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Fremdgehen Teil 3/seine Auswirkungen auf soziale Systeme aus der Sicht des Betrogenen

In diesen Fällen kann Paartherapie / Eheberatung eine wertvolle Alternative sein.

Vom Partner betrogen zu werden stellt für viele Menschen eine traumatische Erfahrung dar, die weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche ihres Lebens haben kann. Oft unterschätzt wird dabei, dass nicht nur die unmittelbare Beziehung des Paares davon betroffen sein kann, auch andere soziale Systeme können durch das Fremdgehen eines Partners nachhaltig gestört werden. Fremdgehen kommt dabei in erster Linie einmal einem massiven Vertragsbruch gleich: Mit Eingehen der Beziehung verpflichteten sich beide Seiten mehr oder weniger stillschweigend zur sexuellen Exklusivität. Wird dieser Vertrag gebrochen, scheint in vielen Fällen damit gleichsam auch der Beziehung das Fundament entzogen. Ganz unmittelbar stellt sich für alle Betroffenen also auch unabhängig von der eigenen Kränkung die Frage, ob ihr Partner überhaupt noch als vertragswürdig anzusehen ist.

Die dadurch entstehende Verunsicherung kann sich in manchen Fällen weit über das Partnerschaftliche hinaus auch auf andere Beziehungen ausweiten.

Da gemeinsame Regeln die Grundlage fast aller menschlichen Interaktionen darstellen, kann eine Erschütterung des Glaubens an die Vertrauenswürdigkeit anderer auch unbewusst Auswirkungen auf das eigene Verhalten haben. Unabhängig ob im beruflichen oder privaten Kontext begegnen Betroffene anderen Menschen gegenüber beispielsweise grundsätzlich vorsichtiger, werden schneller misstrauisch und/oder benötigen länger Zeit um Vertrauen zu fassen. Gerade wenn es um die Suche eines neuen Partners geht oder wenn eine neue Partnerschaft eingegangen wird kann dies im schlimmsten Fall zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen: Weil der Betroffene aus der Verletzung heraus Verrat hinter jeder Ecke befürchtet, verhält sich dieser anderen gegenüber rascher misstrauisch oder eifersüchtig, was wiederum die Entstehung echten Vertrauens erschwert und letzten Endes das Gegenüber sogar von ihm wegtreiben kann. Gerade wenn dieses Grundvertrauen in andere erschüttert ist, kann ein Paartherapeut / Eheberater auch im Rahmen einer Einzeltherapie sehr wertvolle Unterstützung leisten. Unterschätzt werden aber oft auch Auswirkungen auf das direkte soziale Umfeld. Wie begegne ich etwa Familienangehörigen, Bekannten oder Freunden, die vom Ereignis wussten und mich nun mit Mitleid oder guten Ratschlägen überschütten? Eine oft übersehene Konsequenz eines Betrugs ist, dass sich der Betrogene in eine Opferrolle gedrängt fühlt. Nicht nur die Beziehung zum Partner hat sich plötzlich drastisch verändert, auch im Gespräch mit der besten Freundin oder den Kumpels im Fußballverein kann das Gefühl entstehen, nur noch als der oder die Betrogene wahrgenommen zu werden, was auch diese Beziehungen belasten kann. Betrogen zu werden geht in vielen Fällen mit Gefühlen von Scham und Ohnmacht einher, dies in Interaktionen mit anderen Menschen abzulegen fällt oft schwer. Noch gravierendere Auswirkungen kann es haben, wenn eine Person aus dem Umfeld des Betrogenen direkt (Geliebte/r) oder indirekt (wusste davon) in den Betrug involviert war. Hier kann es zu einem massiven Gesichts- und/oder Vertrauensverlust kommen, in deren Konsequenz ganze Beziehungsketten wegbrechen oder völlig umgestaltet werden können.

Für Beteiligte oft überraschende Konsequenzen kann es auch haben, wenn ‚Helfer‘ beginnen, sich in Entscheidungen des Betrogenen einzumischen.

Suchen Betroffene unmittelbar nach der traumatischen Erfahrung des Betrugs oft noch im Familien- oder Freundeskreis Trost und Zuspruch, so können sich die Bedürfnisse im Zeitverlauf drastisch verändern. Möglicherweise wird zum Partner nach einiger Zeit wieder intensiver Kontakt aufgenommen und eine Fortsetzung der Beziehung in Betracht gezogen. Für anteilnehmende Außenstehende, die sich in vielen Fällen in der Rolle des Beschützers sehen, ist dieser Sinneswandel oft kaum nachvollziehbar. Gerade wenn Personen den Betrogenen aktiv davon abhalten wollen, die Beziehung wiederaufzunehmen oder in anderer Weise Druck ausüben, kann dies zu heftigen Gegenreaktionen und Konflikten führen. Kurz gesagt ist das Einbinden von Freunden und Familie sicherlich verständlich, kann aber auch nicht ganz risikolos sein. In diesen Fällen kann Paartherapie/Eheberatung eine wertvolle Alternative sein. Im Gegensatz zu Familienangehörigen oder Freunden ist der Paartherapeut / Eheberater emotional nicht verwickelt und daher stets ein neutraler Ansprechpartner.

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