sie ist so fürsorglich VS sie engt mich ein“). Kurz gesagt: Unterschiedlichkeit kann eine positive Grundspannung erzeugen, die für beide Partner bereichernd ist, wird diese Spannung jedoch zu hoch, leidet in der Regel die Beziehung. Menschliche Attraktion hält sich aber naturgemäß nicht immer an wissenschaftliche Empfehlungen zur Partnerwahl. Was also tun, wenn die Partner zumindest scheinbar manchmal Welten trennen? Wenn es in der Beziehung stark ausgeprägte Pole gibt, ist es umso wichtiger, mit der dadurch freiwerdenden Energie richtig umgehen zu können. Paartherapie und Eheberatung ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein idealer Rahmen, um effiziente Strategien zur Konfliktlösung zu erlernen und zu erproben, sondern hilft auch dabei, Beziehungsdynamiken zu erkennen und zu verstehen.

Gemeinsamkeiten stärken – Paartherapie und Eheberatung

Gerade im oben erwähnten Fall, aber auch in grundsätzlich ausgeglichen Partnerschaften, ist es enorm wichtig, ein starkes gemeinsames Fundament aufzubauen. Ein regelrechtes Wundermittel ist dabei Humor. Über die gleichen Dinge Lachen zu können ist eine extrem wertvolle Ressource für jede Beziehung, die oftmals in ihrer Wirkkraft und ihrer allgemeinen Bedeutung unterschätzt wird. Gemeinsam Lachen zu können stärkt die Bindung, löst Spannungen und hilft, Differenzen zu überwinden. Als Paartherapeut und Eheberater erstaunt es mich immer wieder, wie die Gesundheit einer Beziehung mit dem geteilten Humor Hand in Hand geht. Viele Paare haben schlichtweg verlernt, auch in ganz alltäglichen Situationen gemeinsam Spaß zu haben. Manche Paare haben nicht etwa weniger Konflikte als andere, gehen aber weitaus entspannter damit um. Aber auch der Aufbau und die Pflege von gemeinsamen Erfahrungswelten ist aus Sicht der Paartherapie und Eheberatung sehr empfehlenswert und das gerade in langjährigen Partnerschaften. Gemeinsame Unternehmungen bereichern den Beziehungsalltag, Hand in Hand die Welt zu erobern stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit und das gegenseitige Vertrauen. Geteilte Erinnerungen sind auch wesentlich für den Aufbau einer gemeinsamen Identität und wirken in Krisenzeiten wie eine schützende Blase, in die man sich gedanklich und emotional zurückfallen lassen kann. Aus meiner Paartherapie weiß ich, wie schwer es manchen Paaren im Alltag fällt, diese Akzente zu setzen, zum Beispiel aus mangelndem Antrieb oder auf Grund eines ineffizienten Zeitmanagements. Anderen wiederum fällt es schwer, eine Balance zwischen Rückzug und gemeinsam verbrachter Zeit zu finden. Beides ist jedoch für eine gesunde Partnerschaft unumgänglich. Starke Verbindungen entstehen aber nicht nur im Außergewöhnlichen, im gemeinsamen Erforschen und Entdecken: Fast noch wichtiger ist der banale Alltag. Neben Job, Kindern und dem Haushalt ist es ein Leichtes, aneinander vorbei zu leben, obwohl man Tag um Tag miteinander verbringt. Betrachtet man Menschen in glücklichen langjährigen Beziehungen, ist es oft auffällig, dass sie viele Alltagsrituale aufgebaut haben. Ob es nun der tägliche Spaziergang, ein Mittagsschlaf, sportliche Aktivitäten oder Kochen zu zweit ist: Den Alltag gemeinsam zu bestreiten schweißt zusammen. In der Paartherapie und Eheberatung unterstütze ich Paare dabei, diese gemeinsamen Erfahrungswelten aufzubauen oder wieder zu entdecken. Gerade in etwas eingeschlafenen Beziehungen können dadurch selbst in kurzen Zeiträumen große Fortschritte im Lebensgefühl der Partner gemacht werden.

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